Terrassenunterkonstruktion Schutz?

BC-57

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Hallo liebe Woodworker..

Ich bin der Marco und ganz frisch hier und habe natürlich wie das so ist gleich eine spezifische Frage :emoji_wink:

Das Szenario:

Ich möchte um unseren Pool (Holzpool) gerne ein Sonnendeck bauen.
Die Terassendielen haben wir schon liegen, Stützbalken auch, fehlt nur noch die Längsbalken..

Der Pool ist ja ca 1,2m Hoch und in etwa auf diese Höhe soll dann auch das Sonnendeck kommen.
Auf einer Seite habe ich eine Stützmauer (Hanggründstück) wo ich keine Stützen für die Längsbalken brauche, auf der anderen Seite muss ich ja Stützen setzten..
Die Stützen sind ca 140x140mm (ich weiss ist überdimensioniert, aber gibt es kostenlos auf arbeit, da Abfall), die Längsbalken wollte ich aus 100x80 nehmen.
Die Stützen werden mit Pfostenschuhen oder -trägern auf Beton verankert. Sie liegen nicht auf Erde oder in Wasser oder sonstiges.
Die Unterkonstruktion wird aus Fichte.. Ich weiss da werden jetzt einige wieder anderer Meinung sein, aber die Stützbalken bekomme ich konstenlos und 100x80 Balken sehr Preisgünstig... Dass sie dann vermutlich knicht so lange halten ist mir klar.

kurze Aufstellung:
- Terassendielen Douglasie
- Stützbalken + Längsträger Fichte (wärmebehandelt)

Für die Terrassendielen nehmen wir von Osmo eine Öl-Lasur.
Nun kommt meine Frage auch nach längerem Suchen habe ich nicht direkt eine Antwort auf meine Frage gefunden..

Welche Lasur, Öl, Farbe , etc. soll ich für die Unterkonstruktion nehmen??:confused:
Die Unterkonstruktion ist später nicht mehr sichtbar, daher ist mir ein Farbton oder dergleichen Egal. In Baumärkten bekomme ich bei 3 verschiedenen Beratern 5 Meinungen...
Von am Besten garnix machen, über deckende Farbe bis zu Öl..

Daher wie gesagt die Frage was ich nehmen soll?So ein "10Jahre" Nadelholz Imprägnierung von zb Bondex oder lieber dasselbe Öl wie für die Dielen?
Wobei die Beanspruchung dort ja eine andere ist die Unterkonstruktion sieht ja niemals Sonne, ist ja vom prinzip her immer schattig..

Eine zweite Frage wäre zum baulichen Holzschutz, würde es etwas bringen wenn ich auf den Längsträgern eine Folie auflege die minimal breiter als der Balken ist, sodas kein Wasser auf dem Balken steht?

Falls ich irgendwas relevantes vergessen habe, oder ihr einfach noch was wissen wollt, fragt einfach :emoji_wink:

mfg Marco

Edit: ich hätte zb auch noch eine mittelschicht Lasur von Gori (88) die ich für meine gebauten Hochbeete genommen hab, vielleicht ist das auch eine alternative?
 

WinfriedM

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Gori 88 würde ich nicht nehmen. Dickschichtlasuren reißen irgendwann auf, dann zieht die Feuchtigkeit unter die Schicht und kommt dann nicht mehr leicht aus dem Holz raus. So als Faustformel gilt: Dickschicht nur für maßhaltige Bauteile, die regelmäßig gewartet werden können.

Ich würds einfach auch mit dem Osmo-Terrassenöl machen. Nach Möglichkeit eine pigmentierte Sorte. Alternativ die sehr ähnlichen Produkte: Osmo Einmallasur, Osmo Öllasur oder Osmo Landhausfarbe für deckenden Anstrich.
 

Fiamingu

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Ölen ist nur für die Optik. Wichtiger ist der
Konstruktive Holzschutz. Keine Staunässe,
kein direkter Kontakt zum Boden, Mauerwerk
und Fundamenten. Die UK braucht keine Ölung
und auch keine Pflege. Wenn du die Dielen ölen
möchtest ist das OK. Grau wird es doch........
oder du ölstölstölstölst........... Ich bin ein
Freund von KDI-Hölzern.
 

