Welche Hobel benötige ich?

holztom

ww-ahorn
Registriert
24. Februar 2010
Beiträge
118
Hallo,

ich weis das das meiste hier schon mehrfach geschrieben wurde, aber nach allem lesen habe ich mehr Fragen als vorher.

Ich habe schon folgende Werkzeuge in meiner Werkstatt vorhanden und nun möchte ich ein wenig mehr in die Materie eintauchen und bin auf der Suche nach folgedem Werkzeug.

- eine Rauhbank
- Putzhobel
- Simshobel

Welche würdet ihr mir da für den Anfang empfehlen? Da es ja verschiedene Größen gibt.

Vielen Dank
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Welche würdet ihr mir da für den Anfang empfehlen? Da es ja verschiedene Größen gibt.

Vielen Dank


Wenn Geld auch am Anfang nicht so die Rolle spielt, dann Veritas. Z.B. den Bevel Up Jointer, den Low Angle Jackplane, und einen der Bevel Up Smoother.
Sehr gute Simshobel gibts von Veritas auch.

Wenn Du nicht so viel Geld ausgeben willst, dann würde ich mir die Juuma Hobel von Feine Werkzeuge ansehen. Die sind auch sehr gut.


Aber Frage vorweg, ich habe Dir ja nur Gusshobel empfohlen, womit willst Du eigentlich hobeln Gusshobel oder welche aus Holz?
 

Nikster

ww-birnbaum
Registriert
7. März 2009
Beiträge
228
Für den ANFANG würde ich auf jedenfall erstmal nur EINEN Hobel kaufen, vielleicht am ehesten einen Putzhobel, und damit etwas herumprobieren. Wenn Du noch keine Erfahrung mit Hobeln hast, stell Dich drauf ein, dass die Klingen ab und an geschärft werden müssen. Das ist eine Wissenschaft für sich und nicht jedermanns Sache. Und wenn das auch für Dich nichts sein sollte, gibt es auch Hobel mit Wechselklingen.

Ich persönlich bin auch ein Gusseisen-Hobler und am Häufigsten benutze ich einen Stanley No.4. Mit anderen Hobeln hab ich wenig Erfahrung.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Nur einen Hobel, aber auch nur dann, wenn wirklich zuerst nur mal getestet werden soll, ob Hobeln was ist.

Sonst finde ich die von Tom genannten schon richtig. Ein "Langen", einen "Kurzen" und einen Simshobel. Damit kommt man schon sehr weit.
 

holztom

ww-ahorn
Registriert
24. Februar 2010
Beiträge
118
Das Hobeln was für mich ist, habe ich bei nem Freund schon ausprobiert, aber dieser hat halt noch sehr alte Hobel von seinem Opa.

Würde schon bei den Guseisernen bleiben wollen. Bei den genannten von Michael gibt es ja verschiedene Modelle. Wo liegen da die Unterschiede bei den Nummern und welche sollte ich für den Anfang nehmen?

Mfg
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Die Nummern geben die Größe/Länge des Hobels an und damit auch den Verwendungszweck.

Bei den Juumas gibt es die drei Größen:
No.4: Putzhobel - Wird vorwiegend für die Endbearbeitung eingesetzt um die Fläche sauber zu "putzen"
No.5: Schlichthobel - Eigentlich dafür gedacht das Holz (z.B. nach dem Schruppen oder Sägen) zu glätten. Er ist länger wie ein Putzhobel, aber kürzer wie eine Rauhbank.
No.6: kurze Rauhbank - Langer Hobel, gedacht um ebene und gerade Kanten herzustellen.

Du siehst je höher die Zahl umso länger der Hobel.

Ich würde mit einem 4er und 6er anfangen.
 

Nikster

ww-birnbaum
Registriert
7. März 2009
Beiträge
228
Mit den Nummern ist es nicht immer so, je höher desto länger. Die Nummern orientieren sich an den original Stanley-Bezeichnungen. Die kannst Du hier nachschauen:

Stanley Planes Model Reference:Number

Der klassische Putzhobel ist No.4 (schwerere, breitere Version No. 4 1/2; 9inches, also ca.23cm lang). Rauhbank ist No.6 (ca. 45cm lang, glaub ich).

