Tipps für Einbauschrank

ah00

ww-pappel
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Hallo liebe Holzgemeinde,

auch ich bin Neuling im Holzwerken und brauche einen (besser zwei) Ratschläge von Leuten mit Erfahrung im Holzbau für ein Projekt, das ich selbst realisieren möchte.

Ausgangslage:
Ich habe in der Küche eine Nische unter der Dachschräge, die aktuell als offene Abstellkammer genutzt wird. Da mir dies gar nicht gefällt, möchte ich in diese Nische einen Schrank bauen mit einer Arbeitsplatte (passend zur bestehenden Arbeitsplatte) als "Deckel", d.h. der Schrank soll nicht deckenhoch gebaut werden, sondern mit der Dachschräge (Rückseite) enden.
Maße wie folgt: Breite 179 cm x Höhe 114 cm x Tiefe 119 cm
Die linke Wand sowie die Rückwand der Nische besteht aus Trockenbauwänden.
Nur die rechte Wand besteht aus Vollmaterial.

Mein Ziel:
Wie gesagt, möchte ich in die Nische einen Einbauschrank bauen.
Dabei möchte ich die Vorderwand in drei gleiche Teile aufteilen und diese mit normalen Drehtüren versehen. Innen möchte ich die Segmente jeweils mittig horizontal mit einem Boden teilen. Oben wie gesagt möchte ich den Schrank mit einer Platte abschließen, die die Optik der bestehenden Arbeitsplatte ähnelt. Diese dient jedoch nur zur Ablage und nicht als richtige Küchenarbeitsplatte.

Meine Herangehensweise:

Ich habe bisher 2-3 "Nischenprojekte" mit Holz realisiert. Dabei habe ich immer Pressspanplatten genutzt, die ich mit Optikfolie überzogen habe.
Was die Konstruktion angeht, habe ich bisher immer ohne Korpus gearbeitet, also Holzlatten direkt an die Wand gedübelt, darauf die Einlegeböden befestigt und die Tür ebenfalls mit Holzlatten direkt an der Wand befestigt. Worin ich keine Erfahrung habe, ist ein Schrank mit mehr als zwei senkrechten Elementen sowie ein Schrank, der nicht deckenhoch ist und einen "Deckel" benötigt".

Mein Hauptproblem:
Wie gesagt, sind zwei der drei Nischenwände keine Wände aus Vollmaterial und haben daher keine hohe Tragkraft. Komme ich hier also um einen Korpus nicht herum?

Ich bin überaus gespannt auf eure Reaktionen und Anregungen. Hierfür bereits vielen Dank im Voraus. Natürlich bin ich dankbar für jegliche Rückfragen, falls euch Infos fehlen.

Holzige Grüße,
André :emoji_slight_smile:
 

ah00

ww-pappel
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Guten Abend zusammen,

ich habe euch zwei Bilder angehängt, damit ihr euch die Ausgangslage besser vorstellen könnt. Wie ihr seht, ist rechts an der Wand ein Heizkörper angebracht. Daher möchte ich nicht die gesamte Tiefe der Nische nutzen.

Viele Grüße,
André
 

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Friederich

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Wie gesagt, sind zwei der drei Nischenwände keine Wände aus Vollmaterial und haben daher keine hohe Tragkraft. Komme ich hier also um einen Korpus nicht herum?
Hallo Andre, du könntest auch an die Wände zur Verstärkung zwei Platten andübeln, und dann vorgehen wie gehabt. Also Auflagen an diese Platten schrauben und darauf die Fachböden legen.
Ich würd aber kein foliertes Pressspan verwenden sondern was Wertigeres, wie MPX z.B.
Zum Verschließen würde als Einfachvariation ein Vorhang genügen.

Wenn du das ganze doch als Schrank bauen möchtest, würde ich 3 separate Korpusse anfertigen, jeden auf höhenverstellbare Füße stellen, die Korpusse an den Setenwänden zusammenschrauben. Dann die Deckplatte drauflegen und diese von unten anschrauben. So wie man bei einer Küchenzeile vorgeht.
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Nimm beschichtete Spanplatte , günstig und brauchbar für die Küche :emoji_wink:

Öffnung in der Breite messen , Öffnung in der Höhe messen , überlegen wie tief dein Schrank werden soll .

Rechts den Heizkörper nicht vergessen von der Schrankbreite abzuziehen , damit die Tür des Schranks rechtwinklig aufgeht .
Bei meinen Heizkörpern sind da ca 15 cm .
Würd ich links und rechts abziehen von der Korpusbreite , kommt eine Blende dran .
Sieht optisch besser aus wenn die Blende auf beiden Seiten gleich ist .

Beispiel : Loch 140 cm breit m , Schrank 110 cm breit .
Höhe : Überlegen was du oben noch draufstellen willst .
Davon 10 cm abziehen für den Sockel und die Eicheplatte abziehen , ergibt Höhe des Schranks .

