Tischkreissäge Anfängerfragen zu Bedienung und Modell DeWalt/Festool

DaniWeini88

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Hallo zusammen,

ich habe nach langem langem Warten gestern endlich meine DeWalt7492 erhalten und sie heute probiert. Wie zu erwarten war ergaben sich bei den ersten Schnitten viele Fragen. Ich habe mir zwar etliche Videos zu Schnittechniken und Sicherheit angesehen, aufgrund der aktuellen Corona Situation konnte ich aber keinen Kurs machen bzw. meine Schreinerfreunde persönlich antreffen. Deswegen möchte ich die Fragen die ich habe an euch stellen und hoffe ihr könnt mir helfen.

1. Schiefe Schnitte
Ich habe es mit dem Gehrungswinkel nicht geschafft Querschnitte im perfekten 90° Winkel zu schneiden, bei den Längsschnitten mit Parallelanschlag war es tatsächlich besser. Habe die Maschine wirklich genau eingestellt und auch den Gehrungswinkel haarscharf eingestellt. Ich kann mir nicht erklären warum die Schnitte schief werden. Liegt es an meiner Anfängerbedienung, gibt es da einen klassischen Fehler der zu schiefen Schnitten führt? bei einem 12cm Brett liegt der Fehler bei etwas unter 1mm, ich nehme an das liegt so bei 1°

2. Gehrungswinkel Ersatz?
Das "einzige grobe Manko" welches die Dewalt7492 angeblich hat ist der Gehrungswinkel, bzw. das Spiel des letzteren. Tatsächlich hat dieser ein Spiel das für meine Anwendungen zu hoch ist. Ich habe nun mit etwas Isolierband ausgeholfen und für heute lief der Gehrungswinkel ohne spiel, was aber natürlich keine Dauerlösung ist.
Ich weiß, das man sich T-Nut Schienen kaufen kann, für den Umbau des Gehrungswinkels von DeWalt oder einen eigenen Schiebeschlitten, da ich das aber noch nie gemacht habe wollte ich fragen ob die Nachkauf T-Nut Schienen dann tatsächlich ohne Spiel laufen??

3. Längsschnitte
Ich habe einen Längsschnitt von einem 6cm Breiten, 2cm Dicken und 70cm langen Eichenbrettchen durchgeführt. Dabei hatte ich das Problem, das das Holz immer von der Tischfläche "wegkippen" wollte. Natürlich weiß ich, das ich das Holz möglichst gerade zuführen soll bzw. Druck nach unten ausüben soll. Trotzdem aber meine Frage, würde es Sinn machen den Tisch auch nach vorne zu verlängern oder ist das sinnlos weil man ja dort steht und der Tisch dann die Zuführung blockiert? Wenn ja habt ihr Tipps wie man für diese Längsschnitte das Werkstück möglichst "Plan" zuführt?

4. Festool TKS 80 Sawstop und Auflagetisch
Beim Setup meiner Maschine sind mir zwei Dinge aufgefallen: 1. Ich habe doch um einiges mehr Respekt vor dem Ding als ich dachte, 2. der Tisch ist für lange Hölzer doch etwas kurz. Die Festool TKS 80 würde für beide Dinge zumindest teilweise eine Verbesserung schaffen, weil Sie ja die SawStop Technologie hat. Andererseits den zusätzlichen Auflagetisch.
Natürlich weiß ich, das dies um zwei Preisklassen drüber liegt, aber da ich mir jetzt Gedanken darüber gemacht habe wollte ich die Frage auch an euch richten was ihr davon hält sich als Anfänger gleich so eine Maschine zuzulegen, würde das Sinn machen?
 

