Untermieter in der Werkstatt

Hondo6566

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Hallo, mit Schutzhund habe ich nicht Herdenschutzhund gemeint, sondern Hunde die als Diensthunde oder im Schutzhundesport geführt werden, das ist was anderes als ein Herdenschutzhund, der muss schließlich "nur" Bellen.
Gruß
 

Holzrad09

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Ich denke, es kommt auch darauf an, wie alt ist der Wolf und wie alt der Hund, ein vom Rudel verstoßener Jungwolf wird einem erfahrenen 4 - 5 jährigem Schäferhund unterliegen, umgekehrt wird ein jüngerer Wolf einen 10 - 12 jährigen Schäferhund platt machen.
Klar, ein Hund wird gefüttert, der Wolf muss sich selbst was zubereiten, aber am Ende haben sie schon noch ihre Gemeinsamkeiten ( Ich sprech jetzt mal nicht vom Dackel, Pudel oder Rehpinscher :emoji_slight_smile: )
Sowas wie in diesem Zeitungsartikel ist zwar selten aber passiert hin und wieder > https://www.bergedorfer-zeitung.de/...icle112595914/Schaeferhund-reisst-Schafe.html
LG
 

Friederich

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Ich bin ja den div. Wolfsprojekten durchaus wohlgesonnen.
Im Zweifel gilt ja in Deutschland: Totschlagen was nicht ins Weltbild passt.
Die Württemberger sind ja schon dabei, "Problemwölfe" zum Abschuss frei zu geben.
Dagegen hätt ich grundsätzlich keine Einwände.
Wohl gehören Wölfe hierher, aber Viehhalter nun mal auch. Und Freilandhaltung von Nutzvieh ist ja aus guten Gründen auch von uns Konsumenten sehr erwünscht.
Ein verträgliches Zusammenleben ist höchstens dann möglich, wenn Wölfe ihren Respekt vor Menschen behalten. In der Natur sterben auch diejenigen Individuen, die ihr Verhalten nicht ihrer jeweiligen Umwelt anpassen.
Der "Art" als solcher schadet das nicht.
 

predatorklein

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Moin

Wohl gehören Wölfe hierher, aber Viehhalter nun mal auch.

Dann muß ein Mittelweg gefunden werden , eigentlich ganz einfach .
Und genau das kriegen wir bei uns in vielen Dingen nicht mehr gebacken .

Etwas ist entweder schwarz oder weiß .
+ oder - .
Gut oder schlecht .

Für Dinge , die man früher mit dem gesunden Menschenverstand geregelt hat , braucht man heute ein Heer von Anwälten .
Und deshalb bewegen wir uns auch auf der Stelle und kommen nicht voran :emoji_slight_frown:

Wie würde Theo Lingen sagen :

" Traurig , traurig , traurig " .

Gruß
 

Holzrad09

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Dann muß ein Mittelweg gefunden werden , eigentlich ganz einfach .
Ich fürchte so einfach ist es nun doch nicht. Unser Land ist vollkommen überbevölkert und viel zu dicht besiedelt, welchen Lebensraum kann man den Wölfen gewähren - das Wäldchen zwischen zwei Ortschaften ?
Mittlerweile soll es 60 Wolfsrudel hier geben und da sie keiner zufüttert müssen schon einige Rehe, Hirsche, Wildschweine, Karnickel oder eben auch Herdentiere ihr Leben lassen, mit unter auch mal Ommas Chihuahua beim Waldspaziergang https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-deutschland/wolf-reisst-schosshund-in-der-heide/
Das konnte man sich aber vorher ausmalen !
..... aber am Ende haben sie schon noch ihre Gemeinsamkeiten
Tolles Video. :emoji_slight_smile:
 

bello

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Ach, was soll das Theater um die Wölfe. Wir konnten lange genug ohne leben.

