Tischplatte aus massiver Eichenbohle

Sarrdai

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Hallo Leute,

Ich bin hier gelandet in der Hoffnung, von euch Profi-Ratschläge zu meinem Problemchen zu bekommen.

Erstmal zur Situation:
Ich habe von einem Freund eine 20 Jahre auf dem Scheunendachboden abgelegene Eichenbohle mit den Maßen 2100x640-750x70 bekommen. Der perfekte Schreibtisch! Nur hat sich die Platte etwas verzogen, da sie wahrscheinlich nicht perfekt getrocknet wurde und auch nicht direkt aus der Mitte des Stammes geschnitten ist. Zum Glück ist der Verzug hauptsächlich um die Stammachse herum und da auch nur etwa 1cm. Kaum/kein Torsionsverzug und auf der Querachse ist auf die gesamte Länge auch nur ein Bäuchlein von etwas mehr als 1cm.
Keine Tischlerei hat eine 80cm breite Abrichte und ich wollte die Platte nicht zerschneiden, also hab ich mich mit einem Bandschleifer und 60er Körnung an die (aufwändige) Arbeit gemacht. Ich habe mir im Traum nicht vorgestellt, dass im Holz noch so dermaßen viel Spannung ist, dass sie sich bei einem halben Zentimeter Abtrag gleich mal genau so weit in die andere Richtung biegt, nur weil ich ein paar Fasern aufgetrennt habe und die andere Seite nun stärker ist.
Das heißt jetzt also für mich: Entweder ich gebe mich mit einem nicht perfekten, aber eben aus lebendigem Werkstoff gefertigten Möbelstück zufrieden, oder ich trenne die Bohle auf. (Sie hat sich übrigens entlang der Querachse gebogen.)
Meine Idee war jetzt das Stück längs aufzuschneiden, die beiden Seiten zu vertauschen sodass sich die Baumkanten gegenüber stehen, da dann etwa 5cm Platz zu lassen und das Zentrum auszugießen. Arbeiten mit Harz sind ja grad modern und mir gefällt es auch sehr. Zumal ich so noch etwas mehr Breite und gerade Tischkanten bekomme und trotzdem die geschwungene Baumkante behalten kann.
Aber vorher müssen beide Stücken ja noch abgerichtet und auf eine Dicke von 5cm gebracht werden.

Meine Fragen sind also jetzt:
1.) Reicht die mit dem einen Schnitt herausgenommene Spannung aus, oder muss auch noch ein Querschnitt gemacht werden?
2.) Krieg ich das Abrichten mit der Oberfräse und einem Schlitten alleine hin, oder ist das Resultat mit einem Walzenmesser ein besseres und ich komme nicht um einen Gang zum Tischler herum?
3.) Mit was für einem Preis kann ich ungefähr rechnen, wenn ich sie dafür abgebe?
4.) Die Kontaktstelle zum Harz wäre so ja das Splintholz. Ist das stark genug, oder trage ich die 2cm lieber ab?
5.) Muss ich auf einen besonderen Harztyp achten und könnt ihr mir ein Harz mit gutem Preis-/ Leistungsverhältnis empfehlen? Ich brauche ja 6-8 Liter davon...

Großen Dank im Vorraus und liebe Grüße!
Sarrdai
z1naU
 

Herbert 10

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Nun da gibt es einiges zu klären .
Bandschleifer ist mal so ziemlich das letzte was ich dazu nehmen würde.

Aber der Reihe nach .
20 Jahre abgelagert hört sich mal ja ganz gut an .
Aber in der Scheune alleine bringt es nicht das Ergebnis für die Weiterverarbeitung.
Nach den 20 Jahren wäre mir schon mal wohler so ein Kaliber ca ein halbes Jahr in einem beheiztem Raum zu haben bevor ich loslegen würde.
Trockenkammer wäre auch nicht verkehrt , wird dir aber kaum jemand dieses Einzelstück wo dazulegen .
Wie stark ist dieser Pfosten nun wirklich nach deiner unnötigen Behandlung ?
Mit einseitigem Faserdurchschleifen hat der nachträgliche Verzug nichts zu tun sondern eher mit Temperatur/ Feuchtigkeitsschwankung der letzten Tage ?

Um eine verwundene trockene breite Bohle plan zu bekommen lege ich sie auf meine Blockbandsäge . Danach stimmt sie auf 1mm genau . Den Rest macht die Langband.
Ich würde dir raten jemanden mit einer BS aufzusuchen .

Planfräsen mit der OF funktioniert auch ist aber ein erheblicher Aufwand.

Oke , so nun ist die Bohle beidseitig plan . Das wird aber nicht so bleiben wenn du dem konstruktionsmässig nicht massiv entgegenwirkst .
Wie stellst du dir den Unterbau vor ?
 

Sarrdai

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Okay, danke erstmal für die Antwort!

Ich schätze mal ein Tischler könnte die Restfeuchte irgendwie ermitteln, oder?
Ich glaube etwa 15% erreicht man bei Freilufttrocknung? Vielleicht ist es ja durch die Scheune auch etwas geringer. Auf welchen Wert sollte ich denn kommen, wenn der Tisch später mal in meine Wohnung soll?
Endbehandeln würde ich es gern mit einem harten Hochglanz-Lack, der etwas in die Oberfläche einzieht. Kein Beizen oder Ölen und auch kein Hartwachs. Mir ist die Maserung zu schön, um ein mattes Finish zu nehmen.
Die Poren müssen ja auch eh komplett verschlossen werden, um ein weiteres "Arbeiten" des Holzes zu verhindern, richtig?
Das Stück ist jetzt leicht doppelkonvex. Im zentrum noch vllt 66mm und an den Enden etwa 60mm.

Ich hatte eigentlich vor, das Ganze noch vor April fertig zu stellen, aber das wird dann wohl eher nichts, wenn es noch weiter trocknen muss?

Ich hatte an zwei Stahlfüße gedacht. Vierkantrohre in U-form verschweißen und jeweils eine 20cm x 7cm Flachstahlplatte drauf mit jeweils zwei Löchern für Verschraubung. Also pro Fuß Schrauben mit den Abständen 15cm x 65cm. Für die Aufnahmen würde ich 24mm lange Gewindehülsen einschrauben und mit 2k zusätzlich verkleben.

Muss ich sie also nicht mal auftrennen?
 

Friederich

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Hallo Sarrdai,
wie schon gesagt wurde, muss die Bohle noch recht lange im geheizten Raum nachtrocknen.
Endfeuchte sollte 8% betragen.
Rechne mal die früheste Verarbeitung für Ende des übernächsten Winters. (Über Sommer tut sich nichts)
Vorher ist jede Verarbeitung sinnlos, denn während des Nachtrocknens wird sie sich noch veziehen.
 

Herbert 10

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Also bei deiner kleinen Reststärke würde ich mal die OF Lösung vorziehen .
7- max 10 % Restfeuchte gilt es zu erreichen .
So ein Messgerät hat jeder anständige Holzbastler zu Hause.
Wenn das Holz schon so lange abgelagert ist würde ich es wohl auch riskieren das Brett ohne auftrennen zu verarbeiten , aber auch einer ordentlichen Unterkonstruktion vorausgesetzt gibt es keine Garantie das es nicht schüsselt .
Auch ist es entscheidend welche Seite vom Brett oben und unten ist.

Wenn du eh eine Unterkonstruktion aus Stahl machen willst hast du gute Voraussetzungen .
Da kannst du ein Vierkantrohr mit ernsthaften Dm als Gratleiste hernehmen .
Aber nicht einfach draufspaxen , sondern das Vierkantrohr muss statt Bohrungen Längslöcher haben .
Als Schrauben keine Spax nehmen sondern eher Gestellschrauben oder Schrauben mit großem Kopf......

Warum um Himmelswillen kein ÖL?
3x geölt bringst du feinen Glanz aufs Brett.
Das Argument ,mit dem Lack der die Poren auffüllt ist nicht richtig....

Ohne Vorkenntnisse wird das ganze wohl nicht so einfach ...
 

Holz-Christian

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Servus, wir haben kürzlich eine Eiche Tischplatte mit den Abmessungen 2800 mal 1200 mal 100 mm aus einem Stück gefertigt.
Das Holz hatte eine relative Feuchte von 18%.
Wir hatten es noch 5 Wochen in der Vacuumtrockenkammer um es auf eine Feuchtigkeit von 9% zu bekommen.
Eiche ist sehr empfindlich gegenüber zu scharfer Trocknung .
Anschließend wurde die Platte auf dem CNC BAZ plan gefräst, geschliffen und lackiert.
Es war trotz sehr guter Ausstattung mit Trockenkammer und Maschinen ein gewaltiger Aufwand an Energie und Zeit.
Einfach eine Bohle aus der Scheune holen und mit Handbandschleifer drauf rumschleifen wird nichts.:emoji_wink:

Gruß Christian
 

Besserwisser

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DAs wird nix, sorry,
Wir hatten erst letzte Woche wieder jemaden in der Werkstatt, der die Eichenbohle nur einmal getrennt hat. Nach ein paar Jahren ne doppelte Halfpipe. Wir haben das mit nem Haufen Entlastungsnuten halbwegs bereinigen können, aber das genügt auch nur, wenn man ein stabiles Zargengestell zur Verfügung hat, wo man das Chaos dann mit Gewalt draufzwingen kann.
Wenn ich mir die Flader anschaue und lese, die Bohle sei nur 1cm rund, dann weiß ich, dass die erst begonnen hat, sich zu bewegen.
Ich weiß, Sarradi, das ist nicht das, was du lesen möchtest, aber so isses halt.
Ich würde mal gern die Resultate sehen von den ganzen Leuten, die so was begonnen und probiert haben. Das eine Prozent, wo's dann geklappt hat, zeigt dann ein tolles Foto (wenns noch frisch ist), die anderen 99% schweigen und ärgern sich. Zu schade fürs Material und die ARbeit.
 

Sarrdai

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Okay.
Ich bitte mein Unwissen zu entschuldigen. Ich fange gerade erst an das Arbeiten mit Holz zu einem Hobby zu machen. Ein weiteres Problem sind leider auch meine begrenzten Mittel. Ich habe weder einen stärker beheitzen Ort, um die Platte noch so lange nachzutrocknen, noch das Geld eine Maschinenbaufirma für das Bearbeiten mit einer CNC-Fräse zu bezahlen. Bin eben ein armer Student :emoji_grin:. Das würde den Rahmen auch komplett sprengen.

Okay, nach dem Lesen des letzten Kommentars hat mich mein Mut ganz verlassen...
Es gibt also keine Möglichkeit das Holz in der nächsten Zeit zu einem brauchbaren Schreibtisch zu verarbeiten?
Hilft es etwas, wenn ich die Platte jetzt auftrenne und noch ein paar Monate in einem Raum im Haus stehen lasse? Reicht das aus, damit die sich "beruhigt"?
Was ist denn jetzt überhaupt mein Hauptproblem? Die Spannung im Holz, oder die Restfeuchte, die es beim weiteren Trocknen weiter arbeiten lässt? Oder beides zusammen?

Auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten!
 

dascello

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Lieber Sarrdei,
Nein, lass dich bitte nicht entmutigen. Aber bitte lass Dich von ein paar alten Hasen hier beraten, dass Dein Unterfangen, sofern mit dem vorhandenen Holz überhaupt möglich, eine Nummer zu groß für die Dir zur Verfügung stehenden Mittel ist.
Warum? Du hast vor, die Jahrtausende alten Regeln der Holzbearbeitung zu überwinden. Diese besagen z. B., dass man eine Bohle nicht einfach so wie sie kommt zu einer durchgehenden Platte verarbeiten kann, ohne dass das reißt oder krumm wird. Das zu verhindern, dazu gibt es die "Verleimregeln", die Tante Gugel gut kennt.
Und wenn man die verinnerlicht hat, dann kommt man immer wieder auf seit Jahrhunderten bewährte Designs zurück, die nur unwesentlich abgeändert werden(können). Trotzdem sieht man immer wieder solche Tische aus ganzen Bohlen. Entweder sind das dann aber sehr aufwändig gemachte, aus sehr intelligent ausgesuchtem Material angefertigte Einzel/ Meisterstücke, oder sie halten nicht. Drei Wochen nach dem Fotografieren ist das Harz in der Mitte gebrochen, das Ding zerrissen oder sonstwas.
Mein Rat: verabschiede Dich von diesem schauderhaften Fred-Feuerstein-Design und mache aus der ziemlich geilen Bohle was Materialgerechtes. Durch die genannten alten Konventionen, auch in der Rezeption, also dem Auge des Betrachters, kann das dann gar nicht wirklich hässlich werden. Und moderne Akzente gehen dann immer noch, nur muss die Kreativität hinter die "Rules of the Trade" zurücktreten.

Gruß

Michael
 

Sarrdai

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Hallo dascello,

Was schwebt dir denn unter "materialgerecht" vor? Was für eine Alternative könntest du mir empfehlen, bei der ich möglichst wenig von dem Look eines einzigen Stück Holzes kaputt mache? Weil sonst könnte ich mir die Mühen ja auch sparen und einfach eine Leimholzplatte basteln... Das wäre aber um das schön Stück zu schade...

Grüße
 

joh.t.

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Hallo,
es kommt immer darauf an was für Ansprüche man hat und was für Vorstellungen. Einfachster Vorschlag:
- Glatt schleifen , ölen , auf 2 Böcke legen , benutzen und sehen was passiert.

Wir Profis gehen immer davon aus, dass wir das was wir machen verkaufen und Garantie und Gewährleistung 5 Jahre geben müßen. Wenn irgendetwas schief oder krumm wird kommt der Kunde und wir haben ein Problem , verlorenes Geld und viel Arbeit. Ich habe im privaten Bereich auch schon viel gemacht, was ich für den Kunden nicht machen würde.

Im nachhinein wenn die Bohle winsch wird kann man sie dann immer noch aufschneiden, neu verleimen, Riegel runterschneiden und mit 2-3 weiteren Bohlen eine Tischplatte herstellen, was auch immer.

Den unteren Teil, wo sie Erdkontakt hatte würde ich abschneiden. ca 200 mm. Die Eiche hat auch erstaunlich wenig Splint.

Wenn du sie nur schleifst und leicht ölst erhältst du dir die Möglichkeit später noch alles mögliche draus zu machen.

Viel Spaß. Du must damit leben, nicht die Forumsgemeinde.

Zur Zeit ist ganz rustikal schwer in. Von Mode erscheinungen kann sich keiner ganz frei machen. Der Geschmack kann sich in ein paar Jahren ändern, und aus einer nur geschliffenen Bohle kann man später auch etwas ganz anderes bauen.

VG Johannes
 

Sarrdai

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Es muss am Ende nicht auf den Millimeter genau plan und gerade sein. Und selbst wenn sie sich nach Jahren nochmal einen halben cm verzieht, ist das auch nicht so wild.

Danke auf jeden Fall für eure Ratschläge und Anmerkungen! Ich habe erst einmal genug Stoff zum Nachdenken :emoji_grin:
Ich werde dann Bilder des Resultats hochladen!
Bis dahin
 

Friederich

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Wenn das Holz schon so lange abgelagert ist würde ich es wohl auch riskieren das Brett ohne auftrennen zu verarbeiten
Hallo Herbert,
es macht keinen Unterschied, wie lange es abgelagert ist. Es wird trotzdem immer auf Feuchteänderungen reagieren und arbeiten und schüsseln.
Lange Lagerzeit hilft nur gegen die inneren Spannungen. Die bauen sich nämlich durch "Kriechen" ganz langsam ab. So wie bei jedem anderen Material.
 

Friederich

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Was schwebt dir denn unter "materialgerecht" vor? Was für eine Alternative könntest du mir empfehlen, bei der ich möglichst wenig von dem Look eines einzigen Stück Holzes kaputt mache? Weil sonst könnte ich mir die Mühen ja auch sparen und einfach eine Leimholzplatte basteln... Das wäre aber um das schön Stück zu schade...
Hallo, der Schreiner sieht es genau umgekehrt.
Es wäre schade um das Holz, wenn die Platte schüsselt und Risse bekommt, nur weil es am Stück gelassen verarbeitet wird.
Du musst dich mal gedanklich mit den Verleimregeln befassen, um dir vorstellen zu können, was da warum passiert.
Holz arbeitet tangential zu den Jahrringen doppelt so stark wie radial. Und wenn auf der einen Seite die Jahrringe eher liegnd und auf der anderen Seite eher stehend sind, dann passieren da unerwünschte Dinge.
Am problematischsten diesbezüglich ist logischerweise der Bereich um die Markröhre herum. Hier sind ja die Jahrringe am stärksten gekrümmt; also mit kleinem Krümmungsradius. Weswegen die Bohlen sich hier meist schon nach kurzer Trockenzeit schüsseln und Risse bekommen.
Dieser Bereich gehört herausgeschnitten und in den Ofen.
 

m4nu92

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Glück Auf,

Ich würde die Platte auftrennen, und dann die Streifen neu verleimen. Dabei die charakteristischen Bereiche immer komplett auf einer Lamelle liegend zuschneiden. Dann nach Verleimregeln wieder zusammen Leimen und zum Schluss die Baumkante wieder seitlich anleimen. Wenn du das sorgfältig machst, stell ich mir das Ergebnis ganz schön vor und du hast deine Optik behalten.

Gruß

Manu
 

Herbert 10

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Hallo Herbert,
es macht keinen Unterschied, wie lange es abgelagert ist. Es wird trotzdem immer auf Feuchteänderungen reagieren und arbeiten und schüsseln.
Lange Lagerzeit hilft nur gegen die inneren Spannungen. Die bauen sich nämlich durch "Kriechen" ganz langsam ab. So wie bei jedem anderen Material.

Da hast du schon recht , habe ja nichts anderes behauptet .

Ich habe 30 Jahre alte Eichenbohlen bei mir liegen , die würde ich doch glatt für so ein Projekt hernehmen .

Richtig sehe ich auch auf jedem Fall das man als Privatperson da schon etwas mehr riskieren kann als ein Profi.
 

Sarrdai

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Wie ist das denn, wenn das fertigt bearbeitete Stück von zb Epoxylack "luftdicht" umschlossen ist? Da dürfte ja dann keine Diffusion mehr stattfinden. Arbeitet das Holz dann trotzdem noch sehr viel?
 

Friederich

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Wie ist das denn, wenn das fertigt bearbeitete Stück von zb Epoxylack "luftdicht" umschlossen ist? Da dürfte ja dann keine Diffusion mehr stattfinden. Arbeitet das Holz dann trotzdem noch sehr viel?
Es dffundiert sehr wenig durch so eine Oberfläche. Aber 100% diffusionsdicht gibt es nicht.
Ist also nur eine Zeitfrage, bis es auch hier auf die mittlere Ausgleichsfeuchte runtergetrocknet ist. Die Probleme treten dann nur mit Verzögerung ein.

Einziger Vorteil: Die jahreszeitlichen Feuchteschwankungen wären viel geringer. Und das dauerhaft.
 

pixelflicker

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Ich bin zwar auch nur Laie, der halt ein bisschen mit Holz bastelt, aber ich würde das auch ein bisschen lockerer nehmen und den Weg gehen, den Johannes vorschlägt. Versuchs doch einfach mal und wenns nix wird, dann kannst du sie immernoch auftrennen.

Allerdings würde ich versuchen jemanden zu finden, der mir die Bohle trocknet, denn jetzt scheint sie wirklich noch extrem zu arbeiten. Also eher den Zwischenweg gehen: Ein bisschen trocknen und dann verarbeiten und wenns nix wird wieder nacharbeiten.

Ich selbst habe einen Tisch aus zwei schmäleren Bolen zusammen geleimt. Der ist also auch nur mittig einmal verleimt und außen eine Baumkante belassen. Die Platte ist etwa 5cm dick. Bisher ist sie immernoch sehr schön plan und hat nicht merklich gearbeitet. Seit etwa einem Jahr steht der Schreibtisch bei mir im Haus.

Ich bin das Risiko eingegangen und bin bisher sehr glücklich damit. Wenn du das Holz eh geschenkt bekommen hast und du als Privatmensch niemanden etwas garantieren musst und auch mit ein bisschen Verzug leben kannst, warum nicht den Versuch machen?
 

Sarrdai

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So ich melde mich mal wieder zurück.
Ich hatte jetzt doch noch jemandem mit einem breiten Dickenhobel gefunden, der die Bohle da ein paar Mal durchgezogen hat. Ist nicht 100% perfekt, aber da die Platte jetzt eh noch ein paar Jahre Zeit hat in meiner Wohnung weiter zu trocknen und da wohl auch noch ein bisschen passiert, ist das nicht ganz so schlimm. Dann kam das Risse ausgießen.
Und eine ganze Weile mit 120er und 240er Körnung auf dem Exzenterschleifer später, ist sie wunderbar „glatt“ geworden.
2 Lagen Parkett-/ Hartlack haben dann ihr Übriges getan. Von einem Bekannten habe ich mir schließlich noch Vierkantrohre zu netten Füßen verschweißen lassen.
Für meine (noch) begrenzten, handwerklichen Föhigkeiten, ist das Ganze doch recht ansehlich geworden!

Grüße
 

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danielewitz

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Hi, ich hätte ebenfalls eine Frage. Ich baue mir nun auch meinen eigenen esstisch aus einer eichenbohle mit den Maßen 180x100x7cm. Sie wurde vor 7 Monaten geschlagen und lagert seitdem. Ich würde den Trocknungsvorgang gerne beschleunigen, kennt jemand eine trockenkammer im Raum nrw die auch Eiche trocknet, und was kostet so eine technische Trocknung? Die 1 Jahr pro cm ist mir zu lang, kennt ihr vielleicht einige DIY Lösungen zum trocknen?
Schon mal danke im voraus!!!
 

chipnuts

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@Sarrdai: Zeig doch mal dein Projekt ein Jahr nach Fertigstellung.
Gemäß den ganzen Pessimisten ... äh Experten hier müsstest du ja inzwischen eine mit Rissen durchzogene half pipe im Zimmer stehen haben.
 
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