Was wir jetzt so machen.....

yoghurt

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Hallo,
was die Radwege betrifft ist die Situation hier teilweise echt kurios. Der Klassiker ist der an der Bezirksgrenze endende Radweg. Die Beschilderung ist ähnlich zusammenhangslos. Zur Zeit fahre ich 10km pro Richtung und meide manchen holprigen Radweg neben der Hauptverkehrsstraße indem ich parallel durch Wohngebiete und Grünanlagen fahre. Ich habe ein Dutzend Versuche gebraucht um diese Wege zu finden und es sind trotzdem unangenehme und gefährliche Abschnitte dabei. Man könnte solche Wege einfach beschildern und ein paar Ecken entschärfen. Ich bin sicher, dass es die Anwohner der Wohnstraßen nicht besonders stören würde.
 

Claus HH

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Als ich 1983 das erste mal nach Holland kam, war ich erstaunt, wie gut die Radfahrer im Verkehr integriert waren. Innerorts gab es schon damals an der Ampel einen Querstreifen, wo man mit dem Rad vor die stehenden Autos fahren konnte. Niemand hat sich drüber aufgeregt. Das klappte einfach so. Danach hab ich mal ein halbes Jahr in Amsterdam gearbeitet und mich dort nur mit dem Rad und der Bahn fortbewegt. Das ging wirklich hervorragend.
40 Jahre später fahre ich in Hamburg auf einem Radweg, der ohne Ankündigung im Nirvana endet, bzw. auf einer vierspurigen Ausfallstraße. Oder der Radweg geht "aufgemalt" neben der Hauptstraße her und hört dann einfach auf. Man muß dann absteigen und das Rad einen hohen Bordstein hinauf heben, weil keine Absenkung da ist, die man befahren kann. Schon mal im Berufsverkehr mitten auf der Straße abgestiegen, um das Rad auf den Bürgersteig zu heben?
Es ist schon so, wie @yoghurt schreibt: Gefahrstellen entschärfen, Beschilderung vernünftig ausführen wär mal ein guter erster Schritt.
Zumal für eine grüne (bzw rot-grüne) Stadtregierung, die sich den ökologischen Wandel aufs Hemd geschrieben hat.

Das sehe ich in Hamburg aber nicht. Im Gegenteil: Man muß als Radfahrer auf Kreuzungen fahren, wo links drei Spuren geradeaus gehen und rechts neben dem aufgemalten Radweg noch bis zu zwei Abbiegespuren sind.
Parkplätze werden massiv abgeschafft. Bei uns ist im ganzen Straßenzug nur noch mit Parkautomat zu parken. Keine Ausnahmen für Anwohner.
Mich stört das nicht, aber jemand ohne Garage, der schwierig mit dem ÖPNV zur Arbeit kommt, ist inzwischen schlecht dran.

Dazu wundert mich, daß ich mit dem Auto bis zur letzten Spritpreisverteuerung immer günstiger gefahren bin, als mit dem ÖPNV (jetzt ist es ungefähr derselbe Preis wie mit den Öffentlichen). Und weil meine Frau und ich immer zusammen mit einem Auto zur Arbeit fahren, ist es trotz Wertverlust, Steuer, Reparaturen usw eigentlich keine Option gewesen, für 1028 Euro/Jahr pro Person ein Dauerticket zu kaufen. Da stimmt irgendwas nicht, wenn wir die Umwelt schonen wollen und sollen.

Ich fange ab 1. August in einem Fahrradladen als Mechaniker an. Nur Elektroräder. Ich hatte beim Probearbeiten großen Spaß und freu mich schon sehr. Eventuell fällt ja mal ein schöner Leasing- Rückläufer für mich ab, der bezahlbar ist. Wär für mich ne Perspektive...
 

