Welchen Hobel, um Kanten ganz fein zu schlichten?

Curby

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Moin,

ich möchte ganz leicht abgeschrägte, sägeraue Kanten etwas glätten, ohne den Winkel zu verändern. Daher würde ich diese gerne mit einem Handhobel glätten, welcher eine ganz feine Spahnabnahme hat. Welchen würde man dafür verwenden?
 

Guido_CH

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Im Prinzip geht das mit jedem normalgroßen Hobel, egal ob aus Eisen oder Holz. Wie fein die Spanabnahme ist, hängt davon ab, wie Du ihn einstellst. Wichtig ist vor allem, dass das Eisen gut geschärft ist. Dann kannst Du auch Späne produzieren, durch die Du durchschauen kannst.
ICH (!) verwende bei so etwas am liebsten einen Flachwinkel-Einhandhobel, einfach weil er mir gut in der Hand liegt und er mein Lieblingshobel ist. Mit einer Hand das Werkstück festhalten, mit dem Hobel in der anderen mal schnell über eine Kante oder eine Fase drüberstreichen zum Finish, das macht einfach Freude.
"ohne den Winkel zu verändern" ist dann natürlich Gefühlssache. Falls das für Dich das entscheidende Kriterium sein sollte: es gibt auch Winkelanschläge für (dann aber größere) Hobel. Ich habe einen 90°-Anschlag, der manchmal hilfreich ist; einen Anschlag für beliebige Winkel habe ich selber noch nie vermißt.
Edit: der optimale Hobel hängt natürlich maßgeblich davon ab, wie groß Deine Werkstücke sind :emoji_slight_smile:
 

hobel911

ww-ahorn
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Hallo, ich habe in meiner Lehrzeit zur Raubank seitlich ein kurzes Brett dazugehalten
ging ganz gut und die Kante war absolut im Winkel.
Sollte auch bei einem Putzhobel funktionieren.
SfG
Dieter
 
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flüsterholz

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Es gibt spezielle Fasenhobel bei Dictum, Feine Werkzeuge, etc. Aber auch für den Veritas Einhandhobel einen Fasenaufsatz, den ich persönlich am liebsten nutze.
Gruß Michael
 

Paulisch

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Es gibt spezielle Fasenhobel bei Dictum, Feine Werkzeuge, etc. Aber auch für den Veritas Einhandhobel einen Fasenaufsatz, den ich persönlich am liebsten nutze.
Gruß Michael
Das ist bestimmt nicht gemeint.
Ich nehme an das Guido schon treffend geantwortet hat. Der Einhandhobel ist auch meine Wahl dafür
 

Martin Graf

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Du kannst dein zu bearbeitendes Brett auf der Werkbank fixieren und dabei mit einem anderen Brett etwas unterfüttern. Die zu bearbeitende Kante steht dabei senkrecht zur Oberfläche der Werkbank und soll etwas über das untergelegte Brett herausschauen. Jetzt nimmst Du irgendeinen Hobel, legst ihn mit der Seitenfläche auf die Werkbank und hobelst die Kante. Leichte Winkelfehler kannst Du über die Lateralverstellung des Hobeleisens ausgleichen.
Gruß Martin
 

raziausdud

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ich möchte ganz leicht abgeschrägte, sägeraue Kanten etwas glätten
Der Ursprungstext.

Geht es eigentlich um „normale“ Schnittkanten in der Nähe von 90 Grad zur Oberfläche? Und sollen die leicht schief bleiben oder rechtwinklig gehobelt werden?

Oder geht es um Fasen in der Nähe von 45 Grad zur Oberfläche?

Rainer
 

Curby

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Geht es eigentlich um „normale“ Schnittkanten in der Nähe von 90 Grad zur Oberfläche? Und sollen die leicht schief bleiben oder rechtwinklig gehobelt werden?
Die Schnittkanten haben meist 81 bzw. 82,5 Grad. Und dieser Winkel muss unbedingt so bleiben, ich möchte lediglich die Oberfläche glätten.
 

Dikado

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Die Schnittkanten haben meist 81 bzw. 82,5 Grad. Und dieser Winkel muss unbedingt so bleiben, ich möchte lediglich die Oberfläche glätten.
Dann kauf dir einen Einhandhobel, nimm dir ein paar alte Bretter und fang an zu üben, du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer, wie du vermutest.
 

raziausdud

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Dann kauf dir einen Einhandhobel, nimm dir ein paar alte Bretter und fang an zu üben, du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer, wie du vermutest.
Das sehe ich ähnlich. Du siehst ja zB sofort, wenn der Hobel nicht plan aufliegt, dann wird eine Seite der Kante schon glatt/glatter, die andere bleibt sägerau. Du kannst also schnell korrigieren, und nach ein paar Minuten hast Du die richtige Haltung im Gefühl.

