Was habe ich falsch gemacht?

dascello

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Hallo Forum,

mal wieder was mit Lack: Ich habe eine Fläche lackiert, und was herauskam ist nicht so doll.

Hier die Facts:

Ein Teil aus Lindenholz. Altanstrich fast komplett runtergeschliffen (war Sikkens Kunstharzlack auf Kunstharz-Vorstreichfarbe, 25 Jahre alt)
Ging wunderbar mit Fein-Delta Schleifer, Körnung feinstens 240.

Dann Macken gespachtelt (Caparol-Kunstharzspachtel), wieder geschliffen und mit Caparol-Vorstreichfarbe im Originalfarbton vorgestrichen.

10 Tage Pause (in der Wohnung!)

Dann angeschliffen (von Hand) mit 240er Papier und Schleifklotz.
Hier das erste Problem: Das staubte nicht, sondern an einigen Stellen rubbelte das die Farbe runter. Ok, war am Ende dann doch glatt.

Dann lackiert mit Caparol Kunstharzlack seidenmatt.
Die Oberfläche war ok, allerdings sah man einige Streifen vom Pinsel.

4 Wochen Pause

Nochmal angeschliffen, wieder mehr Rubbel als Staub.

Zweiter Lackauftrag.
Problem: Zuerst sah alles super aus, dann stiegen wohl winzige Bläschen auf, die der Oberfläche was von winzigen "Windpocken" geben.
Das kann so nicht bleiben!

Also: Was habe ich falsch gemacht?

Einige Hinweise noch:
Ja, ich will das pinseln, nicht spritzen oder rollen.
Teure Chinaborstenpinsel vom Fachhandel
Farbe und alles andere ebenfalls vom Fachhandel. Dort wurde mir gesagt, alles sei optimal eingestellt für Verarbeitung bei Raumtemperatur.

Auf Eure Tipps freue ich mich.


Gruß

Michael
 

HolzLackwurm

ww-eiche
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Hall Michael
ich tippe auf ein Haftungsproblem Untergrund mit der Caperolfarbe. Wenn sich die Farbe beim schleifen aufrubbelt ist meistens das problem endweder Haftung oder Lacktrocknung was aber wohl auszuschliessen ist, da du ja genug Ahnung von Oberflächen hast. Wie gesagt ich tippe das im Holz im Untergrund noch was ist, da jetzt auch noch bläschen hinzugekommen ist will irgendwas was im Untergrund angelöst worden ist nach oben hin raus will.
Gruss Guido.
 

dascello

ww-robinie
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Kann ein Problem darin liegen, dass der 2-l-Behälter ja jetzt halb leer ist?

Dass also der Lack doch schon etwas weniger flüssig als beim Kauf ist?

Hülfe es, die Farbe zuerst mal in die Sonne oder auf die Heizung zu stellen?
 

Feuerfresser

ww-ulme
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Hallo
du hast wie du geschrieben, den Altanstrich nich komplett runtergeschliffen. Das heisst es war an einigen stellen noch Altanstrich auf dem Holz. Es kann sein das es jetzt eine reaktion zwischen den beiden Lacken gab. Oder, wie schon beschrieben, war das Holz mit Irgendeinem unbeckanten grundier oder Bläueschutz angestrichen. Mir sieht es jedenfalz nach einer reaktion mit irgendeinem alten anstrich oder Holzschutz aus. Das mit in die Sonne stellen würde ich persönlich sein lassen, damit machst du wohlmöglich mehr kaputt wie alles andere.
 

dascello

ww-robinie
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Fakt ist: Da ist nichts drauf, das ich nicht selbst aufgebracht habe. Das Cembalo habe ich ja 1985 selbst gebaut und lackiert. Irgendjemand sagte, dass wg neuer EU-Richtlinien bezgl. Lösemitteln die neuen Kunstharzlacke lange nicht mehr so gut trocknen und vor allem hart werden wie früher.
Daher wohl das Rubbeln (wie lange soll ich denn noch warten? Zehn Tage müsste doch reichen!)

Außerdem haben andere Flächen des Instruments nicht solchen Stress gemacht. Außer dieser nur eine andere. Da dachte ich noch, es wären Verunreinigungen im getrockneten Pinsel (nach Vorschrift gereinigt). Diese eine Fläche habe ich dann mittlerweile gerettet.


@ Werner: Das nächste Cembalo wird Eiche und nur geölt, das übernächste kriegt Ölfarbe nach Deiner Rezeptur. Ich schwöre!

