Ulmia versus Baumarkt

hijaside

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Guten Tag,

Darf ich die Profis etwas fragen: Ich überlege seit Wochen, ob ich mir eine gebrauchte Ulmia kaufe. Was mich wundert, ist folgendes. Die Gehrungssäge aus dem Baumarkt, sehr schlecht bewertet, sieht für mich als Neuling praktisch identisch aus (bis auf die charakteristische Farbe). Was also, frage ich mich, macht den Vortei der Ulmia in technologischer Sicht aus? Warum ist sie besser?

Vielleicht könnt Ihr mir helfen, ich bin etwas ratlos. Andreas
 

bello

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Dieses überflüssige Thema sollte doch im Sinne der Qualität des Forums sofort gelöscht werden.
Weder konkretisiert, was für eine Ulmia noch welcher Baumarktartikel.

Solche dahin gerotzten Themen sind doch völlig nervig!
 

hijaside

ww-fichte
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Ulmia 352, gebraucht (Ca 100 bis150€ in eBay) versus Noname bis Stanley (Ca 20 bis 45€ Neupreis).
 

SteffenH

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Nun, wie das immer so ist bei China Kopien. Sieht fast genau so aus, funktioniert aber oft wesentlich schlechter und ist weniger dauerhaft. Manchmal kann man sagen "für den Preis ok". Manchmal aber auch rausgeschmissenes Geld. Hatte neulich mal kurz so ein Teil in Gebrauch. Sägen tun die. Ganz allgemein auch eine Frage der, sagen wir mal, Mentalität. Die Arbeit macht um Grössenordnungen mehr Spass, wenn man wertiges Werkzeug hat. Das macht jedes Mal Freude, wenn man es in die Hand nimmt. Der China Krempel ist komplett emotionslos.
 

hijaside

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Das ist mir schon klar, danke - aber kannst Du erkennen, was genau den Schrottfaktor bei den Chinesen ausmacht?
 

AlGe

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Hallo Andreas,

man merkt den Unterschied an der Verarbeitung: Wie exakt sind die Winkeleinstellungen? Wie spielfrei läuft das Sägeblatt? Wie plan ist der Tisch? Usw.

Für den Rest müsste man die Modelle kennen.

Ich habe eine Gehrungssäge von Küpper und bin zufrieden.
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Andreas

als Eigenversuch könntest du einmal in einen
Baumarkt gehen und schauen ob da nicht solch
ein Teil für den "Kundenselberschnitt" rum steht.

Du nimmst dir eine etwas grössere Profilleiste und
versuchst einmal damit eine wirklich rechtwinklige
Ecke zu sägen. Wenn dir die Schnittqualität reicht,
kauf dir solch ein Teil.

Endlose Diskussionen über das Für und Wider einer
Fertigung in China brauchen wir dazu wirklich nicht.

Gruss Harald
 

pedder

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Ich habe vor Jahren mal mit einer Baumarktsäge gesägt. Geht auch. Flutscht halt nicht so schön.

Eine wesentliche Verbesserung der Schnittqualitätkann man mit einem richtig guten Sägeblatt erzielen. Von daher wäre es durchaus eine Überlegung wert, solch ein Blatt für eine japanische Gestellsäge passend auf eine Baumarktsäge zu machen.
Oder das mitgelieferte Blatt zu schärfen und die Schränkung anzupassen. Dürfte für einen Anfänger aber schwer sein und man brauch teine Diamantnadelfeile dreikant.
 

yoghurt

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Hallo,
das Ding mit der China-fertigung ist ja eben, dass man da Glück und Pech haben kann. Und zwar u.U. bei zwei identischen Geräten, die nebeneinander im Regal stehen. Es ist ja nicht zwangsläufig die Fertigung schlecht sondern die Qualitätskontrolle. "Probierschtst halt aus!!" (Wie der Seitenbacher sagen würde!)
 

SteffenH

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Auf Dauer macht das alles keinen Spass. "Zum ausprobieren" wäre ein Argument. Wenn man dann Spass an der Arbeit hat und die Ansprüche steigen, will man automatisch was Vernünftiges. Ich habe seit 20 Jahren eine Elu Kappsäge, die schnurrt präzise wie eh und je. Da macht jeder Schnitt Spass und das Ergebnis ist immer hervorragend.
 

Sägenbremser

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Wer immer noch keine Ulmia hat,
sollte aber bei der Steiner zuschlagen.

Welches Markenzeichen da nun drauf klebt
ist bei der Qualität eigentlich egal. Recht
gut erhalten schaut die auch noch aus.

Gruss Harald
 

hijaside

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Du kannst eine Ulmia nicht mit Baumarktgeraffel vergleichen.

Punkt aus.


