Danke für die zahlreichen Beiträge vorweg. Aus Höflichkeit mache ich mir natürlich die Mühe auf alle zu antworten. Auch wenn hier viele einem "Neuling" diese Geschichte nicht zutrauen habe ich mich dazu entschlossen es zu probieren. Ich bin für alle Tipps die mir helfen sehr sehr dankbar - da waren auch einige dabei. Aussagen wie "lass es einen Tischler machen" helfen mir da leider nicht. Das sprengt mein Budget und macht mir auch keinen Spaß. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man viele Dinge einfach mal ausprobieren muss, meistens klappt es dann auch. Zumindest wenn man einigermaßen vorbereitet an die Sache ran geht. Und wenn man nie etwas Neues probiert, lernt man auch nichts.
Es bleiben trotzdem noch ein paar Fragen offen:
1. Laut dem Thread
"Balken auf gleiche Höhe" brauche ich anscheinend gar keine Dübel/Lamellos benutzen? dort sagen Einige einfach nur verleimen. Andere sagen man soll einen Nagel einschlagen und abknipsen?
Was empfehlt ihr?
2. Wieviele Zwingen brauche ich und wie sollen diese angeordnet werden? 3x2 kleine Zwingen um die Bretter auf gleicher Höhe zu halten und 2x4 große um die Bohlen anzupressen? Oder mehr/weniger?
3. Soll ich die Tischplatte ein paar Millimeter größer machen, weil sie aufgrund der Holzfeuchte noch schrumpfen wird ?
4. Fällt euch noch etwas ein was ich unbedingt beachten sollte?
Schau dir mal den thread "Balken auf gleicher Höhe" an.
Die Leiste, zu der dir der Holzhändler geraten hat, ist eine Gratleiste, die wird hier im Forum immer wieder heiß diskutiert.
Andereseits kannst du auch Leisten mit Langlöchern drunterschrauben. Gibts auch genügend Lesestoff.
Gruß
Robert
EDIT: und noch zu beachten:
Es gibt nicht nur das Schwinden und Quellen bei Holz, sondern auch das "Verwerfen", dagegen hilft es, gewisse Verleimregeln zu beachten, nämlich dass die Jahresringe (im Hirnholz zu sehen), bei den zu verleimenden Lamelle immer gegensätzlich sein sollen.
Danke, eine Gratleiste brauche ich ja anscheinend bei diesem Projekt gar nicht. Das Verwerfen hat Ingo in seinem Video gut erklärt, das werde ich auf jeden Fall beachten.
Hallo
will ja keinen demotivieren aber auch mit den Lamellos als Verleimhilfe braucht es reichlich Schleifarbeit. Und wieviel Zwingen hast du ??
Auf jeden Fall nicht genug. Werde mir noch welche leihen müssen. Wieviele brauche ich wohl für 180 cm? Mindestens 4 brauche ich ja schon um die Bretter auf gleicher Höhe zu halten. Oder wahrscheinlich besser 6? Allerdings reichen da ja auch kleinere. Dann noch 8 Große oder reichen da wohl 6?
Ich empfehle dringend, das Prozedere erst mal im Kleinen auszuprobieren, bevor man Brennholz in Tischplattengröße erzeugt.
Also bau doch erst mal ein paar Schneidbrettchen in der Größe von vielleicht 30x40cm.
Das ist eigentlich natürlich ein vernünftiger Rat aber da ich selber das Holz nicht selber vorbereiten kann, wären auch diese kleinen Versuche nicht ganz billig.
Die beiden Hinweise von erfahrenen Tischlern
würde ich mir an deiner Stelle auch erst einmal
gut anlesen und dabei auch deine Möglichkeiten,
deine Kenntnisse in diese Überlegung einbinden.
Wenn du Zuhause nicht das hierzu notwendige
Equipment schon vorhalten kannst, bleibt dir da
nur noch der Zugriff auf die bewährte Leistung
eines Tischlers, oder du erwirbst eine Tischplatte
von einem zuverlässigen Lieferanten für diesen
vorbearbeiteten Holzwerkstoff. Das wird jetzt in
der Form nicht ganz preiswert, aber es wird auch
für dich eine händelbare Grössenordnung werden.
Gruss Harald
Versteh mich nicht falsch aber nach dieser Einstellung nach sollte man nie etwas neues probieren. Vollständiges Equipment brauche ich ja nicht, da ich mir schon einige Arbeitsschritte abnehmen lasse. Vielleicht überschätze ich mich ja wirklich und falle auf die Nase aber ich halte mich für handwerklich geschickt und bin optimistisch das schaffen zu können. Mit eurer Hilfe versteht sich.
Hallo,
Wenn du die Tischplatte genau so breit machst wie dein Fußgestell, wird das Fußgestell später etwas über die Platte hinausstehen. Weil das ein Fachmann weiß, wird er so eine Konstruktion mit Massivholz nicht machen, sondern die Platte etwas überstehen lassen, damit ein Schwinden und Quellen der Platte nicht auffällt.
Die Gratleisten kannst du dir sparen, weil dein Fußgestell die Platte gerade hält.
Allerdings müssen die Schraubenlöcher (außer dem mittleren) Langlöcher sein, damit die Tischplatte arbeiten kann.
Wie ich eine Tischplatte baue und was zu beachten ist, damit sie sich nicht übermäßig wirft zeige ich in diesem Film.
https://www.youtube.com/watch?v=u4SJrUb_fgY
Gruß
Ingo
Danke! Das ist ja wirklich sehr anschaulich erklärt. Das wird mir sicher weiter helfen!
Das halte ich bei Stahlkufen für überflüssig. Die sind ja praktisch dann die "Gratleisten".
Die Tischplatte wird auf jeden Fall etwas schwinden und quellen, je nach Jahreszeit. Kritisch ist auch die Anfangsfeuchte des Holzes. Hat es anfangs sagen wir 12% und trocknet es in der Wohnung dann auf 8-9% runter, wird die Platte gut und gerne bis zu 8mm schmaler. Deswegen, wie schon gesagt, durch Langlöchern anschrauben bzw. die Löcher für die Schrauben großzügig bohren und eventuell Unterlegscheiben verwenden, die Schraube muss "rutschen" können. Man kann eine Seite oder auch die Mitte mit einem Festpunkt anschrauben. Setzt man den Festpunkt an eine Kante, wird sich das Schwundmaß auf der gegenüberliegenden Kante zeigen. Bei mittiger Befestigung verändern sich dann beide Kanten.
Wird das auf jeden Fall passieren? Also sollte ich die Platte so planen, dass sie ein paar Millimeter breiter ist als 80cm, damit sie dann nach einiger Zeit das richtige Maß hat? Oder ist das nur der Fall wenn das Holz sehr feucht ist? Ich glaube die Bohlen werden bei meinem Holzlieferanten gut abgelagert bevor sie verkauft werden.
Das mit dem Festpunkt an der Vorderkante ist ein guter Tipp! Dann arbeitet die Platte nur nach hinten. Das sieht man nicht so sehr.
Hallo, nein, das Quellen und Schwinden kann man nicht verhindern.
Die Platte soll dadurch nur gerade gehalten werden. Wie schon gesagt wurde, ist das bei dir aber schon durch das Fußgestell gewährleistet.
Die Platte selbst sauber zusammenzuleimen ist bei weitem nicht so einfach wie du denkst. Wenn der Holzhändler die Bohlen nicht perfekt abgerichtet hat, ist es sogar umöglich.
Ich würds bleiben lassen, es wär schade, die bestimmt sehr teure Eiche zu verhunzen.
Momentan ist auch gerade ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für Massivmöbelbau. Die Holzfeuchte wird bis Spätwinter stark absinken.
Wenn doch, müsstest du besonders sorgfältig sein bei der Holzauswahl (Jahrringverlauf). Und die Verleimregeln genau beachten.
So teuer ist die Bohle auch nicht. Aber Schade wäre es natürlich trotzdem. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Ich geh einfach mal davon aus, dass der Händler einen guten Job macht. Werde ich natürlich auch vor dem Kauf überprüfen ob alles perfekt gerade ist.
Was meinst du mit Verleimregeln. Das was Ingo in seinem Video erklärt hat? Das werde ich beachten!
Was muss ich bei der Holzauswahl beachten? Ich kaufe nur eine Bohle, die in mehrere Teile geschnitten wird - damit habe ich dann genug Holz für den Tisch