Veritas Schärfsystem II – Erfahrungen

demelh@ck

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Guten Abend, liebe Profis,

habe mir kürzlich eine Schleifführung für 58 Euro gegönnt. Der Anblick hat mich zunächst begeistert. Sah wirklich professionell aus mit den wunderschönen Messing-Rändelschrauben – fast zu schade für die Werkstatt. Dann habe ich den ersten Stechbeitel schärfen wollen. Vorsichtshalber erstmal einen kleineren, 8 mm. Hat einer mal versucht, ein schmales Eisen ohne Rohrzange so in dem Teil einzuspannen, dass es einigermaßen seine Position beibehält? Bei breiteren Beiteln oder Hobeleisen funktioniert das einigemaßen, aber die schmaleren Klingen sind nur mit Zange zu befestigen. Ist das normal?

Dass die Gewindebolzen beim unvermeibaren Wasserkontakt rosten, hat mich auch gewundert. Und die wunderschöne Messingwalze machte nach dem zweiten Gebrauch sehr nervige Quietschgeräuche, die das meditative Schärferlebnis mächtig störten. Das Nähmaschinenöl an der laut Gebrauchsanweisung richtigen Stelle hat das Quietschen beseitigt und meinen teuren Wasserstein wasserabweisend imprägniert. Ist das auch normal?

Zugesetzte oder verschmutzte Steine kann man ja schließlich durch Abrichten wieder in ihren jungfräulichen Zustand bringen. Vorsorglich hatte ich deshalb (auch bei Dick) einen Abrichtblock gekauft. Sieht auch gut aus und soll aus Siliziumcarbid sein. Hat sich aber an meinen Dick-Wassersteinen (uner fließendem Wasser) die scharfen Zähne blank geschliffen. Das Abrichten war dann eher eine Politur ohne nennenswerten Abrieb.
Laut Beschreibung kann die Wirkung verbessert werden, wenn zusätzlich Sliciumkarbidpulver verwendet wird. Habe ich auch gemacht, geht tatsächlich besser, aber wozu brauche ich dann einen Abrichtblock, wenn der nur mit zusätzlichem Schleifmittel funktioniert? Über den Abrichtblock hat sich die Müllabfuhr gefreut (oder auch nicht). Jetzt richte ich die Wassersteine mit anderen Wassrsteinen ab. Geht ganz hervorragend, nur für den Schuppstein brauchte ich eigentlich einen anderen groben Abrichtstein, der nicht sofort Glanzstellen bekommt und seine Zähne verliert.
Ich halte das alles für nicht normal. Sehe ich das falsch? Habe ich etwas verkehrt gemacht? Hat einer andere Erfahrungen mit den Schärfhilfen?

Bin für jeden Tipp dankbar.
 

bello

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Vieleicht fragst Du hier im falschen Forum. Mediatives Schärferlebnis. Aufwendiges Schärfen. Welcher Profi hat zu vernünftigen Stundensätzen Zeit dazu?

Gruß
 

gleiter

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Veritas - System: Ich denke dass ich das Gleiche habe. Fest ziehen geht wirklich nicht so leicht, allerdings dient das Ganze ja bloß zur Fixierung, ich halte nach wie vor das Eisen und nicht die Führung. Funzt eigentlich sehr gut. Quietschen der Walze hatte ich kurz mal bei den ersten Einsätzen, inzwischen nicht mehr (ohne ölen, will mir doch den Schleifstein nicht versauen :emoji_wink:).

Abrichten: Dafür habe ich eine Glasplatte und lege ein wasserfestes Schleifpapier drauf, 240 oder so, was halt zur Hand ist. Ordentlich einwässern und los gehts. Beim Schruppstein dauerts halt ein bißl.

Gruß, André.
 

unatorium

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Hallo Bello,

ich denke mal, dass sich gerade ein Profi Zeit zum aufwändigen Schärfen nehmen sollte.
Ich benutze zwar nicht die Schleifführung, da es ohne auch geht, aber Zeit zum Schärfen meiner Hobeleisen, Stemmeisen, Stechbeitel, udgl. nehme ich mir schon Zeit. Ohne scharfes Werkzeug kann man ja nicht arbeiten.

