Tischbohrmaschine - Drehmoment für Forstnerbohrer

mpz

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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer Tischbohrmaschine für die Holzbearbeitung. Ich habe leider nicht viel Platz und bin auf einen 230V-Anschluss beschränkt, dafür ist der Preis nur sekundär. Die Flott TB 13 Plus gefällt mir eigentlich recht gut, da sie eine große Ausladung hat, und die 60mm Hub würden wohl reichen. Was ich aber nicht weiß... hat die (oder in der Größe vergleichbare Maschinen) auch genügend Kraft, um 50mm Forstnerbohrer verwenden zu können? Ich habe die Frage schon an Flott direkt gestellt, aber die haben mir nur gesagt, daß ihre Maschinen für die Metallverarbeitung konzipiert sind und sie keine Erfahrungswerte im Holzbereich haben, was ich ein wenig verwunderlich fand.

Einen Optimum-Händler habe ich auch schon gefragt, der hat mir (für einen maximalen Bohrerdurchmesser von 60mm) die B28HV empfohlen... ein 166kg Monster für knapp 3000 Euro. Entspricht das wirklich der Realität, oder hat er da leicht übertrieben? :emoji_wink:

Bin für alle Hinweise dankbar... auch andere Maschinen, die für mich in Frage kommen würden (230V, Ausladung mindestens 180mm, ausreichend stark für 50mm Forstnerbohrer)
 

IngoS

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Hallo,

die Motorleistung ist da nicht so entscheidend. Ich bohre 80mm dicke Eiche im Bohrständer mit einer 750W (Aufnahmeleistung) Handbohrmaschine.
allerdings hat die im ersten Gang eine Nenndrehzahl von 360 U/min.
Es ist also die Getriebeübersetzung, die das entsprechende Drehmoment bringt.
Wird nurdie Motordrehzahl elektronisch runter geregelt, reicht die Kraft bei
niedrigen Spindeldrehzahlen womöglich nicht.

Hier mit 50er Forstner in alte Eichebalken.

https://youtu.be/f0C4CLfzAWY?t=296

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Wenn der Preis sekundär ist, würde ich auf alle Fälle ein Modell mit stufenloser Drehzahlverstellung nehmen. Drehzahlbereich mindestens 400 bis 2000 (eher 3000) U/Min.

Die 0,54 kW der Flott könnten knapp werden, wenn du stundenlang und serienweise 50er Forstnerlöcher bohren willst. Andererseits sind die Leistungsangaben dieser absoluten Profimaschinen auch etwas "konservativ" angegeben und ich würde dieser Maschine die Aufgabe zutrauen - auch wenn ich das selbst noch nicht probiert habe. Die 60mm Hub sind nicht schlecht, mehr ist aber beim Holz immer besser. Willst du einen Balken durchbohren, wirds schon knapp.

Die B28HV von Optimum wird nicht an die Verarbeitungsqualität der Flott rankommen. Aber sie hat einen Vorteil, der für sehr große Bohrer interessant sein kann:
Man kann die Drehzahl nicht nur elektronisch regeln, sondern auch noch einen klassischen Riemen umlegen. Dadurch ändert man die Übersetzung in Richtung weniger Drehzahl, aber das Drehmoment vervielfacht sich - und das ist für sehr große Bohrer interessant. Die Drehzahl muss ja eh runter.

Wenns keine Standbohrmaschine sein muss:
Die Optimum B24HV sieht auch recht nett aus. Hat sogar einen drehzahlgeregelten Brushless-Antrieb, wow!. :eek: Ob die Flott sowas schon hat?

Was bei Holzanwendungen noch interessanter ist als in der Metallverarbeitung: ein großer Tisch! Kann man aber ggf. auch nachträglich selbst bauen.
 

