Kauf der Bandsäge.
Was mich wirklich überrascht hat war die unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Verkäufer, Berater, usw.
Ich wollte eventuell mit einem Bekannten zusammen die gleiche Maschine kaufen. Dann hätten wir einen guten Erfahrungsaustausch gehabt. Der Bekannte bekommt aber eine große Bandsäge nicht die gedrehte außenliegende Kellertreppe runter. Gut einmal geht. Lach! Das wäre dann eine Power Record geworden. Die Sabre 350 ist mir aber zu klein. Ich wollte gerne etwas Stabileres. Also haben wir dieses Projekt fallen gelassen und ich bin allein auf die Suche gegangen.
Zuerst hatte ich bei Krüger angerufen. Theoretisch hätte ich mir eine Panhans ansehen können. Die Maschine würde dann im Werk (zwischen Fertigung und Packerei) für mich kurz auf gestellt werden. Ich weiß nicht ob das nicht etwas übertrieben wäre. Ich konnte nicht so abgedroschen sein, denn die Panhans liegt ja schon preislich zwischen der Hema und der Felder. Und damit weiß ich was mich erwarten würde.
Dann bin ich zum Ausstellungsraum von Hema in Wadersloh (NRW) gefahren und habe mir die Garant 600 angesehen. Allein schon an einem Sonntag (!) den Mann vor Ort (Markus Böckel) kennen zu lernen war die weite Fahrt wert. Die Garant 600 ist eine sehr edle Maschine. Die Verarbeitung ist wirklich gut. Der Maschinenrahmen ist aus Stahlblech und ordentlich versteift. Der Parallelanschlag ist stabil und sicher. Der Gusstisch ist kräftig und gut verrippt. Die Elektrik sieht sehr ordentlich aus. Die Räder (oben und unten) sind ausreichend groß. Die Bandführung von Hema ist sehr pfiffig gemacht. Es sind wenige und stabile Teile. Da stellt man sich die Einstellung sehr einfach vor. Die Beratung und das Niveau des Gesprächs mit Herrn Böckel war atemberaubend. Aber nach Stunden (!) des fachsimpelns muss man ja doch irgendwann wieder fahren. Soweit die Hema Garant 500.
Also als nächstes eine Felder 510 suchen. Ich wusste, dass Miller diese Maschinen vertreibt. Miller hatte aber keine Maschine im Ausstellungsraum. Also hat Miller den Kunden (also mich) selbstlos an die Felder Vertretung in Frankfurt wegorganisiert. Dabei kam dann heraus, dass der für mich zuständige Verkäufer wohl bei mir im übernächsten Dorf wohnt. Wahrscheinlich sind schon einmal bei der freiwilligen Feuerwehr zusammen über die Schläuche gestolpert. Das war schon lustig. Aber so einfach war es nicht, denn es lag die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen dazwischen. Also hat der hessische Verkäufer mich zum nächsten Ausstellungsraum in Rheinland-Pfalz vermittelt. Die nächste Felder 510, die man sich ansehen konnte, war damit in Lohmar. So bin ich nach Lohmar gefahren.
Der Rahmen der Felder 510 ist wesentlich schwächer als bei der Hema. Aber die Stahlbleche sind pfiffig geknickt und dadurch bekommt der Rahmen eine ausreichende Steifigkeit.
Der Tisch ist gut gemacht. Besonders gut gefällt mir die Möglichkeit sehr einfach Tischerweiterungen anbauen zu können. Das ist mit Sicherheit ein, wenn nicht der ultimative Pluspunkt für die Felder 510.
Der Parallelanschlag ist sehr steif und völlig ausreichend.
Die Elektrik macht einen guten Eindruck. Alles ist ordentlich verarbeitet.
Die Maschine, die ich gesehen habe hatte keine Räder als Transporteinrichtung, aber das wird auch angeboten werden. Die Bandführung längst nicht so massiv wie bei der Hema. Und immer wieder wird versucht die Keramikführung zu verkaufen. Wenn die Keramikführung das Allheilmittel ist würde ich sie sicherlich grundsätzlich in der Maschine verbauen. Außerdem passt die Aufnahme für die Bandführungen von Hema.
Die nächste Maschine war dann die Hammer 440. Da gab es den ein oder anderen negativen Kommentar in den Foren, bzw. bei Youtube. Mit einem Vorurteil war ich aber vorsichtig. Die Hammer ist ja wesentlich günstiger. Im Felder Ausstellungraum konnte ich mir auch noch die Hammer 440 ansehen. Und schon geht es dann wieder eine Stufe runter. Die Stahlbleche des Maschinenrahmens sind wieder schwächer und die gesamte Maschine ist einfacher und ökonomischer konstruiert – dem Preis entsprechend. Und dann ist die Hammer 440 gar nicht so schlecht. Ich wollte aber etwa stabiles.
Resümee
Alle drei Maschinen, die ich gesehen habe, sind dem Preis gerecht gestaltet. Die Hema ist die beste und teuerste. Wer professionell ständig mit einer Bandsäge arbeitet sollte sich schon in Richtung Hema bewegen. Der stabile Maschinenrahmen und die gute Bandführung überzeugen schon. Die Felder hat einen schönen Tisch. Da wurde nicht gespart. Wer selbst eine Tischverlängerung bauen will hat es einfach. Bei der Bandführung kann man zwischen der normalen Variante (ohne Aufpreis), der Keramikführung (ca. 200 Euro Aufpreis) oder der kleinen Bandführung von Hema (ca. 420 Euro Mehrkosten und eigener Einbau) wählen.
Dann kommt die Abwägung. Welche Maschine kaufe ich nun. Der Handwerker weiß, dass eine Maschine drei Preise hat. Der erste Preis ist der Kaufpreis. Dann entstehen die Kosten für Unterhalt, Wartung, Reparatur, etc. Und zum Schluss kommt noch der Wiederverkaufswert der Maschine. Bei meiner geringen Benutzung (vielleicht eine Stunden pro Woche) funktioniert diese Rechnung aber nicht. Im Grunde muss man sagen, dass eine Hema für mich VÖLLIG übertrieben ist. Kaufe ich eine Maschine die meinen geplanten Projekten entspricht brauche ich etwas Großes. Da ich als erstes geschwungene und oben runde Türen aus Eiche versuchen will ist eine Baumarktmaschine ungeeignet, weil zu klein und zu schwach. Also habe ich eine Felder 510 bestellt mit drei Bändern bestellt. Diese Bandsäge ist für meine Bedürfnisse auch noch übertrieben, aber es macht Spaß. Der Listenpreis ist dann knapp 3000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Ich habe keine Karamikführungen genommen, denn die Hema-Führungen sind für mich (wenn ich mit der Standardführung nicht klar komme) das Ziel. Ich weiß nicht ob ich gleich die Hema-Bandführung kaufe. Ich denke ich werde erst einmal etwas sägen und schauen wie ich mit den normalen Bandführungen zurechtkomme. Außerdem werde ich mir noch Bänder von Uddeholm und die Barracuda von Hema kaufen. Aber erst einmal muss die Maschine geliefert werden und das wird wohl mindestens Dezember. Das halte ich aus, denn dann kommt der Winter, das Brennholz ist erledigt und ich kann in Ruhe Türen zaubern.
Klaus