Naja, bei Rindfleisch und Tulpen leuchtet mir das noch einigermaßen ein, da der Preis pro Volumen/Gewicht relativ hoch ist. Tulpen werden ja sogar mit dem Flugzeug eingeflogen.
Bei importiertem Rindfleisch wird wohl hauptsächlich im Ursprungsland verarbeitetes, zugeschnittenes, kochfertiges Fleisch importiert, das sich effizient in Containern stapeln lässt. Allerdings werden auch massenweise Futtermittel von Brasilien mit Schiffen importiert, ohne die die Fleischproduktion in Europa auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich wäre, wobei Futtermittel als Schüttgüter volumeneffizient gelagert und transportiert werden können.
Bei importiertem Holz denke ich an große Stämme, die noch zugeschnitten werden müssen, da fällt Verschnitt an, würde ich annehmen. Zudem lassen sich Baumstämme weniger gut lagern, da sie groß und rund sind im Gegensatz zu Flüssigkeiten und Schüttgut wie Kohle, Eisenerz, LNG. Ok, Magmog schreibt von mächtigen, astfreien Stämmen, ok, das ist sicher für den Transport förderlich.
Aber klar, letztendlich muss es sich bei Holz finanziell rentieren, sonst würde es ja nicht gemacht werden. Zudem haben amerikanische Kolonien sogar Holz mit Segelbooten nach Europa exportiert..
Interessant wäre eine detaillierte Kostenkalkulation von mitteleuropäischem Buchenholz, das mit der Bahn transportiert wird, im Vergleich zu mit Container-Schiffen importiertem Tropenholz, schon krass, dass das mit dem Schiff so wirtschaftlich ist.
Hallo Spachtelmasse,
derdad hat es schon angedeutet - viele tropische Hölzer kommen bzw. sind zu uns in der 1a-Auslesequalität gekommen. Kerzengerade vom Faserverlauf, astfrei sowieso.
Solches Material hat man für Leisten gebraucht, die fertig gefräst einigermaßen gerade bleiben sollten. Das ist aus meiner Sicht der Grund.
Der zweifellos vorhandene Rest ist im Ursprungsland geblieben.
Schneide mal eine typische Rotbuchenbohle (auch ohne Äste) zu 2,5 m-Leisten auf und schau´ was nach dem fräsen rauskommt. Ein "Blumenstrauß", der verzogen in alle Richtungen zeigt.
Kann mich noch an die Zeit erinnern, als es in den Baumärkten Leisten und Besenstiele aus Tropenhölzern gegeben hat. Das ist - aus meiner Sicht - glücklicherweise vorbei.
Im Schalungsbau werden noch viele Dreikant- und Trapezleisten aus Überseeholz verwendet. Aus o.g. Grund -man schneidet ein Bündel auf und die Leisten bleiben gerade. Mit heimischem Holz (Nadelholz) geht das schon auch, ist halt nicht ganz so bequem.
Bei einigen Holzarten, die als Ramin im Handel sind, ist der Handel bereits durch CITES eingeschränkt.
https://www.wwf.at/artenlexikon/ramin/
Ähnlich wie Ramin für Leisten ist es bei den Fensterhölzern aus Übersee gewesen, die bis in die 2000er so verbreitet waren.
Kerzengerade, keine Äste, kein Harzaustritt, hervorragende Anstrichträger, dauerhafter als die heimischen Nadelhölzer.
Gekommen ist zu uns aber zweifellos nur die bessere Qualität.
Zu Fleisch aus Übersee - bei weitem nicht alles was z.B. aus Südamerika oder Australien exportiert wird, ist tiefgekühlt oder kochfertig.
Von dort kommen mit speziellen Schiffen große Mengen lebender Rinder und Schafe. Zwar nicht nach Mitteleuropa, aber in Länder, deren Bevölkerungsgros spezielle Vorstellungen hat, wie die Tiere zu Fleisch zu werden müßten.
Bei Interesse kannst Du mal eine Suchmaschine nach z.B "Livestock export Australia" betätigen. Du schreibst selber in Deinem Beitrag von "effizient stapeln" - auf mich wirken die LKW´s die man auf unseren Autobahnen sieht, dagegen wie "Tierwohl", also nichts für zarter besaitete Genossen.
Aber auch das scheint sich zu rentieren.
Zur Rentabilität von Handel - vor kurzem habe ich gelesen, daß jedes Jahr in etwa 300 000 fm Eichenholz
aus Frankreich importiert werden. Im selben Zeitraum wird
nach Frankreich in etwa die gleiche Anzahl an Festemtern Eichenholz exportiert.
Nagel´ mich nicht auf die genaue Zahl fest, auch nicht auf die Nullen. Weiß´ aber noch sicher, daß die Zahlen in etwa gleich waren.
Bei genauerem Interesse müßte ich nachschauen.
Für alle, die sich nicht mit Handel befaßt sind, mag das sonderbar klingen. Rentieren tut es sich aber auf alle Fälle, sonst würde es nicht gemacht werden.
Gruß, Andreas