Thema lackieren

chris80

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Hallo,
wie ist denn das mit diesen verschiedenen Lacken? Hatte schon mal gepostet
das ich eine grössere Anzahl an Sockelleisten und Türen aus Eiche zu entlacken habe. Jetzt stellt sich für mich noch die Frage des richtigen Lackes und der Verarbeitung. habe ich mich da richtig eingelesen das 2k Lacke (gleich DD-Lack??) am widerstandsfähigsten sind und absteigend Kunstharz- und dann Acryllacke folgen? Haltet ihr es für sinnvoll so einen 2k Lack für Türen zu verwenden? Ich denke mir halt je länger der Lack hält, umso seltener müssen die Hölzflächen wieder restauriert werden, da gerade Türen ja häufig mal mit Gegenständen angerempelt werden oder halt einfach mal mehr mal weniger stark beansprucht werden.

Gleichzeitig stelle ich es mir sehr schwierig vor so einen schnell aushärtenden Lack zu verarbeiten, oder sollten solche Lacke sowieso mit einer Lackierpistole verarbeitet werden??

Jetzt noch kurz der Ablauf beim lackieren. Hab hier zwar schon einiges durchgelesen aber möchte es mal wiedergeben und "absegnen" lassen um zu sehen ob ich es auch richtig verstanden habe

Das rohe Holz schleife ich an mit 120 Schleifpapier
Holz nass abwischen und mit 240 nachschleifen,
dann Grundierung 1x
Zwischenschliff mit 240
Endlack
Zwischenschliff 240
erneut Endlack
fertig(?)

Kann man das so grob, mit einem geschlossenen Auge, stehen lassen oder gehts besser?

Noch ne Verständnisfrage. Ich habe es so verstanden und hier auch so beschrieben mit diesem Glattschleifen des Rohholzes und das Zwischenschleifen und so. Warum ist das eigentlich so. Der Lack haftet dabei besser, warum ist mir allerdings nicht klar, weil entweder ich habe einen Denkfehler aber wenn ich mir die zu lackierende Fläche im Querschnitt unter einem Mikroskop vorstelle und einen Lack der einmal auf eine rauhe und einmal auf eine perfekt glatte Oberfläche aufgetragen wird, würde ich ohne es zu wissen behaupten, der auf der rauhen hält besser weil doch der Lack in die feinen Rillen und Poren fließen kann um sich da etwas zu verankern. Klärt mich auf, mit dieser Frage laufe ich schon seit 2 Wochen im Kopf herum:emoji_slight_smile:)


schöne Grüsse Chris
 

edelres

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Lackieren

Hallo Chris,


Es stimmt dass auf einer rauhen Oberflaeche der Auftrag mehr Haltemoeglichkeiten hat. Hier endet die Theorie. In der Praxis soll mit der Lackierung eine glatte, ansprechende pflegeleichte Oberflaeche erreicht werden. Um diese zu erreichen muss die Oberflaeche so vorbereitet werden, dass alle Unebenheiten beseitigt und alle Fehler im Untergrund ausgeglichen werden, dies wird mit dem Vorschliff mit bis zu 180er Papier erreicht. Darauf kommt der Grundierungsanstrich, ist dieser getrocknet, werden noch sichtbare Fehlstellen mit Spachtelmasse ausgeglichen und dann fein geschliffen (180er). Dies wird solange fortgefuehrt bis eine fehlerfreie Oberflaeche erreicht ist. Dies gilt bei deckenden Anstrichen.. Bei klaren Oberflaechenbeschichtungen ist noch sorgfaeltigere Vorbereitung notwendig, jede verbliebene Rauheit/Kratzer/Fehler werden durch den Lack so richtig sichtbar (verstaerkt)

Mit sorgfaeltigem Ablaugen (entfernen des alten Anstriches/Lack mit Chemikalien ) und anschliessendem Nachwaschen mit Lackverduenner erreiche ich eine saubere Oberflaeche welche ich grundsaetzlich nicht schleife.

