Umweltfreundliche Alternative zum Leimen / Holzausbesserungen

Pringles87

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Schellackstangen kann ich empfehlen, habe ich bei Fensterbrettern gemacht. Leicht zu verarbeiten und sieht gut aus.
 

Tilia

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An sich ist ja die Festigkeit von Glutinleimen sogar höher als die von modernem Weißleim.

Als Anregung zum Thema hier mal ein Youtube-Video das die Verarbeitung unterschiedlicher Kitte mit Schellack und Knochenleim als Bindemittel zeigt:
>> Holz kitten, Holzkitt selber herstellen, Holzspachtel, wood filler homemade

Auf dem Youtube-Kanal von L. Jansen-Greef findet sich darüber hinaus noch einiges Interessantes mehr über Schellackstangen, Glutinleime, etc.

Die Videos finde ich wirklich sehr gut gemacht, so dass ich sie (ohne Verwandtschafft oder ähnliches) immer wieder allerbesten Gewissens und gerne weiter empfehle.
 

Anatelo

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An sich ist ja die Festigkeit von Glutinleimen sogar höher als die von modernem Weißleim.

Als Anregung zum Thema hier mal ein Youtube-Video das die Verarbeitung unterschiedlicher Kitte mit Schellack und Knochenleim als Bindemittel zeigt:
>> Holz kitten, Holzkitt selber herstellen, Holzspachtel, wood filler homemade

Auf dem Youtube-Kanal von L. Jansen-Greef findet sich darüber hinaus noch einiges Interessantes mehr über Schellackstangen, Glutinleime, etc.

Die Videos finde ich wirklich sehr gut gemacht, so dass ich sie (ohne Verwandtschafft oder ähnliches) immer wieder allerbesten Gewissens und gerne weiter empfehle.
An sich ist ja die Festigkeit von Glutinleimen sogar höher als die von modernem Weißleim.

Als Anregung zum Thema hier mal ein Youtube-Video das die Verarbeitung unterschiedlicher Kitte mit Schellack und Knochenleim als Bindemittel zeigt:
>> Holz kitten, Holzkitt selber herstellen, Holzspachtel, wood filler homemade

Auf dem Youtube-Kanal von L. Jansen-Greef findet sich darüber hinaus noch einiges Interessantes mehr über Schellackstangen, Glutinleime, etc.

Die Videos finde ich wirklich sehr gut gemacht, so dass ich sie (ohne Verwandtschafft oder ähnliches) immer wieder allerbesten Gewissens und gerne weiter empfehle.
Danke, ja, hatte die Videos bereits gesehen, ich mag den auch gerne und hab schon viel von ihm gelernt. Er ist mit Leidenschaft Restaurator, probiert gerne auch neue bzw. alte Sachen aus und Werbung steht nicht vor allem. Find ich gut! Danke nochmal für den Tipp! Darüber bin ich auch auf die Alternativen aufmerksam geworden und wollte mal wissen, was es hier im Forum so für Erfahrungen gibt...
Super Vorschlag!
 

flüsterholz

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An sich ist ja die Festigkeit von Glutinleimen sogar höher als die von modernem Weißleim.

Als Anregung zum Thema hier mal ein Youtube-Video das die Verarbeitung unterschiedlicher Kitte mit Schellack und Knochenleim als Bindemittel zeigt:
>> Holz kitten, Holzkitt selber herstellen, Holzspachtel, wood filler homemade

Auf dem Youtube-Kanal von L. Jansen-Greef findet sich darüber hinaus noch einiges Interessantes mehr über Schellackstangen, Glutinleime, etc.

Die Videos finde ich wirklich sehr gut gemacht, so dass ich sie (ohne Verwandtschafft oder ähnliches) immer wieder allerbesten Gewissens und gerne weiter empfehle.
Ich habe mir dieses Video mal angeschaut. Die Vorgehensweise ist nicht korrekt und kann sogar zu Schäden führen. Zum Tränken wäre Fisch- oder Hasenleim das richtige Mittel und zum Füllen idealerweise ein Kreidegrund.
 

