Tipp für Bündigfräser

fantozzi

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Guten Morgen allerseits,

zum Fräsen von Furnierkanten möchte ich mir einen Bündigfräser zulegen und probieren wie ich damit zurecht komme. Nun gibt es bei Feinwerkzeuge Fräser mit unterschiedlichen Durchmessern und Schneidelängen. Was genau bewirkt der Durchmesser bei einem Bündigfräser? Sollte er eher klein oder groß sein?
 

herr holzknecht

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Bündigfräser

Tach,

ich nehme für die Kantenbearbeitung von Umleimern wie Furnieren einen 19 mm Bündigfräser. Der ist z.B. bei der Festool MFK 700 der Standardfräser (ohne Kugelager) für diesen Einsatz. Bei einer normalen Tauchfräse verwende ich eine Umleimerplatte und einen Bündigfräser mit Kugellager oben. Die Umleimerplatte bringt die Fräsachse in die Horizontale. Gibt es von Festool für die 1010 oder als Selbstbau nach Guido Henns Handbuch "Oberfräse". Große Durchmesser haben den Vorteil einer höheren Schnittgeschwindigkeit und Schnittgüte. Kleinere Radien wie 12,7 mm mit Kugellager verwende ich für das Kopieren mit Hilfe von Schablonen, die einen engen Radius aufweisen, z.B. Grifflöcher.

Viel Spaß

Charlie
 

michaelhild

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Je größer der Durchmesser umso hoher die Schnittgeschwindigkeit, umso besser die Qualität der Oberfläche.

Mit einem dünnerem Fräser kommt man aber eher in Ecken. Kann bei manchen Arbeiten ein Vorteil sein.
 

fantozzi

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...ach je...es gibt die Fräser auch noch mit Achswinkel und zwei- bzw. dreischneidig...
 

Marino

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Das teuerste am Fräser sind die Schneiden, aber auch genau diese beeinflussen die Oberfläche und die Standzeit.

Mehr schneiden:
- Kürzerer Span (Zusetzen des Fräsers schneller, als mit weniger Schneiden)
- Meist teurer (s.o.)
- bessere Oberfläche (zumindest bei vielen Metallen)

Ich persönlich würde für Holz bei zwei Schneiden bleiben. Ein Zusetzen des Fräsers mit feinen Spänen ist nicht gewollt.


Achswinkel:
Auf dem Bild auch zu erkennen, die HW-Schneiden verlaufen nicht parallel zur Werkzeugachse, sondern mit einem kleinen Drall.
Dadurch entsteht ein ziehender Schnitt, welcher eine bessere Oberfläche macht und zudem den Spanabtransport begünstigt.

Wer die Wahl hat, hat die Qual, zudem keiner von denen viel teurer ist, als die anderen.


Müsste ich wählen, würde ich 2 und keine 3 Schneiden für Holz nehmen. Bei Bearbeitung von Funierkanten würde ich dann noch den mit Achswinkel nehmen. Das wäre meine Wahl.
 

fantozzi

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Ich habe gestern den überstehenden Furnierstreifen mit einer Furniersäge vorsichtig abgeschnitten und dann die Kanten mit 120-240 Schleifpapier vorsichtig abgeschliffen. Das Ergebnis ist durchaus zufriedenstellend. Ich habe nur etwas Muffe, dass so eine Bündigfräse die Furnierkaten (in meinem Fall Eschefurnier 0,6 mm dick) einfach zerreißen könnte. Klar würde ich zunächst einmal an einem Probestück die Fräse probieren...

A propos...was sieht eurer Meinung nach besser aus...erst furnieren dann die Katen umleimen oder umgekehrt?
 

v8yunkie

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Fräser

Der Fräser schneidet die Kanten quer zur Faser sehr ordentlich - nur am Ende einer Fräsung mußt Du einen kleinen Holzklotz zur Abstützung der "letzten Faser" anlegen, damit diese nicht wegreißt. Wird auf alle Fälle besser als mit der Furniersäge. Der Fräser geht da durch wie Papier.... weder er noch die Fasern "merken" etwas von dem Schnitt, wenn Du verstehst, was ich meine....

Wichtig ist, daß die Kanten alle gut verklebt und nicht lose sind.