Bei der Tiefe der Schränke mit einplanen , daß man in tiefe Schränke auch weit reinkriechen muß um was zu holen oder zu verstauen :emoji_slight_smile:

Dann einen Korpus aus beschichteter Spanplatte gebaut nach deinen Maßen .
Küchenfüße drunter um alles easy ausrichten zu können .
Schrank mit Lamellos und Schrauben verbinden .

Zuschnitt der Platten macht dir der Baumarkt , Bekantung auch , Preis anfragen :confused:
Mit dem Preis kannst du auch zum Schreiner gehen , unsere Schreinerei schneidet für solche " Selbermacherprojekte " zum gleichen Preis zu wie der Baumarkt.
Lamellos oder Lochreihe macht dir der Schreiner auch , kostet nicht die Welt .

Und gibt dir Tips für den richtigen Einbau :emoji_grin:

Auf KEINEN Fall irgendso eine Bastlergeschichte abreißen und die Teile mit Metallwinkeln und 80 er Briefmarken " zusammenpfrimmeln " .
Schade ums Material , schade ums Geld , meistens murksige Optik :eek:

Gruß
 

Neige

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Ich denke mit Drehtüren wird das ne Krabbelei, wenn du die gesamte Tiefe nutzen möchtest. Eine Alternative wäre auch, die Nische mit Schiebetüren zu versehen, oder IKEA US mit Auszügen zu stellen. Die etwas vorgezogen, li. und re. verblenden, Sockelfüße drunter, übertiefe Arbeitsplatte drauf.
 

ah00

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Vielen Dank für eure Antworten.
@predatorklein: Du sagst nur einen Korpus für den gesamten Schrank. Die Zwischenwand wird dann angeleimt?
Ist es möglich den Korpus ohne Sockel / Bodenplatte zu bauen? In die untere Ebene wollte ich z.b. Getränkekästen stellen und dafür eigentlich den Fußboden nutzen.
 

ah00

ww-pappel
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Auf das Video bin ich auch schon gestoßen, sieht cool aus!
Allerdings soll mein Schrank ja noch vor der Dachschräge aufhören, da ich ihn gleichzeitig als Arbeitsplatte nutzen möchte.
Ich bin vom Baumarkt folgendermaßen beraten worden:
Ich baue zwei Korpusse (zu 1/3 und 2/3 der Breite) und unterteile den großen Korpus nochmals mittig mit einer Zwischenwand, sodass ich drei gleiche Schrankteile erhalte.
Beim Korpus wollte ich den Boden weglassen, da ich meinen Fußboden nutzen wollte. Der Baumarktmitarbeiter meinte, dass ist möglich, jedoch sollte man dann für die Rückwand auf ein dickeres Holz zurückgreifen.
Zudem ziehe ich rechts und links ca. 10 cm aufgrund eines Heizkörpers ab und schließe diese Lücke mit einer Blende.
Da die Nische ziemlich tief ist, werde ich die Rückwände der Korpusse nicht bis an die Rückwand der Nische laufen lassen. Diese Lücke wird dann von der Arbeitsplatte überdeckt.
Was meint ihr?
 

Mitglied 59145

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So wie " malern " , kann auch jeder :emoji_wink:

Gruß

Ich mache ja viel selbst, aber malern?? Geht's noch ? Niemals!!!:emoji_grin:

Zurück zum Thema: Ich würde auf jeden Fall einen Boden einbauen. Diese umgedrehten U s mmachen mehr Kummer als man damit spart. Wenn du den Sockel richtig machst kein Problem. Auch schrabbeln deine Türen dann nicht über den Boden.

Gruss
Ben
 

ah00

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Ich habe mich nun dazu entschlossen einen kompletten Korpus zu bauen mit Deckel und Bodenplatte. Werde diese aber nur auf Möbelgleiter stellen.
Ich komme gerade aus dem Baumarkt und habe mich dazu entschlossen erstmal einen Korpus zu bauen um alles zu testen. Werde zunächst die Kanten mit weißen Band umleiten und die Löcher für die Pins auf denen der Regalboden liegt boren. Dann das Loch für das topfscharnier wovor ich etwas Angst habe weil ich das noch nie gemacht habe.
Die Arbeitsplatte möchte ich ja über die gesamte Tiefe laufen lassen. Jedoch weiß ich noch nicht welches Material für die Arbeitsplatte in frage kommt aufgrund der Tiefe von 90 cm. Ich wollte eigentlich ein günstiges Material nehmen und dieses mit Klebefolie beschichten. Hättet ihr hierfür Ideen?
Danke!
 

Hamburger Jung

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Es gibt doch Küchenarbeitsplatten in 920 mm tiefe, bestimmt gibt es die auch im Zuschnitt.
 

falco

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Was spricht gegen die Spanplatte, die du doch auch benutzt und Erfahrungen damit hast? Wenn die sowieso foliert wird. Wenn du die gewünschte Stärke nicht bekommst werden einfach zwei aufeinander geleimt.
 

predatorklein

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Moin

Ich mache ja viel selbst, aber malern?? Geht's noch ? Niemals!!!