Wieso nicht? Ich sehe allerdings, dass wenige darauf nicht antworten können :emoji_wink:

Danke an alle anderen, dass hilft mir schon weiter. Als Laie sehe ich leider die Unterschiede nicht, denn ich weiß (wusste) nicht, worauf es bei einer Gehrungssäge ankommt. Baugleich (Steiner) bezieht sich dann auch auf die Qualität oder kommt es da wieder darauf an (Qualitätskontrolle, wie in China)?
 

Time_to_wonder

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Ich habe so ein Ding aus dem Bauhaus. Die steht aber meist nur rum, wirklich arbeiten kann man damit nicht. Gründe:
- Die Einspannmöglichkeiten kann man vergessen, Plastikteile und völlig instabil
- Schraubzwingen lassen sich nicht vernünftig setzen, weil die Kanten schräg sind
- Die Führung hat richtig viel Spiel, so dass man NIE exakte Ergebnisse erzielt und einem der Schnitt IMMER wegläuft
- Die Plasik-Führungen sind ein Witz, extrem hakelig und nach ein paar mal Benutzen weggebrochen
- von Präzision alles in allem keine Spur, ne dichte Gehrung ist kaum möglich.

Fazit: Einzelne Gehrungen säge ich mittlerweile frei Hand, selbst da ist das Ergebnis besser. Will ich mal Sockelleisten o.ä. machen, leie ich mir bei einem Schreiner ne SYMMETRIC SYM 70 :emoji_wink:

Gruß Jörg
 

tiepel

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Hi,
bitte nicht schlagen.
Erst wollte ich ja gar nicht fragen, aber als Jörg die Festool genannt hat, tu ich´s halt doch :emoji_wink:
Was sind die Vorteile einer professionellen, manuellen Gehrungssäge gegenüber einer (halbwegs) guten Kappsäge? Oder was kann man mit der Gehrungssäge machen, das die Kappsäge nicht kann?
Wenn man bedenkt, dass so eine Ulmia ja neu um die 400 Euro kostet.
Gruss Reimund
 

Holzfummler

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Moin,
mal grundsätzlich: Qualitätsvergleiche funktionieren halbwegs objetiv nur über ZDF (Zahlen, Daten, Fakten).
Häufig wird hier China etc als nicht q-gerecht hingestellt, aber nichts konkretes dazu gesagt.
Bosch "Vorzeige-Firma" hat auch schon viel Mursk auf den Markt geworfen (egal ob grün oder blau).

Warum soll eine Alu-platte bei einer TKS schlechter sein gegenüber Grauguß? Wer kennt denn die genaue Alu-Legierung? Wer kennt die Lagertechnik und -materialen der Motoren inkl. der heutigen Steuerungselektronik? Wer kann sich eine Maschine mit 150 kg in den Keller wuchten?

Hochpreisig heißt nicht zwangsweise höchste Qualität.

Qualität läßt sich auch nicht über Q-Kontrolle hinprüfen, sondern muß designed und produziert werden.

Meine Empfehlung:
Jeder soll mal seine Anforderungen/Einsatzgebiet(e) ordentlich definieren und dann dem Geldbeutel entsprechend sich die ptentiellen Maschinen anschauen.
Diejenigen. die schon so ein Maschinchen besitzen, sollen ihre Erfahrungen, positive wie negative, aber ohne Polemik, kundtun, was hier auch viele machen. Dafür Danke, ich lerne gerne von Wissensträger. Die Entscheidung, was ich dann kaufe, treffe und verantworte ich allein.

Für mich ist bei Maschinen auch wichtig, wie gut der Service, wie gut die Ersatzteilversorgung ist. Was "früher" mal gut war, muß es heute nicht mehr sein. Und was heute nicht aus Germany kommt, muß nicht zwangsweise schlecht sein.

Hilfreicher wäre, zu sagen, worauf bei der Gehrungssäge zu achten bzw. wichtig ist.
Sägeblattführung, Sägeblattwechsel, Ablesbarkeit Winkeleinstellung, Winkelfixierung und und und...

Denjenigen, denen ich jetzt auf die Füße getreten bin, ja mußte mal sein, halten die Füße auch aus. :emoji_slight_smile:
Gruß
Thomas
 

pedder

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- Die Führung hat richtig viel Spiel, so dass man NIE exakte Ergebnisse erzielt und einem der Schnitt IMMER wegläuft

Der Zusammenhang stimmt meiner Meinung nach nicht oder wenigstens nicht unbedingt.

Ich habe mal eine Ulmia 354 geschärft, da mussten wir auch richtig an der Schränkung arbeiten, bis es passte. Wenn das Blatt nicht perfekt ist, hilft auch die beste Führung nicht. Anders Herum wird ein perfektes Blatt auch ohne perfekte Führung gerade aussägen, solange noch Spiel ist.

