Vintage Geräte nachrüsten

drmacchius

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blöde Anfängerfrage.
kann man alte Geräte mit neue Technologie nachrüsten? Gibt es Standard, die im den Jahrzehnte unferändert geblieben sind und hilfreich sind wenn man die Schneide eine alte Bandsäge oder Abrichhobelgeräte wechseln muss und die Ursprüngliche Firmen seit Jahren nicht mehr existieren?

Kann man zum Beispiel eine moderne Hobelwelle (wie diejenige mit Silent Technologi) auf einer alten Frommia Typ 178 nachrüsten?
kann man eine Segeblatt für Kunststoff oder Metal in einer alte Ulmia tischkreissäge verwenden?
oder muss man auch „vintage“ Ersatztteile für die verbrauchte Materia, wenn sich für alte Gussgeräte entscheidet?

entzschuldigt mich, wenn die Frage zu blöd ist, aber bis jetzt abgesehen von Handbohrer habe ich kein Elektrogerät verwendet und nur per Hand gearbeitet. ich möchte langsam nicht mehr Multiplex von Baumarkt schneiden lassen und möchte langsam größere Massiholzplatte anfangen zu bearbeiten, aber die alte Gusseisemgerät scheinen mir aktraktiver als die moderne. Sowieso würde ich maximal drei brauchen (1 Abrichthobel, 2 Drechsel, 3 tischkreissäge
 

laubraupe

ww-ahorn
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Bei Sägeblättern ist das in der Regel kein Problem. Hier sind ganz einfach die Maße entscheidend. Also max. Durchmesser, Durchmesser des Lochs für die Aufnahme, evtl sind noch Löcher für so Stifte bei der Aufnahme notwendig. Die Dicke des Sägeblattes sollte man auch Berücksichtigen. Das sind aber alles Angaben die der Hersteller meist sogar irgendwo auf die Maschine geschrieben hat.

Bei einer Hobelwelle sieht das schon schwieriger aus. Es gibt Nachrüstkits für die gängigsten Modelle. Da ist man aber ganz schnell bei Preisen von 800€ und höher, das mach meines Erachtens keinen Sinn. Das gute an alten Maschinen ist ja nicht das Alter, sondern die Mischung aus simpler solider Technik und einem bezahlbarem Preis. Wenn man daraus teure komplizierte Technik macht, kann man auch direkt das Geld in Geräte investieren die diese Technik bereits besitzen.
 

Macchia

ww-robinie
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Hallo,

die Frage kann man nicht pauschal beantworten.
Grundsätzlich kann man vieles nachrüsten oder umbauen die Frage ist dabei,
welcher Aufwand betrieben werden muss und welche Kosten dabei entstehen.

Sägeblatt für eine alte Bandsäge kein Problem, ebenso Kreissägeblätter für eine alte TKS.
Sicherheitsabdeckungen kann man nachrüsten, ebenso die Spanabsaugung, hier kann man mit Geschick
viel selber machen bei wenig Kosten.

Bei einer Abrichthobelmaschine oder Dickenhobel kann es sehr teuer werden die Welle zu tauschen
falls die alte zu den nicht mehr zugelassenen zählt wegen dem Unfallrisiko.
Da sind dann schnell mal Beträge um den 4-stelligen Bereich fällig und damit rechnet sich die Sache meist nicht.

Mit Drechselbänken kenne ich mich nicht besonders aus, doch sehe ich kein Problem hier nachzurüsten.

Doch wie gesagt, es gab und gibt immer wieder Exoten unter den Maschinen die es erforderlich machen könnten
von einem Maschinenschlosser/Werkzeugmacher (neue Berufsbezeichnungen kenne ich jetzt nicht, Mecatronicer?...)
Adapter anfertigen zu lassen.

Für einen Laien ist es schwer zu beurteilen wo die Gefahren liegen bei sehr alten Maschinen.
Fehlende Riemenabdeckungen der Transmission, Abdeckhauben, Motorbremsen, Elektroanschlüsse etc.

