Erdhorn

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Hallo,

die Tür in unserem WC hat einige graue Stellen, bei denen ich vermute, dass sie von wiederholtem Wassereinfluss her rühren.

So sieht das z.B. aus.


Besonders am unteren Ende hat die Zarge graue Verfärbungen. Das stammt vermutlich vom Wischen. Die Tür ist auch nur wenige Zentimeter vom Waschtisch entfernt und dort, wo die Tür dem Waschtisch am Nächsten ist, sind auch die meisten Verfärbungen.

1. Kann man diese Flecken mit wenig Aufwand beseitigen? Wenn ja, womit?

2. Kann ich davon ausgehen, dass die Tür Buchefurnier hat, oder ist das vermutlich eher Kunststoff?
Ich gehe von Furnier aus, aber jemand anders wollte mir einreden, dass es KS-Folie ist.

3. Die Tür sieht nicht besonders hochwertig aus. Wie werden solche Türen für gewöhnlich beschichtet? Ist das wahrscheinlich Buchefurnier und dann eine dünne Schicht Lack? Ist das spezieller Lack?
 

Hamburger Jung

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Probier es mal mit Grauweg aus der Sprühdose.
Gibt es von Zweihorn, Clou und den anderen üblichen Verdächtigen.
 

WinfriedM

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Sieht für mich nach Holzfurnier aus. Die saubere Art wäre wohl komplett abschleifen, aber vorsichtig, weil das Furnier nicht sehr stark sein wird. Und dann komplett neu lackieren.

Die Quick&Dirty Möglichkeit wäre Anschliff und dann stark verdünnten Lack aufpolieren oder Osmo Hartwachsöl mit Lappen aufpolieren. Wenn damit die Flecken erstmal halbwegs weg sind, dann nochmal Anschliff und die komplette Tür mit ausreichender Schichtdicke Lack oder dem Hartwachsöl schützen. Ob diese Methode überhaupt funktioniert, würde ich erstmal an kleiner Stelle ausprobieren.
 

Erdhorn

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Probier es mal mit Grauweg aus der Sprühdose.
Gibt es von Zweihorn, Clou und den anderen üblichen Verdächtigen.

Hm... :emoji_slight_smile:
Das hört sich erst mal sehr interessant an. Aber kann es sein, dass dieses Mittel "nur" auf den Lack wirkt? Bei mir sieht es so aus, als wäre der Lack an den betreffenden Stellen weg und das darunter liegende Holz wäre vergraut.
Dann hilft das Grauweg nicht, vermute ich.
 

Erdhorn

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Sieht für mich nach Holzfurnier aus. Die saubere Art wäre wohl komplett abschleifen, aber vorsichtig, weil das Furnier nicht sehr stark sein wird. Und dann komplett neu lackieren.

Komplett neu lackieren würde ich gerne vermeiden :emoji_slight_smile:
Ist die graue Schicht nur oberflächlich, oder ist die vermutlich tief ins Material eingedrungen?


Die Quick&Dirty Möglichkeit wäre Anschliff und dann stark verdünnten Lack aufpolieren oder Osmo Hartwachsöl mit Lappen aufpolieren. Wenn damit die Flecken erstmal halbwegs weg sind, dann nochmal Anschliff und die komplette Tür mit ausreichender Schichtdicke Lack oder dem Hartwachsöl schützen. Ob diese Methode überhaupt funktioniert, würde ich erstmal an kleiner Stelle ausprobieren.

Wir haben hier durch Umbauarbeiten vermutlich bald eine Tür mit Zarge übrig. So ziemlich alle Zargen haben am unteren Ende solche grauen Stellen. Ich werde das dann zuerst an dem ausrangierten Teil ausprobieren.


Gibt es einen Trick, damit das Holz durch den neuen Lack nicht zu stark angefeuert wird. Hast du deshalb die Verdünnung empfohlen?
Als Laie würde ich eher vermuten, dass verdünnter Lack tiefer eindringt und daher noch stärker anfeuert.

Welchen Lack nimmt man am Besten? Ich hätte hier noch eine kleine Dose Parkettlack. Wäre das geeignet?
 

WinfriedM

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Es soll ja anfeuern, weil der Lack, der jetzt drauf ist, ja auch das Holz angefeuert hat. Aber du hast schon recht, es braucht den richtigen Anfeuerungsgrad. Lösemittellacke feuern mehr an, als wasserbasierte Lacke. Ist zumindest die Regel. Ich würds mit Clou Holz-Siegel probieren.

Verdünnen deshalb, damit die Retusche nicht auffällt. Du also nur haudünne Schichten erzeugst und du sogar mit Lappen aufpolieren kannst. Den Anfeuerungsgrad kannst du auch damit bestimmen, wie viel du aufträgst. Wenn du nur wenig Lack aufpolierst, kann auch nichts tief einziehen. Und wenn es trocken ist, sperrt es und du kannst noch weitere Schichten aufbringen.

Vergraute Oberflächen kannst du evtl. mit Oxalsäure oder Asuso Edelholzpulver vom grau befreien.

http://www.asuso.de/c_medien/98-edelholzpulver.pdf
 

Erdhorn

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Es soll ja anfeuern, weil der Lack, der jetzt drauf ist, ja auch das Holz angefeuert hat. Aber du hast schon recht, es braucht den richtigen Anfeuerungsgrad. Lösemittellacke feuern mehr an, als wasserbasierte Lacke. Ist zumindest die Regel. Ich würds mit Clou Holz-Siegel probieren.