Soweit ich informiert bin kann 2k Lack(DD) nur gespritzt werden. Die besten Ergebnisse lassen sich nur mit Spritzen erreichen. Das Lackieren mit Pinsel setzt eine jahrelange Praxis voraus.(Lackierer waren frueher die hoechstbezahlten Arbeiter im Malerhandwerk, nicht jeder Betrieb konnte sich einen solchen Spezialisten leisten)

Bei Eichenholz genuegt 180er Papier fuer den Endschliff, Waessern ist nur bei neuem unbehandeltem Holz vor dem Beizen und spaeterem klarem Lackauftrag notwendig.

Wuensche dir viel Erfolg.

Mfg

Ottmar
 

carsten

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Hallo

DD oder PUR Lacke ( ist letztendlich dasselbe) lann man auch mit Pisnel oder Rolle auftragen. Aber eben mit deutlich sichtbaren Spuren der Pinselstriche ( unter Umständen mit Haaren) oder der typischen Bläschen bei der Rolle. Deshalb wird Lack beim Schreiner in der Regel mir der Spritzpistole aufgetragen. Das setzt aber eine entsprechenden Lackierumgebung voraus. Durch die sehr gleichmäßige Verteilung des Lacks werden Fehler, Fehlstellen, Einschlüsse von Staub und Co deutlich sichtbar (des Lackierers Horror ist ne Stubenfliege im Lackierraum).
Zudem entsteht beim spritzen der sogenannte Overspray als der Anteil am Lackgemisch der zum Schluss nicht auf der Oberfläche landet Dehalb ist eine entsprechend dimensionierte Absauganlage Pflicht. Zum zweiten entstehen bei der Verwendung von lösemittelhaltigen Lacken Dämpfe im Lackierraum die EXplosionsgrenze deutlich nach unten verlagern. Deshalb sind in Lackierräumen nur EX-geschützte Elektrische Geräte ( Absaugung, Licht, KEINE Handys) erlaubt.
Ich könnte jetzt noch weiter Ausschweifen und die verschiedenen Lacksysteme aufzählen. Vielleicht hab ich dazu irgendwann mal Lust und Zeit.
Ein kurzes Wort noch zu Wasser- Aqua-, oder Hydrolacke, diese enthalten als VERDÜNNUNGSmittel Wasser , Lösemittel sind dennoch notwendig (Alkohole, Glykoletehr, Hydroxylester). Die größte Gefahr geht jeodch von dem landläufigen Irrtum aus das diese Lacke für den Verarbeiter gesundheitlich ungefährlich sind.
Völliger Schwachsinn: Meines erachtens sind die sogar gefährlicher. DD und PUR Lacke enthalten über 50% bis hin zu 80 % Lösemittel und stinken dementsprechend. An das targen einer Schutzmaske wird man da dann zwangsläufig erinnert. Wasserlacke (Lösemittelanteil max 10-12 %) riechen fast garnicht. Ein Hauptbestandteil ist wie der Name schon sagt Wasser, Unser menschlicher Körper besteht grob zu 2/3 aus Wasser, der oben schon erwähnte Overspray enthält ebenfalls Wasser. Das Wasser muss bei diesen Lacken zu Aushärtung verdunsten, dass passiert auch mit eingeatmeten Lackteilchen aus dem Overspray, in der Lunge, weil vielfach wegen dem nicht stinkenden Lack auf ne Schutzmaske verzichtet wird. Und das ne von Innen lackierte Lunge nicht gesundheitsfördernd sein kann braucht man wohl nicht zu erklären.
 

derdad

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Hi!
Wenns ums deckend streichen geht, verwendet der Profi auch heute noch Kunstharzlack. Er deckt am besten und lässt sich am besten streichen (und rollen). Der große Nachteil ist, dass er eine sehr lange Trockenzeit hat. Auch wird er (in Österreich) nur mehr an Personen mit Gewerbeschein verkauft. Es gibt KH-Lack auch als Klarlack, hab aber keine Informationen und Erfahrung damit.
gerhard
 

chris80

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Wow danke für die ausführlichen Antworten.

