wackeligen Wohnzimmertisch stabilisieren

blubb.wsw

ww-pappel
Registriert
30. Dezember 2016
Beiträge
5
Grüß euch zusammen,

ich habe mir gebraucht für 30€ einen schönen Wohnzimmertisch aus Buche geholt.
Er hat leider ein kleines Manko und die Beine sind etwas wackelig (in Längs- und Querrichtung).
Anbei ein paar Bilder.
Man sieht schön, dass sich zwischen Zarge und Tischbein ein Spalt bildet (und auch zwischen Tischbein und Platte).
Scheinbar sind Zarge und Bein mit zwei Dübel zusammengesteckt.
Unten am Tisch sind vier Winkel angeschraubt. Hier frage ich mich, ob diese evtl. vom Vorbesitzer angebracht wurden, in dem Versuch die Stabilität zu erhöhen?

Um den Tisch wieder auf Vordermann zu bekommen, wäre ich jetzt so vorgegangen:
* Tischplatte abnehmen (Niederhalter lösen) und die Winkel abschrauben
* Dann die Beine und die Zarge trennen und dann wieder mit einander verleimen
* Da ich keine so großen Zwinge habe, würde ich alles mit einem Expander einmal rundherum festspannen. Es müsste sich eigentlich alles richtig ausrichten, da alles rechtwinklig ist und sich hoffentlich genug Druck aufbauen
* Nach dem Trocknen die Tischplatte (und ggf. die Winkel) wieder anbringen

Meine Fragen:
* steht meinem Vorhaben irgendetwas im Wege? Würde sich z.B. die Verleimung wieder lösen, wenn man den Tisch immer wieder verschiebt bzw. "seitlich" belastet. Ist der Druck durch den Expander evtl. zu gering für eine ordentliche Verleimung?
* würdet ihr neue (etwas größere Dübel) einsetzen und die Bohrung aufbohren, falls die alten etwas ausgeleiert sind? Oder kann so eine Bohrung in Hartholz durch einen Dübel eigentlich sowieso kaum ausleiern?
* In meinen Augen sollten die vier Winkel an den Tischbeinen nicht sonderlich stabilisierend wirken, da man auch an der Unterkannte der Zarge einen Winkel bräuchte, um ein Kippeln zu verhindern. Liege ich evtl. falsch? Oder versteht jemand den Sinn der Winkel?

Vielen Dank schon mal für alle Antworten und schöne Grüße
 

Anhänge

  • 1.jpeg
    1.jpeg
    147,7 KB · Aufrufe: 124
  • 2.jpeg
    2.jpeg
    67,7 KB · Aufrufe: 135
  • 3.jpeg
    3.jpeg
    87,3 KB · Aufrufe: 136
  • 4.jpeg
    4.jpeg
    84,2 KB · Aufrufe: 129
  • 5.jpeg
    5.jpeg
    95,1 KB · Aufrufe: 125
  • 6.jpeg
    6.jpeg
    110,8 KB · Aufrufe: 119
Zuletzt bearbeitet:

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
steht meinem Vorhaben irgendetwas im Wege? Würde sich z.B. die Verleimung wieder lösen, wenn man den Tisch immer wieder verschiebt bzw. "seitlich" belastet. Ist der Druck durch den Expander evtl. zu gering für eine ordentliche Verleimung?
Eine Verleimung der Dübel wird sich ggf. irgendwann wieder lösen, hat sie ja jetzt auch.

Was meinst du mit Expander? Einen Spanngurt? Ein guter Spanngurt sollte funktionieren. Die Ecken schön unterlegen, damit er gut nachrutschen kann - sonst hast du auf der Seite gegenüber des Schlosses kaum Druck.
Oder versteht jemand den Sinn der Winkel?
Damit sind die 4 Klötzchen oberhalb der Tischbeine fixiert.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Warum sollte sich die Neuverleimung mit Dübeln wieder lösen? Nur wenns nicht richtig gemacht wird. Es ist doch eine gängige Verbindung. Ich würde die Bohrungen eine Nummer größer machen und logischerweise neue Dübel verwenden, so ist man sicher , dass alte Leimreste keine nachteilige Rolle mehr spielen. Dann gleich noch auf drei Dübel pro Verbindung erhöhen. Und gutes Spannen ist meines Erachtens auch wichtig, damit die Verbindung von Anfang an Null Spiel hat.