Jedenfalls zu erst fragen bevor man kauft, sonst geht es dir wie letztens einem, der sich eine sehr alte
Hobelmaschine als Schnäppchen gekauft hat aber wegen der risikobehafteten Klappenmesserwelle
nur noch unnützen Eisenschrott rumstehen hat.
 

pedder

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Wenn man das kann, kann man sich alles zurecht "basteln". Ich habe kontakt zu einem Schweden, der seine Werkstatt mit einer Transmission betreibt. Freunde aus dem Nachbarforum arbeiten seit Jahren eine Gussdrechselbank auf modernen Standards um. Da geht viel Geld rein. Das wird schnell ein eigenes Hobby.
 

Holzrad09

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die Frage kann man nicht pauschal beantworten.
Martin hat es bereits gesagt und da gibt es auch nicht mehr viel hinzuzufügen.
Es kommt halt immer darauf an. Hat man z.B. einen Uralt Abrichthobel wie diesen geerbt oder für wenig Geld bekommen, dann kann sich eine Umrüstung der Messerwelle lohnen, wenn man es denn unbedingt möchte, die Maschine behalten will oder das Budget keine Neumaschine zulässt.
Spiralwellen sind nicht mehr allzu teuer, wenn diese Preise stimmen sollten, dann wären sie sogar günstig. 30 cm Welle / 41 cm Welle
Hat man dann noch einen befreundeten Metaller mit entsprechender Ausrüstung für Anpassung / Änderung der Lagerböcke mit im Boot, ja, dann könnte es lohnenswert sein.
LG
 

drmacchius

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Martin hat es bereits gesagt und da gibt es auch nicht mehr viel hinzuzufügen.
Es kommt halt immer darauf an. Hat man z.B. einen Uralt Abrichthobel wie diesen geerbt oder für wenig Geld bekommen, dann kann sich eine Umrüstung der Messerwelle lohnen, wenn man es denn unbedingt möchte, die Maschine behalten will oder das Budget keine Neumaschine zulässt.
Spiralwellen sind nicht mehr allzu teuer, wenn diese Preise stimmen sollten, dann wären sie sogar günstig. 30 cm Welle / 41 cm Welle
Hat man dann noch einen befreundeten Metaller mit entsprechender Ausrüstung für Anpassung / Änderung der Lagerböcke mit im Boot, ja, dann könnte es lohnenswert sein.
LG
Was du gelinkt hast, sind genau die Geräte, die mir zur solche Idee Gebrauch haben. Die Fragen ist es, ob bei hobelwelle Standard große gibt, wie die Löcher und Durchmesser der Kreissägeblätter, oder jede Model anderes ist. Der Metallerfreund habe ich nicht, so hätte ich nach fachfirnen fragen sollen oder selber zu schloßer gehen und auf meiner Kosten experimentieren. Die Idee wäre eine Frommia Typ 178 oder Ähnliches und eine Welle, wie die in deinem Link einbauen. Ich frage mich ob die moderner Hobelwwllehersteller für solche alte Produkten oder nach Mehrpreis ihre Fabrikaten anpassen würden
 

benben

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Mir ist nicht ein Fall bekannt in dem Erfolgreich umgerüstet wurde und Geld gespart. Wenn man den Preisunterschiede auf dem Gebraucht Markt anschaut, ergibt sich das auch nicht.

Gruss
Ben
 

Holzrad09

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Die Idee wäre eine Frommia Typ 178 oder Ähnliches und eine Welle, wie die in deinem Link einbauen. Ich frage mich ob die moderner Hobelwwllehersteller für solche alte Produkten oder nach Mehrpreis ihre Fabrikaten anpassen
Die Frommia 178 ist ein reiner Abrichthobel und wird vermutlich eine 100 mm Messerwelle haben, da könnte man sogar eine kleinere Welle z.B. 75 mm verwenden. Die Lagersitze werden aber definitiv nicht passen und dann wird es ohne befreundete Hilfe teuer.
Ich denke nicht ,dass die Hersteller in Zukunft Wellen für Nostalgiegeräte anbieten werden. Ist ja im Grunde auch nicht nötig, da es ja diese Spiralwellen in den gängigsten Maßen gibt. Das Problem ist halt die beidseitige Lagerung mit Riemenscheibenaufnahme, da das alte Zeugs vermutlich nicht passt und da benötigt man Hilfe.
LG
PS: Schau mal hier .
 