Tilia

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An sich habe ich den Link eingestellt um das einfache Grunprinzip zu zeigen - nämlich dass ein Kitt aus 1. Bindemittel (Leim, Schellack,...) und 2. Füllstoff besteht was zusammen zu einer Art Paste angerührt wird. Nach Belieben kann der Kitt noch 3. eingefärbt werden. Kitt fertig.

Darum hatte ich das oben auch als "Anregung" geschrieben, und nicht als "Anleitung". Mir ging es da nicht ums kleinste Detail. Hätte ich vielleicht dazu sagen sollen.

Mit einem Glutinleim gebundenem Füllkitt würde ich bei einer Tischplatte eh nicht arbeiten, weil nicht wirklich wasserbeständig. Das wäre mir für eine mitunter stark beanspruchte Tischfläche zu heikel. Eher, wie oben schon erwähnt, mit Schellackstangen (einschmelzen), Schellackkitt, oder anderem wasserbeständigen Material.

Ich selbst versuche da meist sehr vorsichtig zu sein, zu sagen die Arbeit von einem Kollegen sei korrekt oder richtig oder eben nicht. Ich denke eher, der Eine arbeitet so, der Andere wiederum so. Lothar Jansen-Greef achtet, meine Erachtens, an sich schon sehr darauf in seinen Arbeiten reversibel vorzugehen. Auch wenn er tendenziell den eher handwerklichen Weg wählt. (Aber, auch wenn es hier im Thread nicht um eine Antiquität geht, es würde mich schon interessieren wo Du @flüsterholz sogar Potenzial für evtl. Schädigung siehst?)

Hier geht es ja aber wie gesagt gar nicht um eine Antiquität, wo man das vielleicht tasächlich näher diskutieren könnte, sondern um eine ganz individuelle Neuanfertigung. Und da ging es mir um das Grundprinzip eines selbst hergestellten Kittes.
 
Zuletzt bearbeitet:

flüsterholz

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@Tilia Das sollte keine Kritik an Dir sein, auch nicht an Herrn Jensen-Greef. Im Gegenteil, ich bewundere es, wie er sich das alles selber beigebracht hat. So kommt es für mich zumindest in den paar Videos, die ich mir von ihm angeschaut habe, rüber. Das Niveau seiner Arbeiten ist auch absolut top, zumindest was ich gesehen habe. Er bringt die verschiedenen Arbeitsschritte auch gut verständlich rüber. Für den Laien oder Anfänger absolut empfehlenswert.
Mir ging es auch nur um das Stabilisieren des Stuhlbeines. Um das mit Knochen- oder Hautleim zu stabilisieren muss der Leim zu dünn eingestellt werden, was zu einem Aufquellen des Holzes führen kann. Hasen- oder Fischleim sind da besser geeignet. Zugegeben, Kritik auf hohem Niveau. Wobei ich dieses Verfahren bei einem, insbesondere dem gezeigten Stuhl auch schon grenzwertig finde. Aber auch darüber lässt sich sicherlich trefflich diskutieren. Die Methode an sich ist meiner Meinung nach aber absolut legitim.
Kittherstellung mit Kreide find ich nur besser, wei sie sich viel besser und einfacher einfärben lässt. Ich bevorzuge jedoch auch Schellack und Hartwachs, und auch das lässt sich ja selber herstellen.
Gruß Michael
 

Anatelo

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Danke für das Für und Wider… Denke ich werde die Ausbesserungen mit Schellack Stangen lösen. Ich schick mal ein Bild rein, kann aber noch ein Weilchen dauern, weil mir was dazwischen gekommen ist,..
 

Mathis

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Auf jeden Fall werden die mt Schellack gekitteten Stellen optisch deutlich rausfallen, da der Glanz dort ganz anders als die umliegenden Oberflächen aussehen wird.
Ich plädiere noch immer für Salzteig oder Mehlkleister.
 