Alceste

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Auch wenn ich kein Profi bin, habe ich mich doch eingehend mit der Einstellung meiner Säge beschäftigt und antworte deshalb: Wenn der Anschlag nciht spielfrei läuft brauchst du dich nicht wundern, dass die Schnitte nicht genau 90° werden.
Da kann man IMO eigentlich nur basteln: i.) entweder man überlegt sich was um das Spiel zu minimieren und stellt dann den Anschlag neu ein (Merke: Anschalg muss 90° zur Tischnut ausgerichtet sein _nicht_ notwendigerweise zum Blatt). ii.) Man baut sich einen Schiebeschlitten (Nachteil man verliert immer an Schnitthöhe, die Sicherheit solcher Dinger wird auch gerne Kontrovers diskutiert) iii.) Oder man kauft sich diverse Systeme von Drittherstellern - das gibts von sauteuer bis nicht so teuer (neuerdings gibts da so einen holländischen Youtuber, hooked on wood, der solche Sachen aus China reviewt). Ich hätte auf alle drei Varianten allerdings keinen Bock. Aber um auf die Frage zu antworten: Ja die gekauften Varianten sollten dan nohne Spiel laufen, wenns denn was gescheites ist.

Trotzdem aber meine Frage, würde es Sinn machen den Tisch auch nach vorne zu verlängern oder ist das sinnlos weil man ja dort steht und der Tisch dann die Zuführung blockiert?

Dafür gibts Tischverlängerungen oder man stellt seine Werkbank als outfeed table ein also auf (annähernd) gleiche HÄhe wie den Sägetisch)

Natürlich weiß ich, das dies um zwei Preisklassen drüber liegt, aber da ich mir jetzt Gedanken darüber gemacht habe wollte ich die Frage auch an euch richten was ihr davon hält sich als Anfänger gleich so eine Maschine zuzulegen, würde das Sinn machen?

Ich denke mal das liegt einzig und alleine an deinem Budget, allerdings wenn du dir so ne Säge in neu kaufst kannst du eigtl. auch gleich ne Formatkreissäge von Bernado etc. kaufen (da wäre der Ansprechpartner @bello ). Ich habe mir damals ne CS70 in gebraucht gekauft und muss sagen ich hätte auch lieber ne Bernado genommen, allerdings schrecke ich davor zurück, da ich 1. im Keller werkele und 2. nicht weiß wie lange ich hier noch wohnen bleibe (und obs mich nicht ins europäische Ausland zieht).
 

dausien

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Ich besitze diese Säge jetzt knapp ein Jahr und bin recht zufrieden, natürlich würde ich mir lieber eine FKS in den Keller stellen, aber dafür ist einfach kein Platz und die Säge muss auch aus dem Weg geräumt werden, wenn andere Arbeiten anstehen.

Den Winkelanschlag habe ich durch einen chinesischen ersetzt so wie diesen Anschlag, der lässt sich spielfrei einstellen und Gehrungen gelingen mir damit. Ansonsten habe ich nur das mitgelieferte Sägeblatt gegen ein besseres, feineres ersetzt.

Große Platten säge ich nach wie vor mit der HKS und Schiene, von diesen ganzen Erweiterungen, wie sie in Nordamerika üblich sind, outfeed table usw. halte ich nicht viel, außerdem fehlt mir dafür der Platz. Hätte ich diesen, würde in meiner Werkstatt eine andere Säge stehen.

Durch diesen ganzen YouTube Kram war ich am Anfang auch der Meinung, man braucht unbedingt einen Schiebeschlitten, inzwischen finde ich, es geht auch sehr gut ohne.

Wie bei all diesen Montagesägen, um genaue Schnitte zu bekommen, darf man kein Grobmotoriker sein, recht schnell ist sonst der Anschlag aus dem Winkel gedrückt. Aber die gute Nachricht, mit einem scharfen Sägeblatt, sägt die Maschine von alleine, auch ohne groß zu drücken. :emoji_wink:

Die ersten Bretter, die ich auf der Maschine gesägt habe, sind auch nicht so toll geworden, ich hatte mir dafür extra billiges Fichtenleimholz besorgt und daraus sind dann einfache Aufbewahrungskästen für die Werkstatt geworden.

Ansonsten bin ich mit der DeWalt7492 zufrieden, Okay, die Absaugung ist nicht der Brüller, aber da sind die ganzen anderen Sägen aus dieser Kategorie auch Dreckschleudern, aber ich finde sie ist wesentlich besser als die Bosch GTX 10 XC die eich ursprünglich auf dem Radar hatte.