Dietrich

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Hallo,

50mm Bohrer habe ich keinen, allerdings einen 45mm Bohrer von Famag, den zeiht die quasi-Vorgängerin der aktuellen TB 13 Plus die TBE 5014 (entspricht weitestgehend der alten TB 13 von Flott), völlig ohne Anstrengung in europ. Laubholz, bei der Drehzahl die von Famag vorgegeben wird laut Tabelle.
Obwohl Metabo für die Maschine eine Dauerbohrleistung von 40mm in Nadelholz angibt, 14mm in Stahl und 25mm in Alu.
Das ist eben der Unterschied, Maschinen die hauptsächlich ans Gewerbe gehen könnten ja 3 Schichten am Tag 40mm Bohrungen abverlangt werden.
Will man deutlich mehr Bohrhöhe und deutlich größere Durchmesser bohren, wäre eine gebrauchte Metabo/Genko interessant die es auch mit richtigen Regelgetrieben gab und auch in sehr niedriger Drehzahlauslegung in der untersten Stufe.
Modelle mit 21, 24 oder auch 28mm Bohrleistung in Stahl tragen die Zahlen im Typnamen und die mit Regelgetriebe ein "R" im Namen, egal ob Metabo oder Genko dran steht.
60 U/min Eingangsdrehzahl sind möglich, aber nicht jede Maschine ist soweit untersetzt.
Zudem werden 120mm Bohrhub geboten.
Da solche Maschinen auch M16 oder gar M20 Gewinde schneiden und bohren können, u. o.g. Bohrleistungen in Stahl bieten braucht man für den Holzeinsatz kaum Durchmesser fürchten.

Dennoch, obgleich ich zum Glück beide Maschinentypen im Einsatz habe, werden 95 % der Holzarbeiten auf der kleineren Elektronik-TBM gemacht, Bohrungen in Stahl lass ich dann schon mal die Genko machen.

Gruß Dietrich
 

magmog

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Guuden,

für die Holzbearbeitung verwende ich eine Radialbohrmaschine für ~ 500,-€
Wichtig ist mir ein Schnellspannfutter bis 16mm.
Bei Radialbohrmaschinen kann man sehr weit von der Säule entfernt bohren und den Kopf häufig auch noch schräg stellen.

Das Riemenumlegen ist Sekundensache, Stufenlos ist m.E. eine unnötige Geldausgabe und ein Zusatz, der zusätzliche Probs bereiten kann.

Solange es nicht das billigst ist reicht das Drehmoment für Holz allemal.
 

matchesder

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Hi mpz,

ich habe mit der TB 10 und nem 40er Famag in Nadelholz ohne ein Anzeichen von
Problem oder überlast gebohrt.
Die TB 13 hat eine stärkere Untersetzung bei gleichem Motor. Sollte also mehr
Drehmoment haben.

Schau dir auch die alzstar von Alzemtall an. Die haben 80 mm Hub und die variable
Übersetzung mechanisch. Alztronic und die aktuellen kleinen Flott haben einen
Frequenzumrichter, der die Drehzahl regelt.

Im Handbuch zur TB 10 habe ich eine TB 18 entdeckt, die dann auch mehr als 60 mm
Hub hat. Die Bohrmaschine ist klasse, 60 mm sind aber etwas wenig Hub.

Gerade, wenn Du auf die Idee kommst 50er Durchgangsbohrungen in 100er Balken
machen zu wollen.

Grüße
Martin
 

mpz

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Wenn der Preis sekundär ist, würde ich auf alle Fälle ein Modell mit stufenloser Drehzahlverstellung nehmen. Drehzahlbereich mindestens 400 bis 2000 (eher 3000) U/Min.

Die 0,54 kW der Flott könnten knapp werden, wenn du stundenlang und serienweise 50er Forstnerlöcher bohren willst. Andererseits sind die Leistungsangaben dieser absoluten Profimaschinen auch etwas "konservativ" angegeben und ich würde dieser Maschine die Aufgabe zutrauen - auch wenn ich das selbst noch nicht probiert habe. Die 60mm Hub sind nicht schlecht, mehr ist aber beim Holz immer besser. Willst du einen Balken durchbohren, wirds schon knapp

Stundenlang und serienweise definitiv nicht... ist nur ein Hobby von mir, das ich aber trotzdem "professionell" betreiben möchte.

Wenns keine Standbohrmaschine sein muss:
Die Optimum B24HV sieht auch recht nett aus. Hat sogar einen drehzahlgeregelten Brushless-Antrieb, wow!. :eek: Ob die Flott sowas schon hat?

Ja, die B24HV sieht auch nicht schlecht aus... aber die 165mm Ausladung sind mir definitiv zu wenig (gegenüber den 220mm der Flott), und was ich mich bei den teureren Optimum-Maschinen auch frage... wieso würde jemand über 2000 Euro für eine China-Maschine mit ungewisser Verarbeitung und Garantie-/Ersatzteilsituation ausgeben, wenn eine Flott fast das selbe kostet, von der ich genau weiß, daß sie entweder in 30 Jahren immer noch läuft, oder falls nicht, ich mich trotzdem auf das Service der Firma verlassen kann?
 

