Ulmia Lötgerät für Bandsägeblätter! Wer kennt das?

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ww-robinie
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Moin zusammen,

konnte heute wieder mal nicht widerstehen und habe bei Ebay Kleinanzeigen blind zugeschlagen.
Ich habe für 25 Euro dieses Gerät hier gekauft:

Augenscheinlich in gutem Zustand. Ist wohl ein Bandsägeblatt Lötgerät. Konnte nicht so viel an Infos darüber finden. Eigentlich nur diese Seiten hier:
https://www.ideal-werk.com/uber-ideal/#group-2
Scheint baugleich zu sein. Bin etwas überrascht, wie alt das Gerät zu sein scheint, 1930/1940? Hatte ne Umia Gehrungssäge von 1935, die war von der Lackierung her identisch, könnte also hinkommen. Dafür sieht das Gerät aber noch TOP aus!
Dann habe ich dieses Video eines sehr ähnlichen GErätes gefunden:

Könnt ihr mir was über das Gerät berichten? Taugt das was oder ist es Steinzeittechnik? Habe mich bisher nicht getraut es einzustecken, da ich keinen Plan habe, was dann passiert.
Brauche ich da ein Zubehör?

Würde mich über jegliche Infos sehr freuen.

LG,

Flo
 

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gepi

ww-esche
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Hallo,
es wird hier nicht gelötet, sondern geschweißt. Ist ähnlich wie beim Punktschweißen, durch den fließenden Strom wird das Material an den Enden die aufeinanderstoßen erhitzt / geschmolzen und anschließend werden die Enden zusammengepresst. Durch anschließendes nochmaliges Erhitzen wird die Schweißstelle geglüht und die Strödigkeit aus dem Material genommen.
Wäre es Löten, so müsste ein Lot hinzugefügt werden. Diese Art der Verbindung wäre auch bei Bandsägeblättern nicht haltbar.
 

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Hallo Gerhard,
danke für die Infos. D.h. die Methode ist heute noch zeitgemäß? Verstehe ich es richtig, dass das Sägeband beim Vorgang unter Strom steht?

Viele Grüße,

Flo
 

gepi

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Ja, das Sägeband steht unter Strom, ist aber eine ungefährliche Niederspannung mit hohem Stromfluss.
Ich kenne diese Methode von Bandsägen aus dem Stahl- bzw. Werkzeugbau, da sind die Schweißvorrichtungen oft direkt an der Bandsäge montiert bzw. gehören zur Ausstattung dazu.
 

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Also gutes Teil?
Bedeutet das, ich sollte das Band nicht berühren? Muss dann mal schauen, ob ich an eine Bedienungsanleitung komme. Habe noch keine rechte Idee, wie das funktioniert. Müssen die Blätter überlappen? Wann ist der rechte Zeitpunkt um die zu pressen? Sufe 1 = schweißen, Stufe 2 = nochmaliges Erhitzen?

Finde ich ja jetzt nochmal spannender :emoji_slight_smile:
 
Zuletzt bearbeitet:

gepi

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Kommt natürlich auf den Zustand des Gerätes an, ist aber auch heute noch die gängige Methode. Wichtig ist nach dem Schweißen die richtige Glühtemperatur bzw. Glühdauer einzuhalten damit die Schweißstelle nicht zu spröde bleibt, bzw. nicht zu weich wird.
Wird im Werkzeugbau oft benötigt wenn z.B. Innenkonturen auszusägen sind.
 

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In dem Video geht das ja recht fix, kann aber nicht wirklich erkennen, was genau die Punkte sind, an denen er reagiert.
Vielleicht findet sich ja hier jmd, der sich damit auskennt? Ich werde morgen sonst mal bei Ideal anfragen. Deren Teil scheint baugleich mit dem Ulmia Gerät zu sein. Vielleicht komme ich da ja noch an Unterlagen.

