Tischbau Rundnut Holzkugellager

Broetchenbacke

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Hallo,

meine Mutter ist seit vielen Jahren von einem Tisch begeistert, welchen man im Anhang sieht. Dieser Tisch ist aber aufgrund seiner verbauten Materialien indiskutabel, da zu schwer sauber zu halten (meine Mutter halt :emoji_slight_smile: )

Aus diesem Grund trage ich mich aktuell mit dem Gedanken den Tisch in seiner Funktion in Eiche nachzubauen. Ich möchte gerne in Erfahrung bringen, wie ihr die Nut herstellen würdet indem die Kugeln laufen.

Fertige Kugeln würde ich kaufen. Kann mir jemand einen guten Bezug zu Eiche Kugeln mit ca 100mm Durchmesser nennen? Meine Erste Idee zu der Nut ist ein Fräszirkel und meine Oberfräse. Die Rundnut dann in Stufen ausfräsen und mit der Hand oder und einem Excenterschleifer mit entsprechend kleinem Schleifteller beischleifen.

Freue mich auf Vorschläge.
 

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Sägenbremser

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Hallo Brötchenbäcker

über Sinn und Stil dieses Tisches will ich mich
nicht streiten müssen.

Wenn ich es richtig verstehe möchtest du eine
Eichenplatte als Tischebene und auch als Führungs-
plattform für die Kugeln verwenden. Der spielerische
Gedanke der drei Kugeln rückt so in den Hintergrund.

Das mit den drei dicken Kugel funktioniert leider auch
nur bei einer recht gleichförmigen Reibung, die bei der
Bauart mit Holz nicht unbedingt gewährleistet ist.

Also bliebe die Rille mit vielen Kugeln zu füllen, oder
gleich zu einem handelsüblichen Drehkranz zu wechseln.

Hoffe ich habe deinen Wunsch so richtig verstanden.

Gruss Harald
 

Broetchenbacke

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Bei 3 Kugeln ist die Gleichheit der Oberflächen meines Erachtens vernachlässigbar. Unabhängig von ggf Verzug haben immer alle 3 Kugeln Kontakt.

Je nach Größe der Platten geht da, wie ich finde, auch kein spielerischer Effekt verloren.

Wie würdest du die Nut herstellen?
 

rafikus

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Wenn nichts dagegen unternommen wird, können die Kugeln einen nicht identischen Weg in der Bahn zurücklegen (durch unterschiedliche Reibung kann es vorkommen), dadurch sind sie nicht alle 120° verteilt und die Platte könnte kippen.
 

TomfromMuc

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Hallo B....

warum denn die Kugeln, wenn Du die im Normalfall nicht siehst? Das geht dann doch viel einfacher..... (Harald hat es doch schon angedeutet...).

Aber wenn es denn sein muß: Rille für Kugeln mit Zirkel fräsen oder Kreisscheibe als Frässchablone schneiden und einmal drum herum fahren.

Viel Erfolg, Tom
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Da man die Kugeln nicht sieht, und deshalb das Design Element wegfällt, geht es auch wenn du statt der Kugeln 3 eckige Holzklötze montierst, die du mit Filz belegst. Wenn du die Plattenunterseite glatt genug machst, gleitet die Platte wirklich einmalig. Eine Zentrierung ist ja durch die Mittelstange gegeben.

lg
gerhard
 

tract

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Fertige Kugeln würde ich kaufen. Kann mir jemand einen guten Bezug zu Eiche Kugeln mit ca 100mm Durchmesser nennen?

findet sich mit Google doch schnell
HOLTWURM.de | Holzkugeln aus Eiche | online kaufen
Holzkugel | Holzkugeln | andere Produkte | Drechslerei Kummert
.... da könnte man auch 'spaßeshalber' fragen, was die 'Rille' kosten würde.

Gedanken würde ich mir machen, ob es nicht vielleicht eine Idee wäre, die Platte mit der Rille größer zu machen, um so die Kugeln sichtbar laufen zu lassen
(ich vermute bald, der mittlere Bolzen ist beim Beispiel mit der Glasplatte verklebt, so daß ungleichmäßige Verteilung nicht zum kippen, nur zum Blockieren führen würde - sollte dann die untere Platte auch noch mitdrehen (so wird es wohl sein) würden auch noch die Beine zur Führung beitragen)
Da man die Kugeln normalerweise nur in einem bestimmten Bereich sehen kann, könnte man daraus auch Räder machen, deren Achsen miteinander verbunden sind - dadurch wäre ein gleicher Abstand garantiert.
 

WinfriedM

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Muss doch gar keine Nut mit rundem Profil sein. Reicht doch, wenn die Kugel in einer normalen Nut liegt, die an der oberen Kante etwas gefast ist.

Das die Kugeln nicht dauerhaft auf 120 Grad Abstand liegen bleiben, sehe ich auch als Problem.
 

BRH

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ich würde auch zu einer Nut mit eckigem Querschnitt tendieren. Auch bei unrunden Kugeln oder Fremdkörpern im Mechanismus würde es so nicht holprig rollen.
Man kann die Nut auch mit Kugel auffüllen anstatt nur 3 zu nehmen.
Von der Aussenkante der Platte würde ich die Nut um knapp unterhalb des Radius der Kugeln nach innen versetzen.
Dann sieht man die Kugeln von aussen da sie überstehen.
 

Broetchenbacke

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Viele gute Ideen.

@Fiamingo Einen Fräszirkel besitze ich, dass hatte ich im Eingangspost erwähnt, oder habe ich an deinem Fräszirkel eine Funktion nicht verstanden?

@WinfriedM; Die Abstände der Kugeln erschienen mir auf Dauer auch problematisch. Aber wie oft dreht man an einem Wohnzimmertisch herum? Das ganz ist ja eher ein technisches Design Objekt.
Eine Überlegung meinerseits war ein kleiner Finger mit Mulde der hinter den Kugeln, an der bewegten Tischplatte befestigt, die Kugel in Position hält. Ähnliche Funktion wie bei einem Kugellager der Käfig. Die Idee der 4eckigen Nut ist Klasse.

@tract; Danke für die Links. Hast du mit den Firmen Erfahrung. Sind die Hersteller gut oder nur Google Ergebnisse? Du hast mit den Plattengrößen recht. Diese wollte ich auch so anpassen, dass man seitlich die Kugelmechanik gut sieht. Immerhin ist es ein Wohnzimmertisch den man auf der Couch bedient. Also mit tiefem Sitzplatz und gutem seitlichen Einblick.
 

Mitglied 30872

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Auch wenn das Einige offensichtlich anders sehen, finde ich das eine tolle Idee, wenn man sich abends vor'm Fernseher die Chips herandrehen kann, ohne sich übermäßig bewegen zu müssen.:emoji_wink: Vergleichbares gibt es ja auch als Drehtablett.
Ich würde die Nut allerdings mit einem V-Nut-Fräser herstellen. Da müsste man nur mal schauen, ob man diesen in der erforderlichen Größe bekommt.
 

BRH

ww-ahorn
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Die V Nut hat zur Folge dass für gleiche Kugelbahnbreite ein tieferer Schnitt erfolgen muss. Da wird die Platte entweder dicker oder schwächer.
Hineinsehen in die Nut wird man ja eh nicht können.
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

Du könntest noch eine Zwischenplatte einlegen, in der sind Löcher für die Kugeln. Diese werden dadurch in der Position fixiert.

Und ich möchte noch auf die Notwendigkeit einer Verschraubung in der Achse verweisen. Die hält die Tischplatte stabil. Nur mit deri Kugeln, Tischplatte nur daraufgelegt: irgendwann stützt sich mal jemand auf die Tischplatte ....

Und mit Achse und der Zwischenplatte benötigst Du nicht einmal eine Nut.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Mitglied 30872

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Die V Nut hat zur Folge dass für gleiche Kugelbahnbreite ein tieferer Schnitt erfolgen muss. Da wird die Platte entweder dicker oder schwächer.
Hineinsehen in die Nut wird man ja eh nicht können.

Das stimmt allerdings, und bei 100mm-Kugeln fällt der V-Nut-Fräser wohl aus, oder man baut die Platte entsprechend stark.
 

RockinHorse

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Das stimmt allerdings, und bei 100mm-Kugeln fällt der V-Nut-Fräser wohl aus, oder man baut die Platte entsprechend stark.

