Waschbeckenunterschränke

hexenhaus

ww-kiefer
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Hallo,

nachdem wir schon eine ganze Weile gesucht haben, haben wir immer noch nicht die für uns richtigen Waschbeckenunteschränke gefunden. Daher denke ich mittlerweile über das Selberbauen nach.

Mein Hauptproblem ist nicht die Konstruktion, sondern eher die Lackierung. Bislang habe ich dazu folgende Überlegungen angestellt:

Ich habe keine Möglichkeit den Lack zu spritzen, daher kann ich nur rollen oder pinseln. Eine Variante wären MDF-Platten aber welchen Lack nehmen? Wasserbasierter Acryllack käme mir wegen der Schadstoffarmut sehr entgegen ich finde ihn aber nicht besonders kratz- und stoßfest. Ich habe mal ein paar Werzalit-Fensterbänke nach sorgfältigem Spachteln und Voranschliff damit in zwei Schichten lackiert und das Ergebnis ist so lala und empfindlich. Alkydharzlacke sind natürlich härter aber auch giftiger. Man könnte in beiden Fällen auch anschließend mit einem seidenmatten Klarlack nachlackieren. Was für Vorteile hätten das? Was meint ihr?

Die zweite Variante wäre die Fertigung aus Fichtenleimholz mit anschließender Behandlung mit einer Wachslasur (z.B. von Clou).

Welche dieser Varianten und Möglichkeiten eignet sich am besten für einen Waschbeckenunterschrank und ergibt ein präsentables Ergebnis?

Vielen Dank schon mal im Voraus

Astrid
 

carsten

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Hallo

letztendlich ist es fast egal ob du Lack oder Wachs bzw Öl nimmst.
wichtig wäre als erstes ein konstruktiver Holzschutz. Also vermeiden das sich irgendwo Wasser ansammeln kann und lange zeit braucht um auf natürlichem Wege zu verdunsten. Auch scharfe Kanten sollte man vermeiden.
Bei Wachs/Öl ist etwas mehr darauf zu achten das Wasserspritzer bzw stehendes Wasser sofort aufgenommen werden. Wachse gibt es auch als colorwachse du kannst also auch damit farblich gestalten z.B. von Osmo
Vorteil bei Wachsen ist auch die einfachere Ausbesserung bei Macken.
 

holzz

ww-eiche
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Die Ansicht, Wasserlacke seien schadstoffarm und umweltfreundlich kannst du getrost begraben.
Die Schadstoffarmmut bezieht sich einzig und allein auf das Lösungsmittel und somit nur auf den Zeitpunkt und Ort der Verarbeitung.
Gerade die Tatsache, das das Lösungsmittel Wasser ist, verursacht einen ungeheuren Schaden für die Umwelt, da nämlich jeder seine Werkzeuge im Waschbecken auswäscht und somit Substanzen, die jeder umweltbewußte Mensch eigentlich der nächsten Schadstoffsammelstelle übergeben müßte erst im Klärwerk und dann in der Natur landen, da die meisten Klärwerke nicht darauf eingerichtet sind diese Stoffe zu analysieren, geschweige denn zu filtern.
Gruß, Henrik
 

hexenhaus

ww-kiefer
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Nachdenklich

Hallo,

die Aussage über die Umweltfreundlichkeit von Lacken stimmt mich schon nachdenklich.
Mein Hauptproblem besteht ja darin, dass ich "Profilacke" wie z.B. 2K-PUR-Lack von Zweihorn auf Wasserbasis wegen meiner fehlenden Spritzmöglichkeiten nicht verarbeiten kann.
Aber gerade die Alkydharzlacke sollen doch so hohe VOC-Werte erzeugen.

Nochmal zurück zur Frage, welche Vorteile hat das Endlackieren mit einem Klarlack. Die Unterschränke sollen weiß werden.