Viele Grüße,

Flo
 

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Hallo Uli,

hast du das aktuell noch im Einsatz? Kannst du etwas mehr dazu sagen?

Gruß,

Flo
 

gepi

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Also gutes Teil?
Bedeutet das, ich sollte das Band nicht berühren? Muss dann mal schauen, ob ich an eine Bedienungsanleitung komme. Habe noch keine rechte Idee, wie das funktioniert. Müssen die Blätter überlappen? Wann ist der rechte Zeitpunkt um die zu pressen? Sufe 1 = schweißen, Stufe 2 = nochmaliges Erhitzen?

Finde ich ja jetzt nochmal spannender :emoji_slight_smile:

Hallo,
die Enden des Sägeblattes müssen stumpf aneinander liegen und in den beiden "Zangen" festgeklemmt sein.
Zuerst muß dann Stufe 1 = schweißen gedrückt werden bis die Verbindungsstelle weißglühend ist (evtl. die Enden ein wenig zusammendrücken falls dies nicht automatisch geschieht). Nach dem auskühlen der Schweißstelle die Stufe 2 = nochmaliges Erhitzen drücken bis die Verbindungstelle dunkelrot glüht. Durch die Dauer des "nochmaligen Erhitzens (Farbton des Glühens) wird die Zähigkeit der Scheißstelle bestimmt, hier ist evtl. ein wenig zu Testen / Experimentieren.
Bei den heutigen ist ein Berühren des Sägebandes gefahrlos möglich.
 

Free

ww-robinie
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Ah ok, das hört sich gut an.
Die Spannung macht mir noch etas Sorge. Andererseits sind die Auflagen ja alle aus Metall, das heißt in meinen Augen muss das ganze Ding dann ja unter Spannung stehen. Sonst müssten die ja isoliert sein. Uli, kannst du noch etwas dazu sagen?

Gruß,

Flo
 

gepi

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Hallo,

bei dem Teil im Video handelt es sich um ein Schweißgerät, da nicht zu sehen ist wie ein Hartlot zugefügt wird. Außerdem würde bei der gezeigten Temperatur (Sägeband ist weißglühend) das Hartlot verbrennen. Bei eine Hartlötung ist außerdem ein Glühen nicht erforderlich sondern eher Kontraproduktiv.
 

uli2003

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Das Video mit Kinderstimmen im Hintergrund zeigt ja kein Ergebnis.
Glühend werden die bei dem Ideal-Gerät auch, aber bei weitem nicht heiß genug um zu schweißen.
Mein Pa hat das Teil noch bedient, ich nicht mehr. Er sagt aber, dass man dort Lötplättchen für haben musste.
Ohne diese passiert gar nichts.

Ich kann aber gerne mal fragen was das für ein Lot war.
 

ranx

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moin,

in dem Video wird ein Lötgerät gezeigt, da braucht es die Lötplättchen.
Die Temperatur anhand der Glühfarbe ist für Silberlot zu hoch.
Ob da Messing oder Silberlot für genommen wurde weiß ich nicht
mehr, ich hatte auch mal so eine Lötvorrichtung mit einer Dose
Lötplättchen gesehen. Wenn man Löten kann sieht man die
Temperatur an der Farbe des glühens.

Beim stumpf schweißen müssen die Enden gegen einander geschoben
werden wenn die Schweißtemperatur erreicht ist ...