Daniboy

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... ein 166kg Monster für knapp 3000 Euro. Entspricht das wirklich der Realität, oder hat er da leicht übertrieben? :emoji_wink:...mindestens 180mm...

Es muss ja kein Monstrum sein, die Holzmann um EUR 340,- wiegt nur 40kg mit einer Ausladung von bis zu 420mm, nimmt nicht mehr Platz weg als die Flott und ist sogar etwas leichter.
Tischbohrmaschine mit Radialverstellung / SB3116RMN_230V / Bohrmaschinen f. Metall - HOLZMANN Maschinen GmbH

Durch die Anforderung an 180mm Ausladung schränkt man sich doch sehr ein in der Auswahl.
Werden in den Bereich so viele Löcher gebohrt? Gibt es Alternativen? Handbohrer? Oberfräse?
 

Dietrich

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Hallo,

diese Holzmann Radial-TBM ist zu leicht und damit schwach gebaut, sie hat eine rel. hohe Eingangsdrehzahl, besitzt einen Konstruktionsfehler...die große Ausladung ist überhaupt nicht nutzbar, weil da kein Maschinentisch mehr ist:emoji_slight_smile:
Vermutlich ein Sicherung vor Aufbäumen bei voller Ausladung.
Ergo kompletter Spielzeug-Maschinenbau.

Gruß Dietrich
 

mpz

ww-pappel
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Durch die Anforderung an 180mm Ausladung schränkt man sich doch sehr ein in der Auswahl.
Werden in den Bereich so viele Löcher gebohrt? Gibt es Alternativen? Handbohrer? Oberfräse?

Mein konkretes Projekt: Woodworking Plans by Clayton Boyer
Das größte Zahnrad hat einen Radius von fast 18cm, dh. das ist die minimale Ausladung, die ich dafür brauche. Die Bohrungen in der Mitte sollten exakt zentriert sein und die Achsen normal auf die Zahnräder stehen... ob man das vernünftig mit einem Handbohrer hinbekommt, bezweifle ich ein wenig. Oberfräse hätte ich, aber ob ich die exakt genug positionieren kann...
 

matchesder

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Cooles, anspruchsvolles Projekt.

Wegen dem Zentrieren:
Du reißt an, und setzt die Bohrerspize da hin.
Eventuell noch gekörnt oder mit nem Vorstecher.
Da finde ich das Freihand Ansetzen einfacher als das Ausrichten auf ner TBM.
Hier kann dann u. U. ein Koordinatentisch Hilfreich sein.

Sind die Bohrungen tief? Sodass die Winkligkeit eine Rolle spielt?
Dann ist natürlich eine Tischbohrmaschine besser.

Grüße
Martin
 

v8yunkie

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Tischbohrmaschine

Ich habe seit 3 Jahren eine Güde GTB 16/500 Vario mit stufenlos verstellbarer Drehzahl. Kostenpunkt damals 250€ mit Versand. Selbstverständlich ein Chinaböller, läuft sicher nicht so rund und fein wie eine Flott - aber die bohrt bisher klaglos alles und in absolut ausreichender Genauigkeit, was bei mir bisher angefallen ist. Auch grosse Forstnerbohrer waren absolut kein Problem (bis dato bis 40mm). Die Maschine hat 80mm Hub (sehr angenehm), grosse nutzbare Bohrhöhe und Ausladung und ein Schnellspannfutter - und die stufenlose Drehzahlregelung ist super nützlich: Weil man nämlich wirklich die Drehzahl ändert und sich nicht aus Bequemlichkeit vor dem Umlegen des Riemens scheut, wenn mal mal kurz Metall zwischendurch bohrt.

Tatsache ist auch: Der Unterschied bzgl. benötigtem Drehmoment zwischen Billig-Forsternbohrern und guten (z.B. habe ich einige von Fisch) ist immens! Selbst mein alter Akkuschrauber von Ryobi kommt mit dem 25mm Fisch-Forstnerbohrer gut mit Buche zurecht.

Ich bin sonst auch nicht so der China-Werkzeug-Fan... aber hier war der Preisunterschied zu einer echten Alternative so gross, dass ich es mal habe darauf ankommen lassen - und bin bis dato echt zufrieden.

Gruss,
Thomas
 

pixelflicker

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Ich habe eine Jet, also auch so eine China-Maschine, wie man immer so schön sagt. Bin eigentlich recht zufrieden damit. Die Stufenlose Drehzahlverstellung hat sie nicht, ich muss aber auch sagen, dass ich die Drehzahl so gut wie nie verstelle (sollte ich wohl öfter?). Dafür ist sie schön massiv gebaut und läuft sehr ruhig. Wichtig war mir auch das Schnellspannbohrfutter, aber das kann man ja auch nachrüsten.
 

screamo

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Wieviel Watt sollte eine gute Maschine haben um mit Forstnerbohrer in Holz (z.b. Eiche) zu bohren? Was ist mit der Einhell mit 500 Watt?
 

