Verzug bei 4 mm Birnbaumfurnier

moschdfass

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hallo Foristen, ich habe ein Problem bei diesem Projekt.
Es ist ein 4-türiger Unterschrank für eine Knopfpresse.
IMG_9408.jpeg IMG_9409.jpeg
Material: Unterkonstruktion Birkemultiplex 12 mm dick mit Birnbaum Furnierstreifen 47 mm breit und 4 mm dick.
IMG_9737.jpeg
Dieser Tage wollte ich die Oberflächen ölen und wachsen. Dafür kam das Werkstück aus einem beheizten Zimmer zurück in die Werkstatt.
Großer Ärger! Die Türblätter sind verzogen - Risse und Schwund im Furnier.
Der Verzug (Knick) ist auf Höhe der Äste im Furnier.
IMG_9730.jpeg IMG_9732.jpeg IMG_9734.jpeg
Kann das noch korrigiert / repariert werden ? - Wenn ja, wie würdet ihr das anstellen ?
Danke für eure Lösungen und Ideen.
Gruss
Thomas
 

Johannes

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Hallo Thomas,
das nützt dir jetzt zwar wenig, aber du zeigst uns hier schön, warum solche Teile immer von beiden Seiten gleich beschichtet werden müssen. Du kannst jetzt experimentieren, mit ungewissem Ausgang, oder die Türen neu machen mit Furnier auf beiden Seiten.

Es grüßt Johannes
 

moschdfass

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Hallo Thomas,
das nützt dir jetzt zwar wenig, aber du zeigst uns hier schön, warum solche Teile immer von beiden Seiten gleich beschichtet werden müssen. Du kannst jetzt experimentieren, mit ungewissem Ausgang, oder die Türen neu machen mit Furnier auf beiden Seiten.

Es grüßt Johannes
hi Johannes,
in der Tat, das nützt wenig .-) und wer den Schaden hat ... usw. Das der Verzug so massiv und trotz Multiplex (3 x stärker als das Furnier) ist, wundert mich schon. Vermutlich "neu machen", weil nicht mehr zu retten z.B. mit Keilleisten
 

IngoS

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Hallo,

das Birnbaumfurnier war noch deutlich feuchter, als die Sperrholzplatte.
Sieht man gut an den Schwindrissen zwischen den Streifen und an der entsprechenden Krümmung in der Seitenansicht.
Und ja, es muss beidseitig furniert werden.
Rettungsversuche werden eher erfolglos sein, zumindest fällt mir keine Lösung ein.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

das hat mit der Stärke der Trägerplatte nix zu tun.
Experimentelles vorgehen, Gegeneinander zwingen. Furnier für die Gegenseite richten, Leim angeben furnier auflegen , die bereits furnierte Seite noch mal anfeuchten und laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange gepressst lassen. so dass die Feuchtigkeit verdunsten kann. Anfangs durchaus im kühlen liegen lassen, und dann noch mal 3-4 Tage ins Warme.
KÖNNTE funktionieren.
 

moschdfass

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Hallo,

das Birnbaumfurnier war noch deutlich feuchter, als die Sperrholzplatte.
Sieht man gut an den Schwindrissen zwischen den Streifen und an der entsprechenden Krümmung in der Seitenansicht.
Und ja, es muss beidseitig furniert werden.
Rettungsversuche werden eher erfolglos sein, zumindest fällt mir keine Lösung ein.

Gruß Ingo
danke Ingo,
die Diagnose ist wohl zutreffend. Verblüfft bin ich dennoch - die Birne Dielen (65mm stark) lagen vor dem Aufschnitt über 5 Jahre im Holzlager (Innenraum) zum trocknen. Ich überlege mir jetzt, ob ich die Türblätter neu fertige. Dann aus 18mm massiven Birnholzleisten (ca 50 mm breit) und pro Türblatt mit zwei (drei) Keilleisten.
Gruss
Thomas
 

moschdfass

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Hallo

das hat mit der Stärke der Trägerplatte nix zu tun.
Experimentelles vorgehen, Gegeneinander zwingen. Furnier für die Gegenseite richten, Leim angeben furnier auflegen , die bereits furnierte Seite noch mal anfeuchten und laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange gepressst lassen. so dass die Feuchtigkeit verdunsten kann. Anfangs durchaus im kühlen liegen lassen, und dann noch mal 3-4 Tage ins Warme.
KÖNNTE funktionieren.
Danke Carsten,
... wieder was dazu gelernt :emoji_slight_smile: Frage: sollte die Gegenseite mit der gleichen Furnierdicke (4mm) belegt werden ?
Ich vermute, der Rettungsaufwand wird erheblich. Ist neu fertigen in massivbauweise auch eine Lösung ?
Gruss
Thomas
 

carsten

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Hallo

ja. Alle Werkstoffe müssen beidseitig gleich belegt werden. Damit sich die auftretenden Kräfte gegenseitig aufheben. Und auch in der gleichen Richtung. Ja das ist ein deutlicher Aufwand mit einem ungewissen Ausgang.
Neu fertigen in Massiv ist natürlich auch mgl. Aber auch bei Massivholz sollte man ein paar Regeln beachten. z.B. Verleimregeln, Holz trocken....
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Beim Furnieren benutzt man als Gegenzug oft sog. Blindfurnier, Furnierblätter minderer (optischer) Qualität, wenn es im nicht-sichtbaren Bereich ist. Früher hat man auch irgendein Furnier genommen, was gerade günstig und verfügbar war - daher haben viele Schränke der Sechzigern & Siebziegern Tropenholz-Innenräume und heimische Furniere bzw Holzarten auf der Außenseite..
Vielleicht hast du Abschnitte, die optisch nicht so toll aussehen, und probierst es mal bei den verzogenen Türen aus?
 
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