Umerziehung Linkshänder

buckdanny

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Hier wurde ja das Thema Umerziehung Linkshänder angerissen. Mir geht es jetzt nicht um das Für und Wider. Sondern eher wie lange die Umerziehung noch betrieben wurde. In meinem Umfeld war die Umerziehung in den 70er des letzten Jahrtausend kein Thema mehr. Gehe auf die 60 zu sind ja nicht alles so Alte Säcke hier wie ich dann muss die Umerziehung ja noch länger ein Thema gewesen sein.
 

Time_to_wonder

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Hier wurde ja das Thema Umerziehung Linkshänder angerissen. Mir geht es jetzt nicht um das Für und Wider. Sondern eher wie lange die Umerziehung noch betrieben wurde. In meinem Umfeld war die Umerziehung in den 70er des letzten Jahrtausend kein Thema mehr. Gehe auf die 60 zu sind ja nicht alles so Alte Säcke hier wie ich dann muss die Umerziehung ja noch länger ein Thema gewesen sein.
Als ich in 1980 in die Schule kam, war Umerziehung noch selbstverständlich, vorher im Kindergarten (Schneiden mit der Schere) auch.

Allerdings war ich damals ein kleiner DDR-Bürger, vielleicht war der Westen ja schneller bei dem Thema.
 

K2H

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Meine Schwester, Bj. 65 wurde nicht mehr umdressiert.... is heut noch e Linksdatsch....:emoji_sunglasses:
 

Daniboy

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Der Knackpunkt war sicher das Schreiben.
Dabei ist ja die Schreibrichtung und auch die Schriftart (Schulausgangsschrift) auf die Rechtsschreibung(!) ausgelegt.
Zusätzlich ist ja Tinte auch nicht so schnell trocknend, da ist mit links Schreiben auch unpraktisch.

Ich schätze, dass für Österreich das Umlernen in der Schule noch so anfangs 1960 gemacht wurde, werde mich aber mal in der Familie umhören.
 

kberg10

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Meine Frau Bj 63 musste als Linkshänder noch rechts Schreiben lernen, das verflucht sie bis heute.
 

weissbuche

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Bei mir ( Einschulung 1961) haben noch alle mit rechts geschrieben. Linkshänder gab es nicht und wenn, dann nicht lange. Ab Mitte der 70er war das dann kein Thema mehr. Mein Schwiegervater (Einschulung 1935) hat sein lebenlang unter der Zwangsumgewöhnung gelitten, man weiß ja heute, das das erhebliche Auswirkungen hat.
 

uli2003

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Ab Mitte der 70er war das dann kein Thema mehr.
Oh, in einigen Bundesländern bis in die 90er. Ich schriebs ja schon im anderen Thread - es können, müssen aber keine 'Nebenwirkungen' auftreten.
Persönlich stelle ich mir das Leben in der Rechtshänderwelt (es muss nun einmal eine dominante Gruppe geben, welches dann meist die Mehrheit ist) schon schwierig vor, und würde mich vermutlich - wenn ich selbst betroffen wäre - freiwillig rechtshändig orientieren.

Junior spielt Schlagzeug als Linkshänder im Rechtshänder-Aufbau. Sonst ist es auch echt schwer, mal woanders zu spielen. Er kommt aber gut klar.

(Linkshänder-Nagelscheren sind übrigens das schlimmste, was einem Rechtshänder morgens im Bad passieren kann :emoji_wink: )
 

yoghurt

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Meine kluge Ex-Frau kann vieles sehr geschickt mit beiden Händen. Generell gilt, dass sie Dinge die sie selbst erlernt hat mit links macht, während sie in der Schule alles mit rechts lernen musste. (Sowjetunion Anfang der 80er)
 

carsten

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Hallo

Einschulung 1980 in der damals größten Grundschule im Bundesland. Bin zwar Rechtshänder aber wir hatten tatsächlich mehr Linkshänder als Rechtshänder in der Klasse. Hat aber ebenso ob Brille oder nicht keinen interessiert. Einzig Geha oder Pelikan war DER Unterschied.
 

joh.t.

