Welche Holzart ist das?

Spachtelmasse

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Ich möchte eine fehlendes Stück Sockelleiste (Original dürfte aus den 60/70ern sein?) ergänzen. Der Plan ist dieses mit CNC herzustellen, damit sich das neue Stück optisch halbwegs einfügt möchte ich wissen was für eine Holzart und welcher Lack verwendet wurde.

Hat jemand eine Ahnung um welche Holzart es sich hier handelt und was das für ein Lack ist?
 

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K.-H. Krenn

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Bin auch der Meinung das es Ramin ist. Wurde viel in den 60/70ern für Leisten und Profile verwendet.
Oberfläche dürfte ein 2K Lack auf Lösungsmittelbasis sein.
Gruß K.-H. Krenn
 

Holzrad09

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Zu meiner Ehrenrettung steht im Holzlexikon 'mehr oder weniger eichenähnlich'...
Als Eicheersatz hat man es auch oft genommen, wobei es bis auf den Farbton kaum Ähnlichkeiten gibt.
Wir haben Anfang der 90er daraus Unmengen Sockelleisten für das Britannia Center in Berlin Spandau gemacht.
LG
 

Spachtelmasse

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Wow danke für die vielen Antworten! Ramin, Ramin? Also von Ramin habe ich noch nie was gehört, Eiche habe ich mittlerweile schon oft verwendet und wie Eiche schaut das für mich nicht aus. Ja, dann werde ich mal nach Ramin googeln.
 

magmog

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Guuden,

Ramin war DAS Holz für Profilleisten in den 60-er und 70-er Jahren schlechthin.
Spaltet sich hervorragend wenn zu nahe an einem Ende genagelt oder ohne Vorbohren geschraubt wird.
Alle Arten von Ramin stehen seit 2005 unter dem Schutz von CITES ll.

Poriges Ersatzholz wäre schlichte Esche, nur bei der Farbe wird es schwierig.
Evtl. haben unsere Restauriererinnen Ideen.
 

Spachtelmasse

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Ich hab jetzt etwas nach "Ramin Sockelleiste" gegoogelt und dabei ist mir öfters die Formulierung "Ramin Ersatz" untergekommen, vermutlich weil, so wie einige bereits erwähnt haben, Ramin Arten mittlerweile unter Schutz stehen.

Die hier, "Ramin Ersatz", ist zwar aus Eiche und hat eine anderen Farbton, scheint aber fast genau dass selbe Profil zu haben wie meine, zumindest von der Breite der Höhe und von der Rundung oben: https://www.oxxit.de/85802

Ich bin daher stark am überlegen diese zu kaufen, dann spare ich mir das Fräsen - außer es weiß noch jemand ein passendes Angebot?

Das ist das Profil meiner Leiste:
 

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wirdelprumpft

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evtl. die hier die müsste man nur auf 10 mm hobeln oder sägen aber der Farbton von Kirsch ist recht nah am Musterbild - Struktur passt halt nicht wirklich dazu

je nach Ausstattung gäbe es sicherlich Alternativen zur CNC Bearbeitung je nach Länge - z.b. mit Elektrohobel grob vorarbeiten und Rest mit Schleifpapier nachrunden - gleiche Prinzip geht auch mit Tischkreissäge wenn Sägeblatt schwenkbar - mit Oberfräse und Rundungsfräser usw.
 

Spachtelmasse

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Ja stimmt @wirdelprumpft , die liegt optisch näher. Vielen Dank für den guten Tip! 10mm plan wegfräsen ist mit CNC leicht zu machen, bzw. die Vorarbeit am Computer, zudem möchte ich ohnehin eine Nut für ein Stromkabel fräsen um darin ein Stromkabel zu verlegen, da ist es gar nicht schlecht wenn mehr Material zur Verfügung steht.

Gerade kommt mir die Idee die Leiste von der gesamten Wandseite, wo die Stücke fehlen auszutauschen, dann schaut das optisch besser aus, ganz perfekt muss es nicht werden. Falls nichts besseres kommt werde ich bei deiner Leiste zuschlagen.
 

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Arkhan1806

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Wow, die Konstruktion von dem Bett gefällt mir!
Bei der Fußleiste würde ich, glaub ich auch direkt die ganze Wandlänge austauschen. Wobei ein kleiner Unterschied evtl. auch garnicht auffällt, wenn das nicht "nahtlos" anschließt, sondern noch im Winkel zu der alten Leiste steht. Da sehen die Oberflächen ja sowieso anders aus, weil der Licheinfall ja anders ist.
So würde ich jetzt fast sagen, bestell mal ein kleines Stück, halte das ran und kuck ob's dir gefällt. Und wenn nicht, bestell ne entsprechende Menge für die ganze Wand. Aber das wird sich mit Versandkosten und zeitlich ja nicht lohnen... :emoji_slight_smile:
 