Fast hätte ich es noch vergessen, die ganzen YouTube Bastler rüsten natürlich noch einen Sanftanlauf nach, dies hatte ich ebenfalls Anfangs überlegt, aber wozu? Ich starte die Säge ja nicht mit dem Holz am Sägeblatt, soll sie doch ruckartig anlaufen, solange die Sicherung nicht fliegt ist alles gut.
 

NiWood

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Mal ein bisschen OT:
Wo hast du denn die Dewalt bestellt und wie lange hast du gewartet?
Habe die Säge vor knapp 5 Monaten bei einem Händler bestellt und warte immer noch darauf.
Direkte Anfragen bei Dewalt haben ergeben, dass sie in Deutschland derzeit eine Lagerumstellung machen und die Säge deswegen im Lieferrückstand wäre.
 

Alceste

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on diesen ganzen Erweiterungen, wie sie in Nordamerika üblich sind, outfeed table usw. halte ich nicht viel, außerdem fehlt mir dafür der Platz.

Die Argumentation erschließt sich mich nicht - wenn du deine Werkbank auf die richtige Höhe bringst kostet dich ein outfeed table null extra Platz


So ein Sanftanlauf kann auch zur Lebenerwartung des Motors beitragen.
 

NiklasAG

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Gehrungswinkel passen die Incra falls du nachrüsten willst. Beispielsweise bei banggood Ersatz den man mit Sechskant anpassen kann. Kostet dann unter 20Euro inkl. Versand.
Meine sägt aber ohne Nachstellen so wie sie soll. Keine Abweichungen die für mich relevant wären und sicher nicht in dem Ausmass wie bei dir.
Vielleicht zu viel oder zu wenig gedrückt? Oder "unter" den Anschlag gedrückt?
Für die Absaugung kann man den Y-Schlauch kaufen oder basteln. Ist einfach eine Frage des Preises.
 

dausien

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Die Argumentation erschließt sich mich nicht - wenn du deine Werkbank auf die richtige Höhe bringst kostet dich ein outfeed table null extra Platz
Wie gesagt, der Platz ist seeeehr begrenzt, ich habe schon geplant einen rollbaren Unterschrank zu bauen, so dass die TKS auf die gleiche Höhe kommt wie mein Frästisch. Ich weiß im Moment nur noch nicht wohin ich diesen dann Rolle, wenn ich mal etwas anderes als Sägen möchte. Solange befehle ich mir mit einem Rollbock.

So ein Sanftanlauf kann auch zur Lebenerwartung des Motors beitragen.
Dafür fummle ich nicht an der Elektrik der Säge herum, zumindest solange ich da noch Garantie auf der Maschine habe.
 

raziausdud

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Die Präzision - besonders bei ehr kleinen Tischkreissägen - kann man im Grunde nur mit abgerichtetem Holz erreichen bzw überprüfen, d.h. Deine Werkstücke müssen schon vorm Sägen über die Länge gerade und quer muss der Winkel aller Flächen 90 Grad betragen. Einfach gesagt: sonst kann das Werkstück an den Anschlägen "wackeln":

Mit einem langen exakten gern auch selbstgebautem Schiebeschlitten kann man aber auch mit der Tischkreissäge in Längsrichtung abrichten. Deshalb ist dafür eine Formatkreissäge optimal. Anschließend an den bekannten justierten Anschlägen rechtwinklig "machen".

Ich (Amateur) habe auch eine kleine Tischkreissäge, die ist perfekt bei ehr kleinen Teilen, mit "Basteleien" kann man die Grenze etwas nach oben schieben, größere Teile können viel besser mit Handkreissäge und Schiene bearbeitet werden. Aber keine Frage: mit guten über Bastelei hinausgehenden Erweiterungen kann man meiner Meinung nach eine in sich stabile Säge durchaus aufwerten. Die Frage ist, ob man das will (oder eventuell muss) oder ob man nicht gleich eine größere Säge kauft (wenn man das kann...)

Rainer
 
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raziausdud

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Du kannst den Sanftanlauf auch vor den Stecker setzen...
Hallo @FredT,

das interessiert mich auch, ich kann mich an das "Explodieren" meiner Rexon Tischkreissäge nicht gewöhnen. Genügen da so schnell mal gesuchte Teile für rund 20 Euro? Und/oder was ist (neben der Leistung der TKS) eventuell noch zu beachten?

