welche "Maßhaltigkeit" kann man denn von Bohrern erwarten?

Daniboy

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Auch sind einige Forstner leicht konisch (verjüngt sich nach oben leicht)
auch dadurch ist das am Foto uU schon etwas an der falschen Stelle gemessen...
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Ich habe mal verschiedenste Holz-Bohrer gemessen die bei mir in der Werkstatt so rumliegen.
Und damit die Diskussion bezüglich Messgenauigkeit gar nicht erst aufkommt habe ich zur Messung den technischen Overkill mit einer vorher an einem Endmaß kalibrierten, temperaturisolierten Mikrometerschraube gewählt... :emoji_sunglasses:

FAMAG Bormax - Nennmaß 20mm:
Schneide vorn: 19,99 --- Schneide hinten: 19,75
IMG_3026.JPG IMG_3025.JPG


FAMAG CV Holzbohrer - Nennmaß 15mm:
Schneide vorn: 14,93 --- Wendel Mitte: 14,93 --- Grundkörper: 14,92
IMG_3027.JPG IMG_3029.JPG
IMG_3030.JPG

Schlangenbohrer Baumarktqualität (Lux) Nennmaß 14mm:
Schneide vorn: 13,97mm --- Schneide hinten: nicht messbar
IMG_3032.JPG


Schlangenbohrer "billig / Discounter" Nennmaß 16mm
Schneide vorn: 15,94 --- Wendel hinten 15,95
IMG_3034.JPG IMG_3035.JPG

Fazit: wenn ein Marken-Bohrer 2 Zehntel Untermaß hat, dann ist da definitiv etwas faul...

Wenn die Kopfschneiden deformiert (nach innen gebogen) sind, dann kann es sein, dass der Bohrdurchmesser in weichem Material etwas kleiner ist weil das Material das geschnitten werden soll nur elastisch weggedrückt wird.
Ein Bohrer der an der Schneide 2-Zehntel zu klein ist könnte nur dann Nennmaß bohren, wenn seine Spitze außermittig ist. Das wäre für einen Markenbohrer dann aber auch eine eher suboptimale Qualität weil es sogar die Bohrer aus China besser können...

Viele Grüße
Alois
 

schrauber-at-work

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Mikrometerschraube
Ist genauso falsch wie Schieblehre.
Ist eine Bügelmesschraube, hat mit Mikrometer gar nix am Hut (Ok, die Steigung des Gewindes hat 500 Mikrometer), genausowenig wie der Messchieber eine Schieblehre ist.

Trotzdem Interessant. Das ein Werkzeug Untermaß hat ist ja eigentlich normal, in dem von @Woodinator Profibastler beschriebenen Ausmaß sollte es allerdings nicht liegen.

@Alos : Danke für die Messungen und die entsprechenden Bilder. Auf jeden Fall Interessant, so genau habe ich meine Bohrer (in der Holzwerkstatt) noch nie unter die Lupe genommen.

@Woodinator Profibastler : Hab ne 20-er Reibahle hier liegen, kann ich dir ausleihen, dann haben die Löcher im Anschluss auch 20,0xx mm im Durchmesser.

Gruß SAW
 
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Super kannte ich nicht danke für den Tip mit Reibahlen - ich warte mal was der Hersteller sagt dann besorg ich mir ggf. eine. Danke für dein Angebot aber die Dinger sind ja auch nicht so teuer da leg ich mir eine hin.
 

bello

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Ich habe mir vor einer Woche eine neue Lochplatte mit der OF und einem 20mm Bosch-Billig-Fräser gefräst, die neuen FestoolHebelzwingen passen alle.
Vielleicht wäre die OF auch für Dich eine Alternative.
 

Mitglied 24010 keks

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Ja genau jetzt kaufen wir alle Reibahlen zum Holzbohren... :emoji_grin: ja nee ist klar.
Bohr ein Loch mit dem Bohrer deiner Wahl (meinetwegen auch mit dem Schlangenbohrer), fahr 6mal mit dünner Einstellung mit dem Hobel über deinen Dübel, Fas den vorne etwas an und dann rein damit. Ist doch Holz, kein Metall. Wenn ich das richtig verstanden habe, willst du ja eh von außen durchdübeln?
Man kann auch aus allem eine Wissenschaft machen... :emoji_grin:
Und wenn das alles nicht geht, kannst deine Eichendübel vor dem verleimen ne halbe Std. In den Backofen packen...

Gruß Daniel
 

bello

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Ich denke, es geht um die neue Festool Hebelzwinge, und die geht mit einer 20mm Bohrung.
 

