Tisch mit Verlängerungen

anobium60

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@PrimaNoctis hat ja hier https://www.woodworker.de/forum/thr...m-esstisch-mit-selbstgemachtem-auszug.119813/ seine Version eingestellt, und momentan berichtet @Holz-Christian hier https://www.woodworker.de/forum/threads/halbgewendelte-treppe-mit-krümmling.119873/ von seiner Treppe, beides Projekte die ich ziemlich herausragend finde....trotzdem möchte ich meine Variante eines Tisches mit Ansteckplatten vorstellen:

Tischplatte 2000 x 900 x 30 mm, für Familienfeste mit Möglichkeit der Verlängerung auf 3000mm. Im alltäglichen Gebrauch OHNE Mittelfuge. Zargenauszüge waren dem Kunden zu teuer, deshalb meine Variante, die ich auch schon mehrfach verwendet habe.

Ausgangsmaterial: 1.jpg (man beachte die Böcke:emoji_slight_smile:)

Zuschnitt: 2.jpg 3.jpg 4.jpg ....

Holz (Eiche) noch etwas trocknen lassen... 5.jpg Längszarge verleimen (Platten sind schon verleimt im Hintergrund).

7.jpg Längszargen, Beine durchgehend schräg, Zarge dementsprechend- verleimt mit je drei Dübeln 103 x 12 mm 8.jpg "Blindzargen" mit Ausklinkungen zur Aufnahme der Auszüge: Auszüge sind Metallfüße aus dem Baumarkt:emoji_wink:.

So sieht es dann fertig aus: 12.jpg Auszüge haben 2-3/10 mm Spiel in der Höhe,

Ansteckplatte verbunden 13.jpg mit Tischplatte, der Schraubgriff kann bei Nichtgebrauch links aufbewahrt werden.

So sieht es dann fertig aus: 14.jpg und ohne Ansteckplatten so: 15.jpg ....

Danke für eure Aufmerksamkeit!
Rainer
 
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PrimaNoctis

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Hallo Rainer.

Danke für's Zeigen. Gute Konstruktion hast du dir da ausgedacht, zumal die nicht übermäßig komplex ist. (Das meine ich rein positiv!)
Verstehe ich das richtig: Du ziehst die doppelte "Zarge" aus, holst aus dem Vorratsraum die Ansteckplatten, legst sie auf und sicherst sie mit der metrischen Rändelschraube?

Hast du noch ein Bild der Tischplatte, wo man die besser erkennt? Nicht, dass man daran die Technik erkennt, aber du weißt doch, wir gucken alle gern. :emoji_blush:

Übrigens auch danke, dass du meinen Tisch als so "herausragend" ansiehst. :emoji_flushed:
Einen Vorteil meiner Konstruktion sehe ich darin, dass die Zusatzplatten (ich sag trotzdem "Einlegeplatten", aber ich sag auch manchmal Schieblehre) fest integriert sind. Das ist dann auf diese Art bequem und das Dreh-Klapp-Dingens hat so was Interaktives. :emoji_grin: Dafür ist das Ausziehen der größeren Platten nicht ganz so bequem und man kann den Tisch nicht stirnseitig voll an die Wand stellen. Hat alles sein für und wider.

Wie geschrieben wäre eine 3m Platte mit durchlaufender Maserung toll gewesen, aber wer soll so ein Trumm dann in der (kleinen) Werkstatt noch bewegen, am besten allein? Der Verschnitt nimmt zu und die Rohware muss piccobello sein was Äste, Fehler und Wuchs angeht. Da müsste man schon von 42 auf 52mm gehen -> erhöht die Kosten. Habe gerade 250cm in der Mache, das reicht.

Schön, auch mit solchen Vorstellungen einen fachlichen Austausch zu haben und wieder voneinander lernen zu können.
 

IngoS

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Hallo,

schöner zeitloser Tisch in klassischer Bauweise. Besonderheit, die Auszugsschienen aus Vierkantrohr. Schöne Idee.
Habe meine Tische ja sehr ähnlich gebaut.
Die quer verlaufende Maserung der Ansetzplatten finde ich sach- und fachgerecht richtig.

Gruß Ingo
 

Leibhaftiger

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@Leibhaftiger gebe dir ja Recht, bei den Dimensionen wäre es auch anders gegangen. Grund war optimale Ausnutzung der vorhandenen Längen.
Kunde/Kundin waren auch damit einverstanden. Muss halt auch knapp kalkulieren, leider.
Rainer

Hab ich mir gedacht, dass es an der Materialausnutzung lag. Ist ja auch nen guter Grund :emoji_slight_smile:

@IngoS: Kannst Du mir kurz erläutern, wieso das sach- und fachgerecht ist? In Bezug auf bessere Materialnutzung verstehe ich das, aber sonst?
 

IngoS

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Hab ich mir gedacht, dass es an der Materialausnutzung lag. Ist ja auch nen guter Grund :emoji_slight_smile:

@IngoS: Kannst Du mir kurz erläutern, wieso das sach- und fachgerecht ist? In Bezug auf bessere Materialnutzung verstehe ich das, aber sonst?

Hallo,

Wenn die Ansetzplatte z.B. ein Maß von 50 x 100cm hat, ist es deutlich günstiger, die Maserung in Richtung des längeren Maßes zu legen. Dadurch hat man nur halb so viel Quell- und Schwindbewegung und auch deutlich weniger Neigung der Platte zum Schüsseln.
Bei Ansetzplatten laufen in diesem günstigen Fall Auszugsschienen und Gratleisten parallel zueinander, behindern sich also nicht gegenseitig.
Im anderen Fall müssen sich die Leisten kreuzen, was wesentlich umständlicher zu verwirklichen ist.

Siehe hier

Gruß

Ingo
 
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Leibhaftiger

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Danke Dir @IngoS , wieder war gelernt. Das Thema Schüsseln und Gradleisten klingt plausibel.

Bei Thema Quellen/Schwinden würden die "Hauptplatte" und die Ansetzplatten ja unterschiedlich stark schwinden, könnten also unterschiedlich "breit" sein, was ja auch nicht wirklich optimal wäre. Oder ist das ein eher theoretisches Problem und in der Praxis zu vernachlässigen?

Das Video ist wieder top, macht die Sache sehr anschaulich!
 

Mitglied 24010 keks

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Danke Rainer @anobium60 und Stefan @PrimaNoctis für die Vorstellung eurer Tische. Hab im nächsten Jahr wahrscheinlich auch einen für Kundschaft zu bauen und überlege noch in welche Richtung die Beratung gehen kann / soll.
Ganz klar: Stefans Lösung ist smarter (und aufwändiger :emoji_slight_smile:)... Es gibt aber glaube ich einen Faktor der absolut gegen die Konstruktion von Stefan spricht und das sind KINDER - besonders die kleine Ausführung dieser Spezie! :emoji_grin: ich hab genug davon und weiß von was ich spreche. :emoji_grin:
Minimum bei jeder zweiten Mahlzeit wird etwas verschüttet - meist leider nicht nur Wasser. Wenn ich mir dann vorstelle, dass das immer schön in die Ritze der getrennten Tischplatte reinläuft und ich jedes Mal den Tisch auseinanderziehen muss zum putzen... :emoji_rolling_eyes: Ne da bin ich eher bei der Konstruktion von Rainer!

Was man aber auf alle Fälle festhalten kann - beides sehr schöne Exemplare!

Gruß Daniel
 

KalterBach

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Es gibt aber glaube ich einen Faktor der absolut gegen die Konstruktion von Stefan spricht und das sind KINDER - besonders die kleine Ausführung dieser Spezie! :emoji_grin: ich hab genug davon und weiß von was ich spreche. :emoji_grin:

Vorbeugend soll hier der Einsatz eines Wachstuches :emoji_fearful: sein. Zumindest so lange, wie die Kinder klein sind. :emoji_innocent:

Wenn ich mir dann vorstelle, dass das immer schön in die Ritze der getrennten Tischplatte reinläuft und ich jedes Mal den Tisch auseinanderziehen muss zum putzen... :emoji_rolling_eyes:

Meine Eltern hatten einen Ausziehtisch mit quer geteilter Platte und drei männliche Nachfahren. Die Einlegeplatten standen hinter der Schlafzimmertür und wurden nur für größere Zusammenkünfte benötigt. Später war eine der zwei Platten dauerhaft verbaut. Heute sind es beide, da zunehmend mehr Enkel am Tisch Platz finden müssen.

Trotz zittriger Hände und kleineren Getränkeunfällen, kann ich mich nicht groß erinnern, dass die Eltern den Tisch ständig zur Reinigung auseinander ziehen mussten. Also wir waren stubenrein. :emoji_innocent:
 

KalterBach

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Niemals nicht NEIN! Bei mir kommt sowas nicht auf den Tisch! Ich bau doch keinen schönen Holztisch, dass ich dann sowas da drauf lege.

Irgendwas haben deine Eltern richtiger gemacht... :emoji_grin:

Du hast beides selbst in der Hand. :emoji_wink:

Ich bin ja auch ein vehementer Gegner des Wachstuches, aber bei einem selbst gebauten hölzernen Esstisch ohne 2K-Lack drauf, hätte ich bis zum Grundschulalter auf jeden Fall eines drauf.
 

Mitglied 24010 keks

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Mein Tisch ist Ahorn roh... Weit weg von schicki micki aber das funktioniert erstaunlich gut. Klar gibt's da hin und wieder Flecken, aber der Ahorn zaubert die irgendwie immer wieder weg. Selbst Malereien mit Filzstift, oder Sauerei im Endstadium mit Tomatensoße sind nach paar Tagen nicht mehr zu sehen.
Hin und wieder ordentlich schrubben und gut ist.

Gruß Daniel
 

raziausdud

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Einen schönen ganz normalen Tisch hast Du da gezimmert.

Eins möchte ich (besonders für die schon angekündigten Nachbauer) noch anmerken. Ich hab für einen gekauften Tisch die Ansetzplatten selbst gebaut (Version abnehmbar und im Keller gelagert), aber vorher lange mit Abfallplatten probiert. 45 cm gabs zu kaufen, war uns aber zu wenig. Ein Stuhl hat ja so um 45, wer dort sitzt, wird Probleme mit dem Tischbein bekommen. Klar geht das so, richtig bequem ist das meines Erachtens nicht, 3 Personen können an der Platte wohl auch noch einigermaßen gut sitzen, ständiger Kniekontakt ist aber vorprogrammiert. Und um für Essen und Trinken für 3 Personen einzudecken, wird es sehr knapp. Ich bin dann bei 70 cm gelandet, der Tisch hat ja auch 140 für 2 Personen. Ein solch großer Überstand verlangt dann aber natürlich eigene Tisch-Beine. Und - klar - man braucht neben dem Wunsch auch den Platz für diesen „kleinen“ Luxus.

(Ein anderer) Rainer
 
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IngoS

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Ich bin dann bei 70 cm gelandet, der Tisch hat ja auch 140 für 2 Personen. Ein solch großer Überstand verlangt dann aber natürlich eigene Tisch-Beine.

Hallo,

70 cm Ansetzplatten sind eine super Sache. Aber extra Beine braucht es dafür nicht. Der Vierzugtisch, den ich seinerzeit mal gekauft habe ist 1,5 m lang und kann auf 3,6m (richtig gelesen) ausgezogen werden, ohne zusätzliche Stützfüße, also an jeder Seite 105cm freitragend und das in Holzkonstruktion.

Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Hallo Ingo,

Ich denke/dachte dabei nicht an die Stabilität des Tisches in sich. Ich meine, bei soviel Überstand kann es jemand schaffen, beim Aufstehen durch Aufstützen den gesamten Tisch hochzuhebeln. Da müsste ein Tisch meines Erachtens schon recht schwer sein, um dem entgegenwirken zu können.

Und eine große schwere Ansatzplatte gegenüber ist da natürlich auch ein beachtliches Gegengewicht.

Rainer
 

anobium60

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Ich denke/dachte dabei nicht an die Stabilität des Tisches in sich. Ich meine, bei soviel Überstand kann es jemand schaffen, beim Aufstehen durch Aufstützen den gesamten Tisch hochzuhebeln.
Da sehe ich keine Gefahr, die Tischplatte alleine ist schon so schwer, dass ich sie alleine gerade so transportiert bekomme, dazu das Gestell.
Die Verbindung mit der Rädelschraube ist schon sehr stabil. Normalerweise rechne ich (und andere?) 60 cm für einen Essplatz, von daher sind 50cm(+ 2,5cm Überstand) knapp, geht aber.
In drei Wochen werde ich wohl den ersten Bericht bekommen:emoji_slight_smile:...zur Not leime ich auch noch was an. Wg. der Stabilität mache ich mir da keine Sorgen.

Rainer
 
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