welchen Hobel für Schlitzen und Zapfen (Rahmen)

olk

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Hallo,

ich möchte demnächst einige Rahmen (2m x1m) mit Schlitz/Zapfen-Verbindung herstellen.
Die Verbindung wollte ich so fertigen, daß der Zapfen ca. 2mm übersteht (gleiches beim Schlitz) und anschließend den Überstand mit einem Hobel wegnehemen.

Ich überlege welcher Hobel für diese Arbeit geeignet wäre.

Mit gefallen eigentlich die Sachen von Veritas - aber 225 Euro für den No4 sind schon viel Geld.
JUUMA Putzhobel No. 4 für ca 109 Euro oder reicht der jap. Doppelhobel mit Weißeichenkorpus für 60 Euro.


Könnt ihr eine Empfehlung geben o. Anhaltspunkte nach denen ich die Entscheidung treffen sollte?

Danke,
Oliver
 

heiko-rech

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Hallo,

das kannst du mit einem JUUMA Einhandhobel machen. Den gibt es auch als Flachwinkler.

Gruß

Heiko
 

pedder

ww-robinie
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Hallo,

ich möchte demnächst einige Rahmen (2m x1m) mit Schlitz/Zapfen-Verbindung herstellen.
Die Verbindung wollte ich so fertigen, daß der Zapfen ca. 2mm übersteht (gleiches beim Schlitz) und anschließend den Überstand mit einem Hobel wegnehemen.

Ich überlege welcher Hobel für diese Arbeit geeignet wäre.

Mit gefallen eigentlich die Sachen von Veritas - aber 225 Euro für den No4 sind schon viel Geld.
JUUMA Putzhobel No. 4 für ca 109 Euro oder reicht der jap. Doppelhobel mit Weißeichenkorpus für 60 Euro.


Könnt ihr eine Empfehlung geben o. Anhaltspunkte nach denen ich die Entscheidung treffen sollte?

Danke,
Oliver

Hallo Oliver,

egal welcher Hobel, schöne Ergebnisse im Hirnholz erzielt man nur mit wirklich perfekt geschärften Hobeln. Wenn Du das kannst, kannst Du Dir auch einen Ulmia aus der Bucht holen, für 20€. Wenn nicht, werden Dich beide angesprochenen Hobel und jeder andere frustrieren.

2mm sind sehr viel, ich würde mal mit einem halbe mm anfangen.

Liebe Grüße
Pedder
 

Machete Cortez

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Stanley für 60 Euro. Hält ewig und liegt gut in der Hand.
Und wenn Du von außen nach zur mitte hobelst (zumindest am Anfang) dürfest du den Ausriss minimieren können.
 

olk

ww-nussbaum
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Reicht ein Einhandhobel, wenn ich in einem späteren Projekt Tischbeine mit der Tischplatte verputzen möchte (Tischbeine sind auf der Tischoberseite sichtbar)?

Oder - wann nimmt man einen Einhandhobel oder einen 'Großen'?

Danke,
Oliver
 

Machete Cortez

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Grundsätzlich nimmt man immer das größtmögliche Werkzeug. Erstens geht es schneller, zweitens wird das Ergebnis meist besser (in diesem Fall "glatter" bzw die Verbindung planer).
Die Einhandhobel sind nicht zwangsläufig Hirnholzhobel, die sich eben vor allem durch einen flacheren Schnittwinkel auszeichnen. Stanley wirbt glaube ich mit 34°, was allerdings fragwürdig ist, da das Eisen im Verhältnis zu anderen Hobeln umgedreht liegt.
Für Hirnholz brauchst du eben einen Hobel mit einem flachen Schnittwinkel (30-40°), da du die fasern "abschneiden" musst, statt sie wie mit einem "normalen" Hobel mit einem Schnittwinkel von 45-49° (Putzhobel) "abzuspalten". Dies würde bei Hirnholz zu Ausriss, gerade im Bereich der Rahmenkante (wo das Hinterholz fehlt), führen.
Wenn du dir eine Grundausstattung an Hobeln zulegen willst, dann kauf dir einen Hobel mit Klappe (Doppelhobel) mit einem Schnittwinkel von 45-49°, einen Hirnholzhobel mit den oben angegeben Schnittwinkelwerten und ggf einen Simshobel, falls du gerne mit Handwerkzeugen arbeitest und Kanten falzen möchtest.
 

pedder

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Die Einhandhobel sind nicht zwangsläufig Hirnholzhobel, die sich eben vor allem durch einen flacheren Schnittwinkel auszeichnen. Stanley wirbt glaube ich mit 34°, was allerdings fragwürdig ist, da das Eisen im Verhältnis zu anderen Hobeln umgedreht liegt.

Wieso ist das fragwürdig? Es kommt doch (wenn überhaupt) auf den Schnittwinkel an und nicht wie herum das Eisen im Hobel liegt.