Holzrad09

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Vorhin habe ich ja nur von mir geschrieben. Genauer überlegt gibt es hier im Forum viele, die einzelne kleine Schritte machen. Sogar @Holzrad09 hat ne PV.
Ja, sie wurde in erster Linie angeschafft um den horrenden Strompreisen in diesem Land etwas entgegen zu wirken. :emoji_wink:
Und Ich muss wirklich sagen, dass es keine Fehlentscheidung war. Dadurch, das meine bessere Hälfte wegen der Elternzeit tagsüber noch daheim ist, können wir den Strom optimal nutzen, Geschirrspüler, Waschmaschine und Heißwasserboiler laufen hintereinander, dann wenn der Ertrag am höchsten ist. Jetzt in den sonnigen Tagen kommt da schon einiges zusammen, 650 - 710 W sind keine Seltenheit. ( Haben einen 700er WR und 710W war bis jetzt der Höchstwert )
Es lässt sich aber leider auch nicht vermeiden, das uns einige Kwh ins öffentliche Netz entgleiten, insbesonders an Tagen mit hohem Stromertrag und wenig Abnahme, dafür kaufen wir den verschenkten Strom an bewölkten Tagen teuer vom Energieanbieter zurück, da sollte die Politik nachbessern z.B. in Form von Guthaben.
Bei modernen Stromzählern ist der eingespeiste Strom ja ablesbar.
LG
 

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Küstenharry

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Wir sind auch frisch aus Rotterdam zurück.
Das macht schon echt Spaß dort Rad zu fahren. Alles gut baulich gelöst.
Aber auch auf der Autobahn rollt es sich bei 100 kmh trotz sehr viel Verkehr dahin.
Das geht alles. Man muss es nur wollen.
Nur ist das von unserer Auto Lobby gesteuerten Regierung in Deutschland.....und wir bekommen ja nicht mal einen Flugplatz gebaut.
 

KalterBach

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Mit dem Rad sind mir etwas über 15 km zu weit.
Das für jeden Tag wäre mir je nachdem auch zu weit. Vor allem bei Wind und Wetter.

Mein Klapprad ist bestellt und ich werde zukünftig die drei Tram-Haltestellen mehr mit dem Rad fahren. Größter Vorteil ist die Flexibilität und dass man dem Tram voraus fahren kann. Ich düse mit dem Ding zur nächsten ÖV-Haltestelle. Kommt in absehbarer Zeit kein Bus oder Tram fahre ich dem Abfahrtsbahnhof des Zuges so lange entgegen, bis eines kommt. Fällt der Zug aus, dann halt die 12 Kilometer bis nach Hause.

Die richtig gute Velo-Route durch Basel muss ich mir noch anschauen, aber ein erster Versuch war mal recht positiv.
 

Wolfgang EG

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... Das führt in Konsequenz dazu, dass der KFZ Verkehr weniger wird, also weniger Platz braucht. Gerade wenn man ihn einengt, steigt die Attraktivität fürs Rad. ...
Ben, ich denke, da bist Du etwas blauäugig ... Da wird nicht die Attraktivität für's Rad steigen, da wird der Widerstand der Automobilisten steigen, einschließlich der (starken) Autolobby.

Wolfgang
 

Pringles87

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Ich habe mich im E-Bike Thread ja schon mal geäußert. Ich fahre aktuell 14 km zum Bahnhof und dann eine halbe Stunde mit dem Zug nach Nürnberg in die Arbeit. Letztes Jahr bin ich ein paar Wochen einmal die Woche mit dem Fahrrad zum Bahnhof gefahren. Im Sommer ist das aber schon richtig anstrengend, da ich auf dem hinweg 100 und auf dem Heimweg 280 Höhenmeter habe. Bei 30 Grad und nach 8 oder 10 Stunden Arbeit plus Fahrtzeit macht das wenig Spaß. Seitdem überlege ich, wie ich das machen könnte und jetzt im Juli kommt hoffentlich das Jobrad beim Staat und ich werde mir vermutlich ein S-Pedelec zulegen. Da hat dann auch @Dikado kein Problem damit, dann hab ich ja ein Kennzeichen und bezahle auch was :emoji_slight_smile: Damit kann ich dann das Auto die meiste Zeit stehen lassen, da kann man auch gerne 10 km zum Einkaufen fahren, etc.