WinfriedM

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Kommt auf den Durchmesser an. Wichtig ist, dass die Maschine eine entsprechende Untersetzung hat, damit die Drehzahl niedrig und das Drehmoment hoch ist. Wenn du den Riemen auf ca. 500 UPM auflegen kannst, kann man auch mit 500 Watt mit z.B. einem 50er Forstner bohren.

Gute Bohrer sind auch wichtig.
 

VolkerDK

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Zunaechst mal brauchst du gute Bohrer. Die muessen nichtmal teuer sein.
Famax Bohrmax soll sehr gut sein, ich hab die Fisch wave cut. Da kostet ein Bohrer mittleren Durchmessers nichtmal 30 Euro. Unterschied wie Tag und Nacht zu den billigen Sets aus China.

Wichtig ist, dass die Bohrmaschine eine niedrige Drehzahl per Getriebe bieten kann. Dann steigt das Drehmoment entsprechend (Unterseztung). Bei elektronischer Regelung sinkt es eher. Bei "konstant" Elektronik -korrigiert mich- bleibt das Drehmoment weitgehend gleich. Es steigt aber nicht, wie bei einer Drehzahluntersetzung per Getriebe.

Fuer 200 Euro bekommst du 2 Gang Handbohrmaschinen ohne Schlagbohrfunktion, die haben dann auch ein Roehm Spannfutter (ein 50er Forstnerbohrer wirst du eventuell in einem 13mm billig Bohrfutter mit den 3 Schraubbacken nicht vernuenftig zum Halten bekommen).
 

Batucada

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Wichtig ist, dass die Bohrmaschine eine niedrige Drehzahl per Getriebe bieten kann. Dann steigt das Drehmoment entsprechend (Untersetzung). Bei elektronischer Regelung sinkt es eher. Bei "konstant" Elektronik -korrigiert mich- bleibt das Drehmoment weitgehend gleich. Es steigt aber nicht, wie bei einer Drehzahluntersetzung per Getriebe.

"Konstant-Elektronik" ist eigentlich nur ein Marketing-Gadget. Die meisten Geräte, bei denen dies zur Anwendung kommt, haben einen "Universal"-Motor als Antrieb, der technisch ein Reihenschluss-Motor ist. Bei Reihenschluss-Motoren wird die Enddrehzahl durch die Last und durch die zugeführte Spannung bestimmt. Bei Reihenschluss-Motoren, deren Drehzahl elektronisch per "Konstant-Elektronik" geregelt wird, wird bei Belastung die Spannung wieder soweit nach oben aufgemacht, dass die gewünschte Drehzahl beibehalten wird. Bosch hatte früher dazu eine Drehzahlsensor installiert, heute aber auch nicht mehr, es reicht, die Spannungsspitzen am Kollektorabgriff zu erfassen.

Da aber die Drehzahl konstant gehalten wird, bleibt das Drehmoment auch nur in Bezug auf die aktuelle Drehzahl konstant. Ist physikalisch auch nicht anders zu erwarten, da das Drehmoment immer proportional zur Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl) ist.

Mechanische Getriebe wurden in früheren Zeiten (vielleicht heute auch noch?) als Drehmomentwandler bezeichnet.

Batucada
 

Zahltag

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nachdem ich nun 1,5jahre die bosch pbd40 habe und damit soweit auch zufrieden bin, würde ich bei einer neuanschaffung nun immer auf eine kabel gebundene handmaschine zurückgreifen und auf einen stabilen ausleger zum einhängen. die vorteile wären zb, das man die maschine selber komplett verstauen kann und man dazu keinen "tischplatz" oder ähnliches braucht. die maschine kann auch handgeführt genutzt werden und je nach rahmen auch die maschine zum holz gebracht werden (anstatt holz zur maschine), um zb löcher in eine arbeitsplatte zu bohren.
die ausladung ist ggf durch solche ausleger auch größer.
man müßte nur eine handgeführte maschine finden, wo man die drehzahl richtig einstellen kann. die meisten haben ja nur paar gänge und durch ist die bude.
 

