Verschleiss Bandsägeblatt Einschnitt Eiche, Alternativen?

Crowner

ww-pappel
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Hallo zusammen,
Ich bin im Moment dabei auf einer Elektra Beckum BAS 500 Eichenstämme zu 40 mm dicken Bohlen zu sägen. Das Sägeblatt ist ein Metabo Holz Bandsägeblatt 3380 x 25 x 0.5 x 1,3 ZpZ. Leider bin ich noch nicht ganz zufrieden mit dem Prozess, da nach ca. 10 20 cm breiten und 1 m langen Brettern die Schnittkräfte extrem zunehmen und das Band verläuft.
Ist es normal dass das Band so schnell stumpf wird? Nach manuellem Nachschleifen läuft es wieder gut.
Gibt es Alternativen dazu? HM bestückte Blätter? Kennt da jemand vllt einen Anbieter in Deutschland?

Ausserdem sind die Führungen der Säge ziemlich bescheiden. Mir ist aufgefallen dass das Sägeblatt auf Grund der Breite ziemlich mittig auf den Bandagen laufen muss das es sonst am Rahmen schleift. Sobald das Sägeblatt die hintere Rolle der Führung berührt und man viel Kraft ausübt, verläuft das Blatt komplett, da es seitlich nur in der Mitte gestützt wird, nicht direkt hinter den Zähnen. Komplett ohne hintere Führungsrollen läuft das Blatt deutlich besser.
Hat jemand vllt Erfahrungen mit ähnlichen Projekten und der Maschine?

Vielen Dank schon Mal, hier noch ein Bild vom Aufbau: https://ibb.co/pftGzMq
 

Crowner

ww-pappel
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Guter Punkt, hatte ich bis her bei einem Stamm, aber sonst ist das Holz aber so gut wie spannungsfrei, Sägeblatt lässt sich auch ohne Probleme rückwärts durch die Schnittfuge schieben.
 

Komihaxu

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Meine erste Vermutung wäre, dass die Bandsäge nicht richtig eingestellt ist.

Dann will sich das Werkstück zum Parallelanschlag hindrücken.
Es klemmt, die Kraft zum Schieben steigt an. Wenn man jetzt nicht sofort aufhört, entsteht starke Reibung, das Sägeblatt erwärmt sich. Die Zähne können so heiß werden, dass sie auf weniger als 10 cm Schnittlänge wieder völlig stumpf werden.
Das erkennt man auch daran, dass das Lignin vom Holz die Zähne verklebt, evtl. wird sogar das Holz dunkel bis schwarz.
 

Dietrich

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Hallo,

bei der groben Zahnung wird es sich evtl. um ein Brennholzband handeln, nicht besonders geeignet für Längsschnitt und oft wenig Schränkung.
Zudem bauen die Führungen der E-B mit der Zeit einen größeren Wiederstand auf was sich durch vermehrtes Kreischen und steigendem Vorschubdruck bemerkbar macht. Am Anfang hat die Maschine immer eine beeindruckende Schnittleistung gezeigt, und dann nach und nach baut sie regelrecht ab und wird laut, so meine Erfahrungen in 2010 und 2011.

Gruß Dietrich
 

Fidgety Feet

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... Am Anfang hat die Maschine immer eine beeindruckende Schnittleistung gezeigt, und dann nach und nach baut sie regelrecht ab und wird laut, so meine Erfahrungen in 2010 und 2011.
Nun, der Antrieb wird die Schnittleistung auch immer bereithalten. Die Frage, die sich mir dabei stellt: "Wo wird die zur Verfügung stehende Schnittleistung abgebaut, wenn nicht am sich im Eingriff befindlichen Teil des Sägebandes? Ist das ein typisches Merkmal der BAS500? Oder gilt dies eigentlich generell für jede x-beliebige Maschine, wenn sich bestimmte Parameter verschlechtern? Mich würde deine Meinung dazu interesieren.
 

Crowner

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Danke für die Hinweise, das verlinkte Sägeblatt sieht vielversprechend aus.
Im Moment säge ich ohne Parallelanschlag sondern montiere das Holzstück auf einem "Schlitten" (siehe auch Link oben), um zu vermeiden dass seitliche Kräfte auf das Sägeblatt durch Spannungen im Holz oder ähnliches wirken können.
Das Sägeblatt wird max. handwarm, aber man kann deutliches Verkleben an den Zahnspitzen erkennen, am Holz selber sieht man keine Brandspuren oder ähnliches. Ich gehe davon aus das man bei Induktionsgehärteten Zähnen Temperaturen gut über 100°C erreichen muss um einen beschleunigten Verschleiss zu haben.
Zur Einstellung der Führungen kann ich nur sagen dass ich wie bereits beschrieben die hinteren Führungen komplett nach hinten gestellt habe, sodass das Blatt nicht mehr anliegt und die seitlichen das Blatt gerade so nicht berühren. Das Verlaufen hat auch keine bevorzugte Richtung sondern verläuft wellenförmig.
Viele Grüsse,
Max
 