Zum Laden fehlt noch die PV, aber ich könnte auch an unserem Camper laden, mal sehen wie das von der Kapazität klappt.

Letztes Jahr sind wir mit dem Camper nach Frankreich gefahren und haben in Freiburg einen Halt gemacht. Irgendwo außerhalb geparkt und mit dem Rad in die Stadt. Da ist das super ausgebaut mit eigenen Fahrradstraßen und man ist eigentlich mit dem Fahrrad schneller als mit dem Auto.

Über den Faktor Attraktivität kann man schon viel machen und man muss ja nicht alle überzeugen. Mein Bruder wohnt seit 4 wochen in Kopenhagen und da sind die meisten mit dem Rad unterwegs.

Das komische ist, dass das Auto oft gar nicht schneller ist, die Leute aber trotzdem nicht umsteigen. Ich habe fast 4 Jahre in München gewohnt und da ist jeden Tagt in der Früh Stau auf der A9 aus Norden kommend. Da brauchst du von Ingolstadt ins Zentrum nach München locker 1-1,5 Stunden. Der ICE braucht 30 Minuten und trotzdem pendeln da Tausende mit dem Auto. Da wäre für mich der Tag schon gelaufen, wenn ich vor der Arbeit ne Stunde im Berufsverkehr stehe. Klar, der Zug fällt auch ab und an aus, aber das hält sich derzeit in Grenzen.
 

Holzrad09

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@Wolfgang EG es ist einfach nicht annähernd fair verteilt, unlogisch und nicht in irgendeiner Weise förderlich für die Zukunft. Das Rad braucht Platz, das Auto hat zuviel. Mit jedem Meter Radweg entlastet man den Verkehr. Klar, sieht man die Lobby dahinter macht es Sinn, sonst halt nicht.

Einizge Haken ist, dass weniger Autos verkauft würden.

Das ist schade, aber wenn die Uhr sich weiter dreht, sollte man zusehen, dass man teilnimmt.


Technik wird ja immer wieder moniert Deutschland sei hinten dran. Beim Fahrrad gibt es aber durchaus Lichtblicke. Eine der innovativsten Antriebskomponent werden hier gefertigt. Das ist natürlich eher Highend, aber bietet sicherlich noch Möglichkeiten, auch auf dem Weltmarkt.
Fahrrad Made in Germany, also mit den Kernkomponenten, geht halt.

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Ich finde gerade die Pinion wirklich abgefahren.
Stahlrahmen werden auch einige, wirklich gute, in Deutschland gebaut.

Natürlich ersetzt das bei weitem keine KFZ Industrie, es kann aber durchaus eine Nische sein in der man vorne mitspielen kann. Halt eine von vielen die nötig sind.
 

odul

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Da hier gerne mit dem Verlust von Arbeitsplätzen argumentiert wird:

Veränderungen lassen sich nicht aufhalten. Man kann sie verzögern, wie z.B. die Digitalisierung unserer Behörden. Am Ende wird man dann aber abgehängt und steht mit leeren Händen da. Dann wird man in der Rangliste nach hinten durchgereicht.
 

fragnix

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Es sollte doch im Bereich der effizienten Energie- und Ressourcennutzung genug Platz für schlaue Ingenieure, findige Maschinenbauer und fleissige Arbeiter geben, oder? Wir (=Weltbevölkerung im Ganzen) sind ja noch sehr weit von einer dauerhaft durchführbaren Lebensgestaltung (oder meinetwegen: Planetennutzung) entfernt. Wahrscheinlich muss ja letztlich quasi alles geändert werden, was wir so tun. Arbeit gibt es also genug!