Danke. Rainer.
 
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FredT

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Du mußt schauen, ob die Leistungsangaben des Anlaufs mit der Leistung deines Motors harmoniert. Mehr gibt es eigentlich nicht zu beachten
 

DaniWeini88

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Hi alle zusammen, vielen Dank für eure Antworten.

@NiWood ich habe die DeWalt bei Contorion gekauft. habe auch ca. 3-4 Monate gewartet. Tatsächlich ist mir aber jetzt noch ein Produktionsfehler untergekommen. Und zwar lässt sich der klappbare Aufsatz des Parallelanschlages nicht ganz herunterklappen, da eine der Metallstreben wo diese befestigt ist bzw. beide Streben einen Produktionsfehler haben.

Die Maschine macht wirklich einen sehr soliden Eindruck und hat sicher viele Vorteile, was man ja in den etlichen YouTube Videos dazu auch erfährt.

Leider war Sie für mich jetzt doch im beschränkten Anwendungsbereich bzw. in den Details nicht ausreichend (wackelnder Gehrungswinkel, Produktionsfehler Parallelanschlag, Ruckeln bei Anlauf). Obwohl die Maschine sicher vom Preisleistungsverhältnis her generell spitze ist, sehe ich nicht ein mir dann noch einen eigenen Gehrungswinkel zuzulegen, das sollte doch wirklich nicht der Fall sein, auch das Ruckeln im Anlauf ist definitiv eine größere Schwachstelle als ich dachte, ich habe das Holz prinzipiell auf der TKS liegen wenn ich die Säge anlaufen lasse und verschiebungen um 1mm können hier schnell mal auftreten, da es meine erste TKS sein sollte war mir das vorher nicht bewusst. Und der Parallelanschlag müsste eben auch getauscht werden...

Alles in allem werde ich die DeWalt wieder zurück schicken und ich werde gleich einen größeren Schritt machen und mir eine Formatkreissäge anschaffen. Entweder eine gebrauchte oder eine neue günstigere, ev. eine Bernardo @Alceste Danke für den Tipp. Ich werde mich dazu jetzt mal im Forum schlau machen.
 

Rookie77

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Das ist aber ein großer Schritt. Also als Anfänger bereits Themen in der Bedienung einer Tischkreissäge zu haben und dann direkt auf eine Formatkreissäge wechseln.
Ganz Wertfrei sage ich jetzt mal, dass es auf das Zusammenspiel von Maschine und Anwender ankommt und eine Maschine in den meisten Fällen die Arbeit nicht alleine verrichtet.
 

Markus 72

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Ganz Wertfrei sage ich jetzt mal, dass es auf das Zusammenspiel von Maschine und Anwender ankommt und eine Maschine in den meisten Fällen die Arbeit nicht alleine verrichtet.
Einfach immer das Beste kaufen, dann kann man sicher sein, dass die Probleme beim Anwender liegen. :emoji_slight_smile: So mach ich's bei meinen Fahrräder seit Jahren...
Aber Spaß beiseite. Ich bin auch an dem Punkt, dass ich ein Upgrade in Sachen Säge möchte, und die Entscheidung ist als Laie echt schwierig. Auch einzuordnen, wie eine neue günstige TKS im Vergleich zu einer alten Gebrauchten funktioniert.
 
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Rookie77

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@Markus 72 also mein Werdegang war ja ähnlich. Angefangen mit einer PTS10 und dann nach kurzer Zeit gemerkt, dass ich mit ihr nicht weiter komme. Also das Ding mit allem Zeug drum herum verkauft (Unterschrank, Tischfräse etc) und dann eine Holzmann TS250 als 400V angeschafft. Die benutze ich weiterhin, allerdings steht jetzt schon eine Weile der Wunsch nach einer kleineren Formatkreissäge an. Jedoch einfach, weil ich viel Plattenmaterial verarbeite und ich mit der Lösung einiges an Zeit im Zuschnitt spare.
Der findet nämlich schon eine Weile mit meiner TS55 statt. Geht auch, dauert nur.
 

Alceste

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Das ist aber ein großer Schritt. Also als Anfänger bereits Themen in der Bedienung einer Tischkreissäge zu haben und dann direkt auf eine Formatkreissäge wechseln.

