Welche Farbe nehmen?

WinfriedM

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Naturöler

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Hallo Winfried,

nichts hält ewig :rolleyes:

Das Glasurit ist schon seit ein paar jahren "fällig", ich kann aber nicht sagen seit wann genau das Holz durchscheint.

Was meinst du denn zu dem schwedischen Zeug; ist das plausibel was die da erzählen bzw. wie das System funzen soll? 15-20 jahre Standzeit wäre natürlich traumhaft, wenn's denn wahr wäre :confused:
Fragt sich unter welchen Bedingungen das gilt.
Wobei meine Schalung zum Glück keine Regen abbekommt.
Chemisch sind ja alle drei kandidaten nicht ganz "ohne".
 

frankundfrei

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Schwedischer Farbtest 2012

Hier mal der aktuelle schwedische Farbtest von Folksam:

Färgest 2012

Auch ohne Schwedischkenntnisse kann man erkennen, dass folgende Acrylat-Farben empfohlen werden:
Alcro Bestå Täckfärg
Caparol Fasadakrylat
Flügger 100 Aqua
Beckers Perfekt Akrylat

Bei Leinölfarben:
Engwall & Claesson Lasol Linoljefärg

Wenn Du es deckend haben willst und bereit bist, vier mal zu streichen, dann würde ich die Standölfarben von Kreidezeit nehmen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

frankundfrei

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@uli2003

Sag mal Uli, welche Bretter kennst Du denn noch so genau? Das ist ja fast schon verrückt, dass Du aus dem kleinen Ausschnitt eine ganze Kirche ausfindig machen kannst. Bist Du wohl der Küster von dem schiffbeladenen Bau?

Irgend was muss auf den Brettern drauf sein. Ich tippe mal auf Teer - fragt sich nur was für einer - vielleicht doch Kiefernteer?

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

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WinfriedM

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Sehr interessanter Test, wobei eben auch nur über 2 Jahre getestet wurde. Die Schweden geben sich aber wirklich Mühe für solch einen Test. In Deutschland findet man sowas nicht.

Die Standölfarben von Kreidezeit sind zwar ganz nett, Leinöl wittert aber nunmal auch deutlich schneller ab, als Alkydharze oder Acrylate.

@Naturöler: Was Hersteller in ihren Werbeversprechen schreiben, ist völlig irrelevant. Da kann man fast alles behaupten. Ohne einen gewissenhaften und unabhängigen Test, wo genau die Testbedingungen offengelegt sind, kann man da überhaupt nichts zu sagen.
 

Naturöler

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@Winfried:

ja, klar sind worte schall und rauch, aber was will man machen als konsument wenn man nicht so im thema drin ist :confused:

hab mir mal den 2012er test angesehen, ist natürlich nicht ganz einfach zu entscheiden. Schweden hat andere Witterung, nur 4 Wochen sowas wie Sommer, und der test wie du schon geschrieben hast ging nur über 2 jahre.
Aber immerhin kann man sehen was gar nix taugt und was brauchbar scheint.

Ich werde mich mal mit Demidekk Ultimate von Jotun (aus Norwegen) befassen, das schnitt offenbar sehr gut ab.
Ist aber dazu noch deutlich teurer als das zuerst empfohlene Schwedenmaterial.

Zum Thema Standzeitangaben der Hersteller generell: hier scheint das Motto zu sein: "wer bietet mehr?"
Villafärg fabuliert von sagenhaften 15-20 Jahren, Jotun ist bei 10-12 Jahren. Consolan sagt "BIS" zu 10 jahre.
 

WinfriedM

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Die Haltbarkeit von Lasuren ist ein Hauptargument, nach denen Käufer aussuchen. Insofern würden die Hersteller sich da gerne überbieten, nach dem Motto: "Wer am meisten lügt, verkauft." Es gibt aber auch eine Schattenseite: Wenn die Kundschaft die Erfahrung macht, dass massiv gelogen wurde, kauft sie eine bestimmte Marke nicht mehr und wechselt zur Konkurenz. Damit kann sich ein Hersteller also auch ins Bein schießen. Insofern sind die großen Lasurhersteller zumindest in Deutschland relativ zurückhaltend mit ihren Versprechen. Da liest man oft etwas von 5-10 Jahren. Zahlreiche Hersteller machen in Deutschland auch gar keine Versprechungen. Bei den Profiprodukten findet man sowas sowieso kaum, ist eher nur im DIY-Markt üblich.