Unsere Familie hatte früher drei Drogerien. Das waren gute Geschäfte, und wir haben guten Kundendienst geleistet. Dennoch gibt es die schon lange nicht mehr. Ich bin seitdem ziemlich gnadenlos, was gesellschaftliche Änderungen betrifft: je schneller man kapiert, dass etwas zuende geht, und sich drauf einstellt, also einen neuen Weg sucht, desto weniger muss man leiden und sich beklagen.
Es gibt halt keinen Anspruch auf weitere Existenz und Sinnhaftigkeit von damaligen Konzepten, seien es Drogerien oder zwoeinhalb Tonnen SUV mit kratzempfindlichem Lack.

Ich bin grundsätzlich eher der Unternehmertyp. Wenn ich denke, dass ein neues Produkt Platz in der aktuellen Welt hat, dann fordere ich nicht, dass jemand dies in Deutschland mit Gehältern meiner Wahl herstellt, sondern ich rechne, ob ich das herstellen kann, und wieviel Personal ich dafür brauche.
 

Wolfgang EG

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@benben , ich finde es gut, dass Du eine Lanze für das Fahrrad brichst. Aber, Ben, Du musst aufpassen, dass es für Leser hier nicht zu dominant wird. Bitte nicht falsch verstehen, aber diese permanente Hinleitung auf das Thema »Autos ablösen und Fahrrad fahren« hat für mich ein »Gschmäckle«. Damit kann man Menschen, die durchaus guten Willens sind, auch abschrecken, dieses Gebetsmühlenartige.

Jeder muss mit sich selbst ins Reine kommen, ob, wann, wie und in welcher Form er etwas für Natur und Umwelt machen möchte oder kann. Deshalb gehen mir die derzeitigen Grünen so mächtig auf den S... . Mit Verboten erreicht man nichts, außer Leute zu verärgern. Und das brauchen wir nicht.

Noch ein letzte Wort zur Frage « Politik im Forum«. Gerade bei solchen Themen, wie wir sie hier diskutieren, ist eine Trennung von der (aktuellen) Politik ungünstig. Warum? Die Ursachen für viele Fehlentwicklungen, mit denen wir in der Gegenwart zu kämpfen haben, liegen in falschen politischen Ausrichtungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Wir können zwar trefflich streiten, was alles erreicht werden soll, aber wir gehen eben nicht an die Wurzel(n) allen Übels. Also plätschern wir an der Oberfläche ...

Allerdings kann ich die Forenorganisatoren verstehen, weil es zu oft zu Entgleisungen bei politischen Themen kommt. Leider.

Wolfgang
 

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Zweischneidiges Ding.

Es gibt halt keine, auch nur im entferntesten belegbaren, Argumente nicht in die nachhaltige Infrastruktur zu investieren. Das einzige ist Lobbyismus, der scheint recht stark zu sein. Anders ist es nicht für mich nicht zu erkären.

Du sprichst von Verboten, ich von angemessener Platzverteilung.

Es kann doch nicht sein, dass 10 jährige Schulkinder auf dem Schulweg begleitet werden müssen, eben weil die Infrastruktur nicht geeignet ist. Es gibt Leute, die fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, eben weil sie es als zu gefährlich empfinden.

Es wurde Jahrzehnte lang (fast) alles aufs Auto ausgerichtet, mit immensen Kosten für alle. Jetzt ist kein Geld für eine Infrastruktur jenseits des Autos da? Solche Investitionen machen sich recht schnell bezahlt, ein Radweg hält einfach sehr lange und entlastet die Straßen.

Fahrradinfrastruktur ist verhätnismäßig günstig und ein wichtiger Baustein.

Es ist einfach eine Argumentation ad absurdum. Das sieht man hier doch auch.

Es geht nicht um Verbote, es geht um angemessene Verteilung des Verkehrsraums und angemessene Kosten. Das war es bisher nicht, nur weil es bisher war wie es ist, heisst das nicht, dass das die Normalität bleiben sollte.

Klar, Fahrrad ist mein Thema, einfach weil ich es täglich erlebe. Zwar ländlich, aber man ist auch hier einfach Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Es wird besser, aber angemessen ist weit entfernt.