Finde ich jetzt nicht so abwegig - ich wiß nicht was alles das Hinkt ist ein Vergleich aber: Kniebeugen kannst du auch mit Gewichtheberschuhen lernen, Fußball in Fußballschuhen. Ich würde sogar behaupten das geht um einiges besser, wenn du diese Dinge besitzt. Genauso wird es sich bei einer Säge verhalten - es lernt sich eben um ein vielfaches einfacher, wenn ich nicht erst McGyver mäßig jedes Detail der Säge erst optimieren muss. Und ich sag dir ganz ehrlich auf das ewige rumgedoktere an meiner gebrauchten CS 70 hätte ich gut und gerne verzichten können!
Ich sehe irgendwie nicht ein warum man als Anfänger, der ja quasi schon per Definition nicht qualifiziert ist, mit minderwertigem Werkzeug arbeiten soll - das sorgt doch nur dafür dass man mehr Fehlerquellen hat?

Angefangen mit einer PTS10 und dann nach kurzer Zeit gemerkt, dass ich mit ihr nicht weiter komme.

Die Zeit und das Geld hättest du dir doch bestimmt auch gerne gespart, oder nicht?

Die benutze ich weiterhin, allerdings steht jetzt schon eine Weile der Wunsch nach einer kleineren Formatkreissäge an.

Warum hast du dir nicht gleich eine gekauft?
 

Alceste

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Obwohl die Maschine sicher vom Preisleistungsverhältnis her generell spitze ist, sehe ich nicht ein mir dann noch einen eigenen Gehrungswinkel zuzulegen, das sollte doch wirklich nicht der Fall sein, auch das Ruckeln im Anlauf ist definitiv eine größere Schwachstelle als ich dachte, ich habe das Holz prinzipiell auf der TKS liegen wenn ich die Säge anlaufen lasse und verschiebungen um 1mm können hier schnell mal auftreten, da es meine erste TKS sein sollte war mir das vorher nicht bewusst. Und der Parallelanschlag müsste eben auch getauscht werden...

Auf jeden Fall - zurückschicken! Hatte letztens die gleiche Diskussion hier wegen eines Winkels den ich gekauft hatte der keine 90° anzeigte: Einhellige Meinung nich rumfdoktern sondern tauschen!
 

Rookie77

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Finde ich jetzt nicht so abwegig - ich wiß nicht was alles das Hinkt ist ein Vergleich aber: Kniebeugen kannst du auch mit Gewichtheberschuhen lernen, Fußball in Fußballschuhen. Ich würde sogar behaupten das geht um einiges besser, wenn du diese Dinge besitzt. Genauso wird es sich bei einer Säge verhalten - es lernt sich eben um ein vielfaches einfacher, wenn ich nicht erst McGyver mäßig jedes Detail der Säge erst optimieren muss. Und ich sag dir ganz ehrlich auf das ewige rumgedoktere an meiner gebrauchten CS 70 hätte ich gut und gerne verzichten können!
Ich sehe irgendwie nicht ein warum man als Anfänger, der ja quasi schon per Definition nicht qualifiziert ist, mit minderwertigem Werkzeug arbeiten soll - das sorgt doch nur dafür dass man mehr Fehlerquellen hat?



Die Zeit und das Geld hättest du dir doch bestimmt auch gerne gespart, oder nicht?



Warum hast du dir nicht gleich eine gekauft?

Ehrlich gesagt, nein. Es gibt ja immer einen gewissen "Werdegang". Um das Beispiel mit den Rädern oben aufzugreifen (ist tatsächlich auch eines meiner Fachgebiete). Ich kaufe mir ja auch kein reinrassiges Downhill Bike, nur um als Anfänger mal über einen Waldweg zu fahren bzw überhaupt erst fahren zu lernen.

Was das Einstellen angeht: Da kommst Du in den meisten Fällen auch bei einer Formatkreissäge nicht drum herum. Es sei denn, Du kaufst ein Modell mit Aufbau- und Einstellservice und einmal pro Jahr kommt der Techniker vorbei und überprüft das Teil.