Nach meiner Erfahrung kann man mit einem frisch geschärften Standardhobel wunderbar Hirnholz bearbeiten.

Wenn ein Hobel nicht mehr schneidet, sondern spaltet, läuft da was ganz schief.

Liebe Grüße
Pedder
 

Machete Cortez

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Ein Hobel mit einem Schnittwinkel von 45° Grad bzw Hobel überhaupt spaltet/spalten.
Man spricht von Vorspaltung, die je nach Größe des Schnittwinkels zu-(kleiner SW) bzw abnimmt (großer SW).
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt bzgl des Stanley Hobels.
Denn wenn das Eisen flacher im Hobel liegt, dafür aber die Fase nach oben zeigt, gleicht das den flacheren Winkel zumindest zum Teil wieder aus. Das war gemeint.
 

heiko-rech

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Hallo,
Grundsätzlich nimmt man immer das größtmögliche Werkzeug. Erstens geht es schneller, zweitens wird das Ergebnis meist besser (in diesem Fall "glatter" bzw die Verbindung planer).
Nach dieser Theorie müsste er eine Rauhbank benutzen. :emoji_slight_smile: Das wäre mir eindeutig zu unhandlich. Es muss ja nichts geplant, sondern nur ein Überstand entfernt werden. Das würde ich mit dem für diese Aufgabe handlichsten Werkzeug machen. Das mag für dich ein No4 sein (du hast ja bisher nicht geschrieben, von welchen Stanley du sprichst), für mein persönliches Empfinden wäre dies ein Einhandhobel. Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Für Hirnholz brauchst du eben einen Hobel mit einem flachen Schnittwinkel (30-40°), da du die fasern "abschneiden" musst, statt sie wie mit einem "normalen" Hobel mit einem Schnittwinkel von 45-49° (Putzhobel) "abzuspalten". Dies würde bei Hirnholz zu Ausriss, gerade im Bereich der Rahmenkante (wo das Hinterholz fehlt), führen.
Wie Pedder schon schrieb, muss man nicht zwangsläufig einen Flachwinkler für Hirnholz nutzen. Mein Posting sollte lediglich darlegen, dass es den kleinen Juuma auch als solchen gibt. Ich selbst habe den normalen Juuma Einhandhobel und habe damit auch schon oft ohne Probleme Hirnholz bearbeitet.

Die Frage ob Flachwinkler oder normal, wird immer heftig diskutiert. Ich selbst habe keine Flachwinkelhobel, kann das also nicht wirklich beurteilen.

@Oliver,
Mit Sicherheit machst du mit einem guten Einhandhobel für den Anfang keinen Fehler. Den braucht man immer. Als universell einsetzbaren Hobel sehe ich einen No5, wenn es Eisenhobel sein sollen. Andere sehen den No4 als universell an, das ist glaube ich Geschmackssache.

Vielleicht helfen die drei Links dir ein wenig weiter um zumindest ein Gefühl für die unterschiedlichen Marken, Preise etc. zu bekommen.
Hobeltest 2010 (lang, viele Bilder)
Heiko-rech.de Putzhobel Kunz Plus No.4
Heiko-rech.de JUUMA Bankhobel No 5

Derzeit sehe ich die Juuma Hobel als nahezu konkurenzlos an, was das Preis- Leistungsverhältnis angeht. Und Dieter Schmid legt sehr hohen Wert auf die Qualität und prüft diese auch sehr genau nach.

Schreib doch mal wo du herkommst, vielleicht findet sich jemand im Forum, bei dem du mal probehobeln kannst.

Gruß

Heiko
 

Machete Cortez

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Ja, die nötige Handlichkeit ist immer vorausgesetzt, da sind wir uns einig. In diesem Rahmen halte ich jedoch die Wahl des größtmöglichen Werkzeugs für sinnvoll.
Ob Flachwinkler oder nicht ist natürlich im Endeffekt persönliche Erfahrungssache und im Grunde keine größere Diskussion wert, weil jeder anders arbeitet und dementsprechend auch andere Erfahrungen macht. Für den Anfang ist es denke ich aber sinnvoll, die grundlegenden Eigenschaften des Holzes zu beachten und sich für Hirnholz einen Hobel mit flachem Winkel anzuschaffen. Sollte man später die Erfahrung machen, dass es sich mit einem scharfen und "normalen" Hobel gleich gut, oder sogar besser hobeln lässt, dann ist das eine gute Sache und man hat etwas dazugelernt.
 

Philipp

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Sieh's mal so

Also, zuallererst würde ich versuchen von vornherein ohne Überstand zu arbeiten. Denn jeder Nachbearbeitungsgang kostet 1. viel Zeit und 2. immer mehr Zeit als ursprünglich geplant.
Die Devise "Kommt beim Schleifen (oder Kitten, oder Hobeln)" ist grundsätzlich keine gute.