Also unterm Strich bedeutet das wohl jetzt für mich, dass ich entweder Kunstharzlack mit Rolle und Pinsel auftragen kann, oder vielleicht auch einen auf wasserbasierenden Lack mit nem günstigen Spritzsystem auftragen könnte, da hier der Lösemittelanteil nicht so hoch ist, dass Explosionsgefahr bestünde (?) bzw. eine billige Spritzpistole sowieso nicht im stande ist, einen so feinen Farbnebel zu produzieren, was dann meines Errachtens die Gefahr stark senken würde.

Ich bin schon mal sehr dankbar für die ausgezeichneten Antworten. Ihr müsst wissen dass es bei mir und bei dem Volumen nicht um perfekte Arbeit geht, sondern nur um ausreichend gute Ergebnisse.

Aber wie wäre Euer Fazit für mich? Es sind ca. 65 Türen und viele Sockelleisten. Beim Entlacken werde ich noch Hilfe bekommen und mir daher noch ein bis zwei Lackfräsen und Exzenterschleifer zulegen. Würdet ihr mir empfehlen einfach mit Rolle und Pinsel Kunstharzlack aufzutragen, oder vielleicht mit günstiger Lackierpistole arbeiten (wie gesagt SATA ist zu teuer und habe ja gar nicht die Erfahrung um die Leistungsfähigkeit so ein hochwertiges Werkzeug richtig nutzen zu können) oder sind diese günstigen Dinger wie beim anderen Elektrowerkzeug rausgeschmissenes Geld? Ich stelle mir das Arbeiten mit einer Lackpistole halt so vor, das man zügiger vorankommt als mit Rolle und Pinsel, ist das auch so?

Einen Lackierraum mit Absaugung und exgeschützter Geräte werden mir sicher nie zur Verfügung stehen, daher kommt für mich eine Lackierpistole niemals in Frage? Also ich meine ist die Gefahr zu gross eine in einem normalen Raum einzusetzen?

Ich bin von der Kompetenz dieses Forums hier wirklich schwer begeistert anders wie bspw. der Autor des Beitrags

https://www.woodworker.de/forum/kombimaschinen-welche-gut-welche-z-b-gebr-kaufen-t2230.html

wobei ich mir hier das Lachen gestern nicht verkneifen konnte:emoji_slight_smile:

Mfg chris
 

Rühl

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Bei der Pistole achte auf Qualität!


Bei der Verarbeitung von Wasserlacken musst du im Spritzverfahren arbeiten.
Dafür brauchst du keine Ex-geschützten Spritzraum.

Ich verwende für Decklackierungen im Innenbereich einen Wasserlack von Lignal (HB 604)
Ausgezeichnete Deckkraft, super Verlauf!
 

carsten

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Hallo

schön mal ein Lob für unsere "Arbeit" zu bekommen.
Den Link brauche ich glaube nicht anzuklicken um zu wissen welches Thema du meinst:emoji_wink: .
Frage hast du die Fußleisten demontiert ? sind die gerade oder stark profiliert ? Mit Pistole wärst du sicher schneller du brauchst nur aussreichend Lager/ Trockenfläche. Vielleicht wäre ne Wagner Farbspritzpistole was für dich.
http://www.wagner-group.de/portal/color_spraying_paint_de_wag,765,360.html
Ich hab so eine als Erbstück von meinem Opa, die Nutze ich in der Regel wenn es um eine Große Anzahl von Profilbretter zu "streichen" geht. Dafür ist das Teil recht brauchbar. Könnte mir vorstellen das die neure Generationen auch ne bessere Qualität liefert. In einem geschlossenen Raum würde ich ohne Absaugung nicht lackieren. Hast du keine Doppelgarage oder sowas in der Richtung zur Verfügung ?In die Garage hineinspritzen.Tor offen. Öfter Pause machen und Frischluft tanken. Alle Flächen sauber mit Folie abkleben Wände Boden Decke. Wichtig ist ne Schutzmaske da keine Absaugung die Lackpartikel in der Luft von dir wegzieht.