Rein nach der Lehre der Geometrie trägt eine Kugel auf einer ebenen Fläche nur in 1 Punkt. Bei einer Nut mit rechteckigem Querschnitt und bei einer Nutbreite kleiner dem Durchmesser der Kugel sind es gerade mal 2 Punkte. Wenn man bedenkt, dass ein Punkt keine Ausdehnung in der Fläche hat - wozu sollte dann die V-Nut dienen? Da die oberste Tischplatte konstant über einen Dorn zentriert wird, muss man sich über Querkräfte keine Sorgen machen, zumindest was die Kugeln betrifft.

Aus einem Bauchgefühl heraus, würde ich bei einem Kugel-Durchmesser von 100 mm die Nut nicht breiter als 30 mm fräsen, daher erfordert diese "relativ" schmale Nut auch keine große Tiefe. Da die Kugel auf die Kante der Nut einen "relativ" hohen Druck ausübt, sollte man die Kante mit einer Fase versehen, etwa von 0,5 bis 1 mm - mehr ist nicht erforderlich. Die Fase sollte dabei aber unbedingt mit dem Fräszirkel gemacht werden.

Das war jetzt alles reine Theorie. Das Vorlage-Objekt ist aus entsprechenden Materialen gefertigt, welche gute Eigenschaften für die Kugelführung aufweisen, die auch nicht im Entferntesten von Holz zur Verfügung gestellt werden - alleine die unterschiedliche Druckempfindlichkeit des Holzes längs der Faserrichtung vs quer zur Faserrichtung würde ich schon als nicht beherrschbar ansehen.
 

tract

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nur Google Ergebnisse? .

nur Google Ergebnisse. Aber wo sollte das Problem sein, bei dem Angebot werden die schon wissen, was sie tun.

Oder:
http://youtu.be/dhaTNIm_uhg?t=2m43s
oder
http://youtu.be/bX4dzFQGfTo?t=2m6s
(der zeigt auch was mit der Kreissäge, das wäre mir aber zu unsicher)



'Scharfe' Kanten der Nut (eckige Nut) würde ich nicht wählen, damit es keine 'Macken' in den Kugeln gibt. Wenn, dann die Kanten dem Radius entsprechend abrunden oder wenigstens fasen.

Vielleicht wäre auch eine Option Buche statt Eiche zu nehmen und dann dafür eine größere Anzahl.
 

RockinHorse

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'Scharfe' Kanten der Nut (eckige Nut) würde ich nicht wählen, damit es keine 'Macken' in den Kugeln gibt. Wenn, dann die Kanten dem Radius entsprechend abrunden oder wenigstens fasen.

Ich tippe mal darauf, dass die stabile Kugeloberfläche eher die Macken in die scharfe und damit instabile Kante der Nute treibt und somit eine 'perfekte' Blockierung der Kugel betreibt. Deswegen ist eine kleine Fase unverzichtbar.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich würde die Kugel nicht auf den 2 Kanten der Nut laufen lassen. Dann müsste nämlich alles extrem genau gefertigt werden. Die kleinste Ungenauigkeit führt dazu, dass die Kugel nur noch auf einer Kante läuft.

Würde die Nut eher etwas breiter fräsen, so dass die Kugel vielleicht 1mm Spiel hat. Dann läuft die am Boden der Nut und wird seitlich davon abgehalten, herauszufallen. Weil der Tisch eh zentral noch geführt wird, macht selbst ein größeres Spiel keinerlei Probleme.
 

etaller71

ww-esche
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Man verwendet bei Kugellagern nicht umsonst ein recht hartes Material. Ich gehe mal davon aus, dass die Holzkugeln sich auf dauer Plattliegen, sprich abflachungen bekommen, oder die Laufbahn Dellen bekommt.

Und wie oft das Bier umfällt bei so einem Lagerschaden mit entsprechend holperigem Lauf kann sich jeder selbst denken.

Ich würde daher im Gartenzubehör auch mal nach Granitkugeln schauen und die Laufflächen auch recht hart gestalten. Eventuell reicht da eine beschichtete Platte.
 