Ich habe an meiner Holzmann vier Stunden geschraubt (neu!) und immer wenn ich dachte, ich habe alles, habe ich wieder eine Schraube mit irgendeiner Funktion gefunden. Hatte aber den netten Nebeneffekt, dass ich die TS250 jetzt mit allen Funktionen und Möglichkeiten kenne.

Einer der Gründe, warum ich nicht direkt am Anfang in der Größe gedacht habe war, dass ich nur kleinere Teile bauen wollte und davon ausging, dass es mit einem normalen Modell gut funktioniert. Jedoch hat sich mein Können und die Größe meiner gebauten Dinge mit der Zeit geändert und da geht man eben den nächsten Schritt.
Ich baue jetzt allerdings die Möbel und Spielgeräte meiner Tagespflege selber (ein Punkt, an den ich früher nie gedacht hätte).
 

Alceste

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Ich kaufe mir ja auch kein reinrassiges Downhill Bike, nur um als Anfänger mal über einen Waldweg zu fahren bzw überhaupt erst fahren zu lernen.


Das ist IMO ein schlechter Vergleich: Ein Downhill Rad ist meinem Verständnis ein Rad das einen bestimmten Zweck innerhalb des Hobbies Radfahrens erfüll i.e. nicht jeder der Rad fährt profitiert von einem solchen Rad. Gewichtheberschuhe (mein Beispiel) brauchst du für eine Übrung die im Prinzip der Grundstock jedes ernstzunehmenden Kraftsports darstellt nämlich die Kniebeuge. Die Formatkreissäge ist mit den Gewichtheberschuhen zu vergleichen, nicht mit deinem Rad - sofern du nicht per Hand sägen willst führt an einer Tischkreissäge kein Weg vorbei und eine Formatkreissäge ist soweit ich das hier sehe die komfortabelste Art und Weise Zuschnitte zu machen.
Ich sehe auch keinen Sinn darin sich was die Ausrüstung angeht zu entwickeln (soweit es das Budget zulässt) - warum soll sich der TE eine Säge kaufen, von der klar ist, dass er sie auf kurz oder lang wieder verkaufen wird? Der Verkauf geht ja meist mit einem Verlust einher. Besser ist es diesen nur einmal über sich ergehen zu lassen anstatt mehrfach. In Punkto "Können" entwickelt man sich natürlich aber das kann man genauso mit hervorragenden Werkzeug, wenn nicht gar besser - wenn ich mit allerlei Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt bin, dann bleibt natürlich anteilig nicht so viel Zeit übrig mich mit dem zu beschäftigen worin ich mich eigentlich entwickeln will. Kein Schreiner dieser Welt nutzt sowas wie die Dewalt oder die CS70 um damit Möbel zu bauen. Der Typ vom Festool Support meinte zu mir "da kann ich Ihnen nichts zu sagen. Als schreiner haben wir die auf Montage benutzt um hier und da ein paar Lesten zu sägen, da war uns das egal ob das 90° oder 87° sind".

Was das Einstellen angeht: Da kommst Du in den meisten Fällen auch bei einer Formatkreissäge nicht drum herum. Es sei denn, Du kaufst ein Modell mit Aufbau- und Einstellservice und einmal pro Jahr kommt der Techniker vorbei und überprüft das Teil.

Das hat du sicherlich recht. Sorry dass ich da was falsches behauptet habe.

Einer der Gründe, warum ich nicht direkt am Anfang in der Größe gedacht habe war, dass ich nur kleinere Teile bauen wollte und davon ausging, dass es mit einem normalen Modell gut funktioniert. Jedoch hat sich mein Können und die Größe meiner gebauten Dinge mit der Zeit geändert und da geht man eben den nächsten Schritt.

Klar aber hättest du dir die gleich gekauft hättest du viel Zeit und vermutlich auch Geld gespart. Letztendlich ist das vermutlich aber auch eine Philosophierfrage. Ich kann nur für mich sprechen: Ich hätte lieber die 850 tacken die ich für die CS 70 ausgegeben habe in eine richtige Säge investiert und das wäre vermutlich eine Formatkreissäge geworden mit planem und stabilen Tisch. Jetzt spielten da natürlich auch andere Faktoren eine Rolle (Platz) aber im Wesentlichen halte ich an meiner Meinung fest!
 

