Volle Auftragsbücher und Fachkräftemangel?

Jette

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Hallo,

in den Medien usw. wird überall berichtet,dass es momentan den Handwerksbetrieben (besonders im Ausbaubereich) sehr gut geht und sie voll ausgelastet sind. Zusätzlich hört man von allen Seiten,dass es momentan einen großen Fachkräftemangel im Handwerksbereich gibt.

Könnt ihr dies alles bestätigen?

Seid ihr mit der momentanen Auftragslage zufrieden? Leidet ihr auch unter dem Fachkräftemangel?


Wollte eigentlich eine Umfrage starten,irgenwie funktioniert das nicht.
 

uli2003

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Naja, das Problem ist m.E. an ganz anderer Stelle ....

Ja? Wo sind die denn dann im Moment? Gute Verdienste an der AfA?
Hier wird so um die 16 Euro bezahlt. Finde ich schon nicht schlecht.
 

Holzrad09

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Hier wird so um die 16 Euro bezahlt. Finde ich schon nicht schlecht.

Da geht je nach Region, so manch einer mit deutlich weniger heim. 16 Eu x 160 Std. ergibt 2560 Eu brutto, je nach Abzug hat man 1700 Eu netto, zahlt 800 - 1000 Eu Warmmiete, Strom, Telefon + Internet, Versicherung, Kreditrate, weiteres Pi pa po und fährt jeden Tag 40 Km hin und zurück zur Arbeit. Da möchte am Auto nichts größeres kaputt gehn und für einen Urlaub kann man auch nichts groß wegpacken, ganz angearscht ist man noch, wenn die Frau nicht erwerbsfähig ist und der Verdienst auf ihr Hartz 4 angerechnet wird, dann bekommt sie nämlich gar nix und man zahlt ihr noch die Krankenversicherung.
Nein, natürlich ist nicht jeder Hartz 4 Empfänger zu faul zum arbeiten, manch einer ist krank und bekommt die Rentenablehnung, da er ja noch ein paar Std. im Pförtnerhäuschen sitzen könnte und da solche Stellen sehr übersichtlich sind, rutschen diese Leute ins Hartz 4.
Hat man noch das Glück, dass einen die Frau mit den Kindern verließ, weil man monatelang auf Montage war und ihr abends langweilig wurde und sich mit dem Nachbarn vergnügte, kommt im schlimmsten Fall noch 3 x Unterhalt hinzu, da kann man schon so manche Fachkraft verstehen, dass sie zuhause bleibt.
LG
 

Holzmagnet

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Arbeit ist genug da, es wird im Großen und im Kleinen viel gebaut und renoviert.

Gezahlt werden in meiner Region eher 9-12,50€/h und solange es Leute gibt, die das mit sich machen lassen, wird das auch so bleiben.
 

schorsch

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Da geht je nach Region, so manch einer mit deutlich weniger heim. 16 Eu x 160 Std. ergibt 2560 Eu brutto, je nach Abzug hat man 1700 Eu netto, zahlt 800 - 1000 Eu Warmmiete, Strom, Telefon + Internet, Versicherung, Kreditrate, weiteres Pi pa po und fährt jeden Tag 40 Km hin und zurück zur Arbeit. Da möchte am Auto nichts größeres kaputt gehn und für einen Urlaub kann man auch nichts groß wegpacken, ganz angearscht ist man noch, wenn die Frau nicht erwerbsfähig ist und der Verdienst auf ihr Hartz 4 angerechnet wird, dann bekommt sie nämlich gar nix und man zahlt ihr noch die Krankenversicherung.

LG

das ist ja nun wirklich sehr schwarz gemalt. 1700-1800€ netto ist ein ordentlicher lohn und wenn man alleinverdiener ist, wäre ein haus mit 1000€ abtrag einfach zuviel des guten. die leute mit ihren häusern verdienen endweder alle 2x oder haben reich geerbt oder ähnliches. wer trotzdem so hohe ausgaben hat, macht endweder was falsch oder hat pech gehabt.
ansonsten stimmt es natürlich schon, das es per se niemals einen facharbeitermangel geben kann, da bei mitarbeitern alles immer nur ein angebot-nachfrage prinzip ist. wenn ich unbedingt einen neuen facharbeiter brauche, zahle ich 2€ mehr als der schnitt (und gebs auch gleich an in der ausschreibung) und schwups habe ich 50 bewerbungen. und was sind 2€ im monat für den chef? peanuts, wenn die bude läuft...
 

joh.t.