Sind wir schon zwei , Zeit einen Verein zu gründen :emoji_wink:

Vor allem wenn man sieht , wie viele " Selbermachermalerprojekte " dann aussehen :eek:
Mir reichen die " Baumarktschreinerprojekte " die ich einmal im Monat in Ordnung bringe , echt geil wie mancher Laie sich selbst überschätzt wenn ihm der Baumarktschreiner erklärt , daß jeder " Nasenpuper " mit Leichtigkeit einen 4 m EBS bauen kann :emoji_grin:

zurück zum Thema :

wenn bei dem Schrank unten Getränkekisten rein sollen würd ich unten mit billigen Vollauszügen Böden reinbauen , drunter billigen Rollen die auf den Fliesen laufen .

So kann man die Böden nach vorne rausziehen , die Getränkekisten drauf stellen und wieder reinschieben .
Vorne drauf ein Doppel .
Zuschnitt im Baumarkt , recht einfach zu realisieren .

Wenn´s nicht klappt den Baumarktschreiner fragen , der hilft am Samstag sicher gerne.
Aber nicht vergessen das " Zubrot " dann auch dem FA zu melden :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
 

ah00

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Bei der Spanplatte müsste ich nacharbeiten da eine Küchenarbritsplatte ja an der Front verundete Kanten hat.
Bzgl Befestigung des Korpus: Vom Baumarkt wurde mir dazu geraten mit Spaxschrauben zu arbeiten anstatt zu Leimen da es viel schneller und einfacher geht.
Könnt ihr das unterstützen?
 

ah00

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@predatorklein Das mit dem ausziehbaren Boden habe ich mir auch schon überlegt und die Idee
find ich ziemlich cool. Die Rollen kommen dann zum Stützen dran, korrekt ? Ich dachte mir dass das zu instabil werden könnte wenn zwei volle Kästen Bier drin sind und ich das ausziehen möchte.
Was meinst du mit "vorne drauf ein Doppel? "
Ein Nachteil wäre dann wohl dass wenn ich an den mittleren Regalboden möchte ich das komplette Fach rausziehe.
 

predatorklein

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Hallo

Bau das Teil so ähnlich wie auf meiner Zeichnung ( wobei Zeichnung stark geschmeichelt ist :emoji_grin: ) .

Unten laufen die Seiten bis auf den Boden , kein Sockel .
Oben drüber 3 Türen mit Topfbändern .
Hintendrauf stumpf eine stabile Rückwand geschraubt , macht den Kasten stabil .

Die Seiten unten auf dem Boden mit Silikon ankleben , hab ich schon öfters so gemacht , nie was passiert.
Ansonsten kleiner Winkel und festgedübelt , allerdings bohrt man so in die Fliesen .

Das Schubkastendoppel kommt vorne auf die Rollkästen drauf , ist wie eine Tür aber ohne Topfbandbohrung .

Links unten siehst du den Boden von vorne , rechts / links sitzt der Auszug .
Unten Mitte siehst du den Rollwagen von der Seite , das Brett vorne dran ist das "Doppel " ( Schubkastenblende ) .

Gruß
 

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ah00

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Danke für deinen Vorschlag und die Zeichnung!
Ich habe dazu drei Fragen:
1. Meinst du der Kasten hält es aus wenn ich das Ausziehelement über die gesamte Höhe laufen lasse und die Kästen auf zwei Ebenen stelle, also ca 4 Kisten? Oder würde das zu schwer zum ausziehen werden?
2. Von der Seitenansicht verläuft ein schräger Strich vom Doppel hin zum Boden. Ist das eine Strebe zum Verstärken?
3. Meinst du die Rollen laufen unruhig auf den Fließen über die Fugen?

Freu mich auf deine Antwort!
 

ah00

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Stehe gerade bei Hornbach und habe bemerkt dass es hier vollauszüge maximal mit 50 cm Auszugslänge gibt. Ich dachte eher an 70-80 um die Tiefe auch zu nutzen. Und nur auf Rollen möchte ich es eigentlich nicht laufen lassen da zu viel spiel. Wisst ihr wo ich so lange Auszüge bekomme?
 

ah00

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Ich arbeite nun vorerst ohne Auszüge. Ich lagere die Bodenplatte unten mit rollen und seitlich ebenfalls mit kleineren Rollen als Führung. Vorne und hinten Anschläge dran. Nur hab ich das Problem dass es bei dieser Variante keinen Einzug gibt der den Schrank schließt wie bei einem Topfscharnier. Gibt es hierfür eine Lösung?
 

ddj

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Ellwangen
3. Meinst du die Rollen laufen unruhig auf den Fließen über die Fugen?
Du kannst die Rollen etwas versetzen, sodass immer nur maximal eine Rolle über einer Fuge ist. Für die beiden vorderen Rollen zum Beispiel: eine Rolle mit 8 cm und die andere mit 10 cm Abstand zur Vorderkante. Den Abstand der vorderen zu den hinteren Rollen so wählen, dass dieser nicht dem Fugenabstand entspricht.
 
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