Und wie gesagt, ich würd mit nem Putzhobel anfangen. Damit kann man schon viel machen. Es gibt aus meiner Sicht nicht allzuviele Anwendungen für eine Rauhbank im Heimkwerker-Alltag. Die Profis mögen mich korrigieren, aber im Zeitalter von elektrischen Abrichten etc. ist eine Rauhbank eher was für Hobelliebhaber. Wenn Du zu letzteren gehörst, dann schau Dir mal die Produkte von Lie Nilson an.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Jaaa OK, die Nummern ab 9 mal außen vor. :emoji_slight_smile:

Also ich nehme die Rauhbank sehr häufig. Fügen von Kante, entfernen von Sägespuren, das Ebnen von Platten oder größeren (breiteren) Teilen geht mit ner Abrichte auch eher schlecht.
Vorteil einer Rauhbank ist ja auch, dass schon ein großer Teil (ca. 1/3) auf dem Werkstück aufliegt, bevor das Hobeleisen überhaupt greift.

Dein Einwand mit der Abrichte gilt aber doch eher für Profis, sprich Gewerbe. Prozentual ist der Anteil von Hobelmaschinen im Vergleich zu einer Rauhbank in Firmen mit Sicherheit wesentlich größer als bei Heimwerker.
 

Nikster

ww-birnbaum
Registriert
7. März 2009
Beiträge
228
Fügen von Kante, entfernen von Sägespuren, das Ebnen von Platten oder größeren (breiteren) Teilen

Klar, da macht die Rauhbank schon Sinn. In meinem Heimwerkeralltag bearbeite ich halt sehr selten große Teile. Und wenn's doch mal vorkommt, dann komm ich mit nem Putzhobel auch einigermaßen klar. Zugegeben, es ist dann umständlicher, man muss öfter mal wieder messen, mit einem Auge drüberpeilen, Lichtspalt etc., aber das geht schon auch. Und zugegeben, wenn Platz und Geld keine Rolle spielen, dann stünde bei mir auch ne Rauhbank rum. Find die ja schon auch sehr geil :rolleyes:, aber wahrscheinlich müsste ich sie vor jeder Benutzung entstauben, weil sie so selten zum Einsatz käme.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
mhmm,

also ich erachte einen no.7 schon als wichtig, gerade wenn es bei breitenverleimungen darum geht, die kanten abzurichten.

das geht damit schneller, als mit der abrichte, wenns nur wenige bretter sind und du kannst gezielt eine leichte hohlfuge anhobeln.

aber für den anfang tuts auch mal einfach nur ein guter blockhobel, der ist bei mir das mit am meisten genutzte handwerkszeug in der werkstatt.

aber aufpassen, das kann süchtig machen:emoji_grin::emoji_grin:
 

holztom

ww-ahorn
Registriert
24. Februar 2010
Beiträge
118
Hallo,

ok, da bin ich jetzt erst mal schlauer auch wenn ich immer noch nicht genau weis welchen genau ich nehmen soll.

Wäre jemand so freundlich und könnte mir einen Putzhobel und eine Raubank von Veritas raus suchen, mit der man gut anfangen kann. Bitte wenn möglich den genauen Namen mit Nummer. :emoji_slight_smile:

Wegen dem Simshobel, den kann ich ja später immer noch kaufen, sobald ich ihn benötige.

Mfg
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
Jaaa OK, die Nummern ab 9 mal außen vor. :emoji_slight_smile:

.. nur der Vollständigkeit halber: Die Einteilung von Bailey/Stanley geht nach Nummern vor, die in Typen-Rubriken unterteilt sind:

Nr 1 - 8 in der wichtigsten Rubrik "Bench-Planes" (Bankhobel) - und hier sagt die Nummer was über die Länge der Hobelsohle aus: je höher die Nummer desto länger. Die Typenbezeichnungen in dieser Rubrik: Smooth-Plane, Jack-Plane, Fore-Plane, Jointer-Plane.

In der nächsten Rubrik werden die kleineren "block-planes" abgehandelt, dann folgt die Rubrik der "Rabbet-Planes". Hier kommen aber auch wieder Smooth- und Jack-planes, wenn sie offene Seiten haben und deshalb auch als Simshobel verwendet werden können - so zB das berühmte "Carriage-Maker's-Rabbet-Plane".

In den folgenden Rubriken werden dann noch speziellere Typen abgehandelt.

Die hier gegebenen Empfehlungen was die Typen angeht, finde ich aus meiner Sicht völlig richtig.

