Tisch aus Teakholz unter Öl geschimmelt

Flauti

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Hallo zusammen,
ich habe diesen Sommer einen Terrassentisch aus Teakholz gekauft und mit Teaköl (Oli-Natura) behandelt. Im Herbst hat der Tisch leider trotz guter Belüftung stark zu schimmeln angefangen. Der Verkäufer hat zum Glück eingesehen, dass ein Mangel vorliegen muss und den Kaufpreis erstattet.
Jetzt überlege ich aber natürlich dennoch, wie der Tisch zu retten ist, wäre ja schade ihn zu entsorgen. Das Problem ist, dass es aussieht, als wäre der Schimmel unter der Ölschicht - siehe Bilder. Wisst ihr, wie ich den Tisch am besten behandeln kann, um den Schimmel dauerhaft loszuwerden?

Ich hatte insbesondere vor, ihn über den Winter abzudecken, aber da bin ich jetzt natürlich sehr vorsichtig, auch nach einer Behandlung.

Danke!
 

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marcus_n

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Hallo Flauti,
lag da was drauf? Eine Decke, Folie, Umzugskarton? Das ist ein typischer Schimmel, wenn etwas abgedeckt ist und eben keine Luft dran kommt.
Auf alle Fälle muss die Oberfläche ab. Erstmal versuchen das mit Alkohol, Aceton oder Terpentin abzuwaschen. Danach noch mit heissem Laugenwasser. Ob das in Zukunft geölt, oder lackiert oder natur bleibt ist eigentlich egal, solange das atmen kann. Irgendwas war da drauf.
Gruß Marcus
 

Flauti

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[...] lag da was drauf? [...] Irgendwas war da drauf.

Hi Marcus, verstehe ich dass die Vermutung nahe liegt, aber da war definitiv nichts drauf. Der Tisch steht frei auf der (gut belüfteten) Terrasse, keine Tischdecke, Regenhaube, Kartons oder ähnliches.

Du würdest also das Öl entfernen (Alkohol, Aceton...) , dann mit Schimmelvernichter behandeln, dann wieder neu Ölen?
 

marcus_n

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Ich würde das Öl entfernen und dann regengeschützt, belüftet irgendwo stehen lassen. So ein Fungizid braucht es gar nicht. @Winfried kann da bestimmt einen Tipp geben. Neue Oberfläche würde ich im nächsten Frühling machen, wenn es trockener und wärmer wird.
 

Friederich

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Falls sich die Oberfläche nicht mit Terpentin oder sonstigen Lösungsmitteln anlösen lässt, kann man auch anstelle Schleifpapier erstmal mit scharfer Ziehklinge dran.
Bloß kein Giftzeugs draufpinseln!
Und wie schon gesagt, wäre dann ungeölt wahrscheinlich am unproblematischsten.

Gartentische grundsätzlich bei Nichtbenutzung etwas abkippen. Schräg zu den Fugen und Richtung Mittag.
 

seschmi

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Aus meiner Sicht ist das kein Schimmel, sondern einfach die beginnende Vergrauung.

Holz im Außenbereich wird grau, das lässt sich nur verhindern, indem man entweder lackiert oder mit einer pigmentierten (möglichst dunklen) Lasur die Vergrauung überdeckt. Beides muss aber regelmäßig erneuert werden.

Die Vergrauung entsteht, weil durch Pilze und UV-Licht oberflächlich das Lignin im Holz abgebaut wird, das für die typische Holzfarbe sorgt. Die Pilze brauchen Feuchtigkeit, daher der Zusammenhang mit der Feuchte. Der Prozess startet oft mit solchen Punkten, dazu findest Du hier im Forum zahlreiche Fragen.

Du kannst der Natur jetzt ihren Lauf lassen, dann ist es nächsten Winter grau. Oder Du ölst regelmäßig mit Pigmenten nach - dann würde ich aber ein dunkleres Öl nehmen, mehr Pigmente geben mehr Lichtschutz für das Holz. Kaputt geht das Holz durch die Vergrauung nicht, die ist nur Oberflächlich.
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Ich würde das gar nicht so kompliziert machen. AN-/Abschleifen und (wenn denn geölt werden soll) mit einem pigmentierten aber dünn eingestelltem Öl drüber. Beim Ölen muss aber klar sein, dass man sinnvollerweise zweimal im Jahr ran muss...
Die Flecken sehen für mich auf den ersten Blick nach einer Gerbsäurereaktion aus... kann man schnell testen wenn man mal mit Oxalsäure rangeht.
 

hobbybohrer

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Hallo, aus den technischen Hinweisen:
Modifizierte pflanzliche Öle wie Leinöl, isoparafinischer Kohlenwasserstoff in pharmazeutischer Qualität,
Ist ein Witz! Welche Pflanzenöle denn nun enthalten sind, ist nicht angegeben. Zusätzlich sind 45% VOCs drin und Paraffinöl. Nicht vernetzende Pflanzenöle sind ein guter Nährboden für Schimmel.
Ob man die Schimmelsporen ohne passende Mittel nachhaltig entfernen kann, wage ich zu bezweifeln.
Grüße Richard
 

WinfriedM

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Wäre auch die Frage, wie der Tisch bei Kauf behandelt war. Oft wird "geölt" geschrieben, in Wirklichkeit ist aber eine Lasur drauf. Wenn man da nachölt, zieht das Öl nicht ins Holz ein, bringt also kaum was. Ich würde erstmal mit Spiritus drübergehen, um den Schimmel zu deaktivieren und dann schleifen. Danach wieder ölen.

Wenn tagelang regnerisch, besser den Tisch irgendwo unterstellen oder so abdecken, dass kein Schwitzwasser darunter entsteht.
 

WinfriedM

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Ist ein Witz! Welche Pflanzenöle denn nun enthalten sind, ist nicht angegeben. Zusätzlich sind 45% VOCs drin und Paraffinöl.

Paraffinöl ist da nicht drin, Isoparaffine sind nahezu geruchslose Lösemittel, ähnlich wie Waschbenzin oder Isoaliphate. Fast alle Hersteller von lösemittehaltigen Ölen nutzen die mittlerweile, weil die insgesamt die besten Eigenschaften haben. Vor allem sind sie nahezu geruchslos, was den Verbrauchern entgegenkommt. 45% VOC ist bei lösemittelhaltigen Ölen auch nicht untypisch, teils sind es sogar 60%. Bei den Pflanzenölen ist man in der Tat sehr schwammig und will vermeiden, alle Öle neben Leinöl offen zu legen. In der Regel werden hier dann nicht trocknende Öle chemisch so verändert, dass sie trocknen. Das ist ähnlich, wie bei Alkydharzlacken. Osmo macht das z.B. auch so, die verwenden ja kein Leinöl.

Das Öl ist grundsätzlich stimmig für den Anwendungszweck, ich glaube nicht, dass daher das Problem kommt.

Hier mal das Merkblatt zum Öl:
https://www.oli-lacke.de/fileadmin/content/produkte/tm/oel-wachs/OLI-NATURA Yacht & Teakoel.pdf
 
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