VolkerDK

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@Zahltag
Bis auf ganz extreme Anwendungen sind doch 2 Gaenge schon ganz gut.
Mir waren wichtig niedrige Drehzahlen im oberen und unteren Gang, da ich eher groessere Bohrdurchmesser benutze, und wenn es mal kleinere sind hab ich die extra Sekunde auch noch.
https://fein.com/de_de/bohren/bohrmaschinen/abop-13-2-select-0334771/
Die hab ich mir gegoennt...hier bist du sogar uneingeschraenkt mobil und hast das Kabel nicht im Weg. Hat 42mm Aufnahme fuer den Bohrstaender und Feststellknopf fuer Einsschalter.
Die Grenze fuer Forstnerbohrer im oberen Gang liegt bei 40mm (in Eiche, geht noch sehr zuegig, aber man merkt der Motor nimmt richtig Last auf).
Im unteren Gang mit 500 min unter Last kann man schoen mit Schlangenbohrern bohren. Auch die mit Gewindespitze dran.

Mit 500 min / 1500 min ist man eignetlich sehr gut ausgestattet fuer Holzarbeiten. Mit 39 NM Stillstandsmoment kann man auch gut lange Schrauben eindrehen. Der Sprung ist recht gross, aber in der praktischen Anwendung stoert er nicht.
 

Batucada

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https://fein.com/de_de/bohren/bohrmaschinen/abop-13-2-select-0334771/
Die hab ich mir gegoennt...hier bist du sogar uneingeschraenkt mobil und hast das Kabel nicht im Weg.

Wenn ein Kabel dran wäre, dann wäre es exakt eine Alternative zur verstorbenen Quadrill DR18/4 von Festool.

Bei der Ausstattung mit einem EC-Motor zieht aber weniger das Argument der Bürstenlosigkeit des Motors, sondern das nicht genannte Argument der Vorteile eines Drehstrommotors, der in handlicher Form in dieser Maschine verbaut ist.
 

WinfriedM

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"Konstant-Elektronik" ist eigentlich nur ein Marketing-Gadget.

Ich sehe da technisch einen echten Mehrwert. Es ist angenehm, wenn eine Maschine ihre Drehzahl hält, die man eingestellt hat, auch unter Last. Ich habe z.B. einen Winkelschleifer, der das super macht. Gerade bei langsamen Drehzahlen eine super Sache. Man kann mal etwas mehr drücken, er bleibt bei seiner Drehzahl.

Der Motor behält aber immer ungefähr sein maximales Drehmoment, das wird bei niedriger Drehzahl nicht größer, wie bei einem Getriebe.

Bei Ständerbohrmaschinen, die keinen Riemenwechsel mehr erlauben, sondern nur elektronisch regeln, ist das vom Drehmoment ein Problem. Da brauchts dann wesentlich stärkere Motoren. Gilt auch für Handbohrmaschinen mit nur einem Gang.
 

Batucada

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Der Motor behält aber immer ungefähr sein maximales Drehmoment, das wird bei niedriger Drehzahl nicht größer, wie bei einem Getriebe.
Oh, bei niedriger Drehzahl wird es aber eher kleiner, weil sich das Drehmoment proportional zur Drehzahl verhält. Man kann dann noch etwas mehr Strom durch die Wicklung schicken, das würde das Drehmoment kurzzeitig anheben, aber die Wicklung mag das nicht so gerne, da die integrierte Kühlung für eine solche Betriebsart nicht ausgelegt ist. So hat(te) Bosch ein paar Allrounder im Programm, deren Belastung bei niedriger Drehzahl zur deutlichen Überhitzung der Maschine führt, deutlich mehr als 70 Grad, was zu Verbrennungen führen kann. Ich habe so eine Maschine mal bei Bosch reklamiert. Die Bosch-Antwort hat dann auch nicht wirklich überrascht, dass eine solche Betriebart für den Dauerbetrieb nicht geeignet sei. Später hat Bosch seine BA ergänzt und empfiehlt, bei Überhitzung die Maschine im Leerlauf bei voller Drehzahl abkühlen zu lassen - nicht wirklich überzeugend. Es bleibt also nicht mehr als nur ein Marketing-Gadget, nicht wirklich zu gebrauchen.

Batucada
 

collo

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...
man müßte nur eine handgeführte maschine finden, wo man die drehzahl richtig einstellen kann. die meisten haben ja nur paar gänge und durch ist die bude.
Eine Handbohrmaschine mit niedriger Drehzahl, die sich über einen Schalter arretieren läßt, hatte die Kress 1200HTC.
Hatte sie mir gekauft, weil sie im Bohrständer mit minimal 70 U/min läuft und ausreichend Kraft hat.
Wird heute noch unter anderem Label verkauft.
Habe selber noch eine Bop10-2, die richtig gut ist, einziges Manko - Gasgebeelektronik, kein Arretieren bei kleiner Drehzahl möglich (ohne Klebeband oder Kabelbinder).
 

