Verleimen unter Spannung

weissbuche

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Nee, mal ernsthaft: 1mm auf 3m geht immer. Verleime wie DZaech schreibt in Teilflächen und setze doch auf die Länge 5-6 Lamello. Hol Dir auf jeden Fall Hilfe zum Verleimen. Bevor ich meine Presse bekommen habe, waren Türspanner für mich bei solchen Sachen immer die 1. Wahl.
Gruß Eckard
 

brubu

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Du drückst eine Fuge mit 50kg zu, dann drückst Du die zweite Fuge ebenfalls mit 50kg zu, stimmt soweit aber, bei der zweiten Fuge hast Du die Zwinge schon mit 50kg vorgespannt und dann addieren sich die Kräfte zu 100kg usw.
Das ist, wie Du schon erwähnt hast, eine Reihenschaltung von Widerständen und die addieren sich dann.
Hallo zusammen
Werden die Kräfte nicht noch grösser? Je weiter aussen die Bretter liegen umso mehr müssen sie gebogen werden, was grössere zusätzliche Kräfte erfordert. Diese Bretter müssen um mehr als 1mm verbogen werden wenn jede Fuge 1mm hohl ist. Fügen ist nicht ganz einfach, ein Profi sollte es
hinkriegen.
Gruss brubu
 

PrimaNoctis

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Aber doch nur, wenn die Bretter nicht parallel sind. Sonst immer 2 Hohlfugen zueinander (1+1mm) und man hat gerade Außenkanten. Dann wird kein Riegel über 1mm gebogen.

Hätte das auch einfach zusammengeleimt. Hab auch eigentlich nur draufgeklickt, weil das Thema im Profiforum erstellt wurde.

Bin mal gespannt, was der TE noch erzählt
 

Daniboy

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Deine Rechnung ist falsch. Der Vergleich mit der Waage ist ebenfalls falsch. Schon alleine deshalb weil dort nur eine Last (Fuge) auf den Waagen ist.
Nein, die 6 gestapelten Waagen entsprechen den 6 Federbrettern (wie gegengeschichtete Tellerfedern). Die einzelne Person auf der Waage entspricht der einzelnen Zwinge die zudrückt.
....eine Reihenschaltung von Widerständen und die addieren sich dann.
Ja, elektrische Widerstände tun das, bei Federn in Serie addiert sich der Weg, die Kraft wird weitergegeben, bitte einfach nachlesen.
Die Anordnung der 6 Bretter abwechselnd konvex und konkav entspricht auch geschichteten Tellerfedern. Hier kann man je nach Einbaulage von parallel oder serie sprechen und dadurch erhöht sich entweder die Kraft, oder der Weg.
Hier ist das auch beschrieben auf einer Federherstellerseite:
https://www.sodemann-federn.de/faq/tellerfedern/wie-stapelt-man-tellerfedern
 

Daniboy

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Oder wenn wir die Statik bemühen wollen paar Balken die übereinanderliegen und (noch) nicht verbunden sind. Da tragen auch zwei Balken genau doppelt so viel wie einer und biegen sich auch nur genau die Hälfte durch wie einer bei gleicher Belastung....
Das stimmt, nur entspricht das physikalisch einer parallelschaltung, so wie gleichgeschichtete Tellerfedern.
Bei gegengeschichteten Tellerfedern hast du mehr Weg, aber gleiche Kraft.
 

brubu

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6 Bretter, welche eine Gesamtbreite von 1,5m ergeben, haben alle, abrichttischbedingt, eine leichte Hohlfuge. Dadurch ergibt sich über die Länge eine Fuge von 1mm wenn Brett an Brett liegt.
Der TE hat bei 6 Brettern 5 Hohlfugen und nicht gebogene Bretter mit abwechselnd Hohl- und Spitzfugen. Daher passt der Vergleich mit Tellerfedern nicht.
Gruss brubu
 

teluke

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Hallo zusammen
Werden die Kräfte nicht noch grösser? Je weiter aussen die Bretter liegen umso mehr müssen sie gebogen werden, was grössere zusätzliche Kräfte erfordert. Diese Bretter müssen um mehr als 1mm verbogen werden wenn jede Fuge 1mm hohl ist. Fügen ist nicht ganz einfach, ein Profi sollte es
hinkriegen.
Gruss brubu
Richtig, habe ich aber auch schon oben geschrieben,
 

Mitglied 24010 keks

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Das stimmt, nur entspricht das physikalisch einer parallelschaltung, so wie gleichgeschichtete Tellerfedern.
Du hast Recht. Ich hatte einen Denkfehler. Die Kraft verdoppelt sich höchstens. Ich muss erst zwei Bretter also 2x20cm durchbiegen. Dann liegen die aneinander an und dann wird die Kraft in die nächsten Bretter eingeleitet und wieder zwei Bretter verbogen.
Anders wäre es, wenn man abwechselnd Hohl und Spitzfüge hätte, dann würden sich die Kräfte addieren.
Ich hab öfter eher Spitzfugen... und ja, da brauchts eine gewisse Drehkraft an der Schraubzwinge bis alle Fugen zu sind - solange ist die annähernd gefühlt konstant und dann kommt das pressen...

