Treppe (Beton) - Unsicherheit in der Planung

Helibob

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Hi,

ich habe etwas Bedenken in der gemachten Planung einer Betontreppe für ein EFH.
Meine als Laie gemachten Nachberechnung der Zeichnungsangaben, werfen bei mir erhebliche Bedenken auf. (Wenn auch der Zeichner/Planer alles als fachgerecht verteidigt, bzw. "das macht der Treppenbauer dann schon noch". Wenn man diesen vorher fragt bestimmt, aber wenn die Decke jetzt nun bereits mit falschen Maß betoniert ist…) .

Da hier einige Treppenbauer, bzw. Fachkundige unterwegs sind, wäre ich dankbar um euere Meinung.

Bei der Treppe handelt es sich um eine Podesttreppe (L-förmig, Podest zum Schluss hinaus für Richtungswechsel) mit "nur" geraden Stufen.

Schrittmaßregel:
16,9cm × 2 + 26,5cm = 60,3cm ≠ 61cm bis 65cm

Sicherheitsregel:
16,9cm + 26,5cm = 43,4cm ≠ 46cm

Quelle für meine Berechnungen:
https://www.bauen.de/a/treppe-berechnen-ueberblick-ueber-die-wichtigsten-formeln.html

Gruß Matze
 

Heener

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Hast Du die Fussbodenaufbauten berücksichtigt?
Es sieht im Rohbau manchmal komisch aus, wenn im EG mehr Dämmung als im OG drauf kommt.
Ansonsten sollte die Schrittmaßregel schon auch an der Rohtreppe angelegt sein, sonst müsste z.B. bei Belegung mit Naturstein die Setzstufe immer weiter vorrücken, was weder für die Stabilität noch für die Durchgangshöhe gut wäre.....
Bin kein Treppenplaner, aber Betonbauer/Maurer und habe schon Treppen gerechnet, geplant und ausgeführt.
Gruß
 

Helibob

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In beiden Geschossen sind 16cm für Estrich eingeplant, Geschosshöhe beträgt laut Plan 270, müsste ich morgen mal real nachmessen.
Die Zahlen (Auftrittsmaß und Steigungshöhe) hat der Planer direkt im Plan so angegeben.
 

Helibob

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…Durchgangshöhe…
…Treppenlochlänge…
Ein Punkt der bei mir keine Relevanz hat, hab großflächig offen gelassen.
Probleme bei einer etwaigen Änderung sehe ich am Treppenantritt im OG - wenn man das so nennt - da die Betondecke bereits vorhanden und hier das Auftrittsmaß bis zum Podest unter Umständen nicht mehr erhöht werden kann für 3 Stufen.
Auf der langen Seite kann der Treppenanfang ggf. auch etwas "früher" anfangen (schätze 20 bis 30cm wären da bis zur späteren geöffneten Haustür noch drin).
 

Helibob

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Habe vor Ort nochmal nachgemessen und mal ein Foto von aktuellen Zustand gemacht.
Höhe Betonoberkante zu Rohfußboden habe ich mit 287cm gemessen, da unten und oben jeweils 16cm Estrich dazukommen, bleibt das Maß für Geschosshöhe somit auch 287cm. Dies hat der Planer/Zeichner schon nicht so im Plan (16x16,9cm)
Im fehlt also entweder 1 Stufe oder die einzelne Stufenhöhe wäre um 1cm daneben.

Das war auch gleich Anlass für mich, Ihn damit doch gleich per email damit zu konfrontieren. - Es passt ja nun definitiv irgendwie nicht.

Dennoch wäre ich dankbar um euere Meinung, ob man eine nicht norm-gerechte Treppe überhaupt akzeptieren soll, bzw. muss oder ob geringfügige Abweichungen nicht so "wild" sind und welche Lösung ihr nun anstreben würdet, bzw. überhaupt realistisch möglich ist.
Ist ja nicht so, dass es nicht anders gegangen wäre - denn Raum dafür hatte ich mMn ausreichend groß dimensioniert vorgegeben.