Rainer
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.408
Alter
50
Ort
Saarlouis
Schönes Teil für 30 Hupen!

Ich denke, wenn die Dübelverbindungen ordentlich verleimt sind, halten die bei dieser Anwendung auch. Da ist bestimmt beim Verleimen mal was schief gegangen.

Ich würde das Teil zerlegen und die alten Dübel wegschmeißen. Einfach mit neuen Dübeln verleimen könnte schief gehen, da der alte Leim ja noch drin ist und jetzt das Holz "imprägniert", so dass neuer Leim nicht in die Poren eindringen kann -> klappt nicht mit Weißleim. Habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern bei @yoghurt gelernt. Er hat mir mal in einem ähnlichen Fall zu PU-Leim geraten.

Hab ich aber nicht gemacht, sondern die Dübellöcher von 8 mm auf 10 mm aufgebohrt und neu verleimt. Hält! Würde ich hier auch machen. Aber nicht alle auf einmal, das würde ich zeitlich garnicht hinbekommen.
 

blubb.wsw

ww-pappel
Registriert
30. Dezember 2016
Beiträge
5
Super, danke für die ganzen Antworten. Dann werde ich das so umsetzten und nochmal ein Foto posten, wenn alles erledigt ist.

Was meinst du mit Expander? Einen Spanngurt? Ein guter Spanngurt sollte funktionieren. Die Ecken schön unterlegen, damit er gut nachrutschen kann - sonst hast du auf der Seite gegenüber des Schlosses kaum Druck.

Genau, ich habe einen Spanngurt mit Ratsche gemeint.
Eine abschließende Frage hätte ich noch: was würdest du unterlegen? Einfach ein Stück Stoff? Mir ist gerade nicht ganz klar, was auf Holz besonders gut rutscht (im Vergleich zu dem Spanngurt).
 

Mister G

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2007
Beiträge
1.002
Ich würde keinen Stoff unterlegen sondern verleimte (oder verschraubte) Holz- oder Plattenwerkstoff-Winkel an den Ecken unter die Spanngurte legen, sonst drückst Du Dir die Ecken kaputt. Runde die Kanten der Zulagenwinkel ordentlich ab (Radius vielleicht 15 mm), dann sollte das klappen.

Aus meiner Erfahrung vom neuverleimen alter Stühle würde ich aber von PU-Leim abraten und statt dessen Epoxid-Kleber empfehlen. PU-Leim soll zwar verbleibende kleine Hohlräume ausschäumen, der Schaum hat aber keine Festigkeit und das Gestell wackelt bei geringster Belastung wieder. Wenn Du größere Dübel neu einbohrst, sollte auch Weißleim funktionieren.
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.335
Ort
Hofheim / Taunus
Ich verwende in dem Fall den Leim wie unten genannt. Schäumt recht wenig verbindet sich mit allem
Jowat - Faser PUR 686.60
1 k pur Klebstoff

Gruss Werner
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
was würdest du unterlegen?
Metallwinkel, mit etwas Stoff/Filz/Pappe/dünnen Holzplättchen den Tisch schützen. Besser, weil weniger scharfe Außenkante: aus einem Rundstab gut ein Viertel ausklinken. Winkelleiste aus Hartholz mit etwas abgerundeter Außenkante. Oder ein v-förmig etwa 1/3 ausgekerbtes Stück Hartholz.

Idealerweise höhlt man dann die Innenkante noch etwas aus, dann passiert den Kanten gar nix. Schau mal nach Rahmenspannern, da siehst Du das schön. Oder einfach die Schutzunterlage bei Metallwinkeln nicht ganz bis in deren Innenecke platzieren.

Rainer
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.342
Ort
Kiel
ich würde ein kleines Diagonalbrett einsetzen. Dann hält das auch ganz ohne Leim. @magmog hat dazu immer ein tolles Bild.
 

netsupervisor

Gäste
Ich verpappe zwar auch viel mit PUR Leim, aber die Sauerei beim Kleben ist unschön. Wenn man die Verleimstellen mit Kreppband abklebt, dann kann man das Anhaften minimieren.

Aber:
Ich würde Klötzchen mit etwas geringerer Länge als die Blende in die echt Ecken verschrauben; zwei Schrauben in den Pfosten, zwei in dei Blende, sieht man ja nicht.
 
Oben Unten