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Freund 72 Rheinland wurde massiv zu rechts gezwungen.
War ein Kampf bei meiner Schwester 76, dass sie links schreiben durfte.
Bin Beidhänder. Je älter ich werde desto mehr mache ich mit links.
 

seschmi

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Ich war mal durch eigene Blödheit gezwungen, für sechs Wochen alles mit links zu machen (Rechte Hand in Gips).

Das war eine interessante Erfahrung. Zum Beispiel habe ich dann zum ersten Mal kapiert, warum Scheren ein Problem sind.

Es war aber auch verblüffend, wie schnell man manche Sachen umgewöhnt, zum Beispiel die Maus. Mit links schreiben ging auch, halt langsam, aber genauso unleserlich wie rechts.

Trotzdem war ich froh, meine rechte Hand wieder benutzen zu können. Einzig die Maus habe ich noch eine Weile mit links benutzt: Das ist ganz praktisch, wenn man viele Zahlen in Excel eingeben muss, dann hat man die rechte Hand am Zifferblock und links an der Maus.

Wenn man den Computer gemeinsam mit anderen benutzt, macht man sich übrigens keine Freunde, wenn man die Maus auf Linksbedienung umstellt…
 

mj5

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Moin!
Der Knackpunkt war sicher das Schreiben.
Dabei ist ja die Schreibrichtung und auch die Schriftart (Schulausgangsschrift) auf die Rechtsschreibung(!) ausgelegt.
Zusätzlich ist ja Tinte auch nicht so schnell trocknend, da ist mit links Schreiben auch unpraktisch.
Ich, Rechtshaender, musste Anfang der Siebziger des letzten Jahrhunderts noch Nachsitzen... wegen mangelndem "Schoenschreiben".
"Lirum-Larum-Loeffelstiel", Nachsitzen am Geburtstag. Tolle Wurst! Klar, dasz da auch "Umerziehungsmasznahmen" noch Alltag waren.

(Linkshänder-Nagelscheren sind übrigens das schlimmste, was einem Rechtshänder morgens im Bad passieren kann :emoji_wink: )
Wenn ich barfusz drauftrete, dann ist es mir egal ob links- oder rechtshaendige Nagelschere.
Mein Nagelklipser (Zwilling) ist bi-directional! Der diskriminiert niemanden und ist in Sachen Verletzungsgefahr auch vorne...

Hallo
Einschulung 1980 in der damals größten Grundschule im Bundesland. Bin zwar Rechtshänder aber wir hatten tatsächlich mehr Linkshänder als Rechtshänder in der Klasse. Hat aber ebenso ob Brille oder nicht keinen interessiert. Einzig Geha oder Pelikan war DER Unterschied.
Oooops, werde alt. :emoji_grin: Mein vorletzter Fueller, ca. 1975 war natuerlich ein GEHA!
Dann kam in Sachen Schreibgeraet noch der Design-Klassiker Lamy Safary und Anfang der Achtziger war dann "School's out forever!".
Was fuer eine Zeit... Hannover hatte zwei fuehrende Fuellfederhalterhersteller (Schoenes Wort, oder?).
Und drei Fussballmannschaften in der 2ten Liga. Ob Du Brille traegst, oder mit Pelikan schreibst - egal! 96? Arminia? Oder OSV? :emoji_thinking:

Ich beneide meine bessere Haelfte. Die wechselt fliessend zwischen Links und Rechts. Haare schneiden mit Links, Steaks parieren mit Rechts.
Alles andere: Mal so, mal so. Die Flexibilitaet haett ich gern.
 

wasmachen

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Lamy.... das waren noch Zeiten. Keine Reservepatrone im Füller :emoji_cold_sweat:

Versteh den Stress darum aber auch ned soooo.... Als Rechtshänder schneide ich 'schnell' mit der Stichsäge mit Rechts, 'schön' dann mit Links.
Snowboard fahr ich eigentlich Regular, dadurch das ich symetrisch draufstehe aber auch immer wieder Goofy. Stimmt nur das Bild am Belag nicht :emoji_ghost:
 

Astlochfräser

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Ich sollte Anfang der 70er auch "umerzogen werden". Da ich aber nie verschmiert habe und in Schönschreiben eine eins hatte meinte meine Lehrerin man sollte das nicht ändern. Löffel, Gabel und Schere hab ich immer rechts gehalten.
 