Ich finde es schon faszinierend, wenn ein Fuchs nachmittags durch unseren Garten streift oder morgens ein Wildschwein vor dem Haus die Straße entlangtrottet, um wieder einen Durchschlupf in den gegenüberliegenden bewaldeten Hang zu finden. Beim morgendlichen Hundespaziergang begegnet mir dann oft in diesem Hang das eine oder andere Reh. Und das alles mitten in der Stadt, zwischen Bahnhof, Bahnlinie, vierspuriger Bundesstraße und unserem höher gelegenem Stadtteil. Auf diesem schmalen Hangstreifen von vielleicht zweihundert Metern, der sich dann aber später in den Stadtwald öffnet, ist einfach kein Raum für noch mehr Getier.
 

Mitglied 30872

Gäste
...Etwas ist entweder schwarz oder weiß .
+ oder - . Gut oder schlecht ...

Naja, genau genommen ist es ja beim Wolf genau nicht so. In der Vergangenheit wurde dem Wolf nachgestellt bis hin zur Ausrottung. Da haben alle mitgemacht, vorneweg die Jäger, die sich beauftragt fühlten und natürlich ihre eigenen Interessen verfolgten, so wie heute. Die niedersächsische Landesjägerschaft hat heute noch die Wolfsangel im Vereinsabzeichen. Das lässt tief blicken. Damals war schwarz-weiß. Heutzutage ist natürlich der Horizont weiter und man sieht die Notwendigkeit, sich um bedrohte Tierarten zu kümmern. Der Wolf steht als Synonym für den Umgang mit unserer natürlichen Umwelt. Das Verhalten der unterschiedlichen Interessengruppen ist da nur folgerichtig. Und einige wenige, insofern hast Du Recht, wollen zurück zum Schwarz-Weiß, u. a. die Jägerschaft in erheblichem Maße, hierzulande massiv unterstützt durch die Afd. Da finden sich zwei Gruppen, die mit dem demokratischen Grundkonsens ihre Probleme haben. Ein demokratischer Grundkonsens, dem auch der Artenschutz entspringt.

Ich fürchte so einfach ist es nun doch nicht. Unser Land ist vollkommen überbevölkert und viel zu dicht besiedelt, welchen Lebensraum kann man den Wölfen gewähren - das Wäldchen zwischen zwei Ortschaften ?
Mittlerweile soll es 60 Wolfsrudel hier geben und da sie keiner zufüttert müssen schon einige Rehe, Hirsche, Wildschweine, Karnickel oder eben auch Herdentiere ihr Leben lassen, mit unter auch mal Ommas Chihuahua beim Waldspaziergang https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-deutschland/wolf-reisst-schosshund-in-der-heide/
Das konnte man sich aber vorher ausmalen !...

Tatsächlich ist es so einfach. Der Wolf ist sehr anpassungsfähig. Wie schon geschrieben, trifft man ihn in der Lausitz, auch tagsüber. Nachts zieht er auch schon mal durch die Ortslagen, wie Fuchs und Reh auch. Er ist nicht sehr empfindlich. Das sieht man schon daran, dass das erste Rudel sich im Truppenübungsplatz im Nordosten Sachsen niedergelassen hat. Manöverlärm? Braunkohlenabbau in der Nachbarschaft? Alles kein Problem.
Wölfe suchen sich ihren Lebensraum und das funktioniert nun schon seit 18 Jahren sehr gut. Ich bin selbst erstaunt darüber. Die Probleme, die das mit sich bringt, sind offenbar. Vor wenigen Wochen wieder über 40 Schafe, http://www.spiegel.de/wissenschaft/...issen-offenbar-dutzende-schafe-a-1232360.html . Um diese Dinge muss sich die Politik kümmern. Dringend, auch wegen der politischen Landschaft hier.
Was den Bestand an Hirschen, Rehen und Schweinen angeht gibt es keinen Grund zur Sorge. Vielmehr finden sich hier die Verantwortlichen der Wolfsvermehrung. Hätten die Jäger in der Vergangenheit ihr "Waidwerk" nach Recht und Gesetz ausgeübt, wäre der Wildbestand auf einem erträglichen Niveau und die Küche für den Wolf wäre weniger exquisit. Das ist er aber nicht. Die Wald-Wildschäden in der Republik gehen in die 100e Millionen Euro jährlich.