Es ändert sich nur etwas wenn man was tut, das stimmt.
Aber bestimmt nicht wenn ich versuche "nicht zu nerven".
Status Quo ist nicht erstrebenswert, nicht nur im Verkehrssektor, das gilt für fast alle Lebensbereiche. Beziehungen, Betriebe und man selbst sicher auch, alles ist im Wandel und entwickelt sich oder veraltet.
Hier wird oft angemerkt was Deutschland alles verpasst hat. Das hier ist doch genau das gleiche. Mehr Platz und effektivere Fortbewegung für die, die wirklich ein Auto brauchen.

Jeder Radfahrer macht die Strassen haltbarer, freier und entlastet die Krankenkassen, sowie den CO² Ausstoss.

Was spricht dagegen? Ich verstehe es nicht.........

Gebetsmühlenartig kommen mir die Argumente dagegen vor. Es sind doch fast alle, im Verlauf dieses Themas, entkräftet worden. Es gibt zig Studien und Belege von umgesetzten Projekten, alles positiv. Aber ich soll hier lieber kein "Gschmäckle" verursachen?

Ich löffel die Suppe lieber jeden Tag aus und nerve nicht?

Es ist und bleibt rückständig und ja, ich tue auch noch einiges anderes als hier zu nerven.
 

Pringles87

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Ich verstehe auch nicht, warum man sich immer als Autofahrer (die wir eigentlich alle sind) angegriffen fühlt. Es will euch doch keiner vorschreiben, dass ihr selbst mit dem Fahrrad fahren müsst, aber hätte halt gerne eine Infrastruktur die es denen erlaubt, die es wollen. Das muss doch auch im Interesse derjenigen sein, die mehr Platz auf der Straße für ihr Auto wollen. Jeder Pendler, der nicht mit dem Auto in die Stadt fährt macht das Leben für die Handwerker, Lieferfahrzeuge, etc. wesentlich leichter, also warum ist man da immer dagegen?
 

yoghurt

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Hallo,
ich vermute, dass bei den meisten Menschen schon unbewusst angekommen ist, dass Autofahren „nicht mehr in Ordnung“ ist. Das erzeugt dann so eine Art Abwehrhaltung und es wird sehr emotional. Da kommen Verlustängste auf. Wie man damit umgeht ist mir unklar. Ich versuche immer zu beruhigen - fällt manchmal schwer angesichts des Eindrucks, dass es nicht mal mehr fünf vor zwölf ist.
 

KalterBach

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3x3 NINE Mal die Firma dahinter anschauen. :emoji_wink:

Prinzipiell gibt es aber Wärmepumpen mit Erdbohrung, es sind nur keine Luft - Wasserwärmepumpen sondern Wasser - Wasserwärmepumpen oder Sole - Wasserwärmepumpen.
Richtig. Alles gute Ideen für besondere Fälle.

Aber, Ben, Du musst aufpassen, dass es für Leser hier nicht zu dominant wird.
Man kann sowohl Beiträge überlesen, Fäden nicht anklicken oder Leute auf die Ignorierliste setzen. Wer sich in einem Forum anmeldet und eine sachliche Diskussion und Menschen mit Haltung nicht verträgt, muss sich öfter am Küchentisch mit seinem angeheirateten Gegenüber unterhalten anstatt im Internet „abzuhängen“.

Veränderungen lassen sich nicht aufhalten. Man kann sie verzögern, wie z.B. die Digitalisierung unserer Behörden. Am Ende wird man dann aber abgehängt und steht mit leeren Händen da. Dann wird man in der Rangliste nach hinten durchgereicht.
Richtig. Abgewanderte Fachkräfte kriegt man nur schwer zurück. Fehlende Fachkräfte holt man heutzutage in einem globalen Markt nicht einfach mal irgendwo her. Vor allem, wenn andere mit den besseren Argumenten winken.

