Tischbeine aus Leimholz Eiche verleimen

Gerd-CH

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Tag Zusammen

Ich werde demnächst einen Schreibtisch in Eiche aus Leimholzplatten machen. Dafür würde ich gerne die Tischbeine ebenfalls aus dem gleichen Leimholz herstellen, dass ich für den Rest des Tisches verwende (Eiche, keilgezinkt 27 mm stark). Das Material habe ich kürzlich für eine anderes Projekt verwendet und war erstaunt über dessen Qualität obwohl es aus dem Baumarkt kommt (keine Aktionsplattenware).

Geplant ist es quadratische Beine aus drei Schichten der Leimholplatten herzustellen. Das gibt dann einen Querschnitt von 81 mm nach dem verleimen von drei Plattenabschnitten.

Meine Frage hierzu. Um das „Verschwimmen der Plattenstücke“ nach den Leimen und beim pressen vermeiden zu helfen, möchte ich die Abschnitte mit Flachdübeln unten/oben und seitlich vor dem pressen stabilisieren.

Wird das so gehen ohne, dass das Endmass durch das Schwimmen der Platten auf der Leimschicht verrissen wird? Alternative wäre bei deppe fertige Beine aus Leimholz zu kaufen, was aber auch teurer wird und meinen Ausprobiertrieb widerspricht.

Danke und Gruss

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Mitglied 59145

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Schlag kleine Nägel ein und kneif die ab. dann drückst du die trocken aufeinander. So hast du perfekte Führung und es verrutscht beim leimen nichts. Schneide die Streifen ein paar mm größer und bring die Beine nach dem verleimen auf das Endmaß.

Edit: Lamellos brauchst du dann nicht, das Prozedere mit den Nägeln funktioniert besser und schneller. Billiger ist es auch:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

Mitglied 30872

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Ich mache das auch mit der Lamello. Nägel geht auch. Da muss man sich aber gut merken, wo die stecken. Ja, ich weiß, Selber-Depp, aber beim Endzuschnitt von verleimten Bauteilen habe ich schon Lamellos wieder freigelegt. Ärgerlich, aber zum Glück keine Nägel.
Einen leichten Versatz wirst Du immer haben, deshalb erst nach dem Verleimen auf Endmaß bringen.
 

Gerd-CH

ww-ulme
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Danke.

Das mit dem Versatz macht mir etwas Kopfzerbrechen. Als Tischbeine, müssen diese natürlich dann oben wie unten genau plan werden. Meine Festool-Precisio sägt nur 52 mm starke Stücke, d. h. ich müsste um den 81er Querschnitt dann genau auf Mass sägen zu können, die Beine um 180° drehen und dann nochmals sägen. Klar ist die Precision wirklich ziemlich genau, ich kann mir aber vorstellen, dass die Dreherei auf der Säge wieder einen Versatz mit reinbringen kann.
Kappsäge habe ich keine, steht auch nicht zur Anschaffung an, bin mit der Precisio bis jetzt glücklich.
 

Mitglied 30872

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Das klingt jetzt so, als ob Du erst in die Holzbearbeitung einsteigst. Wenn dem so ist, so hätte ich jetzt den Gedanken an die Anschaffung einer Hobelmaschine. :emoji_wink:
 

pixelflicker

ww-robinie
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Ich würde den Aufwand nicht machen. Ich verwende auch beim Verleimen von Platten keine Lamellos und bin damit bisher immer recht gut gefahren. Wenn, dann verschwimmen die Teile nur leicht und das kannst du dann auch wieder glatt schleifen. Ohne Schleifen kommst du auch beim Einsatz von Lamellos nicht weg.

Du könntest aber auch L-Förmige Beine verleimen. Wenn du die auf Gehrung verleimst, dann sieht man nichtmal die Leimfuge und es sieht von vorne aus wie aus einem Stück. Material sparst du auch noch.
 

Gerd-CH

ww-ulme
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Das klingt jetzt so, als ob Du erst in die Holzbearbeitung einsteigst. Wenn dem so ist, so hätte ich jetzt den Gedanken an die Anschaffung einer Hobelmaschine. :emoji_wink:

Nein, das mache ich Hobbymässig schon einige Jahre. Ich habe nur eine falsche Vorstellung von Toleranzen in der Holzwelt, wohl berufsbedingt, aber kein Metallberuf.....
Gehobelt wird mit dem Handhobel und zum Schleifen steht eine vernünftiger Excenter zur Verfügung.

Die Idee mit den Nägeln hört sich gar nicht schlecht an, wobei das Setzen der Lamellos jetzt sehr schnell und genau geht seit ich mir eine gescheite Flachdübelfräse angeschaft habe.
 

dascello

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Die Idee mit den Nägeln hört sich gar nicht schlecht an, wobei das Setzen der Lamellos jetzt sehr schnell und genau geht seit ich mir eine gescheite Flachdübelfräse angeschaft habe.

