Tischplatte verzogen

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Hallo Leute,
habe hier einen kleinen Tisch geschenkt bekommen und würde ihn gerne benutzen, jedoch hat sich die Platte (Zwetschge?) Ziemlich verzogen, trotz der Gratleisten.
Gibt es eine Möglichkeit das wieder hinzubekommen, ohne die Platte aufzutrennen und neu zu verleimen? IMG_20200824_141720.jpg IMG_20200824_141730.jpg IMG_20200824_141745.jpg
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.804
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Tach,

ich sehe keine Gratleiste :emoji_thinking:

Wie sind denn die beiden profilierten Leisten mit der Platte verbunden?
Wie die Dachlatte?

Ist beides konstruktiv ungünstig, sorgt eher für mehr Verzug wie es die Platte davon abhält. Längs auf Querholz verleimen bzw. verschrauben sollte man vermeiden da die Platte so nicht arbeiten kann (muss sich also verziehen).

Leisten entfernen Platte richten (flach legen, Gewichte drauf, evtl. etwas feucht machen) wenn wieder einigermaßen eben die Platte mit Nutklötzen an die Zargen des Gestells "pratzen".

Gruß SAW
 

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Die beiden leisten sind eingegratet, warum die Latte da drauf genagelt wurde weiß ich nicht...
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.482
Eine echte Gratleiste, also mit schwalbenschwanzförmiger Gratfeder, wird in die entsprechende Nut eingeschoben/geschlagen. Von vorne oder hinten. Der Beginn dieser Nut wird oft durch ein eingesetztes Holzstück verschlossen.
Kann ich aber hier auf dem Bild nicht erkennen. Evtl eine dilletantisch aufgeleimte Attrappe?

Gegen Verwinden (Verdrehen) der Platte hilft sie aber sowieso nicht. Nur gegen Schüsseln. Falls perfekt passgenau gefertigt und stramm sitzend.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Eine echte Gratleiste, also mit schwalbenschwanzförmiger Gratfeder, wird in die entsprechende Nut eingeschoben/geschlagen. Von vorne oder hinten. Der Beginn dieser Nut wird oft durch ein eingesetztes Holzstück verschlossen.
Kann ich aber hier auf dem Bild nicht erkennen.
Genau so wurde es gemacht, sieht man auf dem Bild aber nicht. Wurde eingeschoben und auf der einen Seite ein Stück Holz eingeleimt. Momentan ist die Platte über die Löcher in den Gratleisten und Zargen mit einem Zapfen befestigt.
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.700
Ort
Ortenberg
Die Platte hat ja auch gar nicht arg geschüsselt in der Richtung in der die Gratleisten da was verhindern könnten, die ganze Platte hat sich halt geworfen. In den Gratleisten sind Löcher, gibts dazu an den Zargen des Tischgestells entsprechende Löcher dazu? Dann mach die Dachlatten weg, bringt eh nix, und leg die Platte wieder aufs Gestell Und dann schieb Holzdübel durch die Löcher in Zargen und Gratleisen. Die Platte bleibt dann schon gerade denk ich.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.482
warum die Latte da drauf genagelt wurde weiß ich nicht...
Vielleicht ein missglückter Versuch, die gelockerte Gratleiste zu unterstützen? Sinn macht das nicht. Und sperrt die Platte, so dass sie beim Trocknen schüsseln oder reißen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.482
Genau so wurde es gemacht, sieht man auf dem Bild aber nicht.
Dann wärs zumindest eine echte Gratleiste. Kann aber locker sitzen, bzw sich im Lauf der Zeit gelockert haben.
Übrigens: Bloß nicht verleimen!

Momentan ist die Platte über die Löcher in den Gratleisten und Zargen mit einem Zapfen befestigt.
"Holznagel" nennt man das eher.Das ist so üblich. Und vom Prinzip her richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Eine gratleiste ist ein wenig gerissen an der einen Seite, locker ist keine. Ein Holznagel hat gefehlt, als die Platte montiert war, hat sich das gestellt verzogen und extrem gewackelt. Ich denke ich werde es mit den Gewichten mal versuchen. Ist die Platte aus Zwetschge oder ist das ein anderes Holz?
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.083
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

die Platte ist windschief, daran ändern Gratleisten nichts.
Ein stabiles Untergestell, das mit den Gratleisten verbunden wird,
könnte so lange helfen, bis die Platte auch das verwunden hat.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.163
Ort
Wien/österreich
Wenn ich genau schaue, dürfte beim letzten Bild unten die Ausleimung der Gratnut zu sehen sein. Es wird auch manchmal gemacht, dass der Grat beidseitig nach aussen konisch. Die dazupassenden Plattenhälften wurden draufgeschoben und die letzte, mittige Fuge gleichzeitig verleimt. Von aussen war dann keine Gratnut zu sehen.
Ich stimme meinen Kollegen zu, eine Gratleiste hilft gegen Schüsseln, aber nicht gegen Verwerfen (Propellerverzug).
LG. Gerharf
 

PurplePony

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
2.717
Ort
NRW
Es ist in unserer Region üblich die Gratleiste einzusetzen und erst dann den letzten, nicht keilnut-gefrästen Riegel der Tischplatte anzuleimen.
Erstaunlich was man hier dem Erbauer des Tisches aus eigener Unwissenheit vorwirft.
 

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Also die Gratleiste wurde ganz normal eingeschoben und hinten wurde ein kleines Stück Holz eingeleimt, damit man sie nicht mehr sieht. Der Tisch stammt von einem verstorbenen Schreiner, der den irgendwann mal für sich selbst gebaut hat, wie lange das her ist, weiß ich nicht.
 

PurplePony

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
2.717
Ort
NRW
Jo, hattest du erwähnt.
Ich glaube die Platte wirst du nicht mehr gerade bekommen.
Ich würde auftrennen.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.365
Ort
Kiel
Ich würde die Platte mal mit Zwingen an die Zarge zwingen. Wenn die das hält, würde ich Nutzklötze setzen und die Gratleisten entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.618
Ort
Mittelfranken
Danke erstmal für die Antworten. Kann jemand noch was zur Holzart sagen?

Ja, das kann Zwetschge/Pflaume sein. Farbe und Maserung würde passen, allerdings kenne ich es so, dass die Zwetschge stärker nachdunkelt und dann ins Braune geht.

Zwetschge ist ja auch als „lebhaft“ bekannt, es ist schwierig zu trocknen, reißt gerne und verzieht sich. Kein ideales Holz, um Möbel zu bauen, obwohl es sehr schön ist.

Was mich allerdings stört, ist der Materialmix: Warum sind die Tischbeine aus Buche?

Eigentlich muss diese Verwindung durch die Zarge kompensiert werden. Schau mal, was passiert, wenn Du die Platte ordentlich befestigst, ob die Zarge stabil genug ist, um das grade zu ziehen.
 

Pringles87

ww-robinie
Registriert
17. November 2019
Beiträge
894
Ort
Wug
Ja, das mit den Beinen verstehe ich auch nicht so ganz, wahrscheinlich waren die gerade verfügbar... Aber dafür dass ich ihn geschenkt bekommen habe, passt das schon. Ich werde mal versuchen zu zwingen und sehen ob das hält. Ich hoffe ich kriege die Gratleisten gut wieder raus. Wenn ich die aber entferne und mit Nutklötzen befestige, ist der Weg zum Auftrennen und neu verleimen auch nicht mehr weit. Allerdings ist die Platte sowieso nur ca. 20 mm stark, wenn ich das neu abrichte bleibt da nicht mehr so viel übrig...
 

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
Hallo zusammen. Wenn man mit "Gewalt" versucht die Platte gerade zu zwingen, wird es früher oder später Risse geben. Das Holz arbeitet weiterhin und sucht sich eine Stelle, an der die Energie sich abbauen kann. In der Platte hat sich irgendwo Spannung aufgebaut. Und die gilt es herauszunehmen. Wenn das Zwetschge ist, dann reicht schon eine Bohle mit einem geringen Drehwuchs um die aufgestaute Energie in der ganzen Platte zu erzeugen. Ich kann aber auf den Fotos nichts genau erkennen. Ich kenne diesen Effekt, wenn man einen Leinwandrahmen aufbaut und nur an einer Stelle zuviel Zug erzeugt, da reichen zwei drei Millimeter, nimmt man das wieder weg passt alles. Ähnliche Effekte kenne ich vom Polstern von Sitzflächen, auch hier wird die Überspannung immer nur an einer Stelle erzeugt.
Hast du mal die rechten Winkel der Platte gemessen? Passt das oder ist die Tischplatte eine Raute? Auch die Diagonalen würden mich mal interessieren. Das kann nämlich gewesen sein, dass die Platte beim verleimen rautenförmig gespannt wurde, nur minimal und dann verzieht sich das Holz später.
Ich habe interessanterweise einen Tisch, der konstruktiv absolut identisch ist mit dem abgebildeten, der aber optisch komplett anders erscheint. Aufbau aus Kiefer / Tanne, unbehandelt, über 120 Jahre alt, seit 50 Jahren in meinem Besitz und ziemlich runtergekommen, mit ordentlich Fraßspuren und Rissen. Das Lignin wird immer weniger, die Spätholzringe treten hervor. Die Gratleisten sind ausgeschlagen und haben ein paar Zentel Spiel. Dafür kann das Holz arbeiten und sich ungehindert bewegen. Da verzieht sich nix, weil keine Gegenkraft vorhanden ist. Trotzdem bleibt er in Form. Ein wenig exquisites Möbel, dafür unverwüstlich und in der Zeit seit ich ihn besitze unverändert. Dieser Tisch stand in vergangenen Zeiten in einer Küche, in einer Werkstatt und sonstwo herum. Wurde nie groß beachtet und ist auf diese Art gealtert. Eine Weile diente die Tischplatte als Untergrund für Werbefotos, weil ich dort eine alte verwitterte Holzfläche gebraucht hatte. Manch einer hätte ihn schon vor Jahrzehnten verfeuert oder auf den Sperrmüll gegeben. Seit Ewigkeiten hatte ich mir vorgenommen das Möbel aufzuarbeiten, aber wozu? Ich lass ihn so wie er ist. Der Tisch überlebt noch meine UrEnkel.
Also guck dir den Tisch nochmal ganz genau an, versuche die Spannung aus der Platte herauszunehmen und dann wird das schon wieder. Die Holzkombination ist aber schon etwas seltsam. Besonders, das die Füße lackiert sind und der Korpus geölt (?). Bei meinem Tisch ist die Platte an den Kanten sehr stark angefast, da wirkt das nicht so grobschlächtig. Diese Tischplatte macht ja den Eindruck, als wäre sie noch nicht fertig.
Just my 2 cents. Gruß Marcus
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.075
Ort
Ebstorf
Hallo,

Ein Zargenuntergestell lässt sich üblicher Weise recht leicht verwinden, es hat der verdrehten Platte also kaum etwas entgegenzusetzen. War ja auch vom TE so beschrieben worden. Einzige Lösung, die mir einfällt wäre, die Platte von unten mit Entlastungsnuten zu versehen. Sind diese richtig gesetzt, kann man die mit entsprechenden Holzkeilen (verleimt) an bestimmten Stellen so auftreiben, dass sich die Platte gerade zieht.
Habe sowas schon bei verdrehten breiteren Brettern für eine Bank gesehen.

Gruß

Ingo
 

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
Hallo Ingo. Bei dieser Konstruktion ist die Tischplatte mit der Zarge ja praktisch nicht verbunden. Die einzigen Haltepunkte sind die Holznägel auf der Seite der Gratleisten. Die Platte liegt nur locker auf. So ist das jedenfalls bei meinem Tisch. Ich hab noch so ein bisserl den Verdacht, dass die Gratleisten verleimt wurden. Das könnte auch noch die Spannung erzeugen.
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.700
Ort
Ortenberg
Mich wundert der Materialmix nicht besonders. Resteverwertung vom Schreiner für sich selbst. Man müsst erst mal ne Zwetschge herkriegen für die Beine, müssten ja recht starke und gerade Kanthölzer sein. Dadurch dass die Beine, die Gratleisten und der Knopf der Schublade farblich halbwegs zusammenpassen ist das Gesamtbild doch irgendwie wieder stimmig. Also mir kanns gut passieren dass ich ein ähnliches Möbel Bau, weil ich ein schönes Holz verbauen will, aber nicht genug für ein ganzes, größeres Projekt hab.
Ich glaub nicht dass die Gratleisten verleimt wurden. Sieht mir schon nach ner Arbeit von jemandem aus, der wusste was er tat. Da die Pflaume bisschen zickig is, bleibt halt Restrisiko...
 
Oben Unten