Rainerle

ww-birke
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Naja, es ist die Frage, ob der Tisch wirklich oft gedreht wird. Wenn die Kugeln leiden, wären diese auch schnell mal getauscht. Man kann diese von Zeit zu Zeit auch etwas drehen, so dass die Abnutzung an verschiedenen Stellen erfolgt. Und die Nut hat ja eine lange Oberfläche, so dass da viel später erst Nutzspuren auftreten sollten.

Alternative: Eisenkugeln oder Edelstahlkugeln z.B.
http://http://www.kugel-winnie.de/epages/62136757.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62136757/Categories/Kugeln/%22Stahlkugeln%20ungehärtet%22/%22Chromstahl%20/%20Material%201.3520%20geflasht%20Halbfabrikate%20%28ab%2040%20mm%29%22
In rohem Eisen - Würde zu Eiche gut passen, eher rustikales Erscheinungsbild.
 

Mitglied 30872

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...Wenn man bedenkt, dass ein Punkt keine Ausdehnung in der Fläche hat - wozu sollte dann die V-Nut dienen?

Ich wollte das eigentlich nicht vertiefen, aber Führung brauchen die Kugeln schon, und die sollte entweder auf der Grundplatte erfolgen oder auf der Unterseite der Tischplatte. Ohne Führung kugeln die Kugeln eben nach sonstewo hin. Die Führung kann natürlich auch durch eine Nut mit rechteckigem Queschnitt erfolgen. Dann erfolgt die Führung eben durch die Nutkanten. Winfried wendet richtig ein, dass die scharfen Kanten nicht gut für den Kugellauf sind. Und Du machst selbst den Vorschlag, die Kanten anzufasen, wodurch Du letztlich selbst bei der V-Nut ankommst. Mit dem Unterschied, dass die V-Nut tiefer ist. Durch die V-Nut liefe die Kugel auf drei Flächen (2 Grundplatte, 1 Tisch) und eine Führung wäre auch da. Prinzipiell wäre das so machbar, aber Du kannst gerne weiter theoretisieren. Da ist dann viel Grau. :emoji_slight_smile:
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hat ja Hubert aus der Heide
schon schön beschrieben was in einer
Kugellaufbahn passieren wird.:emoji_slight_smile:

Da ja die sichtbaren Kugeln gewünscht werden,
könnte noch die Alternative mit einer glatten
Platte unten und ausgefrästen Kuhlen unter
der oberen Tischplatte zum Einsatz kommen.
Wenn diese Ausfräsungen noch mit weichem
Filz ausgelegt werden, sollte es recht weich zu
drehen sein und die Kugeln bleiben an ihrem Ort.

Granitkugeln sind eine wirklich gute Alternative,
bei mir würden eher 8er Billardkugeln dort drehen:emoji_grin:

Den Ansatz perfekte Holzkugeln auf der Drechselbank
zu fertigen hatte ich bisher noch nicht, weiss aber das
es Hobbydrechsler gibt denen das wirklich Spass macht.
Das größte Kugelteil das ich mal bewundert hatte war so
um 1Meter im Durchmesser und wog ca. 1/3 Tonne.
Das Teil ist mit einer Kopfdrechselbank und einem in die
Wand betonierten Zapfen abgedreht worden. War eine
Hobbyarbeit, es gibt natürlich Drechselbänke die mit dem
Format auch keine ernsthaften Schwierigkeiten hätten.
Die Grundausformung wurde dabei mit der Kettensäge
gemacht, da steht der Drechsler schon bis an den Knien
in den Spännen.

Bin gespannt was jetzt bei dem Tisch rauskommt
Gruss Harald
 

RockinHorse

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Winfried wendet richtig ein, dass die scharfen Kanten nicht gut für den Kugellauf sind.

Das hat Winfried aber NICHT geschrieben. Dein Zitat liegt eher im Bereich des Zwischen-den-Zeilen-Lesens.

Winfried's Einwand bezog sich auf die Präzision, die es bei einer solchen Konstruktion einzuhalten gelten würde, und da bin ich ganz bei Wilfried. Oder ganz strikt: ich würde für den Bau des Tisches, sprich die Kugeln und beide Platten, eher was Härteres und nicht aus Holz bestehend wählen, wobei man sich ganz schnell bei den Materialien des ursprünglichen Designs wiederfindet.
 
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