Gruß
 

2403

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Ich habe die Schleifhilfe seit ca. 1 1/2 Jahre im Einsatz bisher problemlos und ohne quitschen. Soweit hatte ich auch keine Probleme mit kleinen/ dünnen Eisen (4mm Kirschen/ 6mm jap.Eisen). :confused:
Was musstest du da mit einer Rohrzange machen, hab ich jetzt nicht verstanden?

Ich muss nachher eh noch 2-3 Stecheisen schärfen da werde ich bei den schmalen Eisen nochmal genau darauf achten.
 

boehmer

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Hallo demelh@ck,

es macht mich schon ein wenig traurig, dass Du so einen nicht gerade billigen Abrichtstein
in den Müll wirfst. Natürlich gibt es auf so einem Abrichstein wenig Abrieb vom Stein selber.
Soll es ja auch nicht, da er lange plan bleiben soll. Nur der Abrieb des Wassersteins selber
schleift den Rest des Wasserstein zurecht. Da holt man nicht mal eben 1-2 mm runter.
Muss man auch nicht. Einfach öfter mal kurz über den Abrichtstein und der Wasserstein
bleibt immer schon plan und griffig.

Mit einem anderen Wasserstein als Gegenstück mag zwar der Abrieb größer sein. Doch
beide Steine gleichen sich aneinander an, was aber nicht zwingend zur Planheit führt.
Um das zu erreichen braucht man insgesamt 3 Steine, die dann antizyklisch aufeinander
bewegt werden.

Ich habe meine Abrichtsteine selber hergestellt. Falls Du mehr dazu wissen willst, komm
doch einfach mal vorbei oder schick mir 'ne Mail.

--
Dirk
 

holzkopf78

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hallo!

Ich kann mich dem dirk und dir nur anschließen was Einstellung bzw. meditatives Schärfen betrifft! bevor man sich nicht mit einem Werkzeug rasieren kann, ist jeglicher Versuch mit dem selben Holz zu bearbeiten zum Scheitern verurteilt!

Dir lieber bello kann ich nur sagen: Wenn Du dein Werkzeug laufend pflegst, ist der zeitliche Aufwand extrem gering, das Ergebnis und die Standzeit um Längen besser als bei maschinellen Schärfvarianten, bei denen man zusätzlich noch einen wesentlich höheren Abtrag hat, wodurch die Werkzeuge sehr schnell sehr kurz werden.

Seit einigen Monaten darf ich auch das Veritas II- Schärfsystem mein Eigen nennen und bin damit bis heute voll zufrieden! Ich muß allerdings auch sagen, daß eine gute Schleifhilfe noch lange keine Garantie für das perfekte Ergebnis ist! Ein wenig Gespür und Können gehört schon auch zum Erfolg!

Zur quietschenden Rolle: ich benutze nur chinesisches Kamelienöl (welches meiner Meinung nach auch in der Gebrauchsanweisung statt Nähmaschinenöl empfohlen wird). Am leichtesten läßt es sich mit einer Flasche mit Nadelspitze oder einer handelsüblichen Sptitze (bekommt man in der Apotheke für ein paar Cent) auftragen. Und das bitte nicht auf die Rolle, liegt ja auf der Hand, daß man dann den Stein einölt!, sondern auf die Seite, dann mit der Rolle senkrecht stellen, damit der Öltropfen ins Lager im inneren läuft!
Das Quietschen hat auch nicht unbedingt was mit Korrosion zu tun! Jedes Lager (auch NIR:emoji_open_mouth: quietscht, wenn feine Partikel ins innere gelangen, oder/und es austrocknet!

Bedenke nochmals.....es heißt Schleifhilfe, nicht Schleifautomat! Von Nix kommt Nix! Wenn du aber willens bist ein wenig Zeit und Schweiß zu investieren, kann ich dir versprechen, daß Du mit absolut rechtwinkeligen, im gewollten Winkel, gerade geschliffenen Schneiden von höchster Schnittgüte belohnt wirst! Nur Übung macht den Meister!

Zum Thema Steine abrichten möchte ich folgendes sagen...