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bei den Zwergen
das ist ja nun wirklich sehr schwarz gemalt. 1700-1800€ netto ist ein ordentlicher lohn und wenn man alleinverdiener ist, wäre ein haus mit 1000€ abtrag einfach zuviel des guten. die leute mit ihren häusern verdienen endweder alle 2x oder haben reich geerbt oder ähnliches. wer trotzdem so hohe ausgaben hat, macht endweder was falsch oder hat pech gehabt.
ansonsten stimmt es natürlich schon, das es per se niemals einen facharbeitermangel geben kann, da bei mitarbeitern alles immer nur ein angebot-nachfrage prinzip ist. wenn ich unbedingt einen neuen facharbeiter brauche, zahle ich 2€ mehr als der schnitt (und gebs auch gleich an in der ausschreibung) und schwups habe ich 50 bewerbungen. und was sind 2€ im monat für den chef? peanuts, wenn die bude läuft...

Das ist nichts mit Auto und 3 Kindern. Womöglich noch mit eigenem Haus. In den 90ern war esnoch wesentlich besser. Zum Glück habe ich damals Haus gekauft.

Von 2000- 2012 gab es für die unteren Lohngruppen keinen reellen Lohnzuwachs. Wir leben seit 2000 von der Substanz. Wem es besser geht sind die Oberen. Da gab es massive Steuererleichterungen. Die untere Mittelschicht, kleine Handwerker, die sich früher noch ihr eigenes Häuschen leisten konnten schaffen das gar nicht mehr und da ist auch kein Licht am Horizont.

Die einzige Hoffnung ist, wenn es immer weniger Fachkräfte gibt können wir wieder teurer werden und wieder besser verdienen.
 

haass

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Also ich will mal einen ganz anderen Gedanken in die Runde werfen.
Von vollen Auftragsbüchern, hört man ja immer, kann ich nur träumen !
Der ganze Boom scheint an mir vorbei zu gehen oder, glaube ich mehr, es ist nur stimmungsmache.
Da hat irgendwer das Gerücht in die Welt gesetzt, die Handwerker hätten zu tun wie nie zuvor. Stimmt nicht. Alles stimmungsmache, um von den eigentlichen Problemen abzulenken. Es gibt nämlich so gut wie keine Auszubildenden, die Kosten gehen durch die Decke, die Vorschriften und Gesetze knebeln einen etc...
Da finde ich die Diskussion um Monatsgehälter etc. Absurd.
Viel Erfolg.
 

Mitgliede25046

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Hallo,

Nach über 10 Jahren als Einmannbetrieb kann ich auch nicht von vollen Auftragsbüchern sprechen. Liegt aber auch daran, das ich auch vernünftige Preise für vernünftige Arbeit abgebe, denn der Preiskampf ist nach wie vor da. Wenn ich sehe was teilweise auf Baustelle abgegeben wird und mit welcher Sorgfalt dem Kunden gegenüber aufgetreten wird, da kommt man teilweise echt ins staunen.
 

predatorklein

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Moin

Hier wird so um die 16 Euro bezahlt. Finde ich schon nicht schlecht.

Ist auch nicht schlecht :emoji_wink:

Im Raum HD / MA / LU wird teilweise deutlich weniger bezahlt .

Da geht manch Schreiner in einem größeren Betrieb mit 1300 - 1400 € netto heim .
Und manch Meister hat netto gerade mal 300 oder 400 € mehr als ein Geselle , dafür bekommt er dann aber auch jeden Tag den A..........llerwertesten aufgerissen .

Selbst wenn einer 1500 oder 1600 € netto hat , kann er kaum was weglegen .
Holzrad09 hat es schon geschrieben , da bleibt dir nicht mehr viel übrig .

Und joh.t. hat es schon geschrieben , seit 20 Jahren gibt es kaum einen Lohnzuwachs .

