Tischplatte verzogen

IngoS

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Bei dieser Konstruktion ist die Tischplatte mit der Zarge ja praktisch nicht verbunden.

Hallo,

natürlich ist die Platte mit den Zargen verbunden und zwar durch die Holznägel, die ja die Gratleisten und damit die Tischplatte mit den Zargen fest verbinden. Ob die Platte nun mit Nutklötzen oder durch die Gratleisten am Untergestell befestigt ist, kommt aufs Gleiche raus.

Gruß

Ingo
 

Lorenzo

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Die Zargenkonstruktion muss sich halt nicht ums Schüsseln in Querrichtung kümmern. Beide Tischprojekte die ich hier vorgestellt habe sind im Prinzip genauso aufgebaut. Ne Kombination aus Gratleisten und dafür etwas schlankere Zargen am Gestell. Bei einem auch noch mit Materialmix..
 

seschmi

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Die Gratleisten sind schon in Ordnung, man sieht ja, dass sie tun was sie sollen. In Richtung der Leisten ist die Platte ja gerade, sie schüsselt ja nicht in Querrichtung.

Sie ist halt insgesamt „winsch“, also in der Diagonale verzogen. Eine stabile Diagonale würde das das grad ziehen, allerdings kollidiert das dann mit dem Unterbau. Sowas wie ein Seilkreuzspanner oder ein diagonaler Ausrichtbeschlag.

Ich würde erstmal probieren, ob eine stabile Befestigung an der Zarge Abhilfe schafft. Die Zarge ist ja recht hoch und die Platte dünn, vielleicht reicht das ja.
 
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derdad

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Was mich allerdings stört, ist der Materialmix: Warum sind die Tischbeine aus Buche?

Meines Erachtens sind die Beine aus Ahorn. Aber schon lackiert oder geölt. Genauso wie die Gratleiste und der Ladenknopf. Platte und Zargen sind aus (wahrscheinlich) Zwetschke. Evtl auch Birn.
Ich hab einen Tisch mit ähnlicher Kombination. Platte (rustikale) Birne. Genauso der Vergeltsgott. Füsse, Zarten, und Schubladen aus (rustikaler) Ahorn. Gefällt mit auch nach 25 Jahren noch.
LG
 

Friederich

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Wenn ich die aber entferne und mit Nutklötzen befestige, ist der Weg zum Auftrennen und neu verleimen auch nicht mehr weit.
Mach damit mal ganz langsam.
Verrdrehen kommt meist von Drehwuchs schon im Holz. Auftrennen und verleimen bringt in dem Fall nichts. Die Drehtendenz bleibt ja erhalten.

Du willst die Gratleiste doch hoffentlich nicht dauerhaft entfernen? Das ist schon eine gute und bewährte Konstruktion. Und war recht aufwendig zu fertigen.
Auch die Holznägel zur Befestigung an der Zarge sind prinzipiell fachlich gut und richtig. Und sie sorgen durchaus für eine feste Verbindung mit der Zarge.
Im Gegensatz zu Ingo denke ich schon, dass die Zarge dem Verwinden einiges entgegensetzen kann. Insbesondere wenn sie recht hoch ist. Und das ist hier ja der Fall.

Als allererstes würde ich mich also um Ersatz des fehlenden Holznagels kümmern.
Dieser sollte nicht übermäßig stramm sitzen. Es genügt, wenn man ihn mit nur leichten Hammerschlägen eintreiben kann. Rohe Gewalt hier sorgt nicht für einen besseren Halt.

Den Materialmix fide ich übrigens sehr interessant. In menen Augen wertet er das Möbel sogar auf.
 

VolkerDK

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Du sagtest ein Holznagel fehlte? Eventuell liegt da der Hase im Pfeffer...dann ist die eine Seite hochgekommen über die Zeit...
Edit: Friederich war schneller.
 

marcus_n

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Die Funktion dieser Gratnutleisten bestand damals darin, dass man relativ schnell und unkompliziert die Tischplatte vom Korpus trennen konnte. Von innen ein Schlag mit Hammer und Schraubendreher auf den Nagel und das Teil ist raus. Ein hochmobiler Tisch sozusagen.
Sei es um das Möbel zu verstauen oder zu transportieren. Da geht man davon aus, dass sich die Tischplatte nicht verzieht. Wenn ich den Holznagel benötige um die Tischplatte wieder gerade zu bekommen ist das wie Symptombekämpfung. Ich nehme eine Kopfschmerztablette, weiss aber nicht woher der Kopfschmerz kommt. In meinen Augen nicht die Lösung.
 