Es ist wie bei so vielen anderen Sachen auch, man muss sich vielschichtig informieren und ein Geschick darin entwickeln, Informationen richtig zu interpretieren und einzuordnen. Bei Lasuren kommt noch das große Problem hinzu, dass kaum jemand über vergleichende Langzeiterfahrungen verfügt. Wo also unter gleichen Bedingungen zahlreiche Lasuren getestet wurden.
 

uli2003

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Es gibt keine definierte 'Haltbarkeit' von Lasuren, Lacken & Co.
Die kann es pauschal nicht geben. Es ist ein riesen Unterschied, ob eine Lasur extremsten Wetterverhältnissen ausgesetzt ist, oder gut überdacht in mildem Klima verwendet wird.
Die Auftragsmenge, der Untergrund, Vorbereitung des Untergrundes? Gleichmäßigkeit des (Pinsel-)Auftrags?

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Nochmal etwas Input: In meinem Langzeit-Bewitterungstest hab ich auch die Filmbeständigkeit auf einem Blech getestet. Hab da gerade mal den Stand der Dinge im Artikel notiert:

reintechnisch.de - LasurenLangzeitTest

(Abschnitt: Ergebnisse Filmbeständigkeit nach 4 Jahren (08/2013))

Osmo Landhausfarbe schneidet da als recht ökologische Alternative sehr gut ab. Wenn du oben drauf auch noch das Osmo UV-Schutz-Öl streichst, dürftest du recht lange Ruhe haben. Und dann ist auch die Renovierung irgendwann mal recht einfach, weil nichts abblättert und du ohne Anschliff überstreichen kannst.
 

uli2003

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@frank

Ich schaue mal, ob ich noch Bilder habe. 2 Seiten des Turms sind wesentlich sauberer, und nur vergraut..

Die Kirche selbst finde ich persönlich sehr schön, wennauch eine Renovierung dringend Not täte.
Und nein, ich bin nicht der Küster sondern eingefleischter Westfale :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

frankundfrei

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zwei vergraute Seiten ...

Diese zwei Seiten wurden bereits erneuert - mit grau lasierter Boden-Deckelschalung.

Aber alle Achtung, dass Du über so ein Detail auf so ein Gebäude kommst.

Zur Diskussion:
Schön, dass Acrylate soviel besser als Leinöl sind - was die Wetterbeständigkeit angeht. Das sind sie dann im Erdreich auch - mit allen möglichen und unmöglichen Folgen, die uns die Wissenschaft noch gar nicht so richtig ergründen kann (oder will?).

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

uli2003

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Ich hätte da jetzt auch einen Austausch vermutet. Nun gut, Kirchen sehe ich mir immer sehr genau an wie du siehst.
Und was ich mal gesehen habe...

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Zur Diskussion:
Schön, dass Acrylate soviel bessser als Leinöl sind - was die Wetterbeständigkeit angeht. Das sind sie dann im Erdreich auch - mit allen möglichen und unmöglichen Folgen, die uns die Wissenschaft noch gar nicht so richtig ergründen kann (oder will?).

Das ist in der Tat auch bedenkenswert. Unsere ganze Umwelt ist schon ziemlich stark mit schwer abbaubaren Kunststoffen durchsetzt. Sobald die moderne Chemie etwas hervorbringt, was sich nur sehr langsam abbaut, kann das zu einem echten Problem im Stoffkreislauf kommen. Da haben die ölbasierten Beschichtungen einen großen ökologischen Vorteil.
 

frankundfrei

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@Winfried

Freue mich sehr über Deine letzten Beitrag - danke! :emoji_slight_smile:

Eine Zahl habe ich schon mal gefunden:
Allein in Waschmittel werden in Europa jährlich 90.000 Tonnen Acrylate verwendet und damit das Abwasser belastet. Über den Kärschlamm geraten diese z.T. auch wieder auf unsere Felder.

