Und wieder ein Hirnholzschneidbrett

Marco1213

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Mein erstes.
Hirnholz ist Eiche (Reste vom Tischbau)und Olive.
Die Umrahmung ist Eibe .Für mich das schönste Holz mit dem ich es zu tun hatte.
Ist nicht perfekt geworden ,aber mir gefällt es.Und das Beste ,es darf sogar in der Küche wohnen.
 

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gand-alf

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Hallo Marco,
ist Eibe nicht giftig? Oder sind das nur die Blätter oder die Früchte?
Gruß
Reinhard
 

Marco1213

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ALLES an der Eibe ist giftig.
Oberfläche ist bis 320 geschliffen und dann mit 5 Schichten Osmoarbeitsplattenhartöl behandelt.
Das dürfte die Giftigkeit der Eibe im Zaum halten.
Um an dem Gift des Holzes schaden zu nehmen müsste man schon ein ordentliches Brett essen.Und das schmeckt nicht!!
Mehr Vorsicht ist bei den Nadeln und Beeren geboten.
Auch die Steube sollte man mit Vorsicht genießen .Es gibt schmackhafter Lebensmittel um sich die Leber zu versauen.
Aber aussehen tut das Holz gut und die Bögen funktionieren auch.
Bleibt gesund.
 

Daniboy

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Das sieht sehr schön aus.

Wie funktioniert hier die Längs-Querholz-Verbindung, ist der Rahmen aufgeleimt?
 

Marco1213

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Ja geleimt.
Ist ja praktisch auf der gesammten Länge nur Längsholz aufeinander geleimt.Nur in der Gehrung trifft Hirnholz aufeinander.
Oder liege ich da falsch?
Als ich soetwas noch nicht wuste ,habe ich mir mal einen kleinen Tisch gebaut und die Beine (mit der Hirnholzseite )direkt an die Tischplatte geleimt . Und es hält seid 10 Jahren . Der Tisch wird auch noch jeden Tag bewegt . Glück gehabt oder guten Leim? (Alles Leimholz Eiche . War glaube ich sogar vorgeölt.)
Bleibt gesund.
 

Daniboy

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...Ist ja praktisch auf der gesammten Länge nur Längsholz aufeinander geleimt.Nur in der Gehrung trifft Hirnholz aufeinander...

Hallo Marco, die Gehrung meine ich nicht, es geht um die Verleimung von Längsholz in unterschiedlichen Richtungen zueinander.
Ich stelle mir Holz immer als Bündel Strohhalme vor die bei Wasseraufnahme alle dicker werden, aber in der Länge gleich bleiben.
Bei deinem Schneidbrett bleiben demnach die Rahmenhölzer in ihrer Länge nahezu unverändert, während die vielen kurzen "Strohhalme" im Innenteil vom Schneidbrett bewirken können, dass sich dieses sich merklich in den Außenabmessungen verändert.
 

charly_a

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Das Problem ist ja nicht Hirn- auf Längsholz. Sowas hast ja bei jedem stumpf verleimten Rahmen. Du darfst nur keine Längs- und Querfasern über größere Strecken miteinande verleimen, weil das Holz in Querrichtung viel mehr arbeitet als in Faserrichtung.
Ich hab in meiner Anfangszeit mal einen Tisch gebaut (bzw. wollte bauen) bei dem war die Platte aus Buchenleimholz in Querrichtung 80*180cm, und drunter hab ich 2 Fichtenbalken 8*8 längs geleimt. Das sah erstmal ganz gut aus. Nur nach 2 Tagen kam ich in die Werkstatt, und da war der Tisch explodiert :emoji_frowning2: Aus dem Leimholz konnte man noch ein paar kleine Leisten sägen.
Inzwischen weiß ich, warum man Füllungen nicht fest verleimt und warum man in Tischplatten Gratleisten ohne Leim einsetzt.
 

Marco1213

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Ja jetzt weiß ich was du meinst.
Hoffe es hält trotzdem bei nur 55cm Länge?
Noch könnte ich ein par 16mm Dübel einsetzen aus Mahagoni.
Sieht auch gut aus .Habe das schon mal bei einem Hocker gemacht.
Wie groß ist die Gefahr, das mir das kaputt geht ?
 

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Besserwisser

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Sehr groß. Eher garantiert.
ich würde die Eibe wieder abschneiden und fertig. Auch wenn's weh tut.
Anderfalls reisst dir wohlmöglich das Hirnholz mittendrin auf.
 

Fatso Katz

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Ich würde mal sagen, die Gefahr ist sehr groß.
Der Unterschied zwischen deinem Tisch bzw. dem Hocker und dem Schneidbrett ist, dass du die Verhältnisse umgedreht hast. Sieh dir mal diese Grafik an:
schwind1-4-3.jpg


Der Hirnholzanteil wächst und schrumpft also irgendwas zwischen 5 und 10 %. Der Rahmen aus Eibe nur weniger als 1 %. Das wird also definitiv nicht halten.