Leider hast du den Abrichtblock nicht zu mir, sondern auf die Deponie geschickt!
Die Teile funktionieren wunderbarst! Ich hab meinen in der selben Tupperdose wie meine Steine gelagert. Vor Gebrauch wasch ich ihn kurz aus, dann erst wieder für den nächtsten Stein! Bitte nicht unter fließendem Wasser! Der Keramikblock ist Deine ebene Fläche (ähnlich wie das Schleifpapier auf der Glasplatte!), das Schleifmittel stellt der Stein selbst zur Verfügung! Ergo dessen kanns auch nicht unter fließendem Wasser funktionieren, weil Du Dir das Schleifmittel permanent wegspülst!!! Wenn du außerdem für jedes Werkzeug den Stein neu abrichtest (eigentlich Voraussetzung für die perfekte Schneide), dauert es nur ein paar Sekunden; schärfst du Dein gesamtes Sortiment, kann es schon sein, daß du danach eine halbe Stunde brauchst, um einen Stein wieder plan zu bekommen. Meiner Erfahrung nach (ca. 14 Jahre, immer mit den "schärfsten Eisen") lassen sich die gröberen Steine sogar schneller und leichter abrichten, als die feineren!

Wenns noch Fragen gibt, kannst du mich gern nach meiner Mailadresse fragen, bin jederzeit gewillt Auskunft zu geben bzw. zu helfen!

LG
Martin
 

garfilius

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zum Thema Schleifen als meditatives Erlebnis gibt es hier schaerfprojekt viel zu lesen.
Interessant ist, dass F. Kollenrott bis vor ca. einem Jahr ein deutlich meditativeres Vorgehen vorgestellt hat. Anscheinend ist ihm das mittlerweile zu aufwendig, deswegen jetzt die reduzierte Variante.
Nur als Anmerkung: Drechsler schleifen ihre Eisen prinzipiell an der Maschine, weil z.B. eine Schalenröhre von Hand an einem Wasserstein nicht sinnvoll geschliffen werden kann. Abgezogen wird dann auf Wassersteinen, mehr aber nicht. Ich nehme an, dass vor mehreren Dutzend Jahren auch Drechsler mangels Strom ausschließlich händisch geschärft haben. Jetzt tun sie das nicht mehr.
 

demelh@ck

ww-pappel
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Hallo, Leute, melde mich wieder zurück und bin heute wieder das erste Mal online.
Hätte nicht mit so vielen Antworten und guten Tipps gerechnet. Vorab schon mal vielen herzlichen Dank dafür und entschuldigt bitte, dass ich mich erst jetzt melde.

Den ersten Beitrag von bello möchte ich nicht weiter kommentieren. Nur so viel: ich bin zwar kein gelernter Tischler, habe aber bereits vor ca. 35 Jahren meine ersten (einfachen) Möbel gebaut und seit dem viele Tausend Stunden mit Holz gewerkelt. In dem Forum für "alle, die gerade erst anfangen, sich mit Holz zu beschäftigen" fühlte ich mich nicht zu Hause und habe es deshalb gewagt, meine laienhafte Frage im ehrwürdigen Profi-Forum zu stellen. Eine andere Alternative sah ich auf dieser Plattform nicht.

Den Tipp von André (gleiter) habe ich vorhin sofort ausprobiert. Wenn ich das Eisen führe und die Schärfhilfe nur zur sanften Unterstützung nutze, geht es tatsächlich besser. Trotzdem darf ich bei den nicht fest einzuspannenden schmalen Eisen nirgendwo anstoßen – was nicht so einfach ist, weil ich das Schärfen in der engen Mulde der Küchenspüle erledige (die Sauerei mit dem Wasser wollte ich meiner Werkstatt ersparen).

Das mit dem Schleifpapier zum Abrichten (unatorium hat das ja auch empfohlen) ist sicher eine Möglichkeit, die ich ausprobieren werde, denn der Hinweis von Dirk, dass die Steine zwar abgetragen aber nicht plan werden, hat mich überzeugt. Ich hatte das auch schon in dem umfangreichen "Schärfprojekt" von Friedrich Kollenrott gelesen, das ich hier im Forum gefunden habe.

