Welches Holz für Zeichenschiene

FrankR

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Hallo Zusammen,

habe ein schönes Erbstück, eine T-Zeichenschiene bekommen, schätze etwa 60 Jahre alt.
Diese ist aus einem dunkleren Hartholz hergestellt worden (Farbe etwa wie Kirschbaum), bzw. nachgedunkelt. Die lange Seite ist etwa 4-5 mm stark und 60 mm breit. Die Kanten sind schwarz, also irgendwie versiegelt.

Mich interessiert nun, was das für Holz ist und wo man dieses beziehen kann.

Danke für Eure Hilfe
Frank
 

Mathis

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Das klassische Holz für solche Zeichenutensilien war Birnbaum, oft sind die Kanten der Lineale mit einem dünnen Streifen Ebenholz beleimt, da dieses sehr hart und verschleißfest ist.
 

had

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Hallo Frank,
meines Wissens hat man dafür auch gerne Elsbeere (Schweizer Birnbaum) benutzt,habe einen grossen alten Reissbrettwinkel bei dem ich auch dazu tendiere.Ist oft schwierig von Birnbaum zu unterscheiden.
Gruss Helmut
 

dascello

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Elsbeere, mit großer Sicherheit. Das ist zwar kaum von Birnbaum zu unterscheiden, aber Birnbaum ist zu oft drehwüchsig, daher hat man Elsbeere genommen. Ich arbeit gerade selbst mit dem Zeug (schwer zu kriegen). Ein tolles Material: Dicht, homogen, schwer und sehr zäh.

Gruß

Michael
 

dascello

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Morgen seht Ihr Fotos von frisch gehobelter Elsbeere. Zu beziehen bei Koch in Dortmund zu etwa 2600€/m3.

Die haben einen große Stapel davon, hab ihn erst letzten Dienstag gesehen.

Nochn Gruß

Michael
 

Mitglied 59145

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Hallo,

das lustige Holzratespiel geht wieder los...

Für mich macht es den Eindruck das da irgendwas farbli lackiert,gebeizt oder lasiert ist. 'Kratz doch mal ander unterseite oder schleif mal ein bisschen....

Mein Tipp: Farblich behandeltes Nadelholz....

Gruss
Ben
 

Mathis

ww-robinie
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Elsbeere, mit großer Sicherheit. Das ist zwar kaum von Birnbaum zu unterscheiden.
Wie kannst du das so sicher behaupten, wenn die Hölzer schon in Natura kaum zu unterscheiden sind??? Auf dem Foto jedenfalls unmöglich.

..aber Birnbaum ist zu oft drehwüchsig, daher hat man Elsbeere genommen.
Drehwüchsige Birnbäume werden gar nicht erst aufgesägt, man sieht den Drehwuchs sofort an der Rinde, die werden spätestens im Sägewerk aussortiert, sowas kommt gar nicht erst in den seriösen Handel.

Ich arbeit gerade selbst mit dem Zeug (schwer zu kriegen)
Genau das ist der Grund, weswegen solche Lineale aus Birnbaum gemacht wurden; Birnbaum ist billig, wächst im gegensatz zu Elsbeere an jeder Ecke und ist in großen Mengen verfügbar.

Elsbeere ist dagegen ein eher seltenes Holz: warum sollten sich Hersteller mit teurem, eher schlecht zu beschaffendem Holz abgeben, wenn es um die Ecke Birnbaum in fast jeder gewünschten Menge preiswert gibt?

Mein Onkel hatte um 1950 einen Holzhandel in Süddeutschland, der hat unter anderem Faber-Castell, Rumold, Nestler und weitere Hersteller mit Birnbaum für Reißschienen und Präzisionsgeräte beliefert - da war keine Elsbeere gefragt.

.
 

dascello

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Lieber Mathis,

das Argument mit Deinem Onkel ist ja kaum zu widerlegen.

Ich hab meine frische Elsbeere mal neben die alten Reißschienen meines Vaters gelegt, und bin schon der Meinung, dass das dasselbe ist. Allerdings ist die Ähnlichkeit zu Birnbaum enorm. Elsbeere scheint aber quer stabiler zu sein als Birnbaum, bei der Dünne von so einer Reißschiene schon wichtig.

Aber am Beispiel Deines Onkels sieht man mal wieder, dass Wiki nicht alles zu glauben ist.

Mein Papa hatte auch lange Zirkel aus mittelbraunem Holz - er hat gotische Maßwerkfenster und Gewölbe ersetzt, die im Krieg zerbombt waren - da ging es um Radien von bis zu fünf Metern. Woraus die Dinger waren weiß ich nicht. Ich hab auch keine Ahnung, wo die hingekommen sind. Nach Wiki müssten auch die aus Elsbeere gewesen sein.

Gruß vom Rhein

Michael
 

WinfriedM

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@Michael: Danke für den Tipp mit Elsbeere und Koch. Da werde ich die Tage wohl mal wieder vorbeifahren, wollte schon längere Zeit mal was mit Elsbeere machen. Der Preis liegt ja ähnlich wie Ami-Nuss, das ist ok für mich.

Über Bilder vom frisch gehobelten Holz würd ich mich freuen, ebenso, wenn du es mal anfeuchtest, damit man sieht, wie es geölt aussieht. Danke.
 

dascello

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Liebe alle,

zur Erhellung? zur Verwirrung?


... hier ein Foto von frisch gehobelter Elsbeere.
Dazu Bilder von einer Reißschiene meines Vaters aus den Sechzigern. 2,5 mm stark, biegsam, fest und stabil. M.E geht das nicht aus Birnbaum.

Elsbeere riecht beim Sägen anders als Birne, irgendwie wie ein Tropenholz, das ich nicht platzieren kann. Optisch kann ich es nicht unterscheiden.

Das Alles hilft natürlich Frank und seiner Reißschiene nicht, ist aber etwas Ehrenrettung für Wiki und Co.


Es grüßt

Michael
 

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