Christoph1981

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Hallo, in #6 wurde bereits einmal die Holzart Limba genannt. In meiner Erinnerung waren Ramin und Limba sehr ähnlich.
Ob es da passende Leisten gibt, weiß ich nicht.
 

derdad

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Limba und Ramin sind in der Tat ähnlich. Limba ist jedoch um einiges weicher als Ramin.
Als Tischler der 55+ Generation finde ich die irgendwo oben erwähnte Formulierung "Ramin Ersatz" interessant. Da Ramin ja eigentlich als Billigersatz für so ziemlich jedes Hartholz genommen wurde. Der Großteil der in den 60er bis 80er industriell gefertigten Profilleisten war Ramin. Die Zeit bevor furnierte Weichholzprofile und folierte MDF Profile Standard wurden. Aber das nur als Anmerkung.
LG Gerhard
 

Spachtelmasse

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Ich schätze die geschichtlichen Anmerkung! Mir war Ramin und Limab bis zu diesem Thread kein Begriff. Was ich sonderbar finde ist, dass Holz aus den Tropen, Limba aus Afrika und Ramin aus Südostasien nach Europa importiert wurde um daraus billig Sockelleisten herzustellen.

Buche ist eins ehr hartes heimisches Holz mit großen europäischen Beständen, so groß dass es in der Papier und Zellstoffindustrie in rauen Mengen verwendet wird. Im Baumarkt ist Buche das günstigste Laubholz, zudem ist Buche so hart wie Eiche oder sogar härter, also sollte es doch naheliegender sein Buche als billiges Holz für Sockelleisten zu verwenden?

In den 70ern dürften die Buchen Bestände noch wesentlich größer gewesen sein? Also warum aus Südostasien/Afrika importiertes Holz billiger/wirtschaftlicher als Buche oder Eiche sein soll kommt mir sonderbar vor.
 

derdad

Moderator
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Man könnte auch sagen, es ist sonderbar, dass Rindfleisch aus Südamerika, Rosen und Tulpen aus Afrika, und was weiß ich nicht was, importieren billiger ist als heimische Produkte zu verwenden. Transport mit Schiffen ist umgerechnet auf jeweilige Einheiten einfach spottbillig. Arbeitskraft im Ausland ebenfalls. Umweltschutzkosten waren (und sind) in den Herkunftsländern ebenfalls vernachlässigbar. Und man darf nicht vergessen bei Tropenholz hast du meterdicke, ewig lange, pfeilgerade, astfreie Stämme. Man konnte einfach aufschneiden und verarbeiten. Bei jedem heimischen Holz hast du Probleme.
LG Gerhard
 

magmog

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Guuden,

Viele Bäume aus den Tropen bilden mächtige Stämme aus.
Da ist Ramin mit bis einem Meter ∅ und bis 20 Meter astfreiem Stamm
fast noch mickerig.
Bei einer Gewinnung für ein bisschen Kleingeld und Verbringung über Flüsse
zum Exporthafen und den geringen Verschiffungkosten,
können selbst exotische Hölzer mit wenig optischen oder anderen außergewöhnlichen Eigenschaften
hierzulande durchaus wirtschaftlich interessant sein. Man denke nur an Meranti, z.B.
Glücklicherweise findet aus ökologischen und sozialen Gründen zunehmend ein Umdenken statt!
 
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Spachtelmasse

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Naja, bei Rindfleisch und Tulpen leuchtet mir das noch einigermaßen ein, da der Preis pro Volumen/Gewicht relativ hoch ist. Tulpen werden ja sogar mit dem Flugzeug eingeflogen.

Bei importiertem Rindfleisch wird wohl hauptsächlich im Ursprungsland verarbeitetes, zugeschnittenes, kochfertiges Fleisch importiert, das sich effizient in Containern stapeln lässt. Allerdings werden auch massenweise Futtermittel von Brasilien mit Schiffen importiert, ohne die die Fleischproduktion in Europa auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich wäre, wobei Futtermittel als Schüttgüter volumeneffizient gelagert und transportiert werden können.

Bei importiertem Holz denke ich an große Stämme, die noch zugeschnitten werden müssen, da fällt Verschnitt an, würde ich annehmen. Zudem lassen sich Baumstämme weniger gut lagern, da sie groß und rund sind im Gegensatz zu Flüssigkeiten und Schüttgut wie Kohle, Eisenerz, LNG. Ok, Magmog schreibt von mächtigen, astfreien Stämmen, ok, das ist sicher für den Transport förderlich.

Aber klar, letztendlich muss es sich bei Holz finanziell rentieren, sonst würde es ja nicht gemacht werden. Zudem haben amerikanische Kolonien sogar Holz mit Segelbooten nach Europa exportiert..

Interessant wäre eine detaillierte Kostenkalkulation von mitteleuropäischem Buchenholz, das mit der Bahn transportiert wird, im Vergleich zu mit Container-Schiffen importiertem Tropenholz, schon krass, dass das mit dem Schiff so wirtschaftlich ist.
 
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