Gruß Daniel
 

teluke

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Ich gebs langsam auf.

Wenn die 50kg für das überwinden der Hohlfuge zwischen zwei Brettern reicht (nehmen wir jetzt einfach an das stimmt) dann sind bei hintereinandergelegen 6 Brettern die vorderste Hohlfuge um 0,5mm und die hinterste Hohlfuge ebenfalls um 0,5mm gepresst.
In der Mitte ist da noch gar nichts passiert.
Nach eurer Theorie müssten dann die anderen Hohlfugen kollabieren, also ohne Druck zusammengehen.
Das ist aber nicht so.
Wenn ich die Schraubzwinge weiterdrehe erhöht sich die nötige Kraft.

Das ist mit den Tellerfedern sicher gleich.
Wenn ich 2 oder 5 Tellerfedern zusammen um 1mm zusammendrücke bleibt die Kraft gleich.
Wenn ich aber 5 Tellerfedern um 5mm zusammendrücke steigt die Kraft.
Und genau das ist hier der richtige Vergleich.
 

Holz-Christian

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Moin KollegInnen,

ich habe mich heute aufgrund der bevorstehenden Verleimung relativ langer (3m) Eichenbretter gefragt, inwiefern eine Verleimung „unter Spannung“ stehender Verbindungen auf Dauer langlebig ist.
Servus, um wieder zum Ursprungsthema zurück zu kommen, die Spannungsverhältnisse im Holz ändern sich ja immer wieder etwas, je nach Umgebungsklima.
Was heute noch eine leichte Hohlfuge beim verleimen ist kann in zwei Wochen spannungsmäßig schon eine Spitzfuge sein.

Wie schon gesagt, auf drei Metern Länge ist eine Hohlfuge von je 0,5 Millimeter pro Brettkante gar nichts, das lässt sich problemlos zusammen zwingen und hält auch.
Müsste man die gleiche Hohlfuge auf 30cm Länge zusammen prügeln könnte es schon Probleme geben.
 

odul

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An sich wurde das schon geschrieben:

Hat man 6 Bretter und zwischen jeweils zwei Brettern in der Mitte 1mm Fuge und drückt die zusammen, hat man außen jeweils 2,5 mm, die man zusammendrückt. Die aüßersten Bretter haben dann die meiste Verbiegung.

Wenn einem das zuviel ist und man Bedenken hat, kann man zuerst jeweils 3 Bretter zusammenleimen. Dann nochmal begradigen und die beiden Hälften zusammenleimen. Dann sind die Spannungen kleiner.
 

Wikipediot

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Leute, ich finde die Nebendiskussion toll.
Aber der Fairness doch mal in einem anderen Thema.

Schöne Knobel- und "Streit"frage für das Wochenende. Ab an den Tresen.
 

Daniboy

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Ja, obwohl das eigentlich die physikalischen Grundlagen für die Beantwortung der Hauptfrage sind wird der Faden recht unübersichtlich.
 

PurplePony

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So viel ist da ja noch nicht zu übersehen. Bei einem augenscheinlich banalen Thema in die Tiefe zu gehen finde ich super.
Und warum nicht da wo auch das ursprüngliche Thema hrr kommt.
Ich lerne was dazu.
 

magmog

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Guuden,

Die Hohlfuge ist seit Jahrzehnten ein alter Hut aus Zeiten der
zwangsläufigen Verarbeitung von luftgetrocknetem Holz für
Räume mit höherer Luftfeuchtigkeit als heute üblich.

Bei sachgerecht getrocknetem Holz und dessen Lagerung
ist die exakt grade Fügung die korrekte Form der Zurichung.
 

odul

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Dafür ist so wenig Hohlfuge sicher ein sehr gutes Ergebnis.

Im Hobbybereich könnte man auf den Idee kommen, eine Alulatte als Anschlag anzuzwingen und dann mit der Oberfräse lang gehen. Aber da muss man sich auch Mühe geben.
 

Mitglied 24010 keks

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Die ergeben sich manchmal halt einfach. Und dann bekommt man die auch nicht mehr weg mit der Hobelmaschine.
Leider hat nicht jeder "Profi" eine absolute Profiausstattung zur Verfügung...
 
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