Verlegerichtung wechseln bei Klickparkett

Dr_Feelgood

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Hallo zusammen,



in baue gerade unser EFH um. Im EG soll durchgehend ein Fertigparkett (T&W Eiche handehobelt, Klicksystem) verlegt werden. Dies haben wir bereits vor dem Umbau im EG liegen gehabt (schwimmend verlegt), soll jetzt aber wegen FBH auf dem Estrich verklebt werden. Der Boden soll durchgehend in alle Räume gehen und parallel zur (vorhandenen) Eichentreppe. Diese liegt ca. Mittig in Gebäude.

Im OG habe ich das bereits mit einem anderen Boden so gemacht, sieht sehr gut aus und war auch kein großes Problem da ich im OG einen Nut-Feder-Boden verarbeitet habe. Diesen konnte ich dann in alle Richtungen verlegen.



Beim Klicksystem im EG muss ich, um Mittig in der Etage anfangen zu können, die Verlegerichtung ändern. Welche Möglichkeiten gibt es denn bei den Klicksystemen?



Ich habe überlegt die „Nut-Seite“ der Klickverbindung bei zwei Dielen abzuschneiden und die Dielen mit einer Fremdfeder verbinden. Kann das Funktionieren? Ich würde den Richtungswechsel an der Stelle mit der geringsten Länge durchführen (im Flur, ca. 120cm).



Oder gibt es noch bessere Möglichkeiten? Neukauf eines N/F-Systems scheidet aus :emoji_slight_smile:
 

NiklasAG

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Bei uns haben die Bodenleger das auch gemacht. Resultat war bei Landhausdielen in einem Türrahmen eine 2cm breite Fuge. Also unbedingt gut abmessen. Wir hatten nur die Wahl zwischen Preisreduktion und in einem Raum alles wieder rausreissen.
 

netsupervisor

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Das verstehe ich nicht: Du klebst den Parkett auf den Estrich und schließt die Räume nicht über Korkleisten an, sondern formschlüssig am Klicksystem? D.h. die Entkopplung des Estrichs überklebst du?
 

Dr_Feelgood

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Bei uns haben die Bodenleger das auch gemacht. Resultat war bei Landhausdielen in einem Türrahmen eine 2cm breite Fuge. Also unbedingt gut abmessen. Wir hatten nur die Wahl zwischen Preisreduktion und in einem Raum alles wieder rausreissen.

Wie kam es zu der Fuge? Ist das mit Fremdfeder verleimte Stück so weit aufgegangen?
Ich hätte die Hoffnung dass das nicht passieren kann wenn ich die beiden Dielen ordentlich mit Fremdfeder verleime und dann auf den Estrich klebe.
 

Dr_Feelgood

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Das verstehe ich nicht? Du klebst den Parkett auf den Estrich und schließt die Räume nicht über Korkleisten an, sondern formschlüssig am Klicksystem? D.h. die Entkopplung des Estrichs überklebst du?

Da ich den Parkett durchgehend verlegen möchte hat der Estrich keine Entkopplung / Dehnfuge in den Türdurchgängen. Laut Estrichleger (Meisterbetrieb, kein "ich mache alles"-Sanierungstyp) ist das bei meinen Raumgrößen / Geometrien kein Problem.
 

NiklasAG

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Wie kam es zu der Fuge? Ist das mit Fremdfeder verleimte Stück so weit aufgegangen?
Ich hätte die Hoffnung dass das nicht passieren kann wenn ich die beiden Dielen ordentlich mit Fremdfeder verleime und dann auf den Estrich klebe.
Die haben nicht richtig gemessen. Die Dielen sind 19cm breit. hätten sie "durchgezogen", wäre an der Wand ein 2cm breiter Streifen Parkett geblieben, der dann fast unter der leiste verschwinden würde. Die Pappnasen haben aber an der Wand bündig die Diele gelegt und sich zur Tür vorgearbeitet. Da war dann kein Platz mehr und sie haben einen 2cm-Streifen eingesetzt. Und dann auch nicht mit Fremdfeder, sondern mit Fuge. Und wollten mir das als "ganz normal" verkaufen.
 

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Da ich den Parkett durchgehend verlegen möchte hat der Estrich keine Entkopplung / Dehnfuge in den Türdurchgängen. Laut Estrichleger (Meisterbetrieb, kein "ich mache alles"-Sanierungstyp) ist das bei meinen Raumgrößen / Geometrien kein Problem.
Mir haben sowohl der Estrichleger als auch der Lieferant vom Parkett eindringlich empfohlen die Räume an der Entkopplung mit Korkleisten auch beim Parkett zu entkoppeln, da sich an diesen Stellen der Kleber löst, wenn der Parkett und der Estrich unterschiedlich schwindet durch die FBH.
 