Tilia

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Danke @flüsterholz für Deine Antwort und Ausführung.
Verstehe ich alles ganz gut, aber davon bin ich auch ausgegangen.

Ich plädiere noch immer für Salzteig oder Mehlkleister.
Im besten Falle erstmal verschiedene Optionen und Möglichkeiten an nem Musterbrett testen. Dann entscheiden wo die Reise lang geht.

Ich schick mal ein Bild rein, kann aber noch ein Weilchen dauern, weil mir was dazwischen gekommen ist,..
Wir sind geduldig, wie Holz. Ergebnisse in einem Faden sind natürlich immer fein.
 

welaloba

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Mal ganz abgesehen davon, dass ich in meiner Küche nie nie nie Eiche als Arbeitsplatte haben wollte: blöde Löcher füllen käme nur mit eingelegtem Holz in Frage, wo ist da das Problem? Und, o.T. : bin heilfroh, dass ich die Weisheiten von greef nie brauchen werde .
 

Mathis

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Tscha, wenn du so tief in der Materie steckst, dass du solche Mitteilungen als irrelevant einstufen kannst, weshalb fragst du dann hier überhaupt???
 

welaloba

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Und ich frage mich so ganz im Stillen, warum du nicht den Schreiner deines Vertrauens fragst wegen der fraglichen Löcher oder was auch immer, und nach seinem Verständnis von Nachhaltigkeit respektive Umweltfreundlichkeit....
Gruss Werner
 

flüsterholz

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Was mir an der Platte nicht so gefällt vom Nachhaltigkeitsgedanken ist, dass für Rissverfugungen etc. Polyesterspachtel genommen wurde. Ich finde einfach Massivholz sollte nicht mit Kunststoff "abgewertet" werden.
An manchen Stellen ist es sicher sinnvoll größere Stellen alternativ mit Holzergänzungen zu machen, aber für Risse oder kleinere Stellen suche ich eine möglichst umweltverträgliche Lösung.
Wurde doch schon im 1. Beitrag, meiner Meinung nach, klar und verständlich formuliert.

@Anatelo Den Einwand von @Mathis würde ich auf jeden Fall beherzigen. Je nachdem, welche Öle Du verwendest, kann Schellack seltsam aussehen. Vorher würde ich da auch ein Probestück machen, wie @Tilia schon empfohlen hatte. Weiß nicht, wie ernst der Kollege das gemeint hat, aber von Teigwaren zum Befüllen würde ich abraten :emoji_wink:

Gruß Michael
 

Anatelo

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Ausprobieren werde ich das auf jeden Fall zuvor, danke, Michael und Tilia. Ich habe jetzt mal am Probestück Hartwachs ausprobiert, was mir von der Ästhetik ganz gut gefällt, besser als Polyester, das auch sehr glänzt im Vergleich zur Holzoberfläche. Da ist das Wachs dem Holz ähnlicher. Sind halt wohl wieder ein Haufen Füllstoffe drin. Schellack muss ich bestellen, das gibt es bei uns nicht um die Ecke...
Mit Teigwaren würden die Risse, wenn man sie offen ließe bei Familien mit Kindern automatisch gefüllt werden im Laufe der Jahre:emoji_frowning2:

Danke für wertvolle Beiträge. Danke auch für kritische Anmerkungen. Wenn diese jedoch polemisch werden, frage ich mich schon, wo die Sachlichkeit bleibt und wem das nützt.
Ein schönes, sonniges Wochenende
Tanja
 

seschmi

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Nur als Denkanstoß:

Wirklich nachhaltig wäre die Verwendung geeigneten Holzes. Für Esstische und ähnliches wurde nicht ohne Grund traditionell astfreier Ahorn (oder ähnliches) genommen. Dann muss auch nichts gespachtelt werden, weil gleich gar keine Löcher da sind. So etwas dann klassisch verarbeitet, dann hält der Tisch hunderte Jahre. Das ist Nachhaltig.