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magmog

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Guuden,

das Umrüsten einer Messerwelle wäre in allen mir bisher bekannten Fällen unwirtschaftlich gewesen.
Uralt Kreissägen, aber wirklich uralte, hatten häufig zu geringe Drehzahlen für die heutzutage üblichen Sägeblätter.
Wichtig ist die Pflege der Technik in der Vergangenheit, da wurde damals leider immer Mal nicht so drauf geachtet.

Ich arbeite seit fast 40 Jahren professionell mit einer T75 FKS aus den frühen 70-ern, die Abrichte ist über 55 J. alt,
der Rest auch deutlich über 30 J.
Und das als Treppen- und Massivholztischler mit Fertigung vom Schnittholz bis zum fertigen Produkt.
Natürlich sind die Schätzchen alle den aktuellen und meinen Anforderungen angepasst worden,
auch wurden mal Verschleißteile erneuert, mit ein bisschen Ahnung kein Hexenwerk,
und auch kostengünstig, da es sich meistens um Normteile handelt.

Wie weit man es mit einer alten T75.1 bringen kann, findest Du in Beitrag 5 und 7, natürlich ginge noch mehr:

https://www.woodworker.de/forum/threads/digital-anschlag.36873/#post-705055
 

tomkaes

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blöde Anfängerfrage.
kann man alte Geräte mit neue Technologie nachrüsten?

Kann man zum Beispiel eine moderne Hobelwelle (wie diejenige mit Silent Technologi) ?

entzschuldigt mich, wenn die Frage zu blöd ist
Sowieso würde ich maximal drei brauchen (1 Abrichthobel, 2 Drechsel, 3 tischkreissäge

Ich versuche dir mal zu antworten:
Man kann vieles nachrüsten, braucht viel Geduld, Geld und Kennnisse Metall und Elektro (und oft die Maschinen aus dem Bereich dazu).
Hobelwelle wechseln ist unwirtschaftlich, und Anpassung Lager etc. ohne "Profi" kaum machbar.
Es gibt keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten. :emoji_wink:
Wenn du dir eine Hobelmaschine anschaffen willst, würde ich eine kombinierte Abrichten/Dickten Hobelmaschine nachdenken (ADH abgekürzt)

Aus meiner Gebrauchtkauf Erfahrung (Tischler Gesellenprüfung vor 35 Jahren) und vor 12 Jahren wider Platz und Bedarf für eigene kleine Werkstatt
im sanierungsbedürftigen Haus: mit dem Neuangebot 2020 auf dem Markt und dem Preis/Leistungsverhältniss Gebrauchtmaschinen + Reparaturen + Nachrüstung Sicherheitstechnik würde ich Stand heute lieber direkt mit Holz arbeiten, anstatt etliche Stunden und viele € in Gebrauchtmaschinen reinzustecken.

Ich habe u. a.
eine gebr. Tischkreissäge mit Schiebeschlitten (Rapid PK 100); alles zusammenaddiert + Zeit: neue Bernado FKS 1600 Formatkreissäge
eine gebr. EB HC 310 ADH nachgerüstet mit Hobelschutzbrücke und Brück Wendemesser; alles zusammenaddiert + Zeit: neue Bernardo 31er ADH mit Spiralmesserwelle

nicht das ich ältere Maschinen nicht mag, oder alles neu sein muss, aber da steht weder ein Mehrwert in der Werkstatt,
noch lassen sich alle fehlenden Komfortmerkmale, die heute selbstverständlicher Standard sind, nachrüsten.
Das bei deinem Beruf das Hobby sicherheitstechnisch keine Kompromisse aufweisen sollte,
und das deine Freizeit wie bei uns allen beschränkt ist, setze ich mal vorraus.
Beantworte dir selbst die Frage, ob du mit Öl/Fett/Metall etc. notgedrungen spielen willst, oder entspannt mit Holz schreinern willst.
 
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benben

ww-robinie
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Der Markt für Maschinen, die von Hobbyisten genutzt werden, ist ziemlich hoch nachgefragt. 63 Dickenhobel mit Streifen Esser und ähnlicher Abrichte ist wahrscheinlich ähnlich anzusiedeln wie ein 40er ADH neueren Baujahres.

Gruss
Ben
 
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