welche "Maßhaltigkeit" kann man denn von Bohrern erwarten?

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Hi,

ich habe folgendes festgestellt:

zuerst habe ich mir einen Schlangenbohrer 20 mm von Femag besorgt. mit dem Bohrständer ein Loch gesetzt und festgestellt das die 20 mm Hebelzwinge von Festool nicht ins Loch passt. (dachte das wäre eine gute Referenz) Laut Schublehre rund 19,5 Loch

Dann haben ja andere hier im Forum gemeint Schlagenbohrer sind für Dübellöcher blöd, also 20 mm Holzspiralbohrer in HSS von Femag besorgt, ist minimal besser aber passt immer noch nicht rein. (laut Schublehre ca 19,8 mm Loch

Interessanterweise bewirbt Femag ihren Schlagenbohrer in 20 mm genau speziell für Stabdübelbohrungen.

Mir ist das bei <10 mm Bohrern nie aufgefallen, 8 mm Bohrer waren auch immer passend für 8 mm Dübel (ok die Dübel sind geriffelt...)

Ich hätte gedacht das ein 20 mm Bohrer eher ein wenig größeres Loch bringt (gerade bei Handbetrieb wegen einern)

Und Femag ist doch kein Billigschrott?

Grüße
 

Frieder CW

ww-birke
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Hallo,
zur Maßhaltigkeit der Schlangenbohrer kann ich leider nichts beitragen. Ich fertige Bohrungen für Dübel >15mm mit Forstnerbohrern an und hatte so noch nie Probleme mit der Passgenauigkeit.
Gruß
 
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ja stimmt mit Forsterbohrern hat bis dato auch alles gepasst, mit denen habe ich z.B. auch 20 mm Löcher für die Festool Zwingen erstellt, passte - Nur die Löcher für die Dübel sollen ja Tiefer da komm ich mit dem Forstnerbohrer nicht hin...daher dachte ich Schlange oder normale Holzspiral
 

reo

ww-eiche
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Miss doch einfach den Bohrer. Das du mit dem Messschieber nicht 20mm messen kannst, ist normal. ich habe selbst einige Bohrer von Famag. Die passen alle genau.

Kann mir also nicht vorstellen das dies am Dübelbohrer liegt.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Also wenn ich einen FAMAG 20mm Bohrer kaufe, dann will ich auch einen 20mm Bohrer haben. 19,8 wäre aus meiner Sicht ein Grenzfall bei der zulässigen Toleranz für einen Holzbohrer - und eine Frage der Messgenauigkeit. Zu klein ist aber eher selten - im Normalfall bohren Bohrer zu groß...

Wenn ein Dübelhersteller eine stramme Passung will, dann macht er den Dübel etwas größer als die 20mm. Sonst müssten ja alle anderen Anwender - nur wegen der Dübel - mit zu kleinen Bohrungen leben. Und das kann ja nicht sein...

Viele Grüße
Alois
 

tomkaes

ww-robinie
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Wenn ein Dübelhersteller eine stramme Passung will, dann macht er den Dübel etwas größer als die 20mm. Sonst müssten ja alle anderen Anwender - nur wegen der Dübel - mit zu kleinen Bohrungen leben. Und das kann ja nicht sein...

Ein Stabdübel ist aus Stahl und als tragendes Verbindungsmittel im Holzbau genormt;
Herstellung aus Rundstahlstange abgelängt und angefast.
Die Dübelbohrung im Holz muss leichtes Untermass haben, damit der Dübel seine volle Tragfähigkeit erreicht.
Falls Knotenbleche dazukommen, sind die auf Nenndurchmesser vorgebohrt.
 
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naja damit der Messschieber nicht das Problem ist dachte ich ich nehme die Nagelneue Festool Klemmzwinge MFT-HZ 80 weil da ja wohl der Schaft entweder genau 20 mm sein muss oder ggf eher kleiner damit es gut in die 20 mm MFT Löcher passt- nur wenn das Ding nicht reingeht ist das Loch wohl definitiv zu klein...
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Die Dübelbohrung im Holz muss leichtes Untermass haben, damit der Dübel seine volle Tragfähigkeit erreicht.
Dann sollte ja aber die Bohrungsvorgabe des Dübelherstellers auch nicht 20,0, sondern 19,xx sein? Aber wo bekomme ich dann so einen 19,xx mm Bohrer?
"Leichtes Untermaß" ist technisch nicht eindeutig und bei tragenden Bauteilen wohl auch technisch nicht sauber.