Es gibt halt keine, auch nur im entferntesten belegbaren, Argumente nicht in die nachhaltige Infrastruktur zu investieren. Das einzige ist Lobbyismus, der scheint recht stark zu sein. Anders ist es nicht für mich nicht zu erkären.
Der Deutsche hat seine Rationalität verloren. Auch im Ausland fällt das mittlerweile auf.

Es kann doch nicht sein, dass 10 jährige Schulkinder auf dem Schulweg begleitet werden müssen, eben weil die Infrastruktur nicht geeignet ist. Es gibt Leute, die fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, eben weil sie es als zu gefährlich empfinden.
Krank. Zweites Argument: es geht so schnell. Drittes Argument: es liegt ja eh auf dem Weg. Usw.

Meine Tochter ist fünf und fährt seit dieser Woche in Begleitung mit dem Rad in den Kindergarten. Bisher mit dem Follow Me-Tandem. Der Nachbarjunge geht in die gleiche Gruppe und wird mit dem Auto gebracht und geholt. Mit Vier darf er schon vorne sitzen :emoji_thinking: und schneller ist das nicht. Nur seine traurigen Blicke sind nerven. Und ja, Mama muss für ihr Auto arbeiten gehen und da ist er immer der erste müde Krieger im Kindergarten.:emoji_thumbsup:

Ich mag mich wiederholen, aber ein Leben mit sinnvollem Ressourceneinsatz ist lebens- und erstrebenswert.

Es geht nicht um Verbote, es geht um angemessene Verteilung des Verkehrsraums und angemessene Kosten. Das war es bisher nicht, nur weil es bisher war wie es ist, heisst das nicht, dass das die Normalität bleiben sollte.
Richtig. Und die Normalität ändert sich. Als Nächstes spüren das die subventionierten Betriebe im grünen jwd. Ich kenne mehr als einen Vater aus dem KiGa-Umfeld der sich einen neuen Arbeitsplatz gesucht hat, weil ihm das tägliche Pendeln nach Corona nicht mehr zusagt. Hier entstehen neue Probleme und Verdrängungsprozesse.

Es ändert sich nur etwas wenn man was tut, das stimmt.
Vor allem, wenn es nicht mal „weh tut“. 2 Kilometer zum Bäcker mit dem Rad anstatt Auto? Zwei mal in der Woche zum Supermarkt radeln anstatt einem Großeinkauf am Samstag? …

Jeder Radfahrer macht die Strassen haltbarer, freier und entlastet die Krankenkassen, sowie den CO² Ausstoss.
.

Was spricht dagegen? Ich verstehe es nicht.
Ich auch nicht. Selbst mein 75-jähriger Erzeuger versteht es zunehmend.

Es ist und bleibt rückständig und ja, ich tue auch noch einiges anderes als hier zu nerven.
Wehe Du haust hier einfach so ab!
 

KalterBach

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Ich verstehe auch nicht, warum man sich immer als Autofahrer (die wir eigentlich alle sind) angegriffen fühlt. Es will euch doch keiner vorschreiben, dass ihr selbst mit dem Fahrrad fahren müsst, aber hätte halt gerne eine Infrastruktur die es denen erlaubt, die es wollen. Das muss doch auch im Interesse derjenigen sein, die mehr Platz auf der Straße für ihr Auto wollen. Jeder Pendler, der nicht mit dem Auto in die Stadt fährt macht das Leben für die Handwerker, Lieferfahrzeuge, etc. wesentlich leichter, also warum ist man da immer dagegen?
Weil man in Deutschland das aus Prinzip so handhabt. Sachliche Argumente zuzulassen, sich eine Meinung bilden, ggf. das eigene Verhalten änder ist nicht opportun. Da wird lieber gepoltert und haarsträubend argumentiert als sich einen Zentimeter zu bewegen. Man merkt halt nicht, was man verpasst und mit dem eigenen Verhalten verursacht.
 