Viele Grüße

Astrid
 

carsten

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Hallo

Wenn es dir nur um den VOC wert geht ist es eigentlich wurscht.
VOC = Volatile Organic Compounds (flüchtige organische Verbindungen)
wie der Zusatz flüchtig schon sagt sind das die Verdünnungsmittel die sich verflüchtigen. Du bist also als Verarbeiter in erster Linie beim verarbeiten/Streichen/ Spritzen Rollen/Lackieren davon betroffen. Diese Arbeit würde ich eh nicht direkt im Wohnraum vornehmen sondern eher Garage/Terrasse gut gelüfteter Keller. Und das betreffende Möbel auch dort trocken bzw den Lack auch dort noch aushärten lassen ( je nach Lack und Wetter/ Temperatur würde ich mal 3-4 Tage ansetzen. Danach dürften die schädlichen Emissionen auf ein bestenfalls per hochsensibler Technik messbaren Wert abgesunken sein (und werden nach spätestens 1 weiteren Wochen null sein) . Wenn du dann noch das Bad regelmäßig lüftest (sollte man gerade bei einem Bad eh) besteht keine Gefahr mehr sich zu hohen Werten auszusetzen.

Ein evtl Klarlack sollte auf den Grundlack abgestimmt sein. Eine farbiger Lack mit organischem verdünner muss auch mit einem Klarlack auf organischer Verdünnerbasis überlackiert werden, damit sich beiden Lacke überhaupt miteinander verbinden können.
Und dann ist es egal woher evtl. Emissionen kommen ob Klarlack oder farbiger Lack. So gesehen hat das keinen Vorteil nochmal einen Kalrlack aufzutragen.
Beim Schreiner ist das etwas anders. der hat von vorn herein einen geplanten mehrschichtigen Aufbau: Füller für eine glatte Fläche (wird geschliffen), Farblack (für die Farbe) und mit Farblos ablackieren für die sogenannte Ringfestigkeit (geforderte Strapazierfähigkeit) bzw den gewünschten Glanzgrad.
 

michael

cheffe
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Nochmal zurück zur Frage, welche Vorteile hat das Endlackieren mit einem Klarlack. Die Unterschränke sollen weiß werden.

Das hat den Vorteil das deine Lackierung Ringfest ist.

Das heißt, wenn du mit Metall auf deinen weißen Lack kommst, bilden sich grau/schwarze Streifen. Damit das nicht passiert ist die letzte Lackierung mit 10% weiß und 90% Klarlack.

Meine Empfehlung fürs Bad:
kein MDF sondern Fichtenleimholz und die Oberfläche ölen.
Zum richtigen ölen steht einiges im Forum. Bitte die Suche benutzten.
 

hexenhaus

ww-kiefer
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Ölen und weiß machen?

Hallo,

vielen Dank für die guten Tipps. Wenn ich das gut Stück ölen soll, wie bekomme ich es dann vorher weiß (darf auch lasierend sein)?
Bringt es Vorteile, wenn ich das Hartöl vorher ein wenig erwärme?

Ich möchte gerne eine seidenmatt schimmernde Oberfläche. Muss ich nach dem Ölen polieren oder wie bekomme ich das hin?

Viele Grüße

Astrid
 

carsten

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Hallo

es gibt bereits colorierte Öle z.B. von TripTrap (wurde jedenfalls schon hier im Forum erwähnt). Ob das auch mit den eingefärbten Ölen geht weiß ich nicht vorher den Hersteller fragen. geölte Oberflädhen sind eigentlich von Glanzgard als Seidenmatt einzustufen so dass man da nix polieren muss. würde gelegentlich nachölen (ca. 1 mal im Jahr).