JEDER zweite Arbeitnehmer steuert auch eine H 4 Rente zu , muß man sich mal überlegen :eek:

Hier mal ein Gehaltsrechner des Spiegels , der war mal auf " Zeit Online " :

Einkommen und Gehalt: Wo Sie*im Vergleich liegen - SPIEGEL ONLINE

Da gehen einem die Augen auf !

Unser " Bäckermädl " verdient 1200 € im Monat , und das bei einem 180 Stunden Job .

Die muß reich heiraten , eine andere Alternative hat die nicht .

Und unsere Politik lobt sich , daß der Mindestlohn bei knapp 9 € liegt :confused:
Der müßte bei 12,50 € / h liegen , um im Alter mehr als eine H 4 Rente zu kriegen !

Und fragt man unser Bäckermädl , warum ihr Chef nicht mehr zahlt , kommt folgende Antwort :

" weil er nicht muß " !

Nicht , weil es ihm selbst schlecht geht .

Alleine die Rentenpolitik und die vielen Billiglohnjobs werden uns in den nächsten Jahren noch richtig große Probleme bereiten .
Das ist sicher .

Gruß
 

wasmachen

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...liest sich grad so, als ob alle Unternehmer im Geld schwimmen.
Wenns so wäre, würden sich ja alle incl dem Bäckermädl selbstständig machen.
Somit Kohle für alle ???
 

wasmachen

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...weil einfach aufgrund sehr restrektiver Bestimmungen immer mehr Betriebe nicht ausbilden und auch sich verkleinern bzw zu EPUs werden.
Zumindest in unserer Gegend hier.

Darüberhinaus auch eine große Anzahl der Bewerber mit was für Schulabschlüssen auch immer weder Grundrechenarten, Grammatik oder sonstiges beherrschen. Hausverstand wäre oftmals wichtiger wie gute Noten, aber da ist auch oft Mangelware.

Ich denke, dass viele weiterführende Schulen oder auch Studiengänge anstreben, da es so auch nicht auffällt dass die ihr Metier auch nicht beherrschen.

Hab auch bei jungen Leuten von heute selten den Eindruck, dass Geld da der große Motivationstreiber wäre.... sondern eher, wo 'die Basis gechillt werden kann'....

Und ja, ich stimme dem Artikel durchaus zu. Und solange der Kunde keinen Bezug zu 'seinen' Handwerkern hat, wirds sich auch keiner den Arxxx aufreissen, um ausgerechnet wegen ner rinnenden Kloschüssel anzutraben. Für die dann davor noch per Mail 3 Angebote angefordert werden....

Die, die gut sind haben immer Arbeit. Und werden im großen und ganzen auch die geforderten Preise bekommen....

Jette, ich habs glaube schon mal gesagt: du gehst das etwas falsch an.... wenn das 'dein Ding' ist > machen!!!
Der Rest ergibt sich....


Der 'Mangel' ist also 'gut'... zumindest für die Ausübenden
 

Zahltag

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... sofern die Kundschaft auch besser verdient. :emoji_frowning2:

schon heute liegt das verhältnis zwischen einkommen des kunden - kosten des handwerkers pro stunde in keinen verhältnis mehr. ich als ing. muss 1 tag arbeiten, um mir 1 stunde kfz mechantroniker bei audi leisten zu können. das ist doch aberwitzig und lächerlich. man zahlt viel zu viel für dinge, die überhaupt nichts mit der sache selber zu tun hat. buchhaltung, chef, irgendwelche verkäufer, steuern, gewinn, putze usw... der eigentliche mitarbeiter, der im grunde die ganze dienstleistung durchführt, bekommt nichtmal 20% davon ab. 80% gehen also für andere dinge drauf.

die leute wollen heute alle studieren, weil die werbung es einen heute immer schwerer macht, irgendwie mitzuhalten. das iphone vom letzten jahr? alter das teil ist alt, auch wenns genauso aussieht wie das von diesen jahr. fernseher? mindestens 65" und im schlafzimmer und klo noch jeweils nen weiterer. und auto? mindestens 2, damit auch die arbeitslose frau mobil ist, auch wenn 100m weiter ne bushaltestelle wäre und man abends nach feierabend mit der familienkutsche einkaufen könnte. früher ging das halt alles mit 1 gehalt, weil 1 auto reichte, 0-1 fernseher reichten (und auch ewig hielten) und auch sonst keiner elektrokram brauchte. heute muss das jeder irgendwie haben, um mithalten zu können. der pimmelvergleich der autos im wohngebiet lässt grüßen...
 