Die Treppenlochlänge wäre auch interessant und was gegenüber des Treppenantrittes mit welchem Abstand geplant ist.
Die lichte Breite von der Außenmauer bis zu Betonkante (im Bild die überstehende Betonkante mit der einen Stütze drin) beträgt 200,5cm.
Die Gesamtbreite ohne den Übergang sind 250cm, die Türe ist später für den Technikraum. Links vom 1. Bild, einmal vorne Fenster und hinten eine Balkontür.
Die Treppenbreite ist mit 120cm geplant, demnach ergibt sich folgende Rechnung 120cm + 3xAuftrittbreite oder wenn man die fehlende Höhe als zusätzliche Stufe berechnet 120cm + 4 x Auftrittbreite
Der vordere Teil (die lange Seite der Podestreppe) ist komplett offen.

Berechnung bei Beibehaltung von ca. 16,9cm hohen Stufen (eine zusätzliche Stufe) - Podesthöhe/Balkontür würde dann gleich bleiben, Fenster (Öffnen) müsste geprüft werden:

Stufenhöhe: 287cm : 17 ≈ 16,9cm
Auftrittsbreite: 63cm - 2 x ~ 16,9 ≈ 29,2cm; Gegenberechung Sicherheitsmaß: 46 - 16,9cm ≈ 29,1cm
Treppenloch: 120cm + (3+1) x 29,2cm = 236,4cm (Differenz von rund 36cm!)

Alternative Berechnung mit höheren 16 Stufen - Podesthöhe weicht ab, Fenster (Öffnen) müsste geprüft werden:

Stufenhöhe: 287cm : 16 ≈ 17,9cm
Auftrittsbreite: 63cm - 2 x ~ 17,9 ≈ 27,1cm; Gegenberechnung mit Sicherheitsmaß : 46 - 17,9cm ≈ 28,1cm
Treppenloch: 120cm + 3 x 28,1cm = 204,3cm Differenz von "nur" rund 4cm

IMG_20221008_184106_5_webedit.jpg IMG_20221003_132347_9_webedit.jpg

Gruß Matze
 

Heener

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Hallo,
Die 4cm fehlen dann wo oder sind zuviel?
Zunächst bin ich auf die Antwort und Lösung des Planers gespannt....
Die 2. Lösung geht sich ja auch noch bequem, ist meine Meinung.
Zur Not muss das Podest einer Wendelung/Verziehung einiger Stufen weichen.
Grüße
 

Helibob

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Wendelung wollte ich ja gerade vermeiden.
Balkontür soll hier ja noch gut zu öffnen sein.
Ist der Zugang zur neuen Werkstatt, darum auch 120cm Breite.
 

Helibob

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… oder halt für ne Werkstatt, wenn schon nicht ebenerdig.
Du meinst die Treppe dann "nur" 115cm breit auszuführen?!
Nicht schön, aber vermutlich der beste Kompromiss.
Da das "Auge" alles offen ist, ist das hoffentlich in der Praxis keine Einschränkung und immer noch ausreichend breit.
Probleme könnte dann nur noch der Fensterausschnitt bereiten <edit>da alle Stufen ja auch nach vorne wandern (bei ca. 10 Stück sind es 15cm</edit>

Aufregen kann ich mich trotzdem darüber.

Gruß Matze
 

Heener

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Klar,
In Ordnung ist das nicht!
Da bist Du in bester Gesellschaft bei ähnlichen Threads.
Meiner Meinung nach muss der Profi für sein Tun gerade stehen, aber leider ist das rechtlich nicht ganz so einfach....
Halte uns bitte mit dem Planer auf dem Laufenden.
 

Helibob

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:emoji_thinking: - was mir gerade so kommt, das "Eisen" (Armierung) ist bereits da - hab ich im Detail nicht genau im Kopf inwieweit sich das Praxisgerecht dann schnell mal etwas kleiner einbauen lässt, bzw. länger durch das breitere Auftrittsmaß als geplant.
 