Nachtrag Möglich ist das so zu machen. Da es nicht Professionell ist und bei deiner Menge auch schon fast gewerblich also müsste man da etliches an Vorschriften usw beachten, ist das nur eine Überlegung:emoji_wink:
 

derdad

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Hi Chris!
Jetzt schreib ich mal wie ich dein Problem angehen würde. Wohlgemerkt würde, da es sicher gegen ?????? Vorschriften verstosst und ich das niemals tun würde:emoji_grin:

Einen Raum in deinen 800 m2 suchen, der sich als Spritzraum eignet. Min.4x4m, großes Fenster, evtl Heizmöglichkeit. Gleich nebenan einen Trockenraum. Größer und zum Heizen, evtl Heizkanone.
2 Getrennte Räume haben den Vorteil, dass kein Spritzstaub auf die trocknenden Türen kommt
Fenster und alles das nicht voll Lackstaub werden soll abdecken.
Spritzpistole besorgen. Muss nicht SATA sein, aber auch nicht das Allerbilligste.
Kompressor dazu.
Guten Wasserlack vom Profi besorgen. (Allein für die Türen schätze ich mit mind 70 kg)
2 gute Spritzstaubmasken besorgen.
Helfer anheuern.
Nun spritzt du eine Tür nach der anderen einseitig und legst sie im
"Trockenraum"ab. Ich hab eine Zeichnung von Trockenböcken gemacht und angehängt. Kurz eine Erklärung:
Die Böcke können einfach,müssen aber stabil gebaut sein, da doch einiges an Gewicht drauf kommt. Leicht schräg von oben aussen nach innen unten bohrst du Löcher. So groß dass ein großer Nagel (120 oder größer) LEICHT hindurchgeht. Die Schräge nicht allzu viel, sonst rutschen die Böcke weh. Auf der Skizze ists schon zuviel. Die Böcke stellst du im Abstand Türhöhe + einige cm auf. Jetzt steckst du in die unterste Reihe die Nägel, Tür drauf. Nächste Reihe Nägel, usw. Da Wasserlack rasch trocknet wirst du mit 2 Paar Böcken auskommen.
So lackierst du alle Türen. Dann die andere Seite.
Trocknen lassen, zwischenschleifen, und das Ganze nochmals von vorn.

So und wenn du alle Türen fertig hast, stell ich dich sofort als Spritzlackierer an, denn dann bist du (fast) perfekt:emoji_grin:

Aber wie gesagt, so würde ich es machen, mach es aber nicht so, weil es nicht "professionell" ist.:emoji_grin:

gerhard
 

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chris80

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@Rühl
Lignal, gut zu wissen, werde mich mal mit den Lacken vertraut machen. werde ja einige Liter benötigen.