Mitgliede25046

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Nett formuliert.:emoji_grin:
Ich denke, gute Handwerker können sich in Zukunft nur die leisten die dies zu schätzen wissen und es sich leisten können und wollen. Gerade im Tischlerhandwerk gibt es große Qualitätsunterschiede.
Bei uns in der Region liegen die Stundensätze um die 9- 11 Taler, 12 sind da eher schon nur bei den großen Unternehmen möglich. Als normaler Geselle in einer Firma bist und bleibst du der Knecht und wirst in der Regel verheizt, meine Erfahrungen.
 

yoghurt

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Hallo,
zwei Punkte:

- Ja, in meinem Umkreis haben die Tischlereien gut zu tun und mancher wollte wohl auch mehr Mitarbeiter einstellen und findet nicht so leicht geeignete Bewerber. An der Berliner Berufsschule (ich bin da gut angebunden) wurde noch vor 10 Jahren jeder geistig Minderbemitteltezum Tischler ausgebildet, inzwischen sind die Zahlen stark zurückgegangen, dafür handelt es sich jetzt um solide junge Menschen, die in der Lage sein werden als Tischler zu arbeiten.

- Vor ca. 15 Jahren saß ich im Seminar eines Professors dessen großes Thema der international Vergleich berufsbildender Systeme war (wen's interessiert: Wolf-Dietrich Greinert). Der berichtete davon dass einerseits mehrere Staaten daran interessiert waren das deutsche duale System zu kopieren - was aber nicht so einfach ist, ohne Handwerkskammern, Meisterpflicht etc. (egal wie man das bewertet, das deutsche System ist sehr komplex und nicht eben zu errichten). Andererseits berichtete er davon, dass man sich international auch oft nicht vorstellen konnte, zu was ein deutscher Facharbeiter fähig ist. Sein Beispiel war die Einrichtung einer Druckstrasse eines großen deutsche Herstellers in Argentinien. Die dortigen Ingenieure scheiterten, ein (deutscher) Manager ließ einen deutschen Facharbeiter einfliegen und wurde dafür verlacht - bis die Anlage lief.
Wenn man also als junger Mensch über europäische oder globale Werdegänge nachdenkt, dann ist eine deutsche Facharbeiter-Ausbildung nichts wofür man im Ausland eine ausreichende formale Anerkennung findet. Will heißen, man kann vielleicht genug, steht in der Wahrnehmung aber unter dem universitären Bachelor.
Wenn man das noch mit den steigenden Abiturientenzahlen in Zusammenhang bringt, dann ist es doch logisch, dass mehr junge Menschen studieren als sich für eine Facharbeiterausbildung zu interessieren.

(Anekdotisch: Vor ein paar Jahren sah ich einen Interview-Schnipsel im Fernsehen. Da stand ein junger Mann und gab als kurzes Statement, dass er lieber Maschinenbau studiert als Handwerker zu werden. Wäre uninteressant gewesen, wenn er nicht meinem Ex-Chef aus dem Gesicht geschnitten gewesen wäre. Es wäre auch für die anderen Fernsehzuschauer interessant gewesen zu erfahren, dass der Vater des jungen Mannes eine Tischlerei betreibt....)
 

Jette

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Jette, ich habs glaube schon mal gesagt: du gehst das etwas falsch an.... wenn das 'dein Ding' ist > machen!!!
Der Rest ergibt sich....


Ich habe mich schon für den Beruf entschieden:emoji_grin:. Fange demnächst meine Ausbildung in Verbindung mit einem dualen Studium (Bauingenieurwesen )an.
 

Mitglied 30872

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Nett formuliert.:emoji_grin:
Ich denke, gute Handwerker können sich in Zukunft nur die leisten die dies zu schätzen wissen und es sich leisten können und wollen...