Dietrich

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Hallo Batacuda,

auf die Idee eine überhitzte Handbohrmaschine kurz im Leerlauf mit hoher Drehzahl abkühlen lassen hätte man auch ohne Hinweis von Bosch kommen können...im Nachhinein den Hinweis als nicht überzeugend darzustellen klingt etwas laienhaft.
Übrigens sind 70°C für ein Elektrowerkzeug garnichts, um 110°C sind sozusagen Betriebstemperatur der Wicklung, gute Maschinen halten aber auch 160°C eine zeitlang aus, billige Geräte stinken und qualmen da schon lange.
Maschinen mit Vollwellen-Elektronik sind bei Weitem kein Marketing Gag.
Viele Maschinen wären ohne sehr viel schwerer, viel weniger Einsatzbereich stünde zudem zur Verfügung und man müsste mehr Maschinen kaufen, sozusagen für jeden Zweck die passende Maschine.
Oberfräsen hätten noch 500 Watt, Einhandwinkelschleifer auch....und langsamlaufende Handbohrmaschinen 7kg.
Die Allrounder Bohrmaschine schlechthin, die 1000 Watt 2Gang Schlagbohrmaschine gibt es seit rund 40 Jahren, heute auch mit bis zu 1300 Watt. Das ist durchaus bewährte Technik.
Wenn man allerdings weiß das man mit einer Bohrmaschine hauptsächlich schwere Arbeiten verrichten möchte kann es sinnvoll sein auf die Vollwellen-Elektronik zu verzichten und ein stärker untersetztes Modell mit hohem Drehmoment und niedriger Drehzahl zu nehmen.

Gruß Dietrich
 

Batucada

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...Maschinen mit Vollwellen-Elektronik sind bei Weitem kein Marketing Gag.
Vollwellen-Elektronik, das hört sich so nach Proxxon oder Metabo an, wenn ich mich nicht täusche. Was verbirgt sich dahinter? Oder ist im Kern doch nur ein Triac verbaut...Das Netz gibt da wenig her. Alles was ich zu dem Thema lese, klingt nicht gerade überzeugend. Phasenanschnitt ist mir geläufig, Vollwellenpaketsteuerung auch, aber Vollwellenelektronik? Hochsetzsteller oder Aufwärtsregler sind mir auch noch geläufig, die kann ich sogar noch selbst dimensionieren, aber das ist eine ganz andere Baustelle.

Oberfräsen hätten noch 500 Watt...
Ja, und? Mit einer heutigen Oberfräse, die mit 2 kW ausgerüstet ist, kann man auch so fräsen, dass nicht gleich die gesamten 2 kW zu Buche schlagen! BTW, der Drehzahlsteller meine OF steht immer auf maximal, bei kleinen Fräserdurchmessern kommt man eh nicht an die zulässigen Schnittgeschwindigkeiten heran. Und bei großen Durchmesser gehe ich an den Frästisch.

Wenn man allerdings weiß, dass man mit einer Bohrmaschine hauptsächlich schwere Arbeiten verrichten möchte, kann es sinnvoll sein, auf die Vollwellen-Elektronik zu verzichten und ein stärker untersetztes Modell mit hohem Drehmoment und niedriger Drehzahl zu nehmen.
Das setzt eine Überlegung voraus, die man von einem qualifizierten Handwerker erwarten kann. Die große Masse der Consumer-Maschinen wird aber nicht von qualifizierten Handwerkern gekauft. Die meisten dieser Consumer-Maschinen mit Netzanschluss haben einen Universal-Motor, der täglich in Massen auf billigste Art und Weise produziert wird. Und die Dinger haben einen derart schlechten Wirkungsgrad, dass sich die EU genötigt sah, z.B. bei Staubsaugern die maximale Leistungsaufnahme zu begrenzen.

Zu den Temperaturen sag ich mal soviel: mindestens der Kontakt mit einer Oberflächentemperatur von 70°C führt selbst bei kurzzeitiger Dauer schon zu einer Verbrennungverletzung. Darüber hinaus sind hohe Wicklungstemperaturen kein Zeichen einer nachhaltigen Konstruktion.

Batucada
 
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