@carsten
das Lob habt ihr euch schon verdient finde ich. Die von Wagner hatte ich auch schon mal im Auge, weil die ja hin und wieder mal empfohlen wurden. Werde sie mir mal anschauen und sehr wahrscheinlich eine bestellen. Vielleicht findet sich so ein Modell auch bei eBay, muss aber nicht sein, Hauptsache die Info ist da, dass auch Laien etwas mit Lackierpistolen erreichen könnten. Wegen den Fussleisten, leider lassen die sich nicht demontieren. Man nennt die eigentlich auch nicht Sockelleisten sondern irgendwie anders, kann mich aber nicht mehr genau an den Namen erinnern, also sie sind ca. 30cm hoch und am unteren und oberen Ende profiliert. Am oberen Ende ein nicht runder eher elyptischer halbkreis 5-6cm Durchmesser (kann man sich das vorstellen?!) Dazwischen sind sie glatt. d.h. ungefähr 20cm glatte Fläche dazwischen. Zimmer hätte ich genügend die man für einen Lackierraum und Trockenraum einweihen könnte. Garage nicht. Das mit den Masken liegt mir auch sehr am Herz. Gibt es da eine Empfehlung? Im Baumarkt gibt es ja die von 3M Halbmaske zu kaufen. Kann man die empfehlen? die liegen so um 30€. Welche Filter braucht man da. Es gibt doch diese ABEK Filter. Reicht da ABEK 1 ?

@ derdad
man ich muss sagen, die Idee mit den Eigenbaulagerböcken find ich gut. Ohne die Skizze hätte ich es mir nicht vorstellen können, aber mit ihr... danke für die Arbeit. Hatte eh schon meine Bedenken wo ich die Türen zum trocknen dann am besten hinlegen könnte. sobald ich die Böcke zusammengeflickt habe, werde ich mal ein Bild reinstellen. Wird zwar vermutlich erst nächste Woche sein, aber vielleicht hilft es ja manch anderem dann auch noch, der mal ein ähnliches Projekt in Arbeit hat.
Übrigens ich arbeite stets unprofessionell, doch manchmal wundere ich mich selbst über manch halbprofessionelles Ergebnis :emoji_grin:


Viele Grüsse

chris
 

derdad

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Hi Chris!
Naja, wenn du als junger Geselle mal 2 Jahre nur Türen in allen Variationen gemacht hast, dann wirst du erfinderisch. War eine kleine Tischlerei und ist nun auch schon 20 Jahre her. Hab ich aber gern gemacht, besonders Haustüren.

Die Sockelleisten werden vielleicht Sesselleisten genannt. An die Mauer ein oben profiliertes Brett befestigt. Meist einfach genagelt. Dann noch eine zweite kleine Leiste als Abschluss an den Fussboden. Die Wurde an die erste ebenfalls genagelt. Beides wurde dann gemeinsam gestrichen.
Probier einfach an einer kaum sichtbaren Stelle beides von der Wand zu lösen. An den Fugen (Mauer-Brett, Brett-Sockelleiste) zuerst mit einem Messer vorschneiden, dann bricht die Mauerfarbe nicht so leicht herunter.
Auch wenn es vielleicht eine Heidenarbeit ist, aber im Endeffekt sparst du Zeit.

gerhard
 

derdad

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Hi nochmal!
Hab da noch ein paar Tips:
Vielleicht kannst du dir aus dem Sperrmüll einen alten Drehstuhl organisieren. Daraus lässt sich ein super, drehbars Spritzuntergestell bauen. Mit genügend Platz im "Spritzraum" brauchst du nicht dauern rund um die Türen zu laufen.
Bevor du übers Spritzen richtest, reinige den Boden gründlich. Kehren und saugen. Anschliessend sprühst du etwas Wasser auf. Das ganze verhindert, dass ihr beim Herumlaufen zuviel Staub aufwirbelt.

Ja und noch was zum Lack. Ich nehme an du verwendest einen weissen Lack. Bei einem guten Lack müßte 2x lackieren genügen. Ich würde aber noch zu einem dritten Auftrag raten. Und zwar mit Klarlack zwecks sogenannter "Ringfestigkeit". Bei weissem Lack bekommt man sonst sofort graue Striche wenn du mit Metall drüberstreifst (Ringe, Uhren, Schlüssel, etc) Kannst es bei einer Probefläche mal probieren. Klarlack gibt dann die Ringfestigkeit. Du brauchst aber nicht mehr zwischenschleifen.

gerhard
 

carsten

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Hallo

hier mal der www link zu dem empfohlenen Lack www.hesse-lignal.de
Masken: ABEK 1 reicht ist

gute Bezugsquelle wäre z.B. http://www.engelbert-strauss.de/sho...B184B9C8079D88501368BF35C643CA11A08F926089577
Ist günstiger als Baumarkt.
Ein Feinstaubvorfilter ist durchaus ganz nützlich. Bei nichtgebrauch die Maske gut geschützt verstauen mgl Luftdicht. Länger als 3 Wochen sollte so eine Maske nicht genutzt werden da sich dann mitunter Blausäuregase bilden können die nun wirklich nicht gesundheitsfördernd sind

Filter-Typ
Anwendungsbereich
A1 Gegen Organische Gase u. Dämpfe
A2 Gegen Organische Gase u. Dämpfe
K1 Gegen Ammoniak
ABE 1 Gegen organische und anorganische Gase und Dämpfe
ABEK 1 Gegen organische und anorganische Gase und Dämpfe
ABEK2P3 (Nur für Vollmasken) Gegen organische und
anorganische Gase und Dämpfe sowie Ammoniak und
Feinstaub
AXP3 (Nur für Vollmasken) Niedrigsiedende organische
Verbindungen (Siedepunkt < 65° C ) und Feinstäube
HG-P3 Quecksilber
 

Jott

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Absaugung

Tach,
Fenster auf, Platte in Fenster, Loch in Platte, Kühlerlüfter ( Ford Fiesta...) in Platte, Sauerei draußen.
Aufpassen, was dieses "draußen" denn so ist.
Schüss.
 

chris80

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Danke nochmals für die ganzen Tipps.

Hab mir mal zwei so 3M Halbgasmasken bestellt. Auch gerade für das entlacken durch schleifen und Lackfräse kann ich die gut gebrauchen. Leider muss das lackieren noch ne Weile warten, da ich immer noch mit den profilierten Stellen zu kämpfen habe. Ich habe aber eingesehen dass hier nur chemisch angesetzt werden kann. Jetzt hatte ich den Scheidel Azur und noch einen anderen CKW-freien Abbeizer benutzt. Aber bei den beiden unteren der drei Schichten ist da fast nichts zu machen, auch nach einem zweiten Arbeitsgang. Gibts da noch was ultimatives? Muss dazu sagen die Türen und Sockelleisten sind wahrscheinlich seit Hausbestehen mit den beiden hartnäckigen Lackschichten lackiert. Aus dieser Zeit könnten das vielleicht Ölfarben sein, oder gibts die heute auch noch? Auf jedenfall geht da einfach nichts. Interessant ist auch das sich die Schichten beim erwärmen mit Heissluft irgendwie kittartig verhalten, also recht zäh, dickflüssig.


Wenn jemand nen tipp hätte...

grüsse chris
 

carsten

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Hallo

wenn das so ne Arbeit ist lohnt es sich vielleicht die alten Fussleisten rauszureißen zu entsorgen und neue zu montieren. Die alten ablaugen ( in mehreren Schritten), Fehlstellen entdecken und ausflicken, neue Oberfläche auftragen dürfte ein mehrfaches an Zeit kosten als die Montage neuer Fußleisten.
Ganz zu schweigen davon das das arbeiten in Gebückter Haltung oder auf Knien beim Abbeizen von Fussleisten nicht die angenehmste Arbeit ist. Zudem hängst du mit deinem Riechorgan fast ständig in den Dämpfen des Abbeizers. Oder musst dich mit dem Tragen einer Maske abgeben.
 

florian

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Hallo
also wir arbeiten in der Firma (fast) nur mit Croma PUR Lack, und der ist nach aussagen des Lackvertreter sehr strabazierfähig. Ist sogar besser als Autolack.