LG uwe
 

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Guten Morgen zusammen,

wollte nochmals eine Rückmeldung zu dem Thema geben.
Ich habe heute mit einen sehr freundlichen Mitarbeiter der Firma Ideal telefoniert, wo das Gerät wohl um 1940 für Ulmia produziert wurde.
Folgende Infos habe ich erhalten:
Das Gerät ist ein Lötgerät. Man sollte die beiden Sägebandenden auf einer Fläche, die der Breite des Sageblattes entspricht so anschleifen, dass beide Enden einander überlappend nach dem Löten die gleiche Dicke haben, wie das sonstige Sägeband.
Dann muß auf die zu verlötende Stelle "Silberlöt" und ein Fließmittel gegeben werden.
Dann mittels des Hebels auf der Seite des Gerätes Strom auf das Band geben. Es fließen wohl nur 2-3 Volt, also tatsächlich völlig ungefährlich.
Die überlappende Stelle durch etwas Druck mit einen Schraubenzieher "in Verbindung" bringen und den Hebel immer wieder betätigen und wieder loslassen, damit das Band sich langsam erwärmt. Wenn es heiß genug ist, mit dem Hebel "verpressen". Dabei sollte das Silberlöt an den Seiten heraus quellen.

Wenn das Löten erfolgreich war, die Stelle erneut vorsichtig erhitzen. Vorsichtig deshalb, weil das verbliebene Silberlöt nicht wieder flüssig werden darf. Sonst löst sich die Naht wieder.

Die Hebelstellungen 1+2 sind für unterschiedlich breite Bänder gedacht, da bei schmalen Bändern weniger Energie benötigt wird, um sie zu erhitzen.

Ich hoffe, dass diese Informationen zukünftigen Fragen zu diesem Thema Antworten bieten.

Ich selbst werde das Gerät wieder verkaufen, ich befürchte bei den wenigen Bändern die bei mir reißen, bräuchte ich ewig, bis ich den Dreh raus habe. Scheint wohl schon eine Technik zu sein, die einer gewissen Erfahrung bedarf. Dafür produziere ich aber nicht genug Material :emoji_slight_smile:

Mal schauen was für das Gerät zu bekommen ist.

Danke für alle Antworten und Infos zu dem Thema!

Viele Grüße,

Flo
 

rafikus

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Mal schauen was für das Gerät zu bekommen ist.
Befürchtest du, dass du weniger bekommst als die 25,00 Euro, welche Du ausgeben musstest?
Für die 25,00 Euro sollte eigentlich ein Käufer finden lassen.

rafikus

ps. interessant, welch unterschiedliche Beiträge hier mit dem Thema "Schweißen" und "Löten" zustande gekommen sind :emoji_smirk:
 

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Hallo Rafikus,

nein ich habe keine Sorge, ob ich die 25 Euro bekomme. Habe es jetzt für 110 Euro eingestellt. Habe dann ja noch reichlich Spielraum nach unten zu gehen. Im Netz finden sich irre Preise von bis zu 400 Euro für das Teil, das halte ich für Unsinn.
Aber wenn ich damit ein wenig Gewinn machen kann, wäre ich nicht unglücklich. :emoji_slight_smile:

Mal schauen...

Viele Grüße,

Flo
 

uli2003

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Die Anleitung deckt sich mit den Aussagen meines Vaters, ich habe ihn mal gefragt. Es war wohl schon etwas Übung nötig, das hinzubekommen.
Weißglühend wird das Band bei dem Ideal Gerät nicht, eher orange. Das mag (je nach Kamera) im Video etwas täuschen.
Und da Silberlot irgendwo um die 700° schmilzt, braucht es schon etwas Temperatur, man soll ja jetzt auch keine 5 Minuten glühen lassen.
Ein Lötkolben ist auch deutlich heißer, als das Lötzinn zum schmelzen benötigt.

Grüße
Uli
 

eljoscha

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Hallo woodworker,
bin neu im Bunde und über die Suchfunktion (Bandsägeblatt löten oder schweißen ---- was ist besser?) hier gelandet.
Wer seine BS häufig nutzt, kann mit Rollenware schon einiges sparen.
Da drängt sich die Frage, selbst schweißen oder löten auf. Hab keinen Austausch zum Thema gefunden.
Besteht Interesse an einem eigenständigen Austausch zu diesem Thema?
Würde dann einen eröffnen.
:emoji_thumbsup: eljoscha
 
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