Gruß

Michael
 

HolzLackwurm

ww-eiche
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Hallo Michael,
mit der neuen EU Richtlinien in sachen Lösungsmittel glaube ich nicht. Es heist DEKOPAINT-VERORDNUNG d.h. es darf nur eine bestimmte Grammzahl Lösungmittel auf einer Fläche sein die vorgeschrieben ist. Aber hir bei uns betrifft das nur festeingebaute Möbel, die man nicht so eben wegstellen kann.
Kann es sein, dass dein Material zu viel Luft gezogen hat, und nicht mehr trocknet? Du hast ja geschrieben das es nicht mehr so dünnflüssig ist?. Dadurch ist der Trocknungsprozess sehr lange, und die Folge ist das der Untergrund immer noch nicht trocken war. Deshalb die Bläschen die von unten nach oben raus wollen und das rubbeln bzw zusetzen des Schleifpapier beim Zwischenschliff.
Ich würde sagen : Matial kaputt, komplett alles runterschleifen, Rohholz mit Spezialverdünnung einschleifen damit du den ganzen Untergrund sauber hast dann wie du beschrieben hast Oelfarbe drauf und gut ist.
Gruss
guido
 

dascello

ww-robinie
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Ich hoffe, Du hast eine Vorstellung davon, was Du da schreibst.....
Da sind teilweise schon Polimentvergoldungen drauf und hastdunichtgesehen!
Der Farbton ist selbst nachpigmentiert und nicht mehr zu treffen.

Neenee, das muss jetzt irgendwie gehen.

Es geht nur noch um die eine Leiste oben quer und später um den Deckel.

Ich sehe mal zu, wie's geht.

Dank an alle!

Gruß und ab Bühne rechts


Michael
 

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HolzLackwurm

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Oh Ding Dong, hast recht wär zu viel des guten. Nun sage mal warum ist die Leiste teilweise so hell teilweise so Dunkel?
P.S Und das mit dem Pigemttierten Farbton falls du ein Stück so 5 x 5 cm hast könnte ich dir den Farbton auf PUR basis mit meiner Farbmetrik einstellen.
Gruss
Guido
 

dascello

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Das ist wohl nur der Lichteinfall und mein blödes Handy-Foto.

Auf Dein Angebot komme ich evtl zurück.

Lass mich zuerst noch mal n'bisschen rumprobieren.
Ich melde mich dann.

zuerst muss das noch ne Weile trocknen (gähn!).


Gruß

Michael
 

Helmut60

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Hallo Michael,

sowas hab ich in meiner Lehre... zum Maler und L. erlebt. Das die Farbe beim schleifen nicht staubte, sondern abrubbelte... lag damals an der Farbe. Die ist nicht ausgehärtet. Das kam damals davon, das die neue Farbe nicht richtig "aufgerührt" worden war, und sich im Topf noch ein dicker Bodensatz befand. Da half nur : Alles runter... dann die Farbe gründlich rühren..bis der Bodensatz weg ist... und nochmal das ganze. :emoji_wink:

:emoji_slight_smile: Helmut
 

dascello

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Da war ich dann wohl zu faul......


Der Tipp kommt gut, vielleicht war's das.


Gruß

Michael
 

hütte

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Hallo Michael,

mit ziemlicher Sicherheit ist das eine Folge der EU-Decopaint-Richtlinie, deren Umsetzung in Deutschland zum 1.1.2010 zu einer erneuten Absenkung des VOC-Grenzwertes bei lösungsmittelhaltigen Lacken geführt hat, typisch sind heute nur noch 300g/Liter Lösungsmittel zulässig. Folge ist, dass man im einschlägigen Fachhandel dazu rät, zusätzliches Lösungsmittel einzusetzen, weil Lacke mit VOC <= 300g/Liter nur noch schwer aushärten, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, z.B. meine Erfahrung: durchschnittl. Temperatur 18 Grad Celsius, Dauer der Aushärtung für sicheren Schliff über 30 Tage! Gleiche Verhältnisse mit zusätzlichem Lösungsmittel/Verdünner laut Rat aus Fachhandel: Dauer ca. 4 bis 5 Tage.

Da ich regelmäßig von der Decopaint/2010 betroffen bin, muss ich natürlich beim Spritzen entsprechend mit geeignetem Lösungsmittel verdünnen (natürlich nicht, um Decopaint zu umgehen, sondern nuuuur um Viskosität einzustellen, alles klar?:emoji_slight_smile:)

Hinweis: wenn du genügend Zeit hast, härtet es schon aus, also die Rubbeln nicht wegschleifen (geht ja auch ganz schlecht), sondern warten, Handanschliff und neu lackieren, mit richtig eingestellter "Viskosität".

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hütte
 

Helmut60

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Da kannst du recht haben hütte,

neulich ist mir auch aufgefallen, das mit dicker Farbe gestrichene Zagen 2 Tage länger brauchten bis sie trocken waren, als mit dünnerer Farbe liegend lackierte Türen. Ich war schon drauf und dran den .... wieder runter zu machen.

Da hier jedoch über 10 Tage Trockenzeit nötig wären, tippe ich eher auf andere Probleme.

Ich hab vor Jahren mal zufällig mitgehört, wie sich 2 Gauner abgesprochen haben, einen 40 l Eimer 2K Fußbodenfarbe mitzunehmen. Das ist ihnen trotz aller ehrlicher Gegenmaßnahmen gelungen. Rausgekommen ist das jedoch erst, als jemand fragte, was man tun kann wenn solche Farbe nach 3 Tagen immer noch naß ist. Die Ärmsten hatten einen Kanister wo Härter drauf stand mitgenommen... wo jedoch Motoröl drin war...... .was auch drauf stand.... nur halt auf der andere Seite. Die hatten es mit der Beseitgung des Schadens
schwerer :emoji_wink:

:emoji_slight_smile: Helmut
 
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