Viele Massivholz-"Scheiben" verleimen

gand-alf

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Hallo,
ich möchte einen Fuß für einen Couchtisch herstellen. Die Bodenplatte wird aus Stahl sein um Kippeln zu vermeiden. Das etwas eigenwillige Design sieht vor, mehrere "Scheiben" aus Kirsche, Ahorn, Eiche übereinander zu verleimen -> so wie ein Double-Burge, nur noch mehr Schichten :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Scheibendurchmesser jeweils ca. 26 cm, Stärke ca. 20-22 mm. Gesamthöhe ca. 45 cm (inkl. Stahlplatte und Tischplatte). Zur Ausrichtung wird jede Scheibe mittig ein 4mm Durchgangsloch haben - das brauche ich schon für den Fräszirkel. Da pieke ich dann ein 4mm Stäbchen rein und kann damit sicherstellen, dass die Scheiben halbwegs ausgerichtet sind. Das gesamte Konstrukt wird natürlich leichte Versätze haben. Ohne Drechselbank bleibt mir als zum Egalisieren nur das Schleifen.
So weit, so gut (?).

Als chronisch fauler Mensch überlege ich, die jeweiligen Scheiben nicht aus zuvor hergestelltem Leimholz herzustellen. Stattdessen würde ich gerne - nach dem Dickenhobeln, die Kreise "aus dem Vollen" schneiden und dann unter Beachtung der Verleimregeln Scheibe auf Scheibe leimen.
Bei einem Durchmesser von 26 cm ist das schon eine Ansage (?). Ich habe etwas Sorge, dass sich das (abgelagerte KD Holz vom Großhändler) so werfen könnte, dass die Leimfuge oder das Holz an der Leimfuge ausreißen könnte. "Schlimmes Holz" hatte ich bislang bei den drei Holzarten nicht.

Habt Ihr solche "große" Flächen schon mit Erfolg direkt verleimt?
Viele Grüße
Reinhard
 

yoghurt

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Hallo Reinhard,
gemacht habe ich das noch nicht. Zwei Ideen:
Damit die Fugen dicht bleiben würde ich die Verleimregeln interpretieren wie bei einem Brettschichtholz: immer links auf rechts, dann verformt sich alles gemeinsam.
Ausserdem würde ich jede Scheibe mit den zwei darunterliegenden mit ein paar Schrauben verbinden. Das spart die Zwingen und verhindert ein Abscheren parallel zur Faser.

Lustig, der Tisch ist dann im Sommer höher als im Winter!
 

gand-alf

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Damit die Fugen dicht bleiben würde ich die Verleimregeln interpretieren wie bei einem Brettschichtholz: immer links auf rechts, dann verformt sich alles gemeinsam.
Danke für den Hinweis. Die Stahlplatte soll mit 3 M8 Schrauben von unten mit dem "Rundholz" verbunden werden, in das ich 3 "lange" Rampa's reinsetzen wollte. Oder sollte ich besser "normale" V2A Holzschrauben (wegen der Eiche) 8 x 100 (oder so) nehmen? Wenn die Hölzer sich "im Gleichklang" werfen würden, muß ich dann damit rechnen, dass die Holzschrauben/Rampa's ausreißen?
Gruß
Reinhard

PS: Ich sollte erwähnen, dass ich mir das Design nicht ausgedacht habe.
 

yoghurt

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Hallo,
ist der Tisch frühe drinnen oder draußen?
Ich würde drinnen kein V2A nehmen und draußen nicht so einen Querholzturm bauen. Drinnen wird das mit den Rampas schon gehen!
 

Holzsinn

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Wenn die Scheiben sauber geschnitten und die Jahresringe möglichst stehend bei allen Holzscheiben sind, dürften die Ungenauigkeiten im verleimten Turm nicht so groß werden. Den Überstand müsste man auch gut durch hobeln von Hand egalisieren können.