Wieviel Tonnen an Acrylate über die Fassadenfarben ebenfalls in das Erdreich gelangen, ist wohl kaum auszumachen. Acrylate sind schwer abbaubar, nisten sich in den oberen Erdschichten ein.
Mögliche Folgen:
- höhere Wasserspeicherung oberhalb und in den belasteten Schichten?
- höhere Verdunstung (=Versalzung)?
- weniger Grundwasser?
- Abgabe von möglichen Schadstoffen?

Diese Prozesse sind sicherlich sehr, sehr schleichend und kaum zu erfassen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Naturöler

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Hallo @ all,

ja, das sind schon fiese Zielkonflikte. Haltbarkeit vs. Öko. :emoji_frowning2:

Hab mir gerade das von winfried empfohlene Osmo-UV-schutzöl angesehen.
Ein Kunde schreibt daß seine weißen Holzteile nun dadurch gelbstichig geworden sind; nicht sehr ermutigend....

Da ich nun zwar farbmäßig nicht weiß nehmen will sondern eher Richtung grau gehe, frage ich mich ob das Öl auf grau auch diesen fiesen Gelbstich erzeugt?

Und den Altanstrich mit dem Acrylzeug muß ich für das osmo komplett abschleifen, oder? Ich weiß nämlich noch keine Lösung wie die Altfarbe aus den Federn zu bekommen ist. :emoji_frowning2:

PS: ich habe einige Profimarken (echte!) gesehen die mit Standzeiten werben. Im Objektbereich (öffentlich/gewerblich) ist das ja ebenso ein thema wenn der Maler 10 Jahre garantieren muß und die farbe dann schon nach 6 oder 8 jahren runter ist, so daß er maler auf seine Kosten nacharbeiten muß.
 

WinfriedM

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Leichten Gelbstich hat man bei Öl immer, Acrylate bleiben in der Regel glasklar. Dürfte aber nur bei weiß auffallen und ist dann immer auch eine Frage der Schichtdicke. Das kann man auch experimentell selber rausfinden. In der Regel ist es schon nach Verarbeitung so, wie es dann auch bleiben wird.

Mit Osmo ist es so: Optimal ist, alle Altanstriche vollständig zu entfernen. Auf der anderen Seite haftet es recht gut auf unterschiedlichsten Untergründen. Hab da auch schon einiges jenseits von dem gemacht, wie es eigentlich sein müsste. Aber bei dir ist es ja so, dass du dich auf Experimente nicht einlassen kannst. Wenn du aber fast abgewitterte dünnste Farbschichten hast, die auch zum Untergrund diffusionsoffen sind, dann sollte es funktionieren.

Kenn mich im Malergewerbe nicht so aus, aber ob die 10 Jahre für irgendwas garantieren? Glaube ich nicht, ich denke nach 5 Jahren ist mit Gewährleistung Schluß.
 

Naturöler

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Hallo Winfried,

doch, das mit den 10 Jahren stimmt schon, hier kam neulich was in der Zeitung von einem Bauwerk bei dem nach 8 Jahren die Farbe "fertig" war. In dem Bericht wurde extra darauf hingewiesen daß den Bauherrn das neu anmalen nichts kosten würde weil noch Gewährleistung drauf wäre.
Vereinbaren kann man ja im Baugewerbe ziemlich viel, man muß nur einen Dummen finden der sich drauf einlässt, VOB hin oder her. :emoji_grin:

Das Osmo-Öl wird auf der Homepage zwar mit Farblos angeboten, aber das dazugehörige Foto des Farbtons hat eindeutig "Pilsfarbe".
Ich bezweifle daß mein Glasurit diffusionsoffen ist, von daher muß ich mir noch was einfallen lassen wie ich die farbe von den Nutfedern rausbekomme.
Sicherheitshalber müsste ich den gleichen RAL-Ton nehmen den ich habe, damit ich nachher keine Streifenoptik habe falls das Osmo nicht auf dem Glasurit halten will. Aber das entscheide ich wenn das Gerüst steht und man aus nächster Nähe begutachten kann.
 

WinfriedM

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Versuchs doch mal mit Heißluft und Ziehklinge/Schaber. Mitunter geht die Farbe so recht schnell runter. Für Nut/Feder einen passende Schaber zurechtschleifen.
 
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