Wenn ein 20mm Fuß einer Steckzwinge nicht in eine 20mm Bohrung passt, dann ist was faul...
Die Füße der Zwingen haben in der Regel 2-3 Zehntel Untermaß. Denn wer hat schon einen 20,2mm Holzbohrer / Forstnerbohrer?

Viele Grüße
Alois
 

Helibob

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...Interessanterweise bewirbt Femag ihren Schlagenbohrer in 20 mm genau speziell für Stabdübelbohrungen...
Auf Famag's Seite (hier) kann ich zu den Spaltenbezeichnungen der Tabelle keine Referenz-Zeichnung ausfindig machen.
Sicher, dass mit "AØ" auch der Bohrungsdurchmesser gemeint ist und nicht der passende Stabdübel(-durchmesser)?

Als "Aussenstehender" - also Nichtprofi - komme ich auf die "DIN 1052" für "Stabdübel, Passbolzen Bolzen, Gewindestangen" und z. B. diesen Link und 18,5mm Bohrungsdurchmesser?!
Wäre das richtig?

(Bei den Seiten für die einzelnen Berechnungen hält sich bei mir die Lust zu versuchen, "dahinter zu steigen" um es dann höchstens gerade mal halbwegs zu verstehen sehr in Grenzen. Die Grundlagen finde ich jedoch informativ.)

...Leichtes Untermaß...
Ich finde die Antwort vollkommen ausreichend. Weder kann man erwarten das @tomkaes, bzw. wer Anders alles auswändig weis bzw. einem (Profi) alles auf dem Silbertablett präsentiert.
Gruß Matze
 

WinfriedM

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Nach meiner Erfahrung sind gebohrte Löcher in Holz immer etwas kleiner, als der Bohrer dick ist. Mir ist das aufgefallen, weil ich sehr oft präzise 8mm Löcher in Buchekugeln bohre. ist das Loch gebohrt, klemmt der Bohrer, wenn man ihn versucht, durchs Loch zu schieben.

Meine Erklärung dafür: Holz ist ein etwas elastisches Material, was durch den Bohrer weggedrückt wird und nach dem Bohren wieder zurück kommt. Natürlich nur ganz minimal.

Ein anderes Thema ist die Erwärmung, womit das Holz dort Feuchtigkeit verliert. Nimmt es wieder Feuchtigkeit auf, quilt es wieder etwas.

Will ich recht genau 8mm erreichen, muss ich 8,1mm bohren.

Nebenher: Durch Holzfeuchteschwankungen wird ein Loch in Holz recht schnell oval. Bei deinen 20mm können das je nach Luftfeuchte quer zur Faser mal 20,2 und mal 19,8mm sein, also +- 0,2mm. Vielleicht sogar mehr.
 

tomkaes

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Als "Aussenstehender" - also Nichtprofi - komme ich auf die "DIN 1052" für "Stabdübel, Passbolzen Bolzen, Gewindestangen" und z. B. diesen Link und 18,5mm Bohrungsdurchmesser?!
Wäre das richtig?

S. 21:
Vorbohren
• Die Löcher sind im Holz mit dem Nenndurchmesser zu
bohren
• Bei Stahlblech-Holz-Verbindungen dürfen die Löcher im
Stahlteil bis zu 1 mm größer als der Nenndurchmesser sein (tk: Das wäre in der Praxis ein Traum)
• Beim gleichzeitigen Bohren von Holz und Stahlteilen muss
mit dem Nenndurchmesser der Stabdübel gebohrt werden

(Bei den Seiten für die einzelnen Berechnungen hält sich bei mir die Lust zu versuchen, "dahinter zu steigen" um es dann höchstens gerade mal halbwegs zu verstehen sehr in Grenzen. Die Grundlagen finde ich jedoch informativ.)
Ich finde die Antwort vollkommen ausreichend. Weder kann man erwarten das @tomkaes, bzw. wer Anders alles auswändig weis bzw. einem (Profi) alles auf dem Silbertablett präsentiert.
Gruß Matze

Man sollte bei Stabdübeln und stählernen Knotenblechen tunlichst nachmessen, ob der Schlangenbohrer leichtes Untermass hat (Bspl. 20 mm Stabdübel, Schlangenbohrer <= 19,8 mm) sonst ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, den Bohrer beim Herstellen der Verbindung abzureißen, weil er sich in einem Knotenblech festfrisst. Danach kann man das Holzbauteil entsorgen und neu machen.
 