WinfriedM

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Ölen ist nur für die Optik.

Nicht nur. Geöltes Holz nimmt wesentlich weniger Feuchtigkeit auf. Nach meinen Tests hielten die geölten Proben auch wesentlich länger, als die nicht geölten. War ein Langzeittest über 8 Jahre. Müsste man aber nochmal gezielter mit mehreren Proben wiederholen, um zu belastbaren Ergebnissen zu kommen.

Daneben ist das Osmo-Terrassenöl schichtbildend und relativ dicht gegenüber direkter Feuchtigkeit. Ähnelt einer Lasur. Auch das sorgt für wesentlich weniger Feuchteaufnahme.
 

raziausdud

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Hallo,

"das mit der Folie auf der Unterkonstruktion" verhält sich m E ähnlich wie eine Dickschichtlackierung. Schön, solange alles dicht ist, kommt aber einmal Feuchtigkeit ins Holz (z.B. durch das Loch der Verschraubung oder/oder von unten und/oder durch Kondensation), kommt sie schlecht wieder hinaus. Die Unterkonstruktion würd ich in Deinem Fall mit unbehandeltem Holz machen.

Eine ähnliche Schwachstelle ist die Verbindung zwischen der Unterkonstruktion (Holz) und den Dielen. Dafür, neee dagegen :emoji_wink: gibt es Abstandhalter. Such mal nach "Abstandshalter Unterkonstruktion".

Grüße
Rainer
 

BC-57

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danke schonmal für die antworten..

@raziausdud danke für den tip die dinger kannte ich bis jetzt noch nicht..
die werden dann auch einzug finden :emoji_slight_smile:
 

Lallumper

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Daneben ist das Osmo-Terrassenöl schichtbildend und relativ dicht gegenüber direkter Feuchtigkeit. Ähnelt einer Lasur. Auch das sorgt für wesentlich weniger Feuchteaufnahme.

Hallo Winfried, ich frage mich, ob die Eigenschaft "relativ dicht" in jedem Fall ein Vorteil ist. Ich habe zwei Proben, die beide mit dem selben, pigmentierten (Lebensmittel-) Leinöl :emoji_grin: behandelt sind. Eine ist jedoch zuvor ebenfalls mit Leinöl grundiert worden, die andere nicht. Die grundierte ist praktisch wasser- und diffusionsdicht, sodass sich hier immer Staunässe bildet. Die nichtgrundierte ist diffusionsoffen und nimmt die Feuchtigkeit der Oberfläche auf, sodass Staunässe nur direkt nach dem Regen zu sehen ist. So sieht das ganze aus:
Proben

Was ist langfristig schädlicher, hohe Holzfeuchte oder Staunässe auf der Oberfläche?

Die Frage, ob eine Unterkonstruktion behandelt oder unbehandelt länger hält, könnte ich auch nicht mit Gewissheit beantworten. Unbehandeltes Holz "kann" nach Jahren noch super aussehen und behandeltes Holz "kann" schon nach kurzer Zeit faulen. Es hängt von so vielen Faktoren ab.
 

Friederich

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Zwecks konstruktivem Holzschutz könnte man die Oberfläche der Balken beidseitig etwas anschrägen, damit Wasser besser abläuft, und die kritische Auflagefläche der Dielen verkleinert wird.

An den Unterkanten eine Tropfkante ausbilden, durch Anbringen einer kleinen Nut.
Hier zwei Alternativen der Verbindung:
 

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WinfriedM

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@Lallumper: Da hast du aber ordentlich dick gearbeitet, das ist ja schon eher eine Ölfarbe. :emoji_wink:

In der Regel sorgt man ja immer für Gefälle, verbaut draußen nichts genau waagerecht. Dann läuft das Wasser auf der Oberfläche auch runter. So abperlenden Charakter hat eine geölte Oberfläche sowieso nur die ersten 6-12 Monate. Danach verliert sich der wasserabstoßende Charakter.

Diffusionsoffen sind solche geölten Oberflächen immer, auch wenn man das nicht mehr so wahrnimmt, weil die Diffusionsgeschwindigkeit stark herabgesetