Tisch wird rissig, selber schleifen oder besser Profi ranlassen?

Azalee68

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Nee, die waren schon vor dem ölen da, sind sukzessive seit dem Kauf, nach etwa 6 Monaten inkl Winter, aufgetreten. Damals hieß es vom Tischler, das käme von der trockenen Heizungsluft und bei dem Holz kaum vermeidbar. Man solle noch eine Heizperiode abwarten. Dann konne er, wenn wir das wollen überarbeiten. (nein, nicht auf Kulanz... :emoji_wink:. )
Nun gut, da sind jetzt zwei geworden. Geölt wurde jährlich. Die ersten beiden Male hatte ich noch einen Rest, jetzt habe ich neues gekauft. Leinölfirniss. Und bei der Suche nach dem Wie und Womit, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Die Idee, euch nach den Rissen zu fragen, kam leider erst danach, sorry.
 

Mathis

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Das sind nach meiner Meinung Risse, die durch die unvorsichtige und zu schnelle Trocknung des Holzes entstanden sind.
Übrigens mag das Mooreiche sein, aber die minderste Qualität, die so gut wie gar nicht die begehrte schwarze Farbe hat.

Das Holz ist in seiner Zellstruktur durch die zu schnelle Trocknung kollabiert, die Risse ziehen sich vermutlich komplett durch die ganze Holzdicke durch und sind mit Schleifen nicht zu beseitigen. Die Risse werden immer wieder auftreten.
 

WinfriedM

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Ist viel eine Frage, ob du den Mut aufbringst, an diesem Stück selber Hand anzulegen und ob das vernünftig ist. Denn ein gewisses Risiko gibt es ja immer, dass die Dinge nicht nach Plan laufen und dann musst du mit dem Ergebnis leben oder ihn nochmal an einen Profi geben. Der kann aber auch nicht alles retten.

Ansonsten ist es auch keine Raketenwissenschaft und wenn es Hobby ist, kann man sich auch Zeit nehmen und überlegt und vorsichtig an die Sache herangehen.

Sekundenkleber geht gut, wenn für ganz dünne Risse, die nur wenige Zehntel mm dick sind. Also entweder ist der Riss so dünn oder man kan spannen, so dass der Riss zusammengedrückt wird. Risse von z.B. 1mm würde ich nicht mit Sekundenkleber versuchen, die kan der in der Regel nicht überbrücken. Sekundenkleber sollte weder zu dünn und zu dick sein. Zu dünn zieht er aus dem Riss, zu dick zieht er nicht richtig ein.

Ich vermute aber dickere Risse, weshalb ich mit Epoxy arbeiten würden. Kommt drauf an, ob man es transparent oder eingefärbt macht. Epoxy zieht auch sehr gut in dünnste Ritzen, wenn es Laminier-Epoxy ist.

Da kanns aber schnell auch kritisch werden, wenn man nicht sorgsam arbeitet. Mir ist es jetzt nach vielen Jahren mal wieder passiert: Nicht genau beim Mischen einer Kleinstmenge aufgepasst und nun ist im Riss ein Harz, der nie hart wird. Ärgert mich ziemlich, weil so versaut ist es wirklich schwierig, dass wieder in Ordnung zu bringen. Das Mischen mit richtigem Mischungsverhältnis sollte man also 100% drauf haben.

Mit Klebstoffen würde ich frühestens 6-8 Wochen nach dem Ölen drangehen, damit es getrocknet ist. Ich hoffe, du hast da nicht zu viel drauf gekippt, den wenn es tief in Ritzen eingedrungen ist, kann es länger als 6 Wochen dauern.

Schleifen mit Bandschleifer ginge schneller, mit zusätzlichem Schleifrahmen wäre es auch weniger gefährlich, aber damit kann man natürlich auch einige falsch machen. Handschliff mit Schleifklotz ist weniger kritisch, aber da kann man schon durchaus 1 Woche täglich 2 Stunden dran rumschleifen. Ist aber auch eine Frage, wie das Ergebnis sein soll. Kann auch sein, dass ein halber Tag dran rumschleifen schon völlig ausreicht.

Über so einen Tisch, wo man so viel Eigenleistung reingesteckt hat, freut man sich natürlich besonders.
 

weissbuche

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War ehrlich gesagt auch mein erster Gedanke. Das sind feine Trockenrisse, die sich durch die komplette Holzdicke ziehen. Ist mir auch mal passiert. Trocknung falsch eingestellt. Diese Risse werden sich wahrscheinlich immer wieder einstellen.
Gruß Eckard
 

Lorenzo

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Das sind nach meiner Meinung Risse, die durch die unvorsichtige und zu schnelle Trocknung des Holzes entstanden sind.
Übrigens mag das Mooreiche sein, aber die minderste Qualität, die so gut wie gar nicht die begehrte schwarze Farbe hat.

Das Holz ist in seiner Zellstruktur durch die zu schnelle Trocknung kollabiert, die Risse ziehen sich vermutlich komplett durch die ganze Holzdicke durch und sind mit Schleifen nicht zu beseitigen. Die Risse werden immer wieder auftreten.

Hat ich ja auch schon vermutet.
Mir ist auch wieder eingefallen woher ich die Info hatte. Da ging es um archäologische Funde. Ein Vikingerschiff das praktisch vollständig erhalten gefunden wurde. Das haben sie über 15 oder 20!Jahre getrocknet. Unter Luftabschluss, also im Moor oder am Grund eines Gewässers ist die Eiche mehr oder weniger ewig haltbar. Anfangs wurde nicht mit der nötigen Vorsicht mit solchen Funden umgegangen, so dass die Funde in kurzer Zeit zerstört wurden an der Luft.
Auch die Pfähle auf denen Venedig ruht, die aus Eiche und aus Erle bestehen, sind teilweise viele hundert und bis über 1000 Jahre alt.

Nun ist es ja hier jetzt schon zu spät für die schonende Trocknung, ich wär da also auch bei Winfrieds Vorschlag, das was sichtbar ist gegen Ende des Winters (wenn der Tisch nochmal weiter getrocknet ist, und sich eventuell weitere Risse gebildet, bzw vorhandene noch gewertet haben, und das Öl getrocknet ist) mit Epoxidharz füllen. Bzw. füllen lassen. @Azalee68 : Ganz trivial ist das sicher nicht, also würd ich da zu jemandem gehen der Erfahrung in der Verarbeitung von Epoxy hat. Also nicht zwingend der Kunsttischler von dem der Tisch stammt.
Ich kann mir etwa vorstellen was ihr investiert habt, da würd ich jetz keine halben Sachen machen.
 

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Ich meine immer noch, dass das passiert wenn der Stamm als solches zu schnell, bzw überhaupt trocknet. Das Rissbild haben wir regelmäßig bei Material was von 18 auf 9% getrocknet wird. Auch vorm trocknen erkennt man das. Eiche zu schnell getrocknet ergibt eher kleine Mikrorisse entlang der Faser, ist jetzt nicht so dass ich das nicht auch könnte :emoji_innocent:.
Mooreiche findet man halt als Stamm. Da ist so ein Bild, meines Erachtens, vollkommen normal wenn der halt zu lange lag. Das kann auch vorm ins Wasser geraten schon passiert sein. Oft wird sowas, gerade diese nur leicht verfärben Stücke, gefunden und gelagert bis irgendwer mal die Idee hat etwas damit zu machen.

Jedenfalls habe ich den Eindruck.

Edit: ich vermute das Teil ist jetzt einfach noch etwas getrocknet, dadurch stellen sich die Risse auf und fallen deutlicher auf.

Ich gucke mir spätestens nächste Woche eine Menge Mooreiche an und werde die Woche die Augen nach dem Bild offen halten.
 

Mathis

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Mooreiche findet man halt als Stamm. Da ist so ein Bild, meines Erachtens, vollkommen normal wenn der halt zu lange lag. Das kann auch vorm ins Wasser geraten schon passiert sein. Oft wird sowas, gerade diese nur leicht verfärben Stücke, gefunden und gelagert bis irgendwer mal die Idee hat etwas damit zu machen.
Genau solche Trocknungsschäden hatte ich schon -zigfach bei Mooreiche, hat dann immer einen Wurf ins Brennholz bedeutet.
 

Lorenzo

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Ich vermute ich dass das Holz noch ordentlich nachgetrocknet ist. @Azalee68 : weißt du wie lange das Holz schon beim Schreiner lag? Und weißt du obs schon recht früh aufgesägt war, oder als Stamm lag.
Soweit ich weiss sollte der Stamm wenn er aus dem Wasser kommt bald vorsichtig aufgesägt werden, und die einzelnen Bohlen durch kontrolliertes Wässern sehr langsam getrocknet werden. Ausschuss gibt's dann immer noch genug. Ist der Baum durch Sturm gefallen hätte er eh schon Risse, lag er zwischendurch trocken ebenso. Und das trocknen nach der Bergung is auch nicht so einfach. Daher kommen auch die Preise für Mooreiche. Und je größer und dicker die einzelnen Bohlen... Da wird's schnell richtig richtig teuer.

Ach und schöne Grüße nach Stadtbergen, war in Augsburg in der Schule und hatte einige Schulfreunde dort.
 
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Azalee68

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Irgendwie klangen die Beiträge auf der ersten Seite ermutigender... :-/

Also zumindest ca 2-3 Jahre vor der Herstellung des Tisches, war das Holz noch ein Stamm. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass er auch erst für die Verarbeitung in Bohlen zersägt wurde, wobei unsere Bretter ja auch nur übrig waren, der Hauptteil wurde anderweitig verwendet.
Und bitte nicht den Tisch madig machen, ich mag ihn, egal welche Qualität das Holz als Mooreiche nun hat, oder auch nicht.

Für mich als Laien zum Verständnis: Die Bohlen haben ja auch nun auch große ausgeprägte Risse, die klar verfüllt sind. Diese Optik mit Blick in das Rissinnere hat für mich einen ganz eigenen Reiz. Da tut sich aber rein gar nichts hinsichtlich weiterer Rissbildung, weder von oben noch beim Blick von unten.
Wenn nun irgendwann, wenn das aktuelle Öl sicher ausgehärtet ist, diese feinen Risse und Aufsplitterungen meinethalben auch "gröber" durch einen Fachmann gesäubert und "ausgebrochen" werden (entschuldigt die laienhafte Wortwahl, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine), und anschließend ebenfalls sichtbar mit Epoxy verfüllt werden:
Warum soll das Problem dann da weiter bestehen, also die Risse weitergehen?
Nicht aber an den großen bestehenden Rissen? Und kommt nicht, egal, was vielleicht an Fehlern gemacht wurde, das Holz irgendwann zur Ruhe?
 

Lorenzo

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Risse kommen zustande weil sich Spannung innerhalb des Holzes aufgebaut haben, durch Risse werden die Spannungen abgebaut. Der große Riss hat also schon sehr viel von den inneren Spannungen an dieser Stelle des Holzes "entsorgt"

Du hast Recht mit der Vermutung dass das Holz irgendwann zur Ruhe kommt. Dann wenn es seine niedrigste Holzfeuchte erreicht hat, und die Risse entstanden sind die durch die Spannungen entstehen müssten. Nach drei Jahren im beheizten Innenraum, oder am Ende des jetzt kommenden Winters wird da nicht mehr viel passieren. Von daher ist das alles tatsächlich nicht so wahnsinnig wild. Bisher ist der Tisch nicht zu Zahnstochern auseinander gerissen, das wird auch jetzt nicht mehr passieren.

Von daher, eine Reperaturmaßnahme am Ende des Winters mit Epoxid welches die Risse füllt und so auch nochmal Stabilität bringt könnte gut reichen. Nach dem Schleifen und der Oberflächenbehandlung habt ihr dann nen sehr gut nutzbaren Tisch. Ich würde dann auch die Unterseite kontrollieren und dort ebenfalls die Spalten füllen (lassen, je nachdem ob ihr das selbst machen wollt. Hinweise von Winfried dazu beachten)

Kannst du uns noch Bilder von der Befestigung der metallenen Kufen an der Tischplatte machen. Es wäre gut zu wissen ob da genug Platz vorgesehen ist in der Verschraubung, so dass die Schrauben im Metallgestell etwas wandern können. Die Platte wird schmaler, das Gestell nicht. Wenn sich die Schrauben nicht mehr bewegen können, dann kann die Platte deshalb reißen. Nicht dass da die nächste Baustelle entsteht.

Ich glaub es war von niemandem das Ziel dir den Tisch madig zu machen! Vielleicht eher eine Kritik an der Arbeit des Tischlers der viel Geld dafür verlangt hat, und keine wirklich sauber Arbeit abgeliefert hat, sonst hättest du jetzt diese Probleme nicht.

Aber des wird schon! Die beste Vorraussetzung dafür ist, dass du ne Lösung suchst, und das was möglich ist für dich auch in Ordnung ist.
 

Azalee68

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Danke! :emoji_blush:
Jetzt gehts mir wieder besser! Dass der Tischler nicht der Beste ist, mag sein, Eine große Garderobe, die er uns vorher gebaut hat, macht zwar nicht solche Probleme, hat aber im Nachhinein auch mechanische Konstruktionsfehler, die von einem Fachmann nicht erwartet hätte. Ist halt ein kleiner 1-Mann Betrieb, der mir aber gerade durch seine Urigkeit sehr sympatisch ist. Den Faible fürs krumme hab ich von meinem Vater, der gab auch gerne den etwas krumm gewachsenen Bäumen eine Heimat in seinem Garten.
Aber Fotos von unten mache ich morgen, jetzt wird erst einmal weitergeschlafen. Guts Nächtle. :emoji_sleeping:
 

Herr Dalbergia

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Da ich hier erwähnt wurde, noch kurz mein Senf zu der Wurst:

- Mooreiche kann verschiedenste Farben / Farbverläufe haben. Daß nur die ganz dunklen, komplett durchgefärbten Stämme die wertvollsten und gesuchtesten sind, stimmt so nicht.

- Mooreiche ist schon ein recht zickiges Holz, was man halt sehr langsam und vorsichtig trocknen muss.

- Wenn der Stamm erst für den Tisch aufgetrennt wurde, bzw 2-3 Jahre vorher noch als Stamm auf Lager lag, sind ja alle Fragen beantwortet.

- Richtiges vorgehen wäre: Stamm aus dem Wasser / Moor / Kies holen, so schnell wie möglich aufsägen, sehr schatttig und fast naß erstmal lagern (nahe am Gebüsch oder sowas). So ca. 5-10 Jahre, dann luftiger stapeln, raus aus dem "Gebüsch" und nochmal 5 Jahre warten. Dann in die Werkstatt / Halle / und nochmal so 2-5 Jahre warten. Dann kann man die Bretter auch mal vorsichtig auf 8-10 % runter trockenen. Dabei muss natürlich mit extrem viel Verlust bis zum Totalschaden gerechnet werden. Wenn man keine Risse haben möchte...
Falls jetzt jemand rechnet und meint....der Spinnt ja, 15-20 Jahre warten....dann Glückwunsch, Thematik Holztrocknung verstanden :emoji_wink:

- Das da jetzt natürlich Öl in den Rissen ist, ist schlecht. Ich würde auch mit Sekundenkleber oder Epoxy die risse Füllen, dabei versuchen die Risse etwas zusammen zu pressen, dann die Platte kalibrieren lassen und gut ist.

- Wobei natürlich klar sein sollte, daß wenn das Holz noch so frisch und so schlecht getrocknet wurde, man damit rechnen muss, daß da wieder was kommt.

- Ich hoffe, und gehe davon aus, der Schreiner war sich der Sache bewußt und hat den Kunden darauf hingewiesen daß Risse im Lauf der Jahre auftreten können, Stichwort Naturprodukt aus besonderem Material.

Grüße, Alex
 

Wrchto

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Mich würde interessieren, ob es auf der Unterseite genauso aufschiefert. Ich habe das schon ein paar Mal bei Eiche gesehen, dass die dann auf der Rückseite besser war. Diese Aufschieferungen sind halt dumm, weil sie meistens ziemlich scharf sind, was man an der Oberseite des Tisches eigentlich nicht haben möchte. Ich persönlich glaube, dass alle Klebe-Rettungsversuche die Sache eher verschlimmbessern. Wenn die Rückseite besser ist, könnte man die Platte umdrehen. Das bedingt aber natürlich auch Arbeit, weil Du Dir dann um die Löcher von den Beinen Gedanken machen musst, bzw. Hast Du unten sicherlich farbliche Unterschiede.
 

Flyer01

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Und wenn du das mit dem Epoxydharz angehen willst, melde dich vorher (!) nochmal hier. Du brauchst z. B. keine teure Feinwaage, sondern lediglich zwei Spritzen aus der Apotheke und mischst die Kleinstmengen super genau nach volumenbezogenem Mischungsverhältnis!
 

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Diese Nummer mit der Rissbildung bei Mooreiche kann ich so nicht bestätigen. Also dass ein Stamm reisst ist klar, aber sobeld das geschnitten ist, sehe ich da keine großen Unterschiede zur normalen Eiche. Also je dünner das Material geschnitten ist, umso weniger Risse gibt es. Klar, mit Stämmen in Furnierqualität würde ich auch anders umgehen. Aber bei Stämmen, wie hier gezeigt, von eher durchschnittlicher Qualität gehen wir damit ganz normal um.

Ich werde aber mal genauer hinschauen und mal ein paar Bilder liefern.
 

Azalee68

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Ich hoffe, und gehe davon aus, der Schreiner war sich der Sache bewußt und hat den Kunden darauf hingewiesen daß Risse im Lauf der Jahre auftreten können, Stichwort Naturprodukt aus besonderem Material.
Nö, ist aber eh hinfällig nach drei Jahren. Und Lust auf Streit hab ich sowieso nach einem Hausbau nicht mehr.

Fotos von unten kann ich erst heute Nachmittag liefern, alleine kippe ich den Tisch nicht auf die Seite.

Selber werde ich übrigens da nicht rangehen, das habe ich nach euren Beiträgen schon beschlossen. Ziel ist trotzdem nicht eine perfekte glatte Oberfläche, erst recht nicht, wenn das mit extremen (finanziellem) Aufwand verbunden ist. Man darf die Risse also durchaus sehen und fühlen. Aber die Risse im jetzigen Zustand sind optisch und haptisch halt störend, weil man jederzeit fürchten muss, dass etwas von den hochstehenden und scharfkantigen Fasern rausbricht.
 

Herr Dalbergia

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Diese Nummer mit der Rissbildung bei Mooreiche kann ich so nicht bestätigen. Also dass ein Stamm reisst ist klar, aber sobeld das geschnitten ist, sehe ich da keine großen Unterschiede zur normalen Eiche. Also je dünner das Material geschnitten ist, umso weniger Risse gibt es. Klar, mit Stämmen in Furnierqualität würde ich auch anders umgehen. Aber bei Stämmen, wie hier gezeigt, von eher durchschnittlicher Qualität gehen wir damit ganz normal um.

Ich werde aber mal genauer hinschauen und mal ein paar Bilder liefern.
Wir hatten hier schon solche und solche....manche sind ganz harmlos, andere taugen dann nur noch für Pen-Blanks...
Erst letztes Jahr haben wir einen TOP Stamm zu 8mm Sägefurnieren aufgesägt. Ich hab dann den Lehrling extra noch abkommandiert um bei jeder einzelne Lamelle mit Leim die Enden sorgfältigst zu bestreichen und zu versiegeln....kathstrophales Ergebniss ....
Aber ich mag das Zeugs schon sehr....
 

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Mitglied 59145

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@Herr Dalbergia das sieht wirklich klasse aus!

Ich habe mir heute mal etwas Mooreiche angeschaut. Das Material lag, wie eigentlich fast immer, vorm auftrennen einige Zeit rum. In die Kammer ist es mit Werten zwischen 60 und 90% gekommen. Neue Risse konnte ich wenig bis garnichts entdecken. Das hier gezeigte Bild mit den "Flandern" habe ich weder getrocknet noch ungetricknet sehen können. Kenne das Bild aber sehr gut, halt bei aufgesägten Balken hat man das immer mal wieder. Im Prinzip sind das ungünstig angeschnittene Risse. Damit will ich ausdrücklich nicht sagen, dass hier schlecht gearbeitet wurde. Wenn so ein Stamm liegt und reißt, dann kann man das einfach nicht vermeiden. Das alles weg zu schmeißen ist ja auch keine Lösung, ich hätte das also auch verarbeitet.