Liebe Grüße
Pedder
 

Macchia

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Hallo hijaside,

das meiste wurde bereits ja schon erwähnt.
Präzision und Langlebigkeit haben einen hohen Aufwand in der Fabrikation.
Toleranzen müssen eng gehalten werden, dies muss immer wieder kontrolliert und auch nachgestellt werden. Nur qualifizierte Leute können so einen Fertigungsprozess aufrecht erhalten. Die Materialauswahl (Legierungen) bedarf Eingangskontrolle (Labor) usw., usw..
Erst wenn alles zusammenspielt, darf da Ulmia, Kirschen, und wie all die heiligen Kühe heißen, zu recht ihr Logo drauf kleben und den damit verbundenen Preis.

Leider ist es so, dass auch bei namhaften Herstellern immer mehr gepfuscht wird.
"Made in Germany" wird zu oft mit Füßen getreten (Missbraucht) und wenn das so weiter geht haben wir dieses Prädikat bald verspielt.

Wenn du Glück hast erwischt du eine Baumarktsäge die gut ist und den Unterschied zu einer Ulmia wirst du kaum (nie?) feststellen können, weil du sie nicht jeden Tag strapazierst.

OT:
Eine Problematik die dazu kommt ist die, dass sich immer mehr Hobby-Werker teures Profigerät kaufen, diese aber nie richtig ausreizen, belasten, Reklamationen finden so kaum statt, denn keiner bemerkt die Schwächen/Standzeiten. Das legitimiert scheinbar einige Firmen ihre Standards herabsetzen zu können.
Leidtragende sind dann die Profis.

Aus meinem Bereich (u.a)
Den Unterschied zwischen einer 500,- € The North Face Jacke zu einer 80,- € Jacke vom Kaffeeröster wirst du nicht im Biergarten feststellen aber auf 4000 m am Monte Blanc :emoji_slight_smile:

Grummel

Gruß
Martin
 

Fiamingu

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Du kannst eine Ulmia nicht mit Baumarktgeraffel vergleichen.
Punkt aus.

Warum nicht?
Weil eine Ulmia mit korrekt geschärftem und geschränktem
Blatt immer winklig sägt. Es sei denn sie hat schon mal
einen Abflug gemacht. Das ist eine andere Liga.
Warum ich lieber mit der Ulmia in der Wohnung Fussleisten
säge liegt an der Staub und Lärmentwicklung.
 

hijaside

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Leidtragende sind dann die Profis.


Vielen Dank!

Wenn (was ich nicht weiß) die Profis aber den Hauptumsatz machen und die Hobbyleute nur einen Bruchteil, müsste sich das Geschäftsmodell doch irgendwann überholen - oder? Ich habe an anderen Beispielen so etwas gesehen und glaube durchaus, dass der Markt dann "aufräumt".
 

Macchia

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Hallo hijaside,

dein Wort in Gottes Ohren!
Wäre interessant die Verkaufszahlen an Gewerbe / Privat zu kennen.
Differenziert in Stückzahl / Umsatz.
Hier im Forum bekommt man den Eindruck, dass jeder mindestens eine Festool Maschine besitzt oder sich bald eine kaufen möchte.

Im Outdoor / Freizeit Markt sind das sicher andere Zahlen umso übler wird einem hier mitgespielt wenn man das Zeug berufsmäßig nützt.

Kauf dir die alte Ulmia, denn bald gibt es so was nicht mehr.
Ist ne Kapitalanlage:emoji_slight_smile:

Gruß
Martin
 

hijaside

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Das heißt (jetzt völlig OT), dass der Outdoor-Klamottenmarkt komplett versagt? Ich hatte in der TW kürzlich etwas über Under Armor gelesen, das war interessant - von Null auf ein paar Mrd.€ (nicht Mio.!), weil die wirklich was zu bieten haben.

Viele Grüße, Andreas
 

Macchia

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... sorry an alle Holzwürmer wegen dem OT.

Hallo hijaside,

kenne mich nur im Bergsportbereich aus und da ist es tatsächlich eine Katastrophe.
The North Face, Mammut, Millet etc. zu 90 % billige Massenware.
(bei TNF sollte Summit draufstehen doppelter Preis für noch gute Qualität)

Bin mal gespannt wenn der anwachsende DIY Markt das für sich entdeckt.
Dann muss man wahrscheinlich auch Röntgenaugen haben um gut von böse zu unterscheiden. Nicht so wie früher Bosch grün oder blau.

... und wird's die Ulmia?

übrigens ich hatte mal so eine Gehrungssäge aus dem Baumarkt und kann mich noch daran erinnern (schon ewig her), dass das Sägeblatt nicht ordentlich gespannt werden konnte und die Führungen nicht genau parallel waren, hab dann meine Gehrungslade wieder benützt.

Gruß
Martin
 
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