Alceste

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ooooooh jetzt macht das auch Sinn - in diesem Fall sorry für meinen unqualifizierten Beitrag ^^ Kannte ich noch gar nicht das Teil. Um vielleicht doch noch was beizutragen: Ich habe mneine Löcher mit dem Parfguide gemacht und die passen ziemlich genau - Bankhaken wackeln nicht (das heißt bis ich anfange mit der Platte zu arbeiten, dann lutsch ich die Dinger recht schnell aus ^^).
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Hoffentlich hat Alos auch die Messtemperatur berücksichtigt.....:emoji_wink:
Gruss brubu
Hallo Brubu: klar - Messgerät und Messobjekte hatten 20°C +/- 1°C - die vorgeschriebene Bezugstemperatur für Längenmessungen. Und die Mikrometerschraube war wegen der Leute die es ganz genau nehmen bei der Messung durch den speziellen Halter temperaturisoliert :emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile: Sonst hätte ja meine Handwärme das Ergebnis massiv verfälscht. :emoji_fearful::emoji_fearful::emoji_fearful:

Und ich hatte natürlich auch damit gerechnet, dass der eine oder andere (damit bist nicht du gemeint !!!) genau googelt ob ich was falsch gemacht habe. Und - siehe unten...

Ist genauso falsch wie Schieblehre.
Ist eine Bügelmesschraube, hat mit Mikrometer gar nix am Hut (Ok, die Steigung des Gewindes hat 500 Mikrometer), genausowenig wie der Messchieber eine Schieblehre ist.
Da werden jetzt die weltweit größten und führenden Hersteller von Messgeräten und Messsystemen wie z.B. Keyence natürlich sehr froh sein, dass ihnen endlich jemand sagt, dass sie etwas verkaufen was sie in der heutigen Zeit nicht mehr so nennen dürfen... :emoji_astonished::emoji_astonished::emoji_astonished:

⁣Mikrometerschrauben | Arten und Eigenschaften von Messsystemen | Messgrundlagen | KEYENCE Deutschland

Das ist natürlich eine völlig inakzeptable Diskriminierung des Mikrometers wenn man etwas Mikrometerschraube nennt, das Teil aber nur Hundertstel messen kann. Das ist schon eine grobe und bewusste Irreführung der Verbraucher! Das gehört selbstverständlich angeprangert und verboten. Sowas darf man natürlich in keinem Fall durchgehen lassen - wo kämen wir denn da hin?
Vielleicht solltest du sie ja zum Wohle der wahren Lehre und der Political Correctness abmahnen...

Alois
 

schrauber-at-work

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Holz-Christian

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Bin froh dass mir die Außendienstler der "Sekte" nimmer auf den Senkel gehen.
Ja haben gute Lösungen, sind aber sehr "penetrant".
Also quasi der Würth unter den Messgeräte Herstellern? :emoji_wink:
Ich habe vorhin übrigens mal meine funkelnagelneuen Famag Bormax 2.0WSmit einer relativ hochwertigen Uhrenschieblehre (Messchieber):emoji_grin: nachgemessen.
Die haben tatsächlich alle 5 etwas Untermaß von etwa 5/100tel an den Vorschneidern.
Wenn ich dran denke messe ich morgen noch die ZOBO in der Firma nach.
 

Elender Kruzefix

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Habe mir aufgrund der positiven Rezensionen die HSS-Holzbohrer von Fisch gekauft.
Leider muss ich sagen, dass diese für die Fische sind :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Habe nicht gleich nach der Lieferung alle Bohrer kontrolliert, aber viele der Bohrer haben aussermittige Spitzen. Die Bohrlöcher sind teils über 2/10 mm zu groß. Reaktion auf meine Mail an Fa. Fisch war:...sind halt keine Profibohrer... (obwohl Profi in der Bezeichnung :emoji_thinking:
Die 10EUR Bohrer von Billo-Bosch ausm Baumarkt bohren maßhaltigere Löcher...
 

brubu

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Hallo
Die ZOBO uralt +- 0.02 , die HWS dito, wobei es stark darauf ankommt wieviel geschärft wurde weil sie hinterschliffen sind. Neu etwas Übermass,
im Alter etwas Untermass.
Gruss brubu
 

Holz-Christian

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So, jetzt habe ich die Zobo Staketenbohrer mit der gleichen Schiebelehre nachgemessen.
Die haben an den Vorschneidern exakt Nennmaß.
42271918dc.jpeg
 

netsupervisor

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Ein Holzbohrer hat eine ganz andere Schneidgeometrie als ein Metallbohrer oder ein Forstnerbohrer.
Üblicherweise werden Holzbohrer mit zu wenig Umdrehungen und zu viel Vorschub verwendet. Daher drückt es viel Fasern ab und kappt sie nicht.
Ich meine auch, dass die Bohrdurchmesser in Längs- oder Hirnholz anders ausfallen.

Die Erfahrung vom TE habe ich schon gemacht.
Ich bohre daher immer mit Holzbohrern vor, dann mit Metallbohrern nach. Ergebnis ist eine Bohrung mit etwas Übermaß.
 
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