IngoS

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(Linkshänder-Nagelscheren sind übrigens das schlimmste, was einem Rechtshänder morgens im Bad passieren kann :emoji_wink: )

Hallo,

Da muss ich schmunzeln. Habe Christiane (Linkshänderin) mal eine Linkshänderschere geschenkt. Sie ist nicht damit zurecht gekommen. Das Teil liegt ungenutzt im Schrank.

Gruß Ingo
 

uli2003

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Bei mir nutzt die auch niemand. Warum die angeschafft wurde weiß ich nicht, muss ich mal wegwerfen.
 

Rookie77

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Ich, Baujahr 77, konnte mein Linkshänder-dasein voll und ganz ausleben und zu meiner Schulzeit gab es tatsächlich schon einige Produkte für Linkshänder (Füller (ein grüner Geha) und Scheren). Das mit der Linkshänderschere habe ich jedoch nie auf die Kette bekommen und es dann irgendwann aufgegeben.

Man glaubt gar nicht, wie viele Produkte auf dem Markt für Rechtshänder gemacht sind. Es fängt teilweise bei Kleinigkeiten wie einer Schöpfkelle mit Ausgießer an und endet dann in einer Kettensäge, die es im Endeffekt nur für Rechtshänder gibt (der Grund warum ich keine habe :emoji_grin:).

Dafür werden wir Linkshänder ja immer für unsere Kreativität gelobt und so finden wir einfach Wege, mit solchen Dingen umzugehen (außer mit der Kettensäge).

Auch immer schön, bedruckte Tassen mit irgendeinem Bild oder Spruch drauf, den dann mein Gegenüber lesen kann, während die mir zugewandte Seite der Tasse unbedruckt ist :emoji_grin:

Edit: Die Verkäuferin in einem Musikladen wollte mir damals unbedingt eine Gitarre für Rechtshänder andrehen, weil, in ihren Worten, wir ja den Vorteil haben, mit der linken Hand so gut Akkorde greifen zu können. Auf meine Frage, warum dann nicht alle Rechtshänder ein Modell für Linkshänder spielen, konnte sie mir keine Antwort geben.
 

Salrok

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Ich, BJ 84, wurde im bayrisch ländlichen Kindergarten von 90-94, von (Zitat meiner Mutter) "den alten Weibern" noch von Links auf Rechtshänder umerzogen (obwohl das zu der Zeit schon verboten war).

Hat ziemlich schlimme folgen hinterlassen.
Ich habe zwar nur noch wage Erinnerungen daran, aber ich weiß das ich als Kind meine Linke Seite gehasst habe und immer darauf bedacht war, alles NUR mit rechts zu tun. Wenn ich versehentlich etwas mit links gemacht habe und mir das dann bewusst wurde. Hab ich mit der rechten Hand meine linke Hand geschlagen, zur Bestrafung. (Ja ich weiß, klingt völlig verrückt - aber ich war halt noch ein Kind).
Das ging viele Jahre so.

Mit der extremen Ausrichtung alle nur mit rechts zu machen, hab ich erst im späten Teenager alter aufgehört und das auch nur durch einen Zufall. Hatte in einem TV Bericht gelernt, dass die linke Gehirn hälfte, die rechte Körperhälfte steuert und umgekehrt. Das hieß dann für mich, je mehr ich meine rechte Hand nutze, desto mehr stärke ich eigentlich die gehasste Linke-Seite. Dadurch ergab das ganze Konzept keinen Sinn mehr und ich hab nach und nach aufgehört die Linke Hand so extrem zu meiden. Der Hass verschwand dann beiläufig im verlauf auch. Da war ich dann aber auch schon so Anfang 20.

Das ich umerzogen worden bin, hab ich erst mit Ende 20 erfahren.
Ich werde in dem Jahr 40 und das ganze hat bis heute noch Auswirkungen.
Mein rechter Arm und die rechte Hand sind (gemessen) immer noch mehr wie doppelt so stark, wie die Linke. Auch was Motorik usw. betrifft, bin ich mit links einfach völlig unbrauchbar.

Sicherlich kein typischer Verlauf für jemanden der Umerzogen wurde.
 
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