Na, dann ist die Entscheidung doch gefallen: Alle sagen "Nimm Nägel!" , aber die Fräse ist gekauft.
Wozu dann überhaupt fragen?

Das bisschen Versatz lässt sich leicht mit dem vorhandenen Handhobel entfernen. Das wird gut funktionieren.

Gruß

Michael
 

Mitglied 59145

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Ich wette ich bin mit Nägeln schneller und genauer:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:. Probier das mal trocken aus, du wirst erstaunt sein, Die Lamellos haben ihre Daseinsberechtigung zweifellos im Korpusbau und bei eineigen anderen Hilfestellungen.
Hier sind aber ein paar kleine Nägel die Lösung schlechthin, setze einfach 3 Stück pro
Leimfuge auf der ungefähr mittigen Achse. Noch ein paar cm Abstand zum Ende und es wird funktionieren!

Gruss
Ben
 

borisffm

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Hallo,

Ich habe frühe auch mit den Nägel gemacht und es klappte sehr gut. Danach geschliffen. Mit den Lamello wird nicht besser. Ganz ohne Versatz wird sehr wahrscheinlich mit den Runddübel gehen, wenn du sehr genau arbeitest.
Besserer Weg ist natürlich ein Dickenhobel oder Handhobel. Erst nach Verleimung auf Maß hobeln.

Boris
 

Komihaxu

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Wenn du keine Möglichkeit zum Hobeln hast, kannst du das schon so machen.
Aber nicht übertreiben mit den Lamellos!

Mach entlang EINER langen Seite 2-3 Stück rein und noch einen von oben.
Den untersten Lamello in deiner Zeichnung lässt du auf jeden Fall weg.

Wenn du die Lamello-Maschine von mehreren Seiten ansetzt, hast du immer minimale Versätze drin und dann bekommst du deine Platten nicht mehr zusammen. Wenn du das erst merkst, wenn du schon Leim angegeben hast, gibt das eine kleine Katastrophe.
 

raziausdud

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Hallo Gerd,

mein Vorschlag. die drei Teile hochkant auf einer ebenen mit Plastikfolie oder Papier geschützten Unterlage verleimen. Zwingen zuerst nur leicht anziehen, Leim 1-2 Minuten anziehen lassen, dann kannst Du mit leichten Hammerschlägen auf ein Schutzbrettchen noch gut korrigieren, sowohl in der Länge als auch in der Höhe. Oder auch von oben ein ebenes Brett aufzwingen. Zwingen dann nach und nach anziehen.

Das dürfte die Teile, wenn sie genau identisch sind, haargenau in Form bringen, auch ohne Nägel, Dübel und/oder Lamellos.

Vor (unsichtbaren !) Nägeln graut mir sowieso ein wenig. Irgendwann mal sägt irgendjemand irgendwo die Tischbeine durch - und trifft genau einen Nagel ... So wie ich: auf der 10 Meter langen Einfahrt mal schnell auf der Erde ein Loch in ein Brettchen bohren - und den 1,5 cm breiten im Boden verlegten Gertenschlauch treffen ... mathematische Wahrscheinlichkeit: 1,5 : 1000 :emoji_wink:

Grüße
Rainer
 
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Gerd-CH

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ok. Ich werde mit den Nägeln an Resten eine Trockenübung machen.

Stell ich mir das so richtig vor?
Ich würde die Leisten horizontal auf den Tisch legen. Ans untere Ende der Leisten, kommt zusätzlich eine Holz im 90° Winkel zur Tischoberfläche, das als untere Führung dient.
Dünne Nägel (Dicke ca. 2 mm ?) einschlagen, Kopf abzwicken. Zwei der Drei Leisten zueinander ausrichten, unteres Ende an der Führung auf dem Tisch ausrichten (vorher Leim auftragen nicht vergessen) und dann schön langsam mit Korpuszwingen zueinander festziehen, so dass die Nägel in die andere Leiste eindringen. Nach dem Trocknen das Ganze mit dem dritten Stück wiederholen.
 

dascello

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Ich mache das anders: Ich nehme zwei ganz dünne Nägel (vlt. 1,2 mm) und schlage die auf einer Seite ein. Dann knipse ich den Kopf ab und schlage sie so weit rein, dass ich die später mit einer Zange gerade noch packen kann.
Dann die beiden Werkstücke von Hand aufeinanderlegen (meinetwegen auch an einer Lade) und n bissl drücken.
Dann auseinander und an den Abdruckstellen mit einem 1 mm Bohrer Löchlein bohren.
Dann die Nägel etwas herausziehen (5 mm reicht) und die Werkstücke zum Kontrollieren nochmal aufeinanderlegen, dabei reinklopfen.


Leim dran, Zwingen, fertig!

Dünne Nägel deshalb, da dann der Bohrer weniger Chance hat zu verlaufen.