KalterBach

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Hallo,
ich vermute, dass bei den meisten Menschen schon unbewusst angekommen ist, dass Autofahren „nicht mehr in Ordnung“ ist. Das erzeugt dann so eine Art Abwehrhaltung und es wird sehr emotional. Da kommen Verlustängste auf. Wie man damit umgeht ist mir unklar. Ich versuche immer zu beruhigen - fällt manchmal schwer angesichts des Eindrucks, dass es nicht mal mehr fünf vor zwölf ist.
Das glaube ich nicht. Wo wir stehen kann man im ICC-Klimabericht nachlesen oder auf ausgedehnten Autofahrten als Podcast (Das Klima) lauschen. Bahnfahren geht selbstverständlich auch.

Dabei muss ja klar sein, dass Autofahren eben weiterhin teilweise unvermeidlich ist und weiter möglich sein muss!
Wer bezweifelt das?

Es wird aber zunehmend mehr Städte geben die den motorisierten Individualverkehr stark einschränken und damit weiter an Attraktivität gewinnen. Beispiele in DK, NL, CH, … gibt es zunehmend mehr.
 

Wolfgang EG

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... Jeder Pendler, der nicht mit dem Auto in die Stadt fährt macht das Leben für die Handwerker, Lieferfahrzeuge, etc. wesentlich leichter, also warum ist man da immer dagegen?
Erster Teil Deines Satzes – grundsätzlich richtig. Es geht nicht darum, dass »man« da immer dagegen ist. Es müssen eben alte Gewohnheiten, die über Jahrzehnte gewachsen sind, aufgebrochen werden. Zu erwarten, dass dies mit einem Ruck geht, ignoriert die Trägheit von uns Menschen. Wir sind von Grund auf Egoisten ...

Auch ich habe Wünsche, was Verkehrskonzepte betrifft. Ich möchte mich im Straßenverkehr sicher bewegen können, möchte, dass meine Enkeltochter (8) sicher zur Schule usw. kommt, besonders hier im ländlichen Raum. Alte, marode Straßen, fehlende Radwege, kaputt gesparter ÖPNV, die Schüler fahren auf der Straße vom Dorf in die Schule – der Beispiele könnte ich genug aufzählen. Aber ich bin Realist. Ich weiß, dass meine Wünsche in absehbarer Zeit nicht in Erfüllung gehen werden. Warum? Weil das Geld immer knapper wird ...

Warum eine Milliarde nach der anderen verschwindet, möchte ich hier nicht erörtern. Das kann sich jeder selbst denken. Deshalb ist es in meinen Augen ganz schlimm, wenn stets vor den Wahlen versprochen wird, diese Mängel zu beseitigen, obwohl zu diesem Zeitpunkt bekannt ist, dass dafür kein Geld da ist. Andere »Projekte« sind vermeintlich wichtiger ...

Das andere (Extrem)Beispiel: Da wird, weil am Jahresende noch Geld »verbrannt« werden muss, eine völlig unwichtige Straße zwischen zwei Orten, durch den Wald, gebaut, wo am Tag etwa 100 Fahrzeuge verkehren. Überwiegend landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.

Zu viel ist in den letzten Jahren liegen geblieben an (klugen) Investitionen in allen! Bereichen. Da sind unsere europäischen Nachbarn vielfach schon weiter. Einen Ausweg sehe ich derzeit nur darin, dass dieses ganze Parteiengezänk aufhört, sich wirkliche FACHleute zusammensetzen und vor allem Ideologien außen vor bleiben. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Ideologie und Parteidisziplin noch nie zu etwas Gutem geführt haben.

Prioritäten müssen gesetzt und zielstrebig verfolgt werden. Dazu sollte man aber auch mal »über den Gartenzaun« schauen, wie es andere Länder mit ihren erfolgreich umgesetzten Konzepten gemacht haben. Beispiele wurden hier ja schon genannt. Aber da tun wir uns sehr, sehr schwer. Und was sehr wichtig ist: JEDER muss Abstriche an seinen Forderungen machen, die Motorisierten, die Motorlosen ... Lobbyismus muss der Kampf angesagt werden. Und da sind wir wieder beim Thema Politik(er) und Politiker/innen).

