Guten Morgen Winfried,
ich will kein Rechthaber sein, und es ist auch langsam ein wenig OT, aber hier hat sich ein Fehler (zumindest in der Begründung) eingeschlichen:
Was die Einzugsfähigkeit von Wasser und Öl angeht: Ein wichtiger Parameter ist die Oberflächenspannung, je geringer, um so besser das Eindringvermögen. Wasser hat ungefähr eine 3fach höhere Oberflächenspannung
Was die Oberflächenspannung sigma betrifft, so ist die nicht
indirekt sondern
direkt proportional zu Steighöhen in Kapillaren:
sigma ~ Dichte * Steighöhe * Kapillarradius
Bei gleicher Kapillare steigt Wasser also nach Deiner Zahlenangabe 3x höher auf als Öl, allerdings ein wenig vermindert um den Dichteunterschied Wasser-Öl (macht ~ 20% aus).
Das ist jetzt natürlich nur theoretische Formelphysik, leider hab' ich keine konkreten Zahlen für die Kombination Wasser-Holz und Öl-Holz :-/
Meine Bemerkung zur Fließfähigkeit bezog sich eher auf die viskosen Eigenschaften, da steht Wasser besser (sprich: fließfähiger) da als Öl (konkrete Zahlen z.B. unter Viskosität --> Wiki -->
Grafik). Also sollte es auch im Punkt "Viskosität" eher umgedreht sein, als Dein Gefühl
Das ist auch so meine Beobachtung: Öl zieht besser ins Holz ein.
nahelegt.
Wenn also im allgemeinen Tips nach besserem Einziehen von Öl in Holz gegeben werden, dann zielen die meist auf eine Veränderung der Viskosität (Verdünnen mit niedrigviskosen Anteilen, erhitzen).
Wie ließe sich das praktisch überprüfen? (Und jetzt wird's wieder
on topic ;o) Vielleicht, indem man einmal Wasser und einmal Öl pigmentiert/färbt und dann die Flüssigkeiten auf das gleiche Holz aufträgt. Ein Querschnitt nach genügend langem Trocknungsvorgang müßte dann auch für den hobbymäßig interessierten Werkstoffler einigermaßen leicht auszumessen sein.
Entweder hat Owatrol mit seinem (ansonsten physikalisch natürlich unsinnigen) Spruch recht (dann müßte das Öl wesentlich niedrigviskoser eingestellt sein als Wasser) - oder es ist eben nur ein Werbespruch. So ähnlich wie: "Wäscht jetzt noch weißer als weiß" ;o)
Viele Grüße aus Dresden und nichts für ungut,
Thomas