Zum Thema Ölen gib es hier eine Reihe Tipps. Einfach mal die Suche verwenden. Und wenn du dann auf texte von edelress stößt bist du genau richtig. Wen dann noch Fragen sind nur zu....
 

stiffler

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Hallo zusammen,Ich bin auch gerade kurz davor,mir einen solchen Waschtisch Schrank zu bauen,hab nur eine kleine Frage am Rande,wollte keinen neuen Beitrag aufmachen,wenn so ein ähnliches Thema auch hier erwähnt wird.Meine Frage ist wegen der konstriktion,reicht es,wenn Ich den Schank,also unter dem Waschtisch,mit Lamellos leime,oder muß Ich noch zuzsätzlich Schrauben nehmen,zur befestigung,also mir geht es um die Eckverbinungen.
Vielen Dank im Vorraus.
MfG
 

derdad

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Hi Stiffler!
Schrauben kannst du dir sparen.
Bei massivholz halte ich aber mehr von dübeln als von lamello, da bei den seiten zwischen lamellonut und brettende wenig "fleisch" stehenbleibt und leicht ausbricht.
gerhard
 

Eurippon

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Wenn man die Möglichkeiten hat und es sich nur um kleine Möbel handelt, ist stumpfe Verleimung im 45 Grad-Winkel auch ne Lösung. Habe ich schon oft gemacht und bislang keine Probleme gehabt. Verbindungsmittel wie Lamello oder Dübel benutze ich keine, da diese nur die Verbindung in meinen Augen schwächen und eine Sollbruchstelle verursachen.
Ich verleime immer mit der "Klebebandmethode", will heissen die zu verleimenden Gehrungen gegeneinander legen, die Kanten mit stabilem Klebeband 1x quer und längs zusammenkleben, dann Leim in der Kante angeben und zusammenklappen. Ein Stück rechtwinklige Platte in eine Ecke zwingen und gut ist... Hoffe man kann es nachvollziehen.



Gruss


Michael
 

derdad

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Hi Michael!
Da bin ich ganz deiner Meinung! Hält bei allen Plattenmaterialien 150%, bei Massivholz 99,9%.
Hab meinen jetztigen Chef dadurch überzeugt, dass ich schnell mal eine Schublade gefaltet (auf Gehrung verleimt) habe und ihm den Bruchtest machen hab lassen. Dann war er überzeugt.
gerhard
 

Dietrich

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Hallo,

MDF hat doch im Bad nichts zu suchen, mit Birke Multiplex habe ich bei Badmöbeln beste Erfahrungen gemacht. Mit der Rolle lackiert, sieht gut aus.
Wem das nicht reicht, schleifen, füllern, schleifen füllern, bis alles sehr glatt ist, dan die Teile zum Autolackierer.

Gruß Dietrich
 

derdad

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Dietrich schrieb:
Hallo,

MDF hat doch im Bad nichts zu suchen,

Gruß Dietrich

Bin auch der Meinung, doch sehr viele Badezimmermöbel sind aus diesem Material. Speziell solche die Pigmentlackiert sind.
Im übrigen hält auch ganz normal verarbeitete Spanplatte in einem normalen Badezimmer 20 und mehr Jahre.
Sperrholz (Multiplex) ist natürlich optimal, aber leider zahlen die Kunden meist den Aufpreis zwischen Span und Multiplex nicht.
gerhard
 

Eurippon

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Dietrich schrieb:
Hallo,

MDF hat doch im Bad nichts zu suchen

Gruß Dietrich

Hm, bin da anderer Meinung. Sicherlich ist MDF aufwendig fürs Bad zu verarbeiten. Aber wenn alles sauber geschliffen, gefüllert und lackiert ist, ist es doch ideal fürs Bad. Gerade aufwendige oder ausgefallene Formen lassen sich doch mit MDF recht gut realisieren....vorrausgesetzt man hat das entsprechende equipment....

Gruss




Michael
 

Dietrich

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Hallo Eurippon,

natürlich lässt sich MDF fürs Bad herrichten, anders gefragt, kannst Du Dir eine edle Segelyacht mit MDF Bad und Küche vorstellen?

Meiner Ansicht nach soll man das verwenden, was vorneherein geeignet ist, und das wären Hölzer wie Eiche und Robinie oder eben wasserfest verleimtes MP-Birke.

Gruß Dietrich

PS: dieses braune Mehl was beim bearbeiten von MDF mit der OF entsteht, ist grauenhaft:emoji_frowning2:
 
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