Tischbau Rundnut Holzkugellager

tract

ww-robinie
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Oder ganz strikt: ich würde für den Bau des Tisches, sprich die Kugeln und beide Platten, eher was Härteres und nicht aus Holz bestehend wählen, wobei man sich ganz schnell bei den Materialien des ursprünglichen Designs wiederfindet.

kann man machen oder eben doch mit Rillen arbeiten.
Denn ob die Annahme, daß die Kugeln ja die Kanten glätten würden und keine Macken in diesen hinterlassen, zutrifft, kommt auf die Lage an, da Holz ja kein von allen Seiten gleich gut belastbarer Werkstoff ist.


In Übersee gibt es recht günstige, große Fräser - z.B. 68mm Radius
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(dann aber ist eine kräftige Fräse, stationär genutzt, sicher von Vorteil)
oder mit einer kleinen Fräse + Schwenkvorrichtung.

Vielleicht könnte man auch aus der Platte erst eine große Riemenscheibe fertigen, mit einer Bohrmaschine antreiben (horizontal, wie z.B. eine Töpferscheibe), um dann mit einer Ziehklinge den gewünschten Radius aus einer vorgefrästen Rille per Hand auszuarbeiten.
 

RockinHorse

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kann man machen oder eben doch mit Rillen arbeiten.
Denn ob die Annahme, daß die Kugeln ja die Kanten glätten würden und keine Macken in diesen hinterlassen, zutrifft, kommt auf die Lage an, da Holz ja kein von allen Seiten gleich gut belastbarer Werkstoff ist.

Bei einem angenommen Kugeldurchmesser von 100 mm würde man bei einer Nutbreite von 70,71 mm wahrscheinlich die optimalen Belastungsverhältnisse antreffen, die Tiefe der Nut muss dabei mindestens etwa bei 14,64 mm liegen, vorausgesetzt die Rillenkanten verformen sich weder plastisch noch elastisch, sonst würde die Kugel am Rillenboden aufliegen. Diese Rillenvariante ist bezüglich der spezifischen Kantenbelastung wegen der symmetrischen Kraftaufteilung die günstigste. Eine Rille als reine V-Nut (45°) würde für mich an dieser Stelle längst ausscheiden, weil die Tiefe einer klassischen V-Nut außer erheblichen Nachteilen keine Vorteile bringt.
 

Holzwurm1952

ww-buche
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nur mal ganz nebenbei Holzkugeln abdrehen geht nur genau mit einer Kugelabdrehvorrichtung und dann muss genau der Durchmesser eingehalten werden es eignen sich nur Holzarten die Frühholz und Spätholz von Gleicher Druckstärke haben sonst fangen die Kugeln das rattern an.
eine runde Ausfräsung für eine Kugel in eine Platte wird auf der Kreissäge gemacht wobei die Platte Schräg zu dem Sägeblatt geführt wird ,das lernt jeder Schreiner im Maschinenkurs egal ob in ein Brett oder runden Tischplatte da eben mit einen Drehpunkt geführt.
wie wärs mit einer Keuzachse an den 4 Enden dann eine Walze die kann auch Seitlich abgerundet werden sieht fast genau so aus ,keine Nut oder Rille notwendig und liegt auf der ganzen Breite auf. immer in gleichen Abstand, fast keine Abnutzung auch bei starker Belastung
 

tract

ww-robinie
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eine runde Ausfräsung für eine Kugel in eine Platte wird auf der Kreissäge gemacht wobei die Platte Schräg zu dem Sägeblatt geführt wird ,das lernt jeder Schreiner im Maschinenkurs egal ob in ein Brett oder runden Tischplatte da eben mit einen Drehpunkt geführt.

wobei das wohl in D, zumindestens lt. BG, nicht mehr erlaubt ist - oder?
Dazu bedürfte es dann wohl eines solchen Werkzeugs
HW-WPL-Kehlscheibe Z2 300x15x30mm Kehlfrässcheibe GUHDO-GD-4160.300.30
was wohl preislich nicht in Frage kommen dürfte.
 

Rainerle

ww-birke
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Unendliche Geschichte ...

Ich würde 10er Eisenkugeln wie bereis vorgeschlagen nehmen. In die untere Platte eine flache, 3 mm tiefe "Schein"-Rundnut. Kante gebrochen. Oben an der Platte ein 2 cm-Starkes aufgedoppeltes und etwas kleineres Multiplexbrett (steht vom Tischrand zurück, Kante 45 Grad angeschrägt). Darin 3 Ausfräsungen mit je 4 Stollenrollen als "Mitnehmer" vor und hinter, sowie links und rechts (auch in Laufrichtung der Kugeln. Die Bohrungen leicht schräg angebracht. So laufen die Rollen sauber auf den Kugeln und die kann nur in der Laufbahn laufen.