Melanie
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gand-alf

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Hallo,
ist der Tisch frühe drinnen oder draußen?
Ich würde drinnen kein V2A nehmen und draußen nicht so einen Querholzturm bauen. Drinnen wird das mit den Rampas schon gehen!
Der Tisch ist für's Wohnzimmer. Rampa's gibt nicht in so lang, dass sie von unten in die erste Eichescheibe reichen würden. V2A hatte ich geschrieben, weil normales Eisen ja mit der Gerbsäure in der Eiche häßliche schwarze Flecken gibt. Würde man evtl. nicht sehen - finde ich aber "un-professionell".
Danke für's Helfen
Reinhard
 

gand-alf

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Wenn die Scheiben sauber geschnitten und die Jahresringe möglichst stehend bei allen Holzscheiben sind, dürften die Ungenauigkeiten im verleimten Turm nicht so groß werden. Den Überstand müsste man auch gut durch hobeln von Hand egalisieren können.
Hallo Melanie,
ja, das mit den stehenden Ringen hatte ich auch schon überlegt. Mal schauen, was beim Großhändler vorrätig ist. Ich darf durchaus aussuchen. Leider waren zuletzt die eu. Kirsche kaum zu haben; eu Nußbaum noch weniger. Und Eiche ist 33% teurer geworden; Ahorn ging noch so.

Ich habe auch schon ein Probestück gefertigt, allerdings aus Buche keilgezinkt, weil die rumlag. Da habe ich das Egalisieren mit den Handhobeln nicht gut gebacken bekommen. Ansonsten tue ich mich mit Hobeln echt nicht schwer, habe auch ganz gute und scharfe Hobel. Bin dann mit dem Bandschleifer drangegangen. Auch wegen der Brandspuren vom Kreissägen mit der Bandsäge :emoji_frowning2:. Das war überraschend einfach. Benutzt hatte ich ein recht neues 6mm Sägeband, aber 27mm Buche ist vllt zu heftig.
Gruß
Reinhard

PS: Montag wird Holz geholt. Dann schauen wir mal. Der Mittelfuß des Tisches hat dann eine "Ringelsocken-Optik". Tischplatte wird Eiche, rund, 90cm. Verleime ich selbst und will/muss Gratleisten einarbeiten - nicht so'n Metalldinsgteil. Wird spassig.
Gruß
Reinhard
 

yoghurt

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Hallo,
dass Eiche im Wohnraum aufgrund von Luftfeuchtigkeit mit Eisen reagiert, halte ich für ein Gerücht!
Edelstahl ist für mich ein teurer minderwertiger Spezialist, den ich ohne Not nicht verwenden wollte!
 

yoghurt

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Hallo,
hobeln wäre entweder quer zur Faser oder Hirnholz. Da erscheint mir schleifen besser!
 

gand-alf

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Hallo,
dass Eiche im Wohnraum aufgrund von Luftfeuchtigkeit mit Eisen reagiert, halte ich für ein Gerücht!
Edelstahl ist für mich ein teurer minderwertiger Spezialist, den ich ohne Not nicht verwenden wollte!
Ok, Da war ich wohl zu vorsichtig - bislang.
Wenn ich recht erinnere waren die entsprechenden warnenden Beiträge tatsächlich für Eiche im Außenbereich.
Da merk' ich mir doch diesen Hinweis gerne.
Reinhard
 

fahe

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...wenn Du verraten würdest, aus welcher Region Du kommst, findet sich ja vielleicht jemand in der Nähe, der das Teil mal für ein paar Minuten auf die Drechselbank spannt und überdreht. 26 Zentimeter Durchmesser ist ja nun nicht die Wucht.
 

fahe

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...falls sich niemand in der Nähe findet, kannst Du im drechsler-forum.de freundlich nachfragen.

Falls sich immer noch niemand findet: Freunde sind vor 'nem Jahr wieder zurück nach Greven gezogen, haben aber ihre Firma noch hier in Dresden und pendeln regelmäßig. Also wenn die Zeit wäre, dass das Teil dann ein reichliches Wochende zweimal durch die halbe Republik gekachelt wird, könntest Du das auch in deren Straßenpanzer werfen...:emoji_wink:

PS: Ich habe keine Ofenheizung...:emoji_wink:
 
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