Trapezblech Carportdach: Schrauben erneuern sinnvoll?

Erbsensuppe

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Hallo zusammen,

unser Carport ist jetzt 20 Jahre alt und auf der Unterseite läuft vermutlich durch die Schraubenlöcher Wasser durch.
Der Carport ist ziemlich solide gebaut und bisher hatten wir damit keine Probleme.

Was ist das sinnvollste hier?
Die Schrauben rausdrehen und durch neue ersetzen (mit entsprechender gummierter Unterlagscheibe)? Hilft das? IMG_8047.jpeg IMG_8070.jpeg
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Auf dem zweiten Bild sieht es so aus, als wenn es eindeutig durch die schrauben kommt. Auf dem ersten sieht es aber auch so aus, als wenn der Stoß falsch herum ist..
 

Erbsensuppe

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Ja, es scheint durch die Schraubenlöcher zu kommen.
Das Gefälle läuft im Bild von rechts nach links. Der Stoß ist also richtig
 

IngoS

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Hallo,

auch wenn der Stoß richtig rum verarbeitet ist, kann es bei dieser extrem flachen Neigung passieren, dass Wasser durch die marode Fugenabdichtung zurückgedrückt wird. Das solltest du erstmal genau prüfen.
Die Schrauben sind bei den Blechen in die flachere Hochsicke gedreht. Sind die Bleche da richtig gegen das Holz gezogen, so dass die Kunststoffdichtung stramm anliegt? Unter Umständen muss da nachgezogen werden. Dreh mal eine Schraube raus und untersuche die Dichtung. Ist sie spröde und bröselig, lohnt es, die Schrauben auszutauschen, weil die Bleche noch ordentlich aussehen.
Denk auch drann, dass sich unter den Blechen Schwitzwasser sammelt, welches dann unter den Blechen lang läuft und an den Sparren abtropft.

Gruß

Ingo
 

Erbsensuppe

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Hey,
danke für die Ratschläge.
Dann werd ich mal raufsteigen und die Schrauben genauer ansehen. Dann austauschen. Mal sehen, ob das reicht.
 

Bastelheiko

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Hi,
gibt es ein Mindesgefälle für diese Trapezbleche?
Gruß Reimund

Je nach Hersteller 10 - 15 °Grad Gefälle.
Kalotten wären besser als Schrauben, die in den Sicken liegen. Allerdings auch teurer.
Dafür bleiben keine Blätter an den Schrauben hängen und was ablaufen kann läuft besser ab.

VG
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Je nach Hersteller 10 - 15 °Grad Gefälle.
Kalotten wären besser als Schrauben, die in den Sicken liegen. Allerdings auch teurer.
Dafür bleiben keine Blätter an den Schrauben hängen und was ablaufen kann läuft besser ab.

VG
Nee, meist werden 5 Grad angegeben...

Nein, die Verschraubung hat immer auf dem Steg zu erfolgen. Auch dort kann man Kalotten einsetzen bzw. wird auch empfohlen.
Nee, beides ist zulässig
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Macht aber doch kein Sinn die wasserführende Sicke zu durchbohren, das ist doch immer eine Schwachstelle und Sammelstelle für Blätter Moos etc.
Ja und nein. Das hängt ja vom ganz vielen Faktoren ab. Dachneigung, Umgebung, Optik und was weiß ich. Ich persönlich finde die kalotten hässlich. Haben letztens ein Hausdach aus Blech in stehfalzoptik gemacht, da gibt es ja im Grunde ein riesiges Tal. Da war Herstellervorgabe dort zu schrauben.
Im Wesentlichen ging es mir darum zu betonen, dass es dich zulässig ist, grundsätzlich hast du natürlich Recht
 

Bastelheiko

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Macht aber doch kein Sinn die wasserführende Sicke zu durchbohren, das ist doch immer eine Schwachstelle und Sammelstelle für Blätter Moos etc.

Sehr richtig.
Nur gibt es ja die Leute, die Stacheldraht in den Taschen haben oder nie das Carportdach ab und an mal reinigen oder aber beim Nachbar schauen, bei dem in den Sicken Schrauben sind.
Beides hält seeeehr lange dicht wenn nicht übermäßig festgezogen wird. Das ist halt der Knackpunkt für die Dauer der Dichtheit.
Erneuere diesen Monat ein Carportdach. Befestigung in der Sicke oder mit Kalotten obendrauf.
Mehrpreis Material irgendwo bei 80 €. Thema "Vorteile von Kalotten bei Windlast" lasse ich aus Ahnungslosigkeit mal außen vor.

Er ist IT´ler und hat gegoogelt.
Im Gegensatz zu sehr vielen jungen Leuten heutzutage ist er in der Lage, sich in ihm bisher unbekannten Problematiken einzuarbeiten und sich die Informationen zu holen die relevant sind. Und dann die Entscheidung selbst zu treffen.
Das Ergebnis seiner Recherche jedenfalls war eindeutig. Er ist somit mein erster "Kalottenkunde"bei Carports.