Andreas
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Ich möchte Dich jetzt nicht weiter verwirren und vorallem nicht Nikster laufend widersprechen, aber wenn Du Dir wirklich sicher bist, das Geld für die Veritas Hobel ausgeben zu wollen (sind ja immerhin zusammen gut 500€), dann würde ich eher die Flachwinkler nehmen:

Flachwinkel-Rauhbank mit Fase nach oben (Bevel-Up Jointer Plane) 307880
Flachwinkel-Putzhobel 307910
(Nummern wieder von Feinewerkzeuge)

Flachwinkel Hobel sind doch durch die Möglichkeit den Schnittwinkel zu ändern, flexibler was den Einsatzbereich angeht (Hirnholz, Hölzer die nach einem großen Schnittwinkel rufen...) + eine einfache Maulverstellung.
Die beiden genannten haben zudem den Vorteil, die gleichen Eisen zu nutzen.


Sonst würde ich aber eher zwei der Juuma Hobel kaufen, die kosten schließlich weniger als die Hälfte und wenn Du nach paar Monaten sagst, hobeln liegt mir, da will ich ich sicher weitermachen, kannst Du immer noch in High End Teile investieren.
Nicht das die hinterher in der Werkstatt liegen und verstauben, dafür sind die Veritas zu teuer.
Aber das weißt nur Du alleine, wie ernst es Dir mit dem Hobeln ist und auch in Zukunft sein wird.
 

holztom

ww-ahorn
Registriert
24. Februar 2010
Beiträge
118
Ok, dann werde ich wohl doch erst mal mich an die Juumla Teile ran wagen und wenn ich merke das es mir noch mehr Spass macht, dann wünsche ich mir zu Weihnachten eben die von Veritas.

Bei Feinewerkzeuge gibt es ja mit 205570 ein Set von 3 Stück. Lohnt sich da die Anschaffung oder welche anderen beiden sollte ich nutzen?
 

Nikster

ww-birnbaum
Registriert
7. März 2009
Beiträge
228
und vorallem nicht Nikster laufend widersprechen,

Hey Micha. "Widersprechen" klingt so hart. :emoji_wink: Ich kann Deine Gedankengänge voll und ganz nachvollziehen. Ich glaube Deine Tätigkeiten sind halt deutlich eher im Profi-Bereich (vielleicht sogar High-End?) anzusiedeln. Ich komm wirklich eher von der Heimwerker-Seite. Deinen Tip mit den Flachwinkel-Geräten, und dass diese dann auch noch die gleichen Messer benutzen finde ich absolut hilfreich, und wenn ich wie Holztom gerade erst einsteigen würde, und Geld keine Rolle spielte, würde ich es möglicherweise genauso machen.

Bin schon gespannt, ob sich das Hobeln für Holztom bewährt. Die größere Hürde nach dem Kauf kommt ja erst noch, nämlich dann wenn die Dinger zum ersten Mal stumpf sind und es ans Schärfen geht. Ich hab ewig gebraucht, bis ich für mich eine einigermaßen vernünftige Methode gefunden hatte... (hierzu empfehle ich die Youtube-Videos von Rob Cosman).
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo Holztom,

du schreibst leider nicht, was du genau machen willst. Daher ist es kaum möglich dir einen Rat zu geben, der dich weiter bringt. Entgegen der hier genannten Meinungen würde ich dir erst einmal nur zu einem Juuma No.5 raten.

Die Veritas Hobel sind eine feine Sache, ich habe ja auch einige. Aber man sollte dann auch schon wissen, was man will.

So arbeite ich z.B. auch sehr viel mit der Rauhbank. Als Putzhobel habe ich einen Veritas Small Bevel Up Smoother, der entspricht einem Stanley No.3. Einen No. 4 habe ich im Moment nicht und vermisse ihn auch nicht. Den No. 5 halte ich für den am universellsten einsetzbaren Hobel. Er ist lang genug, um damit kurze Werkstücke zu fügen, aber noch kurz genug, um damit zu putzen.

Ich würde dir daher zu einem No.5 raten. Sammle damit Erfahrungen, auch was das Schärfen angeht und entscheide dich dann, welchen Hobel du als nächstes kaufst. Beim Simshobel ist es so, dass es da keine günstigen, brauchbaren Modelle aus Eisenguss gibt. Also entweder Holz, oder teuer. Ich komme bisher sehr gut mit einem kleinen Veritas Simshobel mit 12,7mm breitem Eisen klar.

Gruß

Heiko
 
Oben Unten