Zum Thema Trauer um den Abrichtstein, lieber Dirk:
ich bin eher ein Knauser und werfe eigentlich nie etwas in die Tonne, was nicht wirklich unbrauchbar ist. Gerade weil ich eher geizig bin, war angesichts der Investition der Frust besonders groß – es war mit dem Ding schlicht nicht möglich, einen Stein abzurichten, trotz zunehmendem Druck. Aber wahrscheinlich habe ich, wie Martin wohl richtig vermutet, einfach zu viel Wasser verwendet und deshalb die Ränder des Schärfsteins poliert, statt sie abzutragen.
Überhaupt scheint das übermäßige Wasser eher schädlich zu sein, denn das Öl hatte ich schon ziemlich exakt (wie Martin es macht) in das Lager getropft. Die Nähmaschinenöl-Fläschchen haben ja dafür auch eine passende, recht feine Spitze. Aber das häufige Abspülen der Schärfhilfe hat das Öl dann schließlich auf meinen Stein transportiert.

Über die Schärfergebnisse kann und will ich mich überhaupt nicht beklagen, meine Stecheisen und Hobel sind scharf wie nie zuvor. Und das Abrichten habe ich nicht nur zwischen den einzelnen Werkzeugen, sondern auch zwischendurch immer wieder gemacht. Das war auch bei dem ziemlich weichen Schruppstein notwendig, weil ich die etwas unterschiedlichen Fasenwinkel der verschiedenen Beitel-Hersteller (Kirschen, Triuso, Zebra, Meister und Co.) vor dem Schärfen auf einheitliche Winkel abgerichtet habe.

2403, du fragst, was zum Teufel ich mit der Rohrzange an der Schärfhilfe treibe? Die wunderschönen Messing-Rändelschrauben scheinen zwar ausreichend groß, lassen sich aber mit bloßen Fingern (zumindest nicht mit meinen) so fest anziehen, das ein schmales Eisen sicher in der Führung gehalten wird. Wenn ich das Eisen am Schaft etwas ruckartig anhebe, zum Beispiel, um den Stein zwischendurch abzurichten, dann genügt das Gewicht der Schärfhilfe, um den eingestellten Winkel zu verändern. Deshalb benutze ich zum Anziehen und Lösen der Rändelschrauben eine "Cobra-Rohrzange", die eigentlich eher eine feinfühlige Mutternzange ist, aber dennoch unschöne Spuren auf den Schrauben hinterlässt. Veritas hätte besser Sechskantmuttern oder ein Feingewinde verwenden sollen.

Wie auch immer – von den vielen Tipps aus diesem Forum habe ich einiges gelernt. Vielen Dank dafür!
 

gleiter

ww-robinie
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Trotzdem darf ich bei den nicht fest einzuspannenden schmalen Eisen nirgendwo anstoßen – was nicht so einfach ist, weil ich das Schärfen in der engen Mulde der Küchenspüle erledige (die Sauerei mit dem Wasser wollte ich meiner Werkstatt ersparen).
Genau für diesen Zweck habe ich der mir Zugemuteten :emoji_grin: eine Entwicklerwanne aus deren Dunkelkammer entwendet: 50 x 40 cm und gerade mal 6 cm hoch. Ist groß genug dass ich immer wieder Wasser nachschaufeln kann resp. (fast) nix rausschwappt. Sonntagszeitung drunter und gut is.

Spüle habe ich auch probiert und nicht mal eine Minute lang ausgehalten :mad:.

Und auch richtig - je schmaler das Eisen desto heikler die Justierung in der Führung.

Gruß, André.
 

Keilzink

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Nur zwei Anmerkungen zur "Schleifführung": Schon vor fast 80 Jahren gab es Schleifführungen, bei denen die Rolle nicht auf dem Stein, sondern vor dem Stein lief. Soweit ich mich umgeschaut hab, gibt es sowas inszwischen nicht mehr - obwohl die Vorteile gravierend sind: Die ganze Führung samt Rolle bleibt trocken und: die Rolle oder Walze beschädigt nicht den Stein - und der Stein nicht die Rolle.
Die wahre Innovation kommt aber - wie so oft - aus den USA: Da schleift einer mit einer Schleifführung aus Hartholz, die hat überhaupt keine Rolle, ausser einer oder auch zwei Schrauben keine beweglichen Teile, läuft ausserhalb des Steins und zur Herstellung braucht man ein Stückchen Holz, eine Bohrmaschine und eine TKS.

Ich arbeite seit einiger Zeit damit und muss sagen, wenn man nicht spielen will, sondern auf die einfache Art erstklassige Ergebnisse, dann ist das das System der Wahl.
Zu den Steinen sag ich nichts, ich schleif auf geöltem Papier und zieh nur ganz am Schluss eine Mikrofase an einem 6000er Stein auf. Profan, ich weiss - aber ich will nicht meditieren, ich will scharfe Messer. :emoji_grin:

Den netten Amerikaner und sein System findet man HIER.