Möchte mich auch mal bei allen hier sehr bedanken, für die Antworten. Da ich doch schon recht viel Zeit im Lackraum verbringe, werde ich wohl da mal etwas ändern müssen. Das wäre mal die Maske beim Lackieren mit Wasserlacken anziehen (Chef hat da gemeint bei Wasserlacken brauch ich die nicht, ist ja nicht giftig) und auch mal Fragen, ob ich nach 1 1/2 Jahren mal eine neue Maske bekommen kann. (An der jetzigen sind die Gummis eh schon angeschraubt, damit ich sie überhaupt anziehen kann, aber es hieß die Maske (von 3M) müsste für die 3 Jahre halten).

Ansonst mal einen Tip betreffend der Absaugung. Wir haben im Holzlager eine Kleine Fahrbare Absauganlage stehen, vielleicht könntest du soetwas gebraucht bekommen. Die bringt zwar nicht soviel wie die richtig große (Holzlager wird doch schon gut zugenebelt) aber immerhin besser als garnichst.

Florian
 

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Also ich habe letztens viele Türen Lackiert.
Ich kann nur sagen Farbe muß Ein bisschen stinken sonst Taugt sie nichts.
Ich habe Kunsthartzlack von Brillux und Glasurit verarbeitet ( Mit einer Rolle ) Das Ergebniss Könnte sich fast auf der Motorhaube sehen Lassen.Ich kann nur Raten:Finger weg von Baumarktlacken, sie Decken nicht und verlaufen auch nicht gut.
 

Holzbasti

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tach!

zuerst mal wird die fläche feucht abgewischt, nicht nass.
das ding nicht unter wasser setzen. dient dazu, holzfasern aufzurichten um sie abschleifen zu können.

das mit dem zwischenschliff is so:

beim lackieren werden sich feine holzfasern die du trotz feuchtem wischen nicht bekommen hast sich mit lack vollsaugen und sich aufrichten. dadurch wird die oberfläche rau. zwischen diesen fasern ist der "restliche" lack zu einer fläche getrocknet.
beim zwischenschliff entfernst du den teil der holzfasern, die über diese getrocknete lackschicht überstehen. um dann eine ordentliche oberfläche zu bekommen, wird das nochmal lackiert.
dreimaliges lackieren ist in der regel nicht notwendig, ausser es gibt mördermäßige rotznasen oder noch raue stellen.
wenn die fläche nach dem ersten endlckieren schon ok ist brauch kein dritter auftrag mehr drauf.

mfg sebastian
 

michael

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Ich kann nur sagen Farbe muß Ein bisschen stinken sonst Taugt sie nichts.

Der ist Gut. Ist ja wie: viel taugt viel.
Viel Leim drauf hält besser oder richtig Lack druff dann wirds schon.

Ich bin ja nach wie vor der Ansicht weniger ist mehr.
Also lieber dreimal dünn lackiert als eimal zu dick.
Und alles was richtig stinkt ist mit Sicherheit nicht gesund.
 

chris80

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Vielen Dank allen für die weiteren Tipps.
Habe bislang noch nichts lackiert, bin immer noch am schleifen, wobei sich für mich die Lackfräse schon doppelt bezahlt gemacht hat, einfach weil die Klingen lange halten, im Vergleich zum Schleifpapier und das Ergebnis einfach gut ist. Habe mir in der Zwischenzeit eine Wagner W 850E zugelegt. Ist echt ein grosses Teil und werde mich bald mal an den ersten Lackauftrag ranwagen.

schöne Grüsse
chris
 

schorsch

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Hallo,
nie und nimmer würde ich 65 Türen mit einer Fließbecherpistole in einem geschlossenen Raum ohne kontrollierte Luftbewegung spritzen. Wenn du daß überleben willst mußt du dich einpacken wie ein Austronaut und gut trainieren damit dir der Arm nicht abfällt.
Besorge dir lieber ein Airlessgerät. Das geht besimmt 5x schneller und produziert viel weninger Farbnebel bei viel größeren Schichtdicken pro Auftrag.
Gruß Georg
 
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