Rookie77

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@Alceste der Vergleich mit dem Rad hinkt in meinen Augen nicht. Handelt es sich doch ganz klassisch gesehen um ein Fahrrad. Und fahren lernen kann man auch auf einem Klapprad.

Wir reden hier auch nicht von einem Schreiner sondern um jemanden, der das als Hobby macht und da gibt es viele Leute, die zaubern dir mit einer Montagesäge und einer HKS Möbel, die jedem Schreiner gerecht werden. Da muss nicht direkt eine FKS her. Und was ist, wenn man plötzlich feststellt, dass man dafür kein ausreichendes Talent hat? Dann steht man da mit seiner 30.000€ Werkstatt, hat von allem das Beste und keinen blassen Schimmer, wie man damit umgehen muss.

Da fange ich doch lieber klein an, überlege mir alternative Lösungen und steigere mich da nach und nach :emoji_wink:

Bestes Beispiel: Ich habe vor zwei Jahren eine Wickelkommode für meine Tagespflege mit einer gebrauchten 15€ Handkreissäge vom Flohmarkt und selbstgebauter Führungsschiene gebaut. Keines der Teile hat meine Tischkreissäge gesehen. Erst später bin ich auf eine TS55 umgestiegen, weil bei meiner Lösung einiges an Schnittiefe verloren ging.

Ähnlich was es mit Holzverbindungen (anderer Thread). Erst der Meisterdübler, dann eine einfache Flachdübelfräse, jetzt die Domino. Aber so sammelt man eben Erfahrungen und hat später noch was davon.
Aber wir driften ab :emoji_wink:
 

raziausdud

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Die Zeit und das Geld hättest du dir doch bestimmt auch gerne gespart, oder nicht?

Man kann dabei aber etwas viel Bedeutenderes gewinnen (im vorletzten Satz von Rookie77 in #21 hier drüber taucht der Begriff mit dem schönen Anhängsel ... "....und hat später noch etwas davon" auf) : eigene Erfahrung.

Der letzte Satz ist dann auch wahr .... :emoji_wink:

Rainer
 

Alceste

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@Alceste der Vergleich mit dem Rad hinkt in meinen Augen nicht. Handelt es sich doch ganz klassisch gesehen um ein Fahrrad. Und fahren lernen kann man auch auf einem Klapprad.

Warum der Vergleich hinkt habe ich oben dargelegt, wenn du nicht darauf eingehen magst schön, aber wenn du einfach sagst "nö ist nicht wahr" dann ist das keine Grundlage für eine Diskussion.

Wir reden hier auch nicht von einem Schreiner sondern um jemanden, der das als Hobby macht und da gibt es viele Leute, die zaubern dir mit einer Montagesäge und einer HKS Möbel, die jedem Schreiner gerecht werden. Da muss nicht direkt eine FKS her.

Klar gibts die. Gibt auch Leute die erfolgreich Kraftsport ohne Hanteln machen. Oder Leute, die sich ne Tischkreissäge selbst bauen, die genauer ist als so manches Ding was du dir kaufen kannst. Ich bin aber nicht über die Maßen talentiert sondern allenfalls durchschnittlich. Demzufolge orientiere ich mich nicht an Einzelerscheinungen sondern am Standard. Und im Möbelbau ist der Standard nicht "eine klapprige Montagesäge" (das ist natürlich überspitzt formuliert).

Aber so sammelt man eben Erfahrungen und hat später noch was davon.

was hast du denn davon zu wissen, dass der Multidübler von Wolfcraft nicht so toll ist wie ne Domino? Sorry, das ist keine Erkenntnis - das wäre in meinen Augen ein analythisches Urteil (und deren Erkenntnisgewinn ist ja bekanntermaßen = 0). In meinen Augen ist das einfach Zeitverschwendung. Mal überspitzt formuliert: Wenn ich meine Kreissäge so falsch bediene, dass mir die Holzstücke in die Magengrube fliegen, dann ist das auch nichts "wertvolles" nur weil es meine eigene Erfahrung ist - es ist einfach nur dämlich. Wenn jeder die Erfahrung der anderen wiederholen müsste, hätten wir kein Holzhandwerk sondern jeder Neugeborene würde sich damit vergnügen das Feuermachen für sich neu zu erfinden / zu erfahren. Letztendlich ist das auch nicht immer die günstigste Variante - denn wenn du einen haufen Material zu spähnen sägst, weil deine Säge für dich einfach nicht passt, dann gibst du auch wieder Geld aus.