Lorenzo

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Also wenn hier das Symptom bekämpft wird ohne das es zu Nebenwirkungen kommt (zum Beispiel wackeliges Grundgestell weils den Zargenrahmen mit verzieht) dann spricht da nix dagegen. Klar is ganz schön wenn die Tischplatte im auseinandergebauten Zustand schnurgerade is. Aber wichtig is eigentlich nur dass der Tisch zusammengebaut grade dasteht.
Ich halt die Platte für Zwetschge, da kommt man nur schwer ran und in großen Dimensionen noch schwerer. Wenn man dann ne Tischplatte hat, und diese auch schon auf 20mm runter is, dann würd ich da nix mehr auftrennen, hobeln und neu verleimten wenns nicht unbedingt sein muss. Und der Test is ja einfach. 3 Holznägel rein, die hochstehende Ecke runterdrücken, und den 4. rein. Wenn dann der ganze Tisch wackelt... Blöd! Aber selbst dann würd ich eher noch Querstreben ins Zargengestell reinziehen, und die Platte versuchen über Nutklötze zusätzlich gerade zu ziehen. 20mm Platte sollten nicht so viel Kraft haben dass es das Gestell nicht irgendwie hinkriegt.
 

Pringles87

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Ja, ich versuche das erstmal so, der Verkäufer hat den fehlenden Hoznagel gefunden udn ich hole ihn ab. Wie lange der nicht drin war, weiß ich nicht.
 

IngoS

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Hallo,

Wie oben schon mal beschrieben, kann man eine verwundene Platte gerade richten, indem man sie von unten einsägt und die Sägeschnitte aufkeilt. In Ermangelung eines windschiefen Brettes, habe ich ein planes Brett her genommen, auf der Rückseite Schlitze eingesägt, dann aufgekeilt und so ein verwundenes Brett produziert. Bei 18 cm Breite und 70 cm Länge habe ich hier 8mm Verwindung erreicht.
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marcus_n

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Friederich. Eine Symptombekämpfung schützt aber nicht vor Folgeschäden. Und wenn ich eine Platte unter Spannung wieder einbaue, dann kann ich förmlich auf Trocknungsrisse warten. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Und den Drehwuchs habe ich ja schon angesprochen. Natürlich ist da jetzt viel Spekulation von sage und schreibe drei Fotos dabei. Das kann sich alles auch legen, wenn man die Platte umgedreht zwei Wochen im klimatisierten Raum liegen lässt. Meine Erfahrung bei Holz ist aber, das Gewaltanwendung spätestens nach zwei Wintern zu mehr Schäden führt. Die Holzplatte hat jetzt gezeigt wohin sie will, deswegen ist sie verdreht. Ergo hat man bei der Verleimung, beim Zuschnitt und Hobeln schon einen Fehler begangen. Der wird jetzt nicht besser wenn man sagt, dit wird schon und wir tackern dit fest.
 

marcus_n

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Ingo: interessant. Das war aber eine Bohle. Funktioniert das auch bei mehreren verleimten Riegeln, wo jeder seine Eigenspannung hat? Wird so eine dünne Tischplatte dann nicht instabil? Ich habe im Innenausbau Formverleimungen für Thekenbauten erstellt. Geschwungene Thekenfronten aus Spannplatte, mit zahllosen Nutfräsungen. Die Fronten haben nur durch das darunterliegende Skelett gehalten.
Ich frage mich ob die vielen Riegel nicht dafür verantwortlich sein können. Bei meinem alten Tisch besteht die Platte in etwa den selben Maßen aus drei Riegeln. Und das scheint mir viel ruhiger zu sein.
 

Pringles87

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Ich werde erstmal versuchen, mit so wenig Eingriff wie möglich klarzukommen. Dass die Platte Risse bekommt wage ich zu bezweifeln, der Tisch ist ja nicht neu, sondern (nachdem der Schreiner schon verstorben ist) wahrscheinlich mindestens 10-20 Jahre alt. Ansonsten werde ich heute mal weitere Bilder einstellen.
 

seschmi

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Tellerkopfschrauben von oben durch die Platte in das Tischgestell :emoji_wink:

Ne, das hält nicht. Schwerlastanker in den Boden, Tischplatte und Tischbeine durchbohren und dann Gewindestangen mit Unterlegscheiben und Muttern. Dann stehen halt die Gewindestangen aus der Tischplatte, aber das kann man ja irgendwie nett dekorieren...
 

Pringles87

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Ok, das mit den Schrauben hört sich recht einfach an und ich habe noch welche da. Ich probier das gleich mal und werde nachher berichten!
 

Pringles87

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Pringles87

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Also hier sieht man, dass eine Gratleiste gebrochen ist und ich denke, dass die Beine von einem anderen Tisch stammen(Befestigung mit Stockschrauben oder sowas?). Das Gestell ist nicht ganz im Rechten Winkel, die Diagonalen stimmen nicht und die Schublade ist nicht mehr bündig. Kann man erkennen, ob die Beine lackiert/lasiert/gebeizt sind? Ich schleife sie auf jeden Fall. Wenn ich die Platte an allen 4 Löchern befestige, dann steht ein Tischbein in die Höhe(letztes Bild) und er kippelt diagonal, so wie er auch verwunden ist. Ich hab die Platte mal plan hingelegt und beschwert.
 
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