Für die Nachbearbeitung des Überstandes von einigen wenigen 1/10 Millimetern würde ich unbedingt zum Flachbetteinhandhobel raten. Und hier ganz pragmatisch zum besten Modell.

Sieh's mal so: Gelds sparen kann man zur Zeit eh nicht, bei den Zinsen. Wenn Du Dein Geld doch anlegst, dann kassiert Dich am Ende der Staat ab, der Dir nicht mal glaubhaft versichern kann, daß Dein Geld auch in Zukunft eine noch erwähnenswerte Kaufkraft hat.
Daher investiert man am besten in Metall, und nicht in Gold (nicht zu brauchen) oder Seltene Erden, sondern am besten in kalten Stahl :cool:.
Diese Investition wirst Du nie bereuen, denn zum einen wird Dich Dein gutes Werkzeug Dein Leben lang begleiten, zum anderen wird es Dich bei jeder Benutzung in Erzücken versetzen und zum dritten werden Dir noch Generationen dafür danken, daß Du damals so etwas wunderbares gekauft und ihnen später hinterlassen hast :emoji_slight_smile:.

Und das ganze kriegst Du für'n paar hundert Euro, wenn überhaupt! Ist doch geschenkt!

Mir tut das Investieren in Stahl, sprich in gutes Werkzeug überhaupt nicht mehr weh, seitdem ich - zumindest ab und zu - so denke. Sinnvoller, als in hochwertige und langlebige Gebrauchsgegenstände, die keiner Mode oder kurzlebigen Weiterentwicklungen unterliegen, kann man doch sein Geld gar nicht anlegen.

Und nun mein ohne Augenzwinkern kostenloser und unverzinster Rat: Veritas Low Angle Blockplane, am besten gleich mit zwei Eisen (25° und 38°), denn dann hast Du auch noch gleich einen Hobel mit normalem Schnittwinkel für kleinere Arbeiten.

Und beim Mausklick auf das Feld "Bestellung absenden" einfach die Augen zumachen. Tut nicht weh, und die spätere Abbuchung auch nicht :emoji_wink:.

Viele Grüße, Philipp
 

Machete Cortez

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Das ist eine gute Einstellung. Je besser das Werkzeug, desto größer die Möglichkeiten. Je besser die Arbeit, desto größer die Genugtuung.
Und wenn Werkzeug, oder Maschine nach Jahren immer noch ihren Dienst tun, kennt man sie in und auswendig und weiß, was man an ihnen hat.
 

olk

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Also, zuallererst würde ich versuchen von vornherein ohne Überstand zu arbeiten. Denn jeder Nachbearbeitungsgang kostet 1. viel Zeit und 2. immer mehr Zeit als ursprünglich geplant.

Hmmm - hatte man mir aber anders ebfohlen (Guido Henn?)

Die Devise "Kommt beim Schleifen (oder Kitten, oder Hobeln)" ist grundsätzlich keine gute.
Sorry - versteh ich nicht

Und nun mein ohne Augenzwinkern kostenloser und unverzinster Rat: Veritas Low Angle Blockplane, am besten gleich mit zwei Eisen (25° und 38°), denn dann hast Du auch noch gleich einen Hobel mit normalem Schnittwinkel für kleinere Arbeiten.
Viele Grüße, Philipp

Ja - Vertias ist toll, aber tut dem Geldbeutel weh :emoji_open_mouth: . Aber wahrscheinlich wird's darauf hinaus laufen.

thx,
Oliver
 

narrhallamarsch

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mhmm, wenns nicht allzu viel kosten soll, ist der juuma mit sicherheit eine gute wahl, mit ein wenig tuning und einer sehr scharfen klinge wird es auch in hirnholz wenig stress geben.

ob du einen flachwinkel oder einen bankhobel benutzt ist erst einmal unwichtig.
wenn du neu bist, was das arbeiten mit hobeln angeht, hilft nur üben, üben, üben. gerade was die einstellung des eisens angeht, sorgt das gerät anfangs für viel frust.

da gibt es einige wertvolle tips in you-tube auf dem lie-nielsen channel.

ich fange auch gerade mit diesen werkzeugen an zu arbeiten und habe mir bei dick einen klassischen no. 4 der hausmarke bestellt, kostete 84, euronen und mit ein wenig einstellerei macht es einen heidenspass.

natürlich werden später noch andere dazu kommen, ich denke da, wie die vorredner an veritas oder lie-nielsen, kostet geld, aber gutes werkzeug war noch nie billig.

was auch für den anfang bei schärfen hilft, ist eine einstelllehre, in die das eisen eingespannt und damit geschliffen wird, damit erzielt man reproduzierbar konstant scharfe und gerade schneiden.

da gibt es etwas geniales von veritas, auf dem auch an der lehre die verschiedenen schnittwinkel eingestellt werden können für hartholz usw.
 
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