Schwierig ist immer, wenn bestimmte, moderne Designvorstellungen erfüllt werden sollen, dann aber alles in Bio und Natur. Das sieht man sehr oft im Forum: Da sind alte Eichenbalken gewünscht, aber bitte mit glatter Oberfläche. Bitte natürliches Material, aber bitte keine natürlichen Eigenschaften.

Traditionelle Holzverarbeitung ist schon deshalb nachhaltig, weil die Leute ja früher nichts anderes hatten: Ein Schrank mit Rahmen und Füllung braucht keinerlei Plastik und hält ewig. Das Design folgt dann aber aus den Anforderungen.

Nachhaltigkeit fängt beim Design und der Konstruktion an.

Schellackstangen gehen, nur beim Schmelzen aufpassen: Bei zu hoher Temperatur kokeln die oder brennen sogar.

In der Küchenarbeitsplatte würde ich es trotzdem nicht machen, der Schmelzpunkt ist um die 80 Grad, meine Töpfe sind heißer. Da hätte ich Sorge, dass plötzlich geschmolzener Schellack am Boden klebt…
 

flüsterholz

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Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass der Schmelzpunkt bei Schellackstangen um einiges höher liegt, als bei normalem Schellack. Warum das so ist, weiß ich nicht. Evtl. weil der Schellack für die Herstellung der Stangen schonmal erhitzt wurde und sich dadurch Bestandteile des Schellacks schon verflüchtigt haben. Bei Hartwachs würde ich mal so ca 100° vermuten, bei Schellack nochmal höhere Temperaturen.
 

Anatelo

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Du hast Recht, dass wäre wirklich konsequent.
Danke für diesen Denkanstoß. Das ist wirklich ein nachvollziehbarer Einwand, der mich weiter denken lässt. Also im besten Sinne ein Denkanstoß.
Für dieses Projekt werde ich einen Kompromiss eingehen, aber bei zukünftigen werde ich diesen guten Gedanken mitnehmen… Wir haben noch ein völlig ungestaltetes Wohnzimmer mit gefeldertem Dielenboden („fränkisches Parkett“), da stehen noch aus der Studentenbude wild zusammengewürfelte Möbel rum. Das könnte eine Challenge werden, hier Möbel ohne Verleimungen rein zu bauen. Wobei gefelderte Schränke ja auch irgendwie zusammengefügt werden müssen. Also so ne Art Leimholz, dass ich von Brettern zu Platten komme. Oder nicht so tief anfertigen und breite Bretter nehmen… Jetzt laufe ich mal durchs Haus und schau mir die alten Schränke an, wie die genau gemacht sind…
Ich bin mir sicher, das sich Gutes Design und nachhaltig konsequenter Umweltschutz nicht ausschließen.
 

seschmi

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Weißleim ist sicher nicht das große Problem, wie beschrieben.

Selbst wenn man den nicht will, gibt es reichlich hervorragende Leime auf natürlicher Basis: Knochenleim, Fischleim, Kasein und mehr. Holz wird ja seit der Steinzeit verleimt, und viele dieser Verbindungen halten heute noch. Der Grund, dass die heute selten verwendet werden, liegt in der Verarbeitung: Für den gewerblichen Einsatz, wo Zeit Geld kostet, braucht es schnelle Verarbeitung und schnelles Härten. Kaum ein Kunde zahlt dem Schreiner Zeit für‘s Leimkochen.

So ist das eigentlich immer: Holzfußböden gab‘s ja schon hunderte Jahre vor Parkettkleber. Nur halt in einer bestimmten Bauweise mit entsprechendem Aussehen und Eigenschaften. Was nicht geht, ist natürliche Materialien verlangen und die Eigenschaften von Vinyl erwarten.
 
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