Oben nicht sichtbar ist die Kugelführung, unten die Scheinnut kaschiert Laufspuren und lässt die Führung dort vermuten. 4 Kugeln wären vielleicht stabiler, denn die Mittelachse sollte drehbar sein und Tischplatte kippelt weniger.
Stollenrollen: http://http://www.karweg.de/de/aktuelles/stollenrolle-stollengleiter.html
 

Friederich

ww-robinie
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Aus einem Bauchgefühl heraus, würde ich bei einem Kugel-Durchmesser von 100 mm die Nut nicht breiter als 30 mm fräsen, daher erfordert diese "relativ" schmale Nut auch keine große Tiefe. Da die Kugel auf die Kante der Nut einen "relativ" hohen Druck ausübt, sollte man die Kante mit einer Fase versehen, etwa von 0,5 bis 1 mm - mehr ist nicht erforderlich.
Diese Fase wäre halt ab einer bestimmten Nuttiefe hinfällig.
Wenn die Nutbreite mindestens halben Kugeldurchmesser X Wurzel aus 2 beträgt, bilden die Nutflanken genau die Tangenten der Kugel ab. Was ja eigentlich optimal wäre.
Wären also bei einer 10cm Kugel 7,1cm Nutbreite...
Nuttiefe wäre dann die Hälfte, also 3,5cm...Es sei denn ich hätte mich gnadenlos verrechnet:emoji_slight_smile:
Gruß
Friederich
 

Broetchenbacke

ww-birnbaum
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Ich tendiere aktuell ebenfalls zu Kugeln aus Stein. Dabei gefielen mir Sandsteinkugeln am besten. Die passen farblich gut zum Holz und sind schön marmoriert.

Was sind den Stollenrollen?
 

RockinHorse

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Diese Fase wäre halt ab einer bestimmten Nuttiefe hinfällig.
Wenn die Nutbreite mindestens halben Kugeldurchmesser X Wurzel aus 2 beträgt, bilden die Nutflanken genau die Tangenten der Kugel ab. Was ja eigentlich optimal wäre.
Wären also bei einer 10cm Kugel 7,1cm Nutbreite...
Nuttiefe wäre dann die Hälfte, also 3,5cm...Es sei denn ich hätte mich gnadenlos verrechnet:emoji_slight_smile:
Gruß
Friederich

Die Nut-Flanken bilden IMMER eine Tangente zum Kugelradius, es sei denn die Kugel ist abgeflacht....aber dann ist es auch keine Tangente mehr :emoji_slight_smile: bei der Nuttiefe hast du dich gnadenlos verrechnet :emoji_grin:

Angenommen: die beiden Tangenten stehen im rechten Winkel zu einander, dann beschreiben die diversen Schnittpunkte ein Quadtrat, dessen Diagonale 70,71067812 mm beträgt (Kugeldurchmesser = 100 mm), davon die Hälfte ergibt die Höhe mit welcher der Kugelmittelpunkt über der Verbindungslinie liegt, die zwischen den Eckpunkten der Nut gezogen werden kann, also Kugelradius =50 mm minus 35,.... = etwa 15 mm welche die Nuttiefe haben muss, damit die Kugel nicht am Boden der Nut aufliegt.
 

Friederich

ww-robinie
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Die Nut-Flanken bilden IMMER eine Tangente zum Kugelradius
Wenn die V-Nut zu klein ist, dann bilden sie keine Tangente. Nur eine Sekante in ihrer Verlängerung.

bei der Nuttiefe hast du dich gnadenlos verrechnet :emoji_grin:

Angenommen: die beiden Tangenten stehen im rechten Winkel zu einander, dann beschreiben die diversen Schnittpunkte ein Quadtrat, dessen Diagonale 70,71067812 mm beträgt (Kugeldurchmesser = 100 mm), davon die Hälfte ergibt die Höhe mit welcher der Kugelmittelpunkt über der Verbindungslinie liegt
Ich hatte ja nicht die Mindestnuttiefe berechnet, die nötig ist damit die Kugel nicht aufliegt, sondern diejenige, die sich bei einer V-förmigen Nut ergibt. Und die ist ja wohl halb so tief wie breit.
Gruß
Friederich
 

Friederich

ww-robinie
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Dann wird die Kugel aber auch nicht in der Nut getragen, sondern an anderen Flächen, wo eine Tangente durch einen Punkt geht, mit dem die Kugel eben diese Fläche berührt!:emoji_grin:
Na wenn du so willst, dann wäre auch das keine Tangente, sondern der Kreisausschnitt, zu dem die Kante deformiert wird:emoji_grin::emoji_grin:
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo ihr beiden Radienkünstler

wollt ihr eure Scorezahl erhöhen, oder welchem Sinn
dient diese rege Teilnahme am Tischgespräch?

Freundlichste Grüsse, Harald
 

Georg L.

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Aus diesem Grund trage ich mich aktuell mit dem Gedanken den Tisch in seiner Funktion in Eiche nachzubauen.
Also mal ganz ehrlich: Ein Tisch dieser Konstruktion wirkt doch nur wenn die Tischplatte aus Glas ist und man die ganze Mechanik betrachten kann ohne unter den Tisch zu krabbeln.
Der gleiche Tisch in Eiche gebaut hat längst nicht diesen "Wow"-Effekt. Aus einem Hingucker wird dadurch nur ein etwas ungewöhnlicher und wahrscheinlich unpraktischer Tisch. Eigentlich schade um die ganze Arbeit.
 

RockinHorse

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Also mal ganz ehrlich: Ein Tisch dieser Konstruktion wirkt doch nur wenn die Tischplatte aus Glas ist und man die ganze Mechanik betrachten kann ohne unter den Tisch zu krabbeln.
Der gleiche Tisch in Eiche gebaut hat längst nicht diesen "Wow"-Effekt. Aus einem Hingucker wird dadurch nur ein etwas ungewöhnlicher und wahrscheinlich unpraktischer Tisch. Eigentlich schade um die ganze Arbeit.

Ok, bisher war's nur mein technisches Interesse. Bei genauem Hinsehen und genauem Lesen der Beschreibung sollte eigentlich die Auswahl der Materialien ins Auge fallen, das besonders bei den Kugeln. Und... die Auswahl ist nicht zu toppen. Nur ein Material gegen ein anderes auszutauschen...ein so abgewandeltes Design steht immer im Schatten des Originals, da es keine positive Änderung erfahren würde.
 
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