Dr_Feelgood

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Die haben nicht richtig gemessen. Die Dielen sind 19cm breit. hätten sie "durchgezogen", wäre an der Wand ein 2cm breiter Streifen Parkett geblieben, der dann fast unter der leiste verschwinden würde. Die Pappnasen haben aber an der Wand bündig die Diele gelegt und sich zur Tür vorgearbeitet. Da war dann kein Platz mehr und sie haben einen 2cm-Streifen eingesetzt. Und dann auch nicht mit Fremdfeder, sondern mit Fuge. Und wollten mir das als "ganz normal" verkaufen.

D.h. Du hast jetzt im Türrahmen einen 2cm breiten Streifen Diele? Keine (offene) Fuge?

Mir haben sowohl der Estrichleger als auch der Lieferant vom Parkett eindringlich empfohlen die Räume an der Entkopplung mit Korkleisten auch beim Parkett zu entkoppeln, da sich an diesen Stellen der Kleber löst, wenn der Parkett und der Estrich unterschiedlich schwindet durch die FBH.

Bei mir gibt es keine Einzelraumregelung der FBH, deshalb wird der Estrich immer ähnlich temperiert sein und somit sollten keine Spannungen auftreten. Ob es stimmt wird sich in einigen Jahren zeigen.. :emoji_wink:

Im Anhang Fotos vom bereits verlegten Boden im OG, das EG ist sehr ähnlich im Grundriss. Ich habe im Foto auch den Bereich markiert in dem die Verlegerichtung geändert werden muss. Im zweiten Bild ist der Übergang von der vorhandenen Treppenstufe zum Boden zu sehen. Man sieht das aufwändige Vermessen der Höhenniveaus sowie das penible Einhalten derer durch den Estrichleger hat funktioniert.
 

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netsupervisor

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Bei mir gibt es keine Einzelraumregelung der FBH, deshalb wird der Estrich immer ähnlich temperiert sein und somit sollten keine Spannungen auftreten. Ob es stimmt wird sich in einigen Jahren zeigen..
Es reicht, wenn in einem Raum eine andere Luftfeuchtigkeit herrscht oder du das Fenster aufmachst. Aber jetzt ist es ja schon so verlegt.
Zur Info: Dehnungsfuge

Falls du an eine Betontreppe mit Belag angeschlossen hast, solltest du dennoch eine Dehnungsfuge in Erwägung ziehen, bei mir gibt es schon nach 1,5 Jahren einen Versatz in der Höhe.
 

PurplePony

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Da ich den Parkett durchgehend verlegen möchte hat der Estrich keine Entkopplung / Dehnfuge in den Türdurchgängen. Laut Estrichleger (Meisterbetrieb, kein "ich mache alles"-Sanierungstyp) ist das bei meinen Raumgrößen / Geometrien kein Problem.
Sehe ich bei kleinen Räumen und Ausführung in Eigenleistung auch als unkritisch.
So wie ich dich verstehe hast du auch keine Massivdielen sondern technische Dielen mit Massivholz auf einem Trägermaterial. Das liegt in der Regel ruhiger.
Sei dir bewusst, dass die Schallübertragung von einem Raum in den nächsten sich verschlechtern kann.
 

PurplePony

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Bei uns haben die Bodenleger das auch gemacht. Resultat war bei Landhausdielen in einem Türrahmen eine 2cm breite Fuge. Also unbedingt gut abmessen. Wir hatten nur die Wahl zwischen Preisreduktion und in einem Raum alles wieder rausreissen.
Ich finde es immer sehr schade sowas zu hören.
Wenn man Parkett in mehreren Räumen legt, dann gibt es immer an irgend einer Wand, einem Anschluss oder Türdurchgang einen nicht optimalen Übergang.
Traurig finde ich, wenn der Ausführende sich über die beschriebenen Stellen erst Gedanken macht, wenn er beim Verlegen da ankommt.
Einen Tod muss man immer sterben. Man sollte aber den Kunden bei der Wahl vor Verlegung mit einbeziehen.
 

NiklasAG

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Ich finde es immer sehr schade sowas zu hören.
Wenn man Parkett in mehreren Räumen legt, dann gibt es immer an irgend einer Wand, einem Anschluss oder Türdurchgang einen nicht optimalen Übergang.
Traurig finde ich, wenn der Ausführende sich über die beschriebenen Stellen erst Gedanken macht, wenn er beim Verlegen da ankommt.
Einen Tod muss man immer sterben. Man sollte aber den Kunden bei der Wahl vor Verlegung mit einbeziehen.
Es war ja auch besprochen worden, dass der Tod an der Wand anfallen solle. Die waren aber im zeitlichen Verzug und mussten an zwei Stellen arbeiten. Nahe an "Pfusch am Bau"
 

PurplePony

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Wir haben mit zwei 2 mm Messing Lisenen mit dazwischen eingebrachter, flexibler Dichtmasse als Trennung gearbeitet.
Wurde ich so allerdings nur in longitudinaler Richtung machen.
 

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Dr_Feelgood

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Danke für die Antworten.

Es sind hochwertige technische Dielen, kleine Räume, alle kritischen Bereiche (Türdurchgänge) sind in longitudinaler Richtung und starke Feuchte- oder Temperaturunterschiede sollte es auf Grund der zentralen Lüftungsanlage auch nicht geben. Und das wichtigste: Ich muss keine Gewährleistung dafür übernehmen :emoji_wink:

Im EG werde ich eine Lösung ähnlich PurplePony an einem Türdurchgang einbauen da dort ein sehr großer Raum beginnt. Wenn man aber wie in den Bildern die Dielen durchlaufen lässt ist es optisch wenig störend.
 

riesnagel

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Hallo PurplePony,

die Lösung sieht super aus.
Genau danach suche ich.

Was mir jedoch unklar ist, wie wurde dies technisch umgesetzt?
Sind die Messingleisten aus Flachmaterial, oder L-Winkel?
Wie wurden diese befestigt, dass diese press an den Stirnseiten der Massivholzdielen anliegen?

Danke für die Rückmeldung.
 

TomfromMuc

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Kurze Anmerkung zum Überkleben vom Parkett über Estrichfugen bei Fußbodenheizung: nach Lehrbuch ist es falsch, aber seit gefühlt 10 Jahren sind die Parkettleger da recht mutig und legen drüber (flexibler Kleber und Glasfasermatte eingespachtelt). Und das im Bauträgerbereich mit Gewährleistung bei mehreren hundert Wohnungen. Wir zwingen die nicht dazu und ich persönlich war am Anfang auch skeptisch (auch weil es nach Lehrbuch ein Mangel ist). Aber die Parkettleger sind entspannt, die Kunden zufrieden und es funktioniert. Theorie und Praxis..... :emoji_wink:
 

brubu

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Hallo zusammen
Ob es wirklich langfristig funktioniert? Ich habe in einem EFH Teppich herausgerissen und vor der Verklebung des neuen Parketts den Estrich geschliffen. Da wurden Überzähne im Türbereich gleich ausgeebnet. Das heisst der alte Estrich hat gearbeitet. Der neue Parkett wurde mit Fugen
wie der Estrich verlegt.
Gruss brubu
 

TomfromMuc

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Wie schon geschrieben: ich hab die Bauchschmerzen auch etwas als Bauträger gegenüber unseren Kunden und würde es nie vom Bodenleger verlangen, eher ihm abraten. Aber die Parkettleger tun es und sind entspannt. Wir haben auch noch nie ein Problem / Gewährleistungsmangel damit in den letzten ca 10 Jahren gehabt. Sonst würde ich es garantiert nicht zulassen.
LG Tom
 

seschmi

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Oben steht doch, dass der Estrich gar keine Dehnungsfugen hat.

Das hat unserer auch nicht - das ganze EG ist eine Platte. Mich hat das damals auch gewundert, deshalb habe ich extra in die technischen Merkblätter geschaut, und es ist zulässig.

Darauf ist dann das Parkett ebenfalls durchgängig verlegt. Und das seit 16 Jahren ohne Probleme.

Muss eigentlich der Wechsel der Laufrichtung wirklich sein? Meist ist es besser, das durchlaufen zu lassen, auch wenn es dann in einem Raum nicht nach „der reinen Lehre“ ist. Finde ich.
 

joh.t.

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Die meisten von uns sind Schreiner und keine Bodenleger/ Parkettleger...
Und die Technik entwickelt sich weiter...
Dafür können Bodenleger nicht alles was wir machen...
 

TomfromMuc

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@ seschmi: meines Wissens nach gibt es keine klare Vorschrift für die Verlegerichtung bzw keinen Grund, warum eine Richtung ein "technischer" Mangel sein sollte.
 
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