Gruß vom Rherin

Michael
 

Friederich

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Nägel wollt ich auch keine im Holz. Irgendwann flucht man mal deswegen.

Einfach 3-4 kleine Zwingen genau auf die Fuge setzen, mit kleinen Zulagen drunter aus am besten beschichtetem Plattenmaterial, oder sonstige Brettchen mit Plastikfolie dazwischen, damits nicht festleimt.
Diese kleinen Zwingen natürlich schon etwas zuziehen bevor man vollen Druck auf die Hauptzwingen gibt.
Bzw abwechselnd oder gleichzeitig immer weiter zuziehen.

Lamellos wären völlig überzogener Aufwand.
 

gand-alf

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Nägel wollt ich auch keine im Holz. Irgendwann flucht man mal deswegen.

Einfach 3-4 kleine Zwingen genau auf die Fuge setzen, mit kleinen Zulagen drunter aus am besten beschichtetem Plattenmaterial, oder sonstige Brettchen mit Plastikfolie dazwischen, damits nicht festleimt.
Zustimmung, so mache ich das auch.
Für den dann verbleibenden, minimalen Versatz gibt es einen Handhobel :emoji_wink:
Gruß
Reinhard
 

ChrisOL

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Wenn du die Lamello-Maschine von mehreren Seiten ansetzt, hast du immer minimale Versätze drin und dann bekommst du deine Platten nicht mehr zusammen. Wenn du das erst merkst, wenn du schon Leim angegeben hast, gibt das eine kleine Katastrophe.

Und prüfe das die Frästiefe zum Lamello passt, sonst ziehst du die Schraubzwingen mit Gewalt an und wunderst dich über offene Leimfugen. Woher ich das weiss .... :emoji_innocent:
 

schrauber-at-work

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Moin,

Solche sachen (auch ganze Tischplatten) verleime ich immer ohne Nägel, Lamello (besitze ich nicht) oder Dominos.
So wie Rainer und Friedrich schrieben hab ich bisher sehr gute Erfahrungen und bisher nie Probleme mit Versatz gehabt.
In meinem Fall halt kein Plattenmaterial sondern selbst abgerichtete und Auf Maß gehobelte Massivholz Streifen.

Ich nehme als Auflage meine Leimknechte aus Boschprofil, als gegenlage ebenfalls. Von der eloxierten Oberfläche lassen sich Leimreste schnell und problemlos mit ner Spachtel entfernen.

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Leimdruck erst aufbringen wenn die Knechte/Gegenlager angelegt sind, dann schwimmt da nix.

Gruß SAW
 

ranx

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moin,

3-4 cm länger lassen und an den Enden dann eine Schraube durch.
Spart man gleich 2 Schraubzwingen ...
Nach der trocknung Schrauben raus und auf Maß kappen.

LG uwe
 

Gerd-CH

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Dann hat er ja nix gewonnen. Dann könnte er gleich so verleimen. Es geht im ja darum, dass er nicht kappen will/kann.

Wie schon gesagt müsste ich wegen der möglichen 52 mm Schnitttiefe der Festool die Beine beim Kappen dann um 180° drehen. Keine ahnung wie genau das dann wird -mit der Zugfunktion wahrscheinlich relativ genau, habe ich aber noch nicht so machen müssen.
 

Gerd-CH

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Moin,

Solche sachen (auch ganze Tischplatten) verleime ich immer ohne Nägel, Lamello (besitze ich nicht) oder Dominos.
So wie Rainer und Friedrich schrieben hab ich bisher sehr gute Erfahrungen und bisher nie Probleme mit Versatz gehabt.
In meinem Fall halt kein Plattenmaterial sondern selbst abgerichtete und Auf Maß gehobelte Massivholz Streifen.

Ich nehme als Auflage meine Leimknechte aus Boschprofil, als gegenlage ebenfalls. Von der eloxierten Oberfläche lassen sich Leimreste schnell und problemlos mit ner Spachtel entfernen.

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Leimdruck erst aufbringen wenn die Knechte/Gegenlager angelegt sind, dann schwimmt da nix.

Gruß SAW

So eine Spannvorrichtung wie Du sie beschreibst habe ich mal aus 45er Kanthölzern gemacht um Schneidbrettchen zu verleimen, oder um kleine Leimholzabschnitte für Schatullen azufertigen. Prinzipiell funktioniert das immer sehr gut.
 

yoghurt

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Hallo,
wenn man die fertigen Beine nur um 90 Grad dreht, kann man mit stehendem Sägeblatt „zielen“. Man kann auch mit Klebeband versehene Klötzchen und zwei Zwingen quer zur Pressrichtung ansetzen. Am sinnvollsten erscheint mir aber Benbens Nagel-Methode! Zwei oder drei ganz kleine Nägel und der Fisch ist gelutscht! Holzhobby ist ja nicht gleich Tischlerei, bei zweitem geht es immer um schnelle effiziente Lösungen....,
 
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