Das meinte ich mit meiner Anmerkung. Der größte Teil der Bevölkerung kann sich den Handwerker, der einen adäquaten Preis fordert, doch garnicht leisten. Heute schon nicht mehr. Roller, Skonto, Ikea und wie sie alle heissen, lassen grüssen. Die Möbel, die ich selbst baue, könnte ich mir finanziell nicht erlauben, kämen sie aus einer Tischlerei.
Dazu kommt natürlich auch, dass der Wunschfächer grösser und bunter geworden ist. Sieht man doch schon am bereits genannten fahrbaren Untersatz, der ja oft genug nicht mal bezahlt ist.
 

Zahltag

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die berufsausbildung ist nur ein kleiner tropfen vom ganzen. es gibt zwar standards, doch vermitteln die nur das aller aller allernötigste. und gerade handwerkerazubis sagt man doch gerne nach, das sie eigentlich nur das fegen meistern während der ausbildung. die ausbildung ist dazu da, das ein gewisser grundstock an informationen da ist und man mit bestimmten dingen umgehen kann. das fachwissen kommt mit der zeit, bzw über den job selbst. ein lehrling, der in einer treppenbautischlerei lernt, wird als geselle nicht sofort omas neuen großen stubenschrank in der gewünschten qualität hinbekommen, oder wenn, nicht in der dafür vorgesehen zeit. ein grund, wieso alle immer mit "erfahrung" suchen, weil das ist es, was den facharbeiter ausmacht. deshalb ist es auch sinnvoll, in jungen jahren paar firmen durchzunudeln, damit man erfahrung in diversen gebieten hat. fachidioten sind zwar ganz toll, aber wehe der job fällt irgendwann doch mal weg...
 

Jette

ww-kiefer
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Habe gelesen,dass ein Geselle bei 50 % Auslastung sich selbst finanziert. Wenn wir momentan von ungefähr 90% Auslastung ausgehen,dann müsste doch der Gewinn dementsprechend hoch sein (am Material verdient man ja auch etwas). Warum bemüht man sich dann nicht mehr um Fachkräfte,indem man gegebenfalls das Gehalt anhebt?
 

magmog

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Guuden,

ich sehe die Lage als sehr gut an.
Endlich müssen die Kunden suchen, wo sie einen guten Betrieb finden.
So kommen wir endlich zu Preisen, die in einem vernünftigen Verhältnis zu denen anderer Handwerker stehen. (Elektro, Gawasche, Heizung, Dachdecker, KFZ, Tiefbau....)

Ich rede von individuellen Fertigern, keinen Einkäufern die nur noch montieren.
 

Mitgliede25046

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Nochmal zurück zum Ausgangspunkt. Ich habe mal meine Angebote durchgeschaut und davon sind ca. 50 % zurück gekommen. Bei allen Angeboten mache ich immer eine Nachkalkulation für mich selber um zu sehen wo ich stehe. Ich habe ca. 50% Auslastung von der Zeit die ich arbeiten könnte. Mein erwirtschafteter Ertrag abzüglich aller Kosten ist immer noch Höher als eine Festanstellung als Meister. Wenn das Verständnis dafür da wäre das gute Qualität langfristig günstiger ist obwohl sie mehr kostet als günstigere Lösungen, dann hätte ich vermutlich auch volle Auftragsbücher und könnte vielleicht noch besser für die Rente vorsorgen.
 

predatorklein

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Hallo

...liest sich grad so, als ob alle Unternehmer im Geld schwimmen.
Wenns so wäre, würden sich ja alle incl dem Bäckermädl selbstständig machen.
Somit Kohle für alle ???

Nicht jeder hat das " Hirn " für die Selbstständigkeit , muß man mal klar sagen .
Und den Job an der Tanke und beim Bäcker muß auch einer machen .

Wir könnten aber mal dafür sorgen , daß wir die Leute ordentlich bezahlen !

Vielen ist einfach nicht klar , daß inzwischen ca 40 % aller Erwerbstätigen gerade mal zwischen 1000 und 1300 € netto in der Lohntüte haben .
Bei einem Vollzeitjob !

Und das wird uns in den nächsten 10 Jahren auf die Füße fallen .
Und zwar mit Volldampf .

Die sinkenden Renten und die enorme Zunahme der Billiglohnjobs von denen man kaum mehr leben kann werden uns noch massive Probleme bereiten .

Gruß
 
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