Und nicht verwirren lassen, so ging es mir nämlich. Bei jeder Kante kommen bei feiner Einstellung da anfangs noch keine langen breiten Späne raus, es werden ja nur erstmal einzelne Kuppen der Rauheit abgetragen.

Ich persönlich finde, einen Einhandhobel kann man besser auf eine Kantenfläche drücken als einen größeren Hobel, bei dem man zwei Hände ein wenig koordinieren muss (erfahrene Könner beherrschen aber sicher auch das).

Ob fürs Hirnholz ein Flachwinkler geeigneter ist, da bin ich nicht sicher, hab halt nur den einen, dazu sollten bitte andere noch etwas schreiben.

Rainer
 
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Dikado

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Ob fürs Hirnholz ein Flachwinkler geeigneter ist, da bin ich nicht sicher, dazu sollten bitte andere noch etwas schreiben.
Ich seh den Vorteil darin, dass die Fase unten liegt und ich eigentlich mit nur einem Eisen alles Hobeln kann, man muss nur immer wieder den Winkel des Eisens ändern, was natürlich keinen Sinn macht, aber man kann die Eisen den einzelnen Hölzern anpassen.
 

raziausdud

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Einhandhobel, Flachwinkel und Hirnholz: https://m.youtube.com/watch?v=U1swIIsRZ9A

Darin fällt u.a. das Stichwort „Hobellade“ oder „Bestosslade“. Du könntest also auch für die bei Dir o. g. vorkommenden Winkel eine Hobellade bauen, ähnlich wie es Martin in Beitrag 10 beschrieben hat. Dann liegt das zu hobelnde Brett halt auf einer leicht schiefen Ebene.

Rainer
 
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Guido_CH

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Werden die Hobelmesser stumpf ausgeliefert?
Auch wenn die Hersteller gerne was anderes sagen, einen Hobel musst Du noch herrichten, bevor Du wirklich gute Ergebnisse damit erzielen kannst. Veritas liefert nach meiner begrenzten Erfahrung ordentlich geschärfte Hobelmesser mit, da sollte/könnte es reichen, das Messer abzuziehen oder eine Mikrofase anzuschleifen. Bei günstigeren Hobeln solltest Du besser davon ausgehen, dass Du erst mal die Spiegelseite abrichten musst, noch bevor es ans eigentliche Schärfen geht.
Also ohne selber schärfen geht nicht wirklich was. Such hier mal nach "Rali Hobel", da bekommst Du mehr als reichlich Stoff zum Thema "gebrauchsfertige Hobel" :emoji_wink:
Zum Thema Schärfen: die Schärfbibel von Friedrich Kollenrott kennst Du?
 

Guido_CH

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Nachtrag: wenn nichts abgenommen wird, liegt das nicht unbedingt (nur) am Hobelmesser, natürlich musst Du den Hobel auch richtig einstellen. Irgendeinen Span solltest Du schon wegnehmen können, auch wenn der Veritas direkt aus der Schachtel kommt.
 

raziausdud

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Ok, gar nichts war übertrieben. Aber nur mit großem Kraftaufwand.
Deutet auf stumpfes Messer oder zu viel Spanabnahme. Oder beides.

Das kommt mir bekannt vor aus meinen Anfängen …

Ein stumpfes Messer ist vorne - natürlich in kleinsten Dimensionen - rund und muss recht tief eingestellt werden, damit es sich überhaupt unter die Faser haken kann, s. Skizze. Eventuell gelingt das auch nur von der Kante aus, in die Fläche kann sich eine runde Scheide möglicherweise gar nicht einschneiden.

Das Schärfen geht mit einer Schleifführung deutlich einfacher, über die man den Winkel einstellt. Zu Anfang notfalls mit feinstem Schleifpapier auf einer Glas-Scheibe, (eine gut beschichtete Spanplatte sollte auch ausreichend plan sein).

97E9DBA2-5ABC-4533-92DC-79FADDEFFECE.jpeg

Rainer
 
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flüsterholz

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Die Eisen von Veritas sind eigentlich immer super scharf. Wenn du schreibst, dass du nur mit Kraft einen Span abnehmen kannst, würde ich eher vermuten, dass das Eisen zu weit heraus schaut.
 
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