Wolfgang

PS: Bitte verzeiht mir meinen Ausflug ins Utopische ...
 

Wolfgang EG

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... Man kann sowohl Beiträge überlesen, Fäden nicht anklicken oder Leute auf die Ignorierliste setzen. Wer sich in einem Forum anmeldet und eine sachliche Diskussion und Menschen mit Haltung nicht verträgt, muss sich öfter am Küchentisch mit seinem angeheirateten Gegenüber unterhalten anstatt im Internet „abzuhängen“.
Bist Du wirklich der Meinung, mein Beitrag war nicht sachlich? Liest Du dir eigentlich nochmal durch, was Du schreibst oder hackst Du einfach in die Tasten, was Dir so momentan durch den Kopf geht? Ich glaube es nicht! Oder Du hast meinen Beitrag einfach nicht verstanden ...

Ich werde Dich zu gegebener Zeit mal daran erinnern, denn das, was Du oftmals hier abgelassen hast, ist weitab von gepflegter, sachlicher Diskussion.

Wolfgang

PS: Genau das sind die Beiträge, die in solch einem sensiblen Thema keiner braucht, @KalterBach
 

Mitglied 59145

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Es müssen eben alte Gewohnheiten, die über Jahrzehnte gewachsen sind, aufgebrochen werden. Zu erwarten, dass dies mit einem Ruck geht, ignoriert die Trägheit von uns Menschen. Wir sind von Grund auf Egoisten ...

Eben, daher muss es präsent sein. Sonst wird es "vergessen".

JEDER muss Abstriche an seinen Forderungen machen
Da wir ja noch meilenweit entfernt sind, ist da ja noch mehr als deutlich und zu genüge Platz für die Abstriche.


Ich empfinde es als wirklich Haarsträubend. Hier wird wenig bis nichts gemacht für eine Veränderung der Infrastruktur. Aber eine Bundesstrasse über ein Tal gebaut mit wirklich massiven Kosten, also wirklich massiv. 10% der Buasumme in Fahrradinfrstruktur und wir würden hier den Radverkehr vervielfältigen. Ja, ich wieß dass das Bundesmittel sind und man die nicht einfach in Radwege in der Stadt stecken kann.....

Es hilft einfach der gesamten Gesellschaft. Auch gerade denen die nicht selber fahren können/wollen.

Ich höre als sehr häufiges Argument "zu gefährlich". Das ist auch meine größte Angst bei der ganzen Nummer. Familienangehörige die verunglücken aufgrund mangelnder Infrastruktur.


Ich denke gerade solche Diskussionen, in einem Umfeld wo man sich ja doch irgendwie "kennt und schätzt" haben doch das Potential etwas zu bewegen.

Klar ist das "mein" Thema, eben wegen der täglichen Präsenz, aber ich denke es ist hier schon gut aufgehoben. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass diese Präsenz auch hier eher einiges zur Akzeptanz/Verständnis auf verschiedenen Seiten Beiträgt.

@Wolfgang EG bitte nicht alles auf die Goldwage legen, ich musste nach deinem Post auch erst einmal durchatmen. Ich schreibe jetzt einfach mal was bei mir ankam im ersten Moment:
"Das missionarische und immer wieder Wiederholende ist kontraproduktiv, sei lieber ruhig sonst schadest du dem ganzen eher"
Man sieht an deinen jetzigen Reaktionen schon, dass das sehr differenziert ist. Sieht man bei @KalterBach aber auch, sofern man will :emoji_wink: .

Im Prinzip seid ihr schon recht Nahe beieineinander.

Es geht nur mit Präsenz. je mehr das wollen umso höher ist die Chance das etwas passiert. Profitieren würde, meiner Meinung nach, fast jeder.
 
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