Interessant ist auch, was der über das Schärfverhalten verschiedener Stähle zusammengetragen hat.


Andreas
 

uli2003

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Es ist schon interessant, womit man sein Geld zum Fenster herauswerfen kann :emoji_slight_smile:

Die profan anmutende Idee mit dem Holzklotz ist dennoch so gut wie simpel, wenn man es freihändig nicht beherrscht. Der Rest ist - wie soll ich sagen - Show für die Schärffetischisten.

Grüße
Uli
 

Keilzink

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Doch, gibts schon, bei https://www.feinewerkzeuge.de/hilf.htm zum stolzen Preis von 127EUR. Das aber nur am Rande.
Danke für den link. Die Amerikaner wieder.

Oha - Danke, das hatte ich übersehen.
Gerade auch wenn ich mir dieses Teil anschaue, schliesse ich mich voll Uli an. Ich hab schon auch einen Hang zu solchen höchstwertigen Spielzeugen - aber unterm Strich bin ich erstens am Ergebnis orientiert. Und das war bei mir nach der Methode von Ron Hook schon recht ordentlich, aber mit der Methode von Brent Beach wirds noch um einiges besser.
Zweitens freue ich mich immer wie ein Schneekönig, wenn ich mit "Bordmitteln" so ein Spielzeug toppen kann. Bei besten Ergebnissen die Mittel so einfach wie möglich halten: - das ist Zen. :emoji_grin:

Andreas
 

Hamburger Jung

Gäste
Hallo Kollegen,
ich kann nicht so richtig nachvollziehen, warum man um das Schärfen so einen Aufstand macht. Ist ja keine Zauberei, einfach schleifen und abziehen.
Das Werkzeug muss einfach nur vernünftig scharf sein und das möglichst kostengünstig.
Dieses Thema ist wohl eher was für Hobbyisten und nichts für Profis die einfach nur Geld verdienen müssen.
Wenn ich mir nur Vorstelle das ein Geselle von uns, mit verzückten Blick eine viertel Stunde ein Stecheisen schärft und was von nem meditativen Erlebnis faselt, wachsen mir graue Haare. Insbesondere da mich das eine Stecheisen dann deutlich über 10,- € kostet.
Wenn ich ein meditatives Erlebnis haben will registriere ich lieber die Zahlungseingänge meiner Ausgangsrechnungen
Viele Grüße aus dem sonnigen HH
 

Obatzter

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Also ich mach es im vorbeigehen!
Fischler anmachen mal kurz freihändig über den Schleifstein, dann noch kurz über die Lederscheibe entgraten(abziehen), weiter arbeiten Zeitdauer ca.1 minute

a gutes nächtle
Obatzter
 

uli2003

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Und ich dachte echt schon, ich wäre der Einzige der seine Hobel & Stecheisen in 60 Sek. wieder startklar hat.
Und die schneiden...

Grüße
Uli
 

uli2003

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Wir sind ganz einfach gelernte Tischler mit Jahrzehnten Berufserfahrung, und keine Hobbyisten, die für alles eine Führung oder Schiene brauchen.
Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Aquaphil

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Also ich finde das mit dem meditativen schärfen sehr gut, bzw man kann den Prozess des schärfens (und auch alles andere im Leben) meditativ erleben und das hat nichts mit Zeit oder ähnlichem zu tun was hier schon erwähnt wurde.

Grüße Philipp
 

Keilzink

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... öha, scharfe Ansagen!:emoji_grin:

Um das mal richtig zu stellen: Wenn jemand die HANDwerklichen Traditionen eures Berufs hochhält, dann sind das eben diese "Hobbyisten". Wenn jemand in ferner Zukunft einem eurer Urenkel erklärt, was ein Hand-Hobel ist und wie man den gebraucht, dann wird das auch wieder so ein "Hobbyist" sein.

Ich bevorzuge übrigens den Begriff "Amateur". Das kommt aus dem Lateinischen, von "amator" und das heisst: Liebhaber.
Und Geld spielt dabei nicht die Hauptrolle ... :emoji_grin:

Viel Spass am Schleifbock:
Andreas
 
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