Die Frage ist halt, ob die Risse wirklich erst jetzt entstanden sind oder jetzt erst "aufgeklappt" sind. Den zeitlichen Ablauf von Zeitpunkt Fund über Lagerung bis jetzt wäre halt hilfreich um sich weitere Gedanken zu machen. Macht den Tisch auch nicht besser oder schlechter, ist einfach interessant für uns Holznerds :emoji_wink:.

Ich finde den jedenfalls echt schön! Der Rest wird auch!

Bilder, wenn auch nicht wirklich was ssagend, habe ich trotzdem gemacht.
 

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Mathis

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So sieht Mooreiche aus, die zu schnell getrocknet wurde; beim Holz von Azalee liegen die Jahresringe mehr, dadurch sehen die so flach aus.
Bisher ist meine Erfahrung dass der Versuch, Morreiche künstlich zu trocknen, fast immer zwangsläufig zu solchem Schadensbild beim Holz führt.
Wobei der Schaden meist durch einige Wochen Lagerung nach der Bergung unter freiem Himmel beginnt, Stämme müssen unmittelbar nach der Bergung beregnet werden und nach dem Einschnitt sogort abgedeckt werden mit Planen oder sonstwas, damit das Wasser nur gaaaaanz langsam entweichen kann. Ergebnis sonst: siehe Fotos. Kernschrott.
Mooreiche-1.jpg Mooreiche-2.jpg
 

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@Mathis ich kenne das Bild auch. Zustimmen muss ich dir auch bei der Geschichte mit dem Stamm und dem zügigen Einschnitt. Das ist keine Frage.

Ich habe die Bohlen auf den Bildern ganz normal durch die Vakuumkammer laufen lassen und solche Stellen auf 5 Bus 6cbm nirgends gesehen, war richtig fleißig heute und habe extra selber ausgestapelt.

Die Position wo wir das auch hatten war halt 7 bis 9cm dick und ging durch eine Längsstromtrocknung, hier ca 5cm im Vakuum, sind halt beides Faktoren die schon den Unterschied machen können.

Weisst du bei dem gezeigtem Stück wie lange der Stamm lag? Das weiss ich von unserer Katastrophe auch nicht, daher fällt mir da ein bewerten schwer. Das haben wir getrocknet und kaputt bekommen....
 

Mitglied 59145

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Ich habe jetzt nochmal etwas das Bild aus Beitrag 1 angeschaut und gezoomt. Das passt zu dem von dir gezeigtem. Die für mich interessante Frage ist halt, ob das im Stamm oder als Bohle passiert ist. Da fehlt mir die Erfahrung, weil ich das Bild nur von fertig getrockneten Bohlen kenne. Ca 15cbm habe ich inzwischen durchs Vakuum gejagt und das ist mir noch nicht aufgefallen. Daher meine Vermutung es passiert im Stamm oder mit einfacher Trockentechnik. Mit Vakuum funktioniert es scheinbar, ich habe heute recht nervös recht viel gesucht :emoji_innocent:
 

weissbuche

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Ein sehr ähnliches Schadensbild hatte ich mal bei einem Stück Eiche das der Förster sogar in A oder Teilfurnier eingestuft hatte. Nach dem Einschneiden, Trocknen und Hobeln waren auf der Oberfläche ähnliche Absplitterungen zu sehen wie auf Bild 2. Ein anderer Forstmensch, dem ich das gezeigt hatte, vermutete einen Fehler schon beim Fällen. Er meinte, wenn der Stamm beim Fallen unglücklich auf einen anderen Stamm fällt gibt das Belastungen und plötzliche Schockrisse die erstmal garnicht auffallen und erst nach dem Trocknen sichtbar werden. Die Fasern reißen durch den Aufprall ein. Wäre eventl. auch eine Erklärung. Beim Sturm fallen die Bäume ja meistens nicht so schön nebeneinander.
Meint Eckard
 
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