Aber wie gesagt ich habe da wahrscheinlich einfach eine andere Philosophie als du - wenn du dem TE raten willst seine Dewalt gegen das gleiche Modell zu tauschen, es steht dir frei. Ich sage hau das Ding raus und kauf dir etwas besseres (zumal er auf das Austauschgerät wohl auch wieder Wochen warten wird), soweit das dein Portemonnaie (nebst anderer Ressourcen) zulässt bzw. in sofern du gewillt bist dieses Geld auszugeben. Was ich allenfalls noch überlegen würde wäre eine Kombimaschine, aber da kenn ich mich null aus und da würde ich einfach hier nochmal lesen.
 

Rookie77

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@Alceste ich habe nie behauptet, dass der Meisterdübler schlecht ist. Es dauert einfach, mit ihm zu arbeiten. Da liegt ein himmelweiter Unterschied zwischen. Und nur, weil er derzeit nicht benutzt wird heißt es nicht, dass sich das nicht auch wieder ändern kann (mein Sohn wird noch eine Weile brauchen bis er an die Domino darf).
Nebenbei ist es eben die Erfahrung, die einem bei späteren Projekten helfen kann. Wer keine Erfahrungen machen kann und daraus nichts lernt, schaut da eher blöd aus der Wäsche.

Und wenn dir an einer Tischkreissäge ein Werkstück um die Ohren fliegt, weil Du sie falsch bedienst (nicht weil sie ungenau ist), fliegt dir dasselbe Werkstück an der FKS mit der dreifachen Leistung bei derselben Bedienung noch viel mehr um die Ohren.

Aber wie gesagt, wir führen hier eine Grundsatzdiskussion mit unterschiedlichen Grundsätzen und werden wohl nicht auf einen Nenner kommen.

In der Lehre steht man in den seltensten Fällen ersten Tag direkt an den großen Maschinen und lernt in der Berufsschule erstmal, mit Handwerkzeugen umzugehen um ein Gefühl für das Material zu bekommen. Das ist eben der klassische Weg den ich bevorzuge. Aber jeder wie er mag.

So, aber ich bin jetzt mehr oder weniger hier raus. Nicht, weil ich keine Lust auf eine Endlosdiskussion habe (ich höre mich eh gerne reden), sondern weil das hier nicht im Ansatz zielführend ist und dem TE kein bisschen hilft.

In diesem Sinne, schönen Abend noch!
 

NiklasAG

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Tauchen wäre wohl der bessere Vergleich. Klar kann man zig Tausend Euro in Ausrüstung und Guides investieren, was wie warum genau funktioniert, weiss man deswegen aber nicht. Man weiss nicht wo die Stärken, Schwächen von Unternehmung, Ausrüstung und Fähigkeiten liegen.
Ähnlich ist das doch auch hier? Klar, mit super Profigeräten kann man viel einfach etwas bauen. Es gibt für fast alles Zubehör, digitale Skalen, es ja sogar computergesteuerte Zinkenfräsen!
Wenn die Profiformatkreissäge dann mal nicht das macht, was man will, schreibt man im Forum "Skandal, die ****Säge sägt nicht gerade", ruft den Service an, oder verliert die Lust am Hobby.
Ich habe die Dewalt und meine Werkstatt ist zeitweise so zugestellt (Ausbau des Hauses ist noch im Gange), dass ich noch keinen Platz für etwas grösseres habe. Und wenn ich etwas baue, muss ich rumschieben, umbauen usw...da überlegt man sich schnell, wie man welche Abläufe optimieren könnte. Was man wie lösen kann, wenn es gerade so wie gedacht nicht geht. Hat man eine 100m2-Werkstatt mit allem drum und dran baut man sicher entspannter, aber ich, für mich, lerne sicher mehr. Hätte ich gerne eine 100m2-Werkstatt mit allem drum und dran? Klar.
 
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