Ich hatte mal ein ausführliches Gespräch mit einer Personalchefin.
Die erwähnte die Unfähigkeit von vielen eigentlich gut ausgebildeten Schmalspurspezialisten, sich alleine selbstständig in ihnen bisher unbekannte Problematiken einzuarbeiten.
Die Ausführung seiner ganzen Renovierarbeiten übrigens würden manchen Handwerker neidisch machen.
Und die Angebote von Zimmereifirmen die sowieso keine Zeit haben reichten bis zu 6000 € Abwehrpreis.
Da wurde ich in einer der seltenen Fälle auch neidisch. Ehrlich gesagt mache ich langweilige Carports sehr selten, da ich bisher dachte das bringt ´eh keine Kohle. Immer nur wenn ich irgendwas vor Ort machte und ich gefragt wurde ob ich das auch machen kann.


Nee, meist werden 5 Grad angegeben...

Bei durchgehenden Blechen ist das wohl so mit mind. 3-5°. Geht ja auch um die "Rutschfähigkeit"
Bei gestückelten je nach Hersteller wegen der Überlappung oder den Dichtbändern und Art der Profile gerne mal mehr.
Und da ich beim ersten Mal keinerlei Ahnung hatte, musste ich mir die Merkblätter durchlesen. Habe deshalb vielleicht einiges nicht mehr so ganz richtiger Erinnerung, da sowas nie gefragt wird. Immer nur, was das kostet und nicht, ob man dann auch darauf herumlatschen kann.

Ich habe immer nur gestückelte Varianten gesehen in dem Bereich Carport. Keine Ahnung warum.
Bisher hatte ich Trapezbleche von Siegmetall aus Baden-Württemberg. Die konnten Teile von jeder noch so verwinkelten Ecke oder Profile liefern nach Maß und nach Foto. Da ist so ein Familienbetrieb um Welten besser als ein Kistenschieberbaumarkt.
Transport nach Hamburg kostete pauschal 10 €, da deren Zwischenlager in Seevetal war. Nun ist es dicht und er Transport kostet nun 200 €.

VG
 

woodtr1

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Kann mir jemand sagen, woher die Striche weiß sind? Regenwasser enthält ja normalerweise kein Kalk, dass sich dort ablagern könnte.
Und das alle Dichtungen an einem Balken gleichzeitig versagen.

@Erbsensuppe hast du mal nach einem Regen geschaut, ob es dort nass wird.

Ein weit hergeholter Gedanke wäre, dass im Winter die warme, salzhaltige Luft (Auto) am kalten Dach kondensiert und dem Gefälle folgend auf den Balken läuft. Aber ist jetzt mehr eine theoretisches Gedankespiel als praktisches Wissen.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Man sollte sich bei einem starken Regenguss einfach Mal ins Carport stellen, um dies zu überprüfen oder das ganze Szenario simulieren... Denke damit könnte man schnell Klarheit schaffen.
 

hukiman

ww-ahorn
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Guten Morgen,

also wenn es mein Dach wäre, würde ich komplett erneuern...

1. Neue Bleche ohne einen Stoß verbauen
Das Dach ist sehr flach (sieht zumindest auf dem Foto so aus), da ist ein Stoß immer eine Schwachstelle. Wir beziehen unsere Bleche bei der Firma Feilmeier, da kann man auch direkt als Privatkunde einkaufen. Dort bekommst du die Bleche in der Länge Zentimetergenau. Da es ein Carport ist würde ich auf jeden Fall Bleche mit einem Antikondensvlies verbauen. Wichtig ist hier, dass das Vlies am unteren Ende der Dachrinne ca. 10cm abgezogen wird, da sich das Wasser sonst zurückzieht. (Vlies einfach mit dem Cutter einschneiden und abziehen) Am oberen Ende die Tiefsicke hochbiegen, damit der Wind nicht das Wasser über den First hinausblasen kann.

2. Bleche immer auf der Hochsicke verschrauben!
In der Tiefsicke kann man 2-3 Bleche mit 2m verschrauben. (Selbst da würde ich in der Hochsicke schrauben). Die Bleche dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, so hat man immer Bewegung an den Befestigungspunkten. Die Dichtungen der Dichtschrauben werden über die Jahre porös und können auch etwas schrumpfen, sodass die Schrauben nicht mehr 100% dicht ist. In der Tiefsicke läuft dir dann sofort Wasser durch das Bohrloch. Wenn du in der Hochsicke schraubst, passiert nichts, da die Kalotte nochmals eine Dichtung hat und auf der Hochsicke eh kaum Wasser fließt.

3. Dachneigung.
Bei den Feilmeier Blechen ist eine Dachneigung von 7° empfohlen. Wir haben aber schon unzählige Dächer mit nur 5°, oder im schlimmsten Fall auch nur 4 verbaut und haben bis heute keinerlei Probleme.

4. Verlegerichtung.
Beim Verlegen der Bleche sollte man immer von entgegen der Wetterrichtung beginnen, sodass bei schrägem Regen das Wasser nicht permanent auf den Profilstoß trifft.

Wenn du jetzt alle Schrauben erneuerst hast du sicher wieder ein paar Jahr Ruhe, aber das Problem kommt definitiv wieder. Wenn du es jetzt einmal vernünftig machst, hast du deine Ruhe...

Falls wieder Lichtplatten verbaut werden, auf jeden Fall Polycarbonat verwenden, die sind sehr unempfindlich gegen Hagel. Dann aber an den Übergängen zum Blech ein Kompriband miteinlegen.
 
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