Ich leime erst die Kanten, dann die Oberfläche - dann ist die Fuge (falls überhaupt) nicht von oben sondern nur von der Seite zu sehen.

Ein größeren Fräser hat auch den Vorteil, daß der Schnittwinkel (mit dem die Schneide auf das Holz trifft) flacher ist - das hat inbesondere bei höheren Materialstärken den Vorteil, daß es weniger Ausrisse beim Fräsen gibt. Du möchest ja vielleicht nicht nur Furnier besäumen sondern vielleicht auch mal dickeres Material nach Schablone fräsen.

Gruß,
Thomas
 

fantozzi

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Besten Dank für eure Tipps bisher. Wenn ich eine Nut in MDF mit Furnier fräsen möchte, sollte ich da lieber zu einer Spiralnutfräse greifen oder reicht eine "normale" Fräse, damit das Furnier nicht "ausreißt"?
 

Hamburger Jung

Gäste
Wenn es nur um das bündig schneiden von furnier geht, würde ich einen Furnierschneider benutzen. Schneller geht es nicht.
Die von Ulmia oder ECE sind Super und kosten nicht so viel wie ein vernünftiger Bündigfräser mit Wendeplatten.
Außerdem hast Du keinen Dreck vom Fräsen, sondern nur Furnierabschnitte die man Prima zum Kamin anzünden nehmen kann.
Weiterer Vorteil ist, das man Quer zur Faser keine Ausrisse hat, da man den Furnierschneider auch rückwärts benutzen kann.
 

fantozzi

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Ich habe eine Furniersäge von Ulmia. Die kannst du aber nur für den Zug anwenden.
Damit bekomme ich aber keine glatte Kante...den Furnierüberstand kann ich quasi grob abschneiden und den Rest abschleifen, aber bündig wird es nicht. Quer zur Faser ist leider auch ein Problem...beim probesägen hatte ich gleich mehrere Ausrisse...
 

Hamburger Jung

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Ich meinte auch keine Furniersäge, sondern einen Furnierschneider.
Das ist so'ne Art Hobel.
Gib doch mal bei Gockel unter Bildersuche Furnierschneider ein. der erscheint bei mir gleich als erstes Bild ( habe ich eben mal ausprobiert).
 

fantozzi

ww-buche
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Ah ok...ich sehe jetzt was du meinst...aber so ein Teil kostet auch mal eben € 40,-. Hast du damit schon deine Erfahrung gemacht?
 

Hamburger Jung

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Ich kenne keine Tischlerei aus meinem Innungsbezirk die ohne so ein Teil auskommt.
 

Georg L.

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Ein alter Schreiner hat mir mal gezeigt, wie er das mit einer Dreikantfeile macht. Funktioniert auch sehr gut, man muß nur wie beim hobeln die Faserrichtung beachten um keine Ausrisse zu produzieren.
 

v8yunkie

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Furnierschneider

Schade... bin gerade mit dem Furnieren meines Tisches fertig... hätte ich ausprobiert.

Ist die Klinge rund, d.h. läuft wie so ein Petersilie-Schneider?

Und das funktioniert gut sowohl quer als auch längs zur Faser?

Gruß,
Thomas
 

Hamburger Jung

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@v8
Das Ding funktioniert wunderbar. die Schneide ist vorne und hinten schräg angeschliffen so das man vorwärts und rückwärts schneiden kann.
Man kan die Schneide auch ganz einfach selbst nachschärfen.
Der Furnierüberstand darf aber nich zu groß sein, ich Schätze so bis 40 - 50 mm.
Auch die Hirnkanten lassen sich damit einwandfrei bearbeiten.
Du Must allerdings beachten das Du bei den Hirnkanten von beiden Seiten zu Mitte hin arbeitest, damit Du keine Ausrisse bekommst.

@ Fantozzi
Ich hoffe, das ich Dich richtig verstanden habe und es sich um den Furnierüberstand nach dem Furnieren von Flächen handelt.
Sollte ich Dich falsch verstanden haben und es handelt sich um das bündig machen von Umleimern gilt mein geschriebenes nicht. Für Umleimer funzt das Teil nämlich nicht.
Umleimer kannst Du besser mit der Kante eines Stecheisen abscheren.
 
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