Holz-Christian

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Servus, es wäre mit dem Statiker abzuklären ob man den Überhang bezüglich Bewehrung entsprechend zurück schneiden kann/ darf.
Natürlich auf Kosten des Planers.
Falls der wirklich Murks gemacht hat.

Edit, das wird ja eine Betontreppe, hab ich gerade an der Bewehrung gesehen.

Blöd…
 

Heener

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:emoji_thinking: - was mir gerade so kommt, das "Eisen" (Armierung) ist bereits da - hab ich im Detail nicht genau im Kopf inwieweit sich das Praxisgerecht dann schnell mal etwas kleiner einbauen lässt, bzw. länger durch das breitere Auftrittsmaß als geplant.
Das ist bestimmt vorgebogen, schwierig zu ändern bis gar nicht.
Eine Ortbetontreppe wird das, keine Fertigtreppe?
Selten noch gesehen....dass es nicht fertig eingehoben wird.
 

Helibob

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@Heener
Die langen Stäbe sind unten vorgebogen, ob ausreichend Überlappung <edit>oben am Übergang zur Plattform,</edit> das hier die fehlende Länge kompensiert werden könnte, bin ich aktuell überfragt.
Die Armierungspläne habe ich nicht direkt erhalten (genauso wenig wie damals sein Deckenplan).
 
Zuletzt bearbeitet:

Holz-Christian

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@Holz-Christian:
Wie würdest du das Auftrittsmaß von den nur 26,5cm geplanten bei 17,9cm Stufenhöhe einschätzen? Geht gar nichz oder "nur" unschön?
Sicherlich nicht ideal, aber immer noch keine Hühnerleiter.:emoji_wink:
Kommt halt im realen Leben auch immer noch auf die Statur der die hauptsächlich benutzenden Personen an.
Ich mit meinen lediglich 1,76 hätte da keine Probleme.
Aber das sind halt realistische Betrachtungen.
 

Heener

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@Heener
Die langen Stäbe sind unten vorgebogen, ob ausreichend Überlappung <edit>oben am Übergang zur Plattform,</edit> das hier die fehlende Länge kompensiert werden könnte, bin ich aktuell überfragt.
Die Armierungspläne habe ich nicht direkt erhalten (genauso wenig wie damals sein Deckenplan).
Es passt so oder so nicht, wenn der Fehler sich als so grob herausstellt....
Der Planer antwortet die Woche, dann kannst Du Dich danach richten, wie Du weiter verfahren möchtest.
Man sollte ihn auf jeden Fall zur Baustelle laden, um das vor Ort zu klären.
Ist er auch Dein Architekt oder Bauleiter? Sonst muss der auch dazu, um zeitnah eine Lösung zu bekommen.
 

Helibob

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Mir kam auch noch eine Lösung - manchmal ist es gut eine weitere Nacht nochmal darüber zu schlafen. Die fehlerhafte Zeichnung hat mich irritiert, plus die Aufregung über den Sachverhalt.

Planer/Zeichner hatte ja die Treppe zu niedrig, weil aus meiner Sicht er den oberen Estrich außer acht gelassen hat.
Also kommt die letzte, fertigbelegte Stufe mind. ja um die 16cm hoch.
Ich habe für Belag/Ausgleich 6cm angegeben/einkalkuliert. Demnach sollten die fehlenden 4cm im Treppenloch mit immer noch 10cm Reststärke "überhängen" können. ^^hoffe ihr versteht, was ich meine.

Der Planer/Zeichner hat sich bisher nicht zu meiner email geäußert.

Der Chef hatte sich jedoch unabhängig davon gemeldet und mich beruhigt, dass der Treppenbauer nicht ohne meine Rücksprache anfangen würde und dieser eigentlich "richtig" vor Ort plant und ausführt.
Auch die Möglichkeit des "Überhang" hat er bestätigt.

Dann hoffe ich, dass das auch wirklich vorher mit mir abgestimmt wird.

Gruß Matze
 
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