Ich schlage auch vor die Eibe einfach abzusägen.
 

Marco1213

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Danke!!

Und ich war relativ zufrieden mit dem Ergebnis.
Schade hatte nirgendwo ein Bild gesehen mit so einem Rahmen und fand die Idee gut.
Mal seh'n, was ich mache.
Ihr meint nicht mal 16er Dübel glaube 10cm alle x cm ? in die Längsseite gesetzt könnten das Ding retten??
Na ja gut das es das Forum gibt .
Lernt man wenigstens warum was scheitert.
Bleibt gesund.
 

Fatso Katz

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Ihr meint nicht mal 16er Dübel glaube 10cm alle x cm ? in die Längsseite gesetzt könnten das Ding retten??

Nein. Es geht hier doch darum, das zwei Bauteile unterschiedlich viel quellen/schwinden. Wenn der Hirnholzbereich 1 cm schwinden will, aber der Eibenrahmen nur 1 mm, dann resultieren die übrigen 9 mm eben in Rissen. Es gibt vom Wood Whisperer ein Video, wo er genau dieses Problem anspricht (ich glaube es heißt "Why did my Endgrain Cuttingboard crack" oder sowas).
 

VolkerDK

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Ist eher ein Servierbrett, oder?
Beim Schneidbrett stört die umlaufende Nut doch nur, da bleibt das Schnittgut drin hängen, wenn man es zum Beispiel in den Topf schieben will.
 

Daniboy

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VolkerDK

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Das wird hier oft durcheinander geworfen.
Geht man davon aus, dass beide Hölzer irgendwas bei 10-12% hatten, so entspricht die Ausdehnung/ der Schwund nur der Feuchtigkeitsänderung zwischen den Jahreszeiten.

Bei 50cm Brettlänge aber immernoch unter Umständen mehr, als der Kleber aufnehmen kann.

Spannagel Möbelbau gibt meine ich 12cm an als max.(Faustformel)
 

Besserwisser

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Neenee, bei einem Hirnholzbrett sind die Schwankungen deutlich größer, der große Anteil an Hirnholz im Verhältnis zum Volumen macht das Holz stark ansprechend. Nimmt man dann noch dazu, dass so ein Schneidbrett auch mal mit Wasser gereinigt wird, dann ...
 

VolkerDK

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Geht ja nicht darum in Frage zu stellen, ob Hirnholz arbeitet.
Dass die Konstruktion wie hier durchgeführt nicht funktioniert ist ja klar. Gerade die Gehrungen würde ja schon bei kleinstem Schwund aufplatzen.

Nur es sind sicher keine 10% (5cm Schwund) oder 5% (2,5cm).
Die Tabelle darf man eigentlich nur zusammen mit dem Graphen zeigen zu dem sie gehört, wo der Schwund gegenüber der Holzfeuchte aufgetragen ist.

Wieviel ist also der Schwund zwischen 10% wintertrocken gegenüber 12% sommerfeucht, das kann man aus dem Graph ja ablesen.
http://www.holzfragen.de/seiten/schwinden_quellen.html
Da wirds ja erklärt, in aller Vollständigkeit.
Bei Fichentenholz sind es zwar 7% zwischen darrtrocken und fasersättigungsnass, jedoch "nur" etwa 1% tangential zwischen 12 und 10%.
(Eiche liegt ja nach der Seite etwa bei Kiefer / Fichte).

Also in einem typischen Szenario mit korrekt getrocknetem Holz liegt man bei etwa 1%. Bei Verarbeitung von luftgetrocknetem Holz bei 2%.
Aber nicht diese pauschal immer wieder in den Raum geworfenen 5% oder mehr.

EDIT:
Man braucht es nichtmal aus dem Graph ablesen, es ist sogar eine Tabelle wieviel Schwund "PRO % Feuchteänderung im Holz". Bei Eiche pro %-Punkt Feuchte eine 0.34% Längenänderung (Tangential). Also bei 2% wären es nur 0.7%, nicht wie ich aus dem Graph entnommen habe 1%.
 
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Besserwisser

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Geht man davon aus, dass beide Hölzer irgendwas bei 10-12% hatten, so entspricht die Ausdehnung/ der Schwund nur der Feuchtigkeitsänderung zwischen den Jahreszeiten.
Darauf bezog ich mich, dass die deltaHf bei einem Schneidbrett deutlich größer sein wird als die jahreszeitlichen Schwankungen.
 

Mitglied 59145

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Ich finde die Eibe auch einfach nicht schön, der Rest gefällt mir gut. Fachlich ist wohl alles gesagt, das lasse ich jetzt mal.

Gruss
Ben
 
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