Verdünnen deshalb, damit die Retusche nicht auffällt. Du also nur haudünne Schichten erzeugst und du sogar mit Lappen aufpolieren kannst. Den Anfeuerungsgrad kannst du auch damit bestimmen, wie viel du aufträgst. Wenn du nur wenig Lack aufpolierst, kann auch nichts tief einziehen. Und wenn es trocken ist, sperrt es und du kannst noch weitere Schichten aufbringen.

OK, klingt plausibel. Das werde ich ausprobieren.
Mit welcher Körnung sollte ich anschleifen? 800er?

Vergraute Oberflächen kannst du evtl. mit Oxalsäure oder Asuso Edelholzpulver vom grau befreien.

Oxalsäure habe ich mal an Wetterschenkeln von Fenstern probiert.
Das Holz wurde dadurch zwar heller, aber grau blieb grau. Der gelbbraune Ton hat sich nicht wieder eingestellt - nicht annähernd.
An einem alten Kiefernholztisch, der inzwischen nur noch als Werkbank dient und draußen steht, habe ich mehrere Sachen (Oxalsäure, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorid) ausprobiert. Immer das Gleiche.
Lediglich das Abschleifen hat wieder den bräunlichen Farbton hergestellt.

Die Vergrauung an der Tür ist allerdings nicht so stark. Vielleicht wirken die Mittelchen dort besser. Das werde ich auch mal ausprobieren.
 

WinfriedM

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Anschliff würde ich mit Korn 320-400 machen. Du kannst die Stellen mal mit Waschbenzin feucht machen. Dann siehst du kurzzeitig die Optik, wie das mit Lack dann auch in etwa aussieht.
 

uli2003

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Vermutlich ist hier ein NC oder Einschichtlack verwendet worden. Möglicherweise auch UV-Lack.

In der Regel, so mache ich das wenn ich solche Türen aufarbeite, wird probiert ob die grauen Stellen mit Verdünner verschwinden - wenn ja, Anschliff mit 240er Korn, verdünnten Lack drauf, eine Schicht unverdünnt, fertig.
Finger weg von irgendwelchen Bleichmitteln.

Grüße
Uli
 

Erdhorn

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Ich habe mal etwas Verdünnung aufgetragen. Das sieht genau so aus, wie ich es erwartet hatte: scheußlich :emoji_slight_smile:

Wenn ich nun verdünnten Lack auftragen würde, würde es anfangs vermutlich ähnlich aussehen, aber nach dem Trocknen sollte der Kontrast deutlich geringer sein.
Allerdings vermute ich, dass dennoch ein deutlicher Unterschied zu sehen bleiben wird, denn das Holz ist dort ja grau geworden.

So sieht es im direkten Vergleich vor und nach der Verdünnung aus:
vorher
nachher
 

uli2003

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Was ist das für eine Verdünnung gewesen? Grundsätzlich sieht das gut aus. Mit verdünntem Lack dürfte das hinzubekommen sein.

Grüße
Uli
 

Erdhorn

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Das habe ich mit Herbol AF70 gemacht.

Inzwischen ist es wieder hell. Ich würde sagen, dass die grauen Stellen jetzt noch etwas größer sind.


Wie stark sollte der Lack verdünnt werden? 1:1 oder noch dünner?
 

SteffenH

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Interessant: Diese ganzen "Grauweg" Zeugse bestehen laut Sicherheitsdatenblätter ausschließlich aus einer bunten Mischung verschiedenster Lösemittel.
 

SteffenH

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Bei vergrautem Holz hilft kurzzeitig das bloße Anfeuern, weswegen das Befeuchten mit Waschbenzin oder Verdünnung schon einen Effekt hat, der allerdings nur von kurzer Dauer ist. Lack drauf und fertig.
 

WinfriedM

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Ist auch meine Meinung: Sieht gut aus, war nur etwas heftig angefeuert. Der Clou Holzsiegel dürfte nicht so stark anfeuern. Die Anfeuerung kannst du aber auch regulieren. Wenn du z.B. nur ganz wenig mit Lappen aufträgst, kann nicht viel einziehen.

Wenn der jetzige Lack auf Nitrobasis ist, wäre natürlich ein Nitrolack sinnvoller. Nitrolacke lösen sich wieder durch Nitroverdünnung, kannst du also testen.
 

Erdhorn

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Hm, also ich fand, dass das sehr angefeuert war und nicht zum Rest passte.

Ich werde noch einen Test mit Nitroverdünnung machen und dann mit verdünntem Lack drübergehen. Ich bin gespannt...
 

uli2003

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Natürlich enthält Graufleckenentferner nur Lösemittel, was sonst?

Der Lack soll angelöst, und wieder mit dem Untergrund verbunden werden. Durch das Ablösen des Lackes von der Oberfläche, in diesem Fall durch das Unterkriechen von Feuchtigkeit, erscheint dieser grau.

Der Test mit der Verdünnung diente nur der Feststellung, ob der Lack unterwandert werden kann. Das nun eine sehr stark anfeuernde Verdünnung verwendet wurde ist erst einmal nebensächlich.
Ich verwende dafür die Lignal Pur-Verdünnung DV 490, diese enthält recht viel Aceton und löst gut an - damit hab ich auch bei NC-Lacken keine Probleme.


Grüße
Uli
 
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