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Nach meiner Erfahrung sind gebohrte Löcher in Holz immer etwas kleiner, als der Bohrer dick ist. Mir ist das aufgefallen, weil ich sehr oft präzise 8mm Löcher in Buchekugeln bohre. ist das Loch gebohrt, klemmt der Bohrer, wenn man ihn versucht, durchs Loch zu schieben.

Meine Erklärung dafür: Holz ist ein etwas elastisches Material, was durch den Bohrer weggedrückt wird und nach dem Bohren wieder zurück kommt. Natürlich nur ganz minimal.

Ein anderes Thema ist die Erwärmung, womit das Holz dort Feuchtigkeit verliert. Nimmt es wieder Feuchtigkeit auf, quilt es wieder etwas.

Will ich recht genau 8mm erreichen, muss ich 8,1mm bohren.

Nebenher: Durch Holzfeuchteschwankungen wird ein Loch in Holz recht schnell oval. Bei deinen 20mm können das je nach Luftfeuchte quer zur Faser mal 20,2 und mal 19,8mm sein, also +- 0,2mm. Vielleicht sogar mehr.

interessant, klingt nachvollziehbar, und müsste sich ja testen lassen wenn ich den bohrer mal in mdf material teste da müsste das loch dann ja passender sein...werde ich morgen mal testen
 

WinfriedM

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mal in mdf material teste

Ist ja auch so ein fasriges Material, besser wäre ein Stück Kunststoff langsam gebohrt.

Bei einfachen Schieblehren hat man beim Messen von Bohrungen auch einen Messfehler, wenn die hinteren Messbacken nicht wirklich scharf angeschliffen sind. Auch kann man Fehler beim Messen von Löchern machen, schief halten, nicht genau mittig sein und bei Materialien wie Holz braucht auch nur mal eine kleine Faser auf der Oberfläche sitzt. Und bei scharf angeschliffenen Backen und zuviel Druck drücken die sich ins Holz rein, auch wieder ein Messfehler.
 
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hmm gravierende Messfehler schließe ich wirklich aus weil wie Alos schon schreibt:
"Wenn ein 20mm Fuß einer Steckzwinge nicht in eine 20mm Bohrung passt, dann ist was faul...
Die Füße der Zwingen haben in der Regel 2-3 Zehntel Untermaß"

Weil ein und die selbe Zwinge passt sauber in 20 mm Löcher mit einem Fisch Forstnerbohrer 20 mm gebohrt...daher war schon mein Gedanke das es "konstruktionsbedingt" mit "normalen" "nicht Forstner" Bohrern immer ein wenig enger wird? (warum auch immer)
 
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Tja nochmal genau nachgemessen, das komische ist der Forstnerbohrer mit dem die Zwinge passt hat auch ein leichtes Untermaß, aber es muss an der Bohrerart liegen das dann die Steckzwinge dennoch passt:

Bildschirmfoto 2021-10-16 um 19.03.20.png


Bildschirmfoto 2021-10-16 um 19.03.39.png

Schafft der Festool Zwinge:

Bildschirmfoto 2021-10-16 um 19.03.49.png


Das einzige was 100% Maßhaltig ist ist mein 20mm Eiche Stab :emoji_slight_smile:
Bildschirmfoto 2021-10-16 um 19.04.01.png
 

Time_to_wonder

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Du misst einfach nur den Bohrerdurchmesser. Ist der denn identisch mit dem Äquivalent des Schneidenflugkreises bei Sägeblättern?
 

Da bin ich

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Bin leider nur Hobbyist
und deshalb von mir mal eine laienhafte Frage in die Runde der Profis.
könnte es sein, dass forstnerBohrer eine konische und hinterschliffene Mantelfläche haben
und das man das eventuell durch einfaches anlegen eines halbwegs geraden Stück etwas nur mit dem bloßen Auge schon sieht..?
und das das bei Schlangenbohrern auch so ist?
hoffe ein Profi bringt das Licht
 
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