Fidgety Feet

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Sobald das Sägeblatt die hintere Rolle der Führung berührt und man viel Kraft ausübt, verläuft das Blatt komplett, da es seitlich nur in der Mitte gestützt wird, nicht direkt hinter den Zähnen. Komplett ohne hintere Führungsrollen läuft das Blatt deutlich besser.
Ich habe diese Sätze am Anfang der Diskussion leider überlesen. Ähnliche Beobachtungen habe ich am Anfang meiner Bandsägenkarriere gemacht, also zu einem Zeitpunkt, da ich noch mit geringen Zügen auszukommen versucht habe. Damals war das Sägen am Parallelanschlag eine Katastrophe, was aber zu dem noch andere Ursachen hat. Zur Zeit folge ich einer in der Theorie begründeten Ansicht, wonach das Sägen grundsätzlich ohne Bandführung - weder seitlich noch hinten - möglich sein "müsste". Amerikanische Auftrennspezialisten gehen dabei von extrem hohen Bandzügen aus. Seitdem ich beim Auftrennen höhere Bandzüge verwende, erreiche ich auch bessere Auftrennergebnisse.
 

Komihaxu

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Zur Einstellung der Führungen kann ich nur sagen dass ich wie bereits beschrieben die hinteren Führungen komplett nach hinten gestellt habe, sodass das Blatt nicht mehr anliegt und die seitlichen das Blatt gerade so nicht berühren
Hinten liegt es auch beim Sägen nicht an? Das sollte nicht unbedingt sein.
Hat das Band nach hinten keine Abstützung, dann verschiebst du es auf der Rolle. Das wiederum kann zurfolge haben, dass es in eine Richtung verläuft und dadurch immer mehr klemmt.
Kannst du einfach testen, wenn du mal einen hohen, aber kurzen Stamm sägst. Wenn das Sägeblatt am Ende des Schnittes aus der Schnittfuge herauskommt, darf es nicht nach links oder rechts "rüberschnippen".

Was auch noch sein könnte:
Ich bin nicht überzeugt, dass die Beckum überhaupt die nötige Bandspannung für ein 25 x 0.5 Band aufbringen kann (auch wenns die Anleitung behauptet) und sich das Band dadurch im Schnitt verbiegt.

Nimm doch mal was schmaleres.
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

Sobald das Sägeblatt die hintere Rolle der Führung berührt und man viel Kraft ausübt, verläuft das Blatt komplet
. Eigentlich klar: das Band kann "der vielen Kraft" nur durch seitliches Verdrehen nachgeben. Auch klar: Erhöhen der Spannung und gute Führungen vermindern diese Tendenz.

Dazu könnte (??!!!) eine nicht rechtwinklige Hinterkante des Sägeblatts und/oder eine nicht rechtwinklig angeordnete hintere Rolle den Effekt verstärken/verursachen. p.s. ich hab durchs Nachlesen wegen Dietrichs Beitrag nun gesehen dass das Band in beide Richtungen ausweicht. Also kommt diese Ursache nicht in Frage. Ich lass es aber stehen, weil es sich so schön liest ...:emoji_wink:

Ja, diesen Effekt gibt es wirklich. Von dem Problem der Hinterkante und/oder hinterer Rolle als Ursache für die Ungenauigkeit/das Verlaufen habe ich vor ein paar Jahren in der "Holzwerken" gelesen, dort ging es allerdings um die Neuentwicklung einer (Mafell-) Stichsäge. Den Entwicklern war auch aufgefallen, dass man ohne hintere Rolle z.T. bessere Ergenisse erhielt.

Rainer
 
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Dietrich

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Hallo,

ich dachte wir reden von Bandsägen, was sind denn Bandzüge...hat aber nichts mit der Bahn zu tun, oder?

Gruß Dietrich
 

Fidgety Feet

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was sind denn Bandzüge...hat aber nichts mit der Bahn zu tun, oder?
Mag sein, dass die Holzwerker mehr den Begriff Bandspannung lieben oder was weiß ich! Nein hat nichts mit der Bahn zu tun. Die Zugspannung in einem Band wird bei den Metallern gerne mit Bandzug beschrieben, beim Plural sind es dann eben die Bandzüge. Wenn das Sägeband wegen zu geringer Bandspannung/Bandzüge auf den Rollen herum schlabert, dann gibt es auch keine nennenswerten dynamischen Führungseigenschaften. Das ist ein ehernes Gesetz, dass ich seit über 30 Jahren kenne und seit neuestem auch bei Bandsägen beobachte.
 

Crowner

ww-pappel
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Hallo zusammen,
Hatte über die Feiertage Zeit mich der Sache noch Mal anzunehmen und hab ein HM-bestücktes Blatt gekauft. Der Preis des Sägeblatts war zwar ca 1/3 der von meiner Säge :emoji_wink: aber siehe da, kein Verlaufen mehr, das Blatt wird nicht stumpf und die Schnittqualität ist wirklich sehr gut (auch bei 300mm Sägehöhe und in Anbetracht dessen dass meine Säge stark vibriert).
Anbei ein Bild von ein Mal Eiche und ein Mal Birke. Hab die hintere Rollen der Führung komplett demoniert und kann nicht wirklich sagen ob die seitliche Führung hilfreich war, wobei das bei mir unten eh nur 2 Holzstifte sind.

Allen einen guten Start ins neue Jahr!



 
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