Was Informationsquellen zum Thema Wolf angeht, wäre ich vorsichtig bei dem Geschreibsel in der Lodenprawda á la Jägermagazin, Die Pirsch, Wild-und-Hund und wie sie alle heißen. Das ist Journaille und hat nicht einmal etwas mit dem Versuch objektiver Berichterstattung zu tun, bspw. http://www.maz-online.de/Brandenbur...r-soll-Woelfe-ueber-die-Grenze-gebracht-haben
Wer Infos zum Wolfen haben möchte, findet sie unter https://www.wolf-sachsen.de/de/
 

Schaffritz

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Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und hatte mich eigentlich angemeldet, um mehr über Holz und die Arbeit damit zu lernen.
Das hier dieses, durchaus brisante Thema, so ausführlich diskutiert wird, finde ich klasse.

Ganz kurz, ich züchte Schafe und Schweine und habe auch große Hunde (keine Herdenschutzhunde). Und keine Angst vor dem Wolf!

Der Wolf jagt und macht Beute, das hat er getan, bevor der Mensch ihn zum Hund gemacht hat und ich habe die Hoffnung, er macht es auch noch in Zukunft.

Der Mensch quält und tötet Tiere, indem er ihnen die Schwänze kupiert, die Hörner abbrennt, ohne Betäubung die Klöten entfernt, unnütze tagelange Tiertransporte zulässt, in zu kleinen Ställen hält, Schnäbel und Zähne abkneift, bei der Schlachtung nicht richtig betäubt, oder gerade keine Lust hat, sich um seine Tiere zu kümmern. Viele Nutztiere verbringen ein ganzes Leben unter Qualen. Ich könnte noch lange aufzählen.
Alleine in einem durchschnittlichen Landkreis in Deutschland, verenden pro Monat durch menschliche Fehler, mehr Nutztiere qualvoll, als von allen Wölfen in Deutschland pro Jahr gerissen werden. Da sollte man sich als Tier überlegen, ob man eine Wolfsattacke nicht vorzieht. Geht mit Sicherheit schneller.

Also, warum bitte verurteilen wir den Wolf für das, was er tut?

Leider tendieren wir zu Extremen, entweder zu 110% schützen, oder für alle Zeit ausrotten.
Ich bin der Meinung der Wolf hat Platz bei uns. Nicht überall, aber das kann man ihm beibringen.

Wünsche noch einen schönen Tag,
Fritz
 

Holzrad09

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...... ich bin neu im Forum
Herzlich Willkommen im Forum !
Also, warum bitte verurteilen wir den Wolf für das, was er tut?
Ich verurteile Ihn nicht, hab nur geschrieben, dass er im dichtbesiedelten Deutschland keinen ausreichenden Lebensraum zur Verfügung hat. Warum hat man ihn hier wieder angesiedelt - weil man wollte, dass es wieder zu bekannten Problemen kommt ? Weil man sie vor der Ausrottung bewahren wollte ? Ein paar Wölfe ist ja gut, doch nun werden es zu viele, sie verlassen ihre Gebiete und streifen durch ganz Deutschland, wer konnte das ahnen ?
Droht nun der Abschuß ? :emoji_fearful:
LG
 

Keilzink

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... ist schon interessant. Wenn die deutsche Jägerschaft sich um die Schalenwildbbestände genauso sorgen würde, wie um die Wolfspopulation, dann hätte es der Wolf viel schwerer sich auszubreiten. Aber die Jäger decken ihm geradezu den Tisch. Fragt sich warum. Um ihn möglichst bald wieder abknallen zu dürfen?
 

predatorklein

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Moin

Willkommen im Forum :emoji_slight_smile:

Leider tendieren wir zu Extremen, entweder zu 110% schützen, oder für alle Zeit ausrotten.

Genau das habe ich auch schon gesagt , wir kennen nur noch Extreme .
Egal in welchem Bereich , ob Politik , Wirtschaft oder Privatleben .

Habe kein Prob damit , daß Wölfe wieder angesiedelt werden .
Schnappen die sich mal ein Schaf , muß der Schäfer OHNE WENN UND ABER entschädigt werden .
Und zwar schnellstens .

Und zur Not müßen halt Wölfe geschossen werden , ganz einfach .

Und zwar streng nach vorher genau festgelegten Regeln .

Gruß
 

Georg L.

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dass er im dichtbesiedelten Deutschland keinen ausreichenden Lebensraum zur Verfügung hat.

Ist doch bei den Wildschweinen nicht anders. Die kommen dann halt in die Ortschaften und verwüsten die Gärten.

weil man wollte, dass es wieder zu bekannten Problemen kommt ?
Die Probleme hat man doch eher deswegen weil es keine Raubtiere mehr gibt, die das Rot- und Schwarzwild kurz halten. Man hat den Wolf (und auch den Luchs und Bär) als Konkurrent ausgerottet, es aber nicht geschafft die daraus resultierende Überpopulation von Rot- und Schwarzwild zu verhindern. Und nun fordern die Jäger auch noch die erneute Ausrottung des Wolfes, obwohl sie in den letzten 150 Jahren bewiesen haben, dass sie den Wildbestand nicht adäquat bejagen können und so für nicht unwesentliche Flurschäden verantwortlich sind.
 

Ace_MS

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Auch wenn es nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat.

Ich sehe das Problem mit dem Wolf viel mehr wie damit umgegangen wird, statt mit dem Wolf selbst. Es gibt Wolfsberater, DNA-Untersuchungen, Wolf-Taxis, Entschädigung für Risse etc. Das ganze kostet eine Menge Geld, und der Nutzen davon? In wellchem Land wird sonst noch ein solcher Aufwand betrieben?

Dann zum Thema Überpolulation. Ich kann jetzt keine Quellen dafür angeben, aber es sollte sich dazu sicher etwas im Netz finden lassen.
Das Schwarzwild soll der Wolf angeblich auch nicht nennenswert Reduzieren, da er sich lieber einfachere Beute sucht, und das sind unter Umständen dann diese wenig wehrhaften, auf freiem Feld eingesperrten Tierchen.
Ebenso ist es möglich das die Wildschäden mit dem Wolf ansteigen, da das Wild durch den steigenden Beutedruck heimlicher wird.

Das Thema ist recht komplex und erfordert doch einiges an Fachwissen. Die Natur regelt das schon ist leicht gesagt, in der Praxis ist es jedoch meist etwas komplizierter, besonders in einer Kulturlandschaft wie Deutschland. Und wie würde sich die Natur auch selbst regeln? Z.B. mit Krankheiten wie z.B. der Räude, oder siehe das Niederländische Naturschutzprojekt Oostvaarderplassen.
Ob es so dann wirklich besser ist und ob wir das wirklich wollen?
 

Mitglied 30872

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...hab nur geschrieben, dass er im dichtbesiedelten Deutschland keinen ausreichenden Lebensraum zur Verfügung hat. Warum hat man ihn hier wieder angesiedelt...
doch nun werden es zu viele, sie verlassen ihre Gebiete und streifen durch ganz Deutschland, wer konnte das ahnen ?...
Zum Lebensraum hatte ich schon etwas geschrieben. Seit nun über 18 Jahren sucht er sich seinen Lebensraum sehr erfolgreich, auch Dank des gedeckten Tisches durch die Jäger. Der Lebensraum ist durch seine hohe Anpassungsfähigkeit mehr als ausreichend vorhanden. Dass es zu Problemen kommen würde, war von Anfang an klar. Sachsen hat schon sehr früh und als erstes Bundesland einen Managementplan erstellt, der fortgeschrieben wird. Kann man sich hier https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/11597 runterladen. Die Wölfe wurden nicht, wie von den Jägern gerne verkündet, durch den Naturschutz angesiedelt. Die ersten Wölfe, die sich auf dem Truppenübungsplatz Nochten angesiedelt haben, kamen aus Polen. Freiwillig. Das ist genetisch auch nachgewiesen, obwohl es natürlich Leute gibt, die behaupten, die Wölfe seien in Polen gefangen worden und dann nach Sachsen als "Kofferraumwölfe" gebracht worden. Naja, Lodenprawda eben.
Die Wölfe haben keine Gebiete, die sie verlassen, um durch Deutschland zu streifen. Sie nehmen einfach ihre alten Gebiete wieder in Besitz. Und das war von vornherein klar. Vielleicht hat so manchen dieser große Erfolg überrascht. Mich auf jeden Fall. Das gibt es aber auch bei anderen Tierarten, kürzlich war hier von der Kiefernwanze die Rede. Neozoen bringen allerdings das Problem mit, dass sie heimische Tierarten verdrängen können. Das ist beim Wolf nicht der Fall. Nicht-heimische Tiere dagegen könne sehr wohl verdrängt werden, wie man am Muffelwild in Ostsachsen gut sehen kann. Das hat der Wolf sehr ausgedünnt, ist eben nicht heimisch und wurde durch Jäger aktiv des Jagdvergnügens wegen ausgesetzt.


... ist schon interessant. Wenn die deutsche Jägerschaft sich um die Schalenwildbbestände genauso sorgen würde, wie um die Wolfspopulation, dann hätte es der Wolf viel schwerer sich auszubreiten. Aber die Jäger decken ihm geradezu den Tisch. Fragt sich warum. Um ihn möglichst bald wieder abknallen zu dürfen?
Die Jäger sind von der Entwicklung einfach überrascht worden. Die Jägerlobby ist sehr stark und vertreten in Politik und Wirtschaft. Daher sind viele gesetzliche Regelungen so, wie sie sind, jägerfreundlich. Die Geschädigten haben das Nachsehen. Man hatte es nie für möglich gehalten, dass der Wolf zurückkehren könnte. Bis zur Wende wurde jeder Wolf, der sich in der Neiße das Fell nass machte, zum Trocknen am nächsten Baum aufgehängt. Damals alles rechtens, die Jäger waren es zufrieden. Und man konnte immer noch sagen, Jagd sei notwendig, weil es keine Großprädatoren mehr gebe. Heutzutage sind die Jäger die lauteste Gruppe, die gegen den Wolf arbeitet. Man wähnt sich zwar aus der Mitte der Gesellschaft kommend, aber die Gesellschaft hat sich weiterbewegt, man steht somit am Rand. Hat es aber nicht gemerkt. Ich erinnere an den thread vor vielleicht zwei Jahren zu Jagd, Wild und Forstwirtschaft hier im Forum. Da äußerte sich auch einer aus dieser Randgruppe und hat doch nichts verstanden.
Also, die Jäger decken sich selbst den Tisch, der Wolf stört, ist Konkurrent. Wenn Reh und Hirsch keine Knochen auf dem Kopf hätten, gäbe es kein Problem.


...Schnappen die sich mal ein Schaf , muß der Schäfer OHNE WENN UND ABER entschädigt werden .
Und zwar schnellstens .
Und zur Not müßen halt Wölfe geschossen werden , ganz einfach .
Und zwar streng nach vorher genau festgelegten Regeln ...

Das mit der Entschädigung sehe ich auch so. Da ist jetzt auch durch Niedersachsen im Bund was am Laufen. Ich denke, hier wird es neue Regelungen geben. Wer Wolf haben möchte, muss sich auch um die Probleme kümmern. Und letztlich ist alles geregelt. Aber aufgrund des hohen Schutzstatus´ des Wolfs ist das nicht so einfach, von wegen, einige abschießen. Quellen dazu habe ich bereits geliefert. Da mal bitte reinschauen, dann hier tippen.

Ist doch bei den Wildschweinen nicht anders. Die kommen dann halt in die Ortschaften und verwüsten die Gärten.
Die Probleme hat man doch eher deswegen weil es keine Raubtiere mehr gibt, die das Rot- und Schwarzwild kurz halten. Man hat den Wolf (und auch den Luchs und Bär) als Konkurrent ausgerottet, es aber nicht geschafft die daraus resultierende Überpopulation von Rot- und Schwarzwild zu verhindern. Und nun fordern die Jäger auch noch die erneute Ausrottung des Wolfes, obwohl sie in den letzten 150 Jahren bewiesen haben, dass sie den Wildbestand nicht adäquat bejagen können und so für nicht unwesentliche Flurschäden verantwortlich sind.
Richtig. Und in der Flur sieht man die Schäden. Da gibt es riesige Wiesenflächen, die schwarz sind, alles umgedreht, kein Grün mehr. Das mit den Schweinen hat aber auch noch andere Gründe, nicht nur unfähige Jäger. In den Wäldern sieht der Laie die Schäden durch Rehe und Hirsche nicht, obwohl sogar ein Zaun um eine Anpflanzung tatsächlich einen finanziellen Schaden darstellt, denn der Zaun fällt nicht vom Himmel. Der wird vom Waldbesitzer oder über Fördermitteln von uns allen bezahlt. Zur Freude der Jäger, weniger schießen zu müssen.

... Das ganze kostet eine Menge Geld, und der Nutzen davon? …
Ebenso ist es möglich das die Wildschäden mit dem Wolf ansteigen, da das Wild durch den steigenden Beutedruck heimlicher wird...
Natürlich kostet das Geld, der Wähler will es so. Vom Nutzen schrieb ich schon. Der Wolf ist Synonym für unseren Umgang mit der natürlichen Umwelt. Und eigentlich leicht zu händeln. Ich erinnere an die Meldungzum Verlust des größten Teils unserer Insektenwelt hinsichtlich Artenfülle und Anzahl. Das wird erst mal Geld kosten. Und auch hier wiederhole ich mich: Reh und Hirsch verursachen zig Millionen an Schadenssumme im Wald. Egal, die sind ja so süß, die Bambis. Und die deutschen Autoversicherer zahlen jährlich fast eine dreiviertel Milliarde EURO bei Wildunfällen aus, https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/zahl-der-wildunfaelle-so-hoch-wie-noch-nie-36172 Und nur, weil die Jäger nicht wollen (und nicht können). Da sind die paar Euros für den Wolfsschutz doch Peanuts. Das Wild wird tatsächlich nicht heimlicher.https://tu-dresden.de/bu/umwelt/for...orschung_im_wolfsgebiet_2007-2010.pdf?lang=de
 

predatorklein

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Aber aufgrund des hohen Schutzstatus´ des Wolfs ist das nicht so einfach, von wegen, einige abschießen. Quellen dazu habe ich bereits geliefert.

Dann muß der Schutzstatus eben geändert werden .
Und auch hier gilt :

EIGENTLICH GANZ EINFACH !

Leider tendieren wir zu Extremen, entweder zu 110% schützen, oder für alle Zeit ausrotten.

Dieses Zitat bringt es auf den Punkt , das habe ich schon mal gesagt .
Und wie gesagt ist das auf viele andere Bereiche anwendbar .

Es gibt nicht nur " ja oder nein " oder " schwarz oder weiss " oder " euphorische Zustimmung oder aber gnadenlose Ablehnung " .

" Dazwischen " gibt es noch eine Menge , früher nannte man das mal Kompromiss .
Dazu ist heute nur leider kaum jemand bereit !

Dabei spielt es keine Rolle , ob es drum geht , einen Wolf einzufangen oder gar zu töten .
Oder ob es drum geht , daß eine Stadt irgendwo keine GÜNSTIGEN Wohnungen bauen darf , weil man auf dem Grundstück eine Zauneidechse gesehen hat .

Und kuck dir mal an was bei uns in der Politik so läuft .

Ich denke NUR mal an unsere hochqualitativen High Tech Waffen und an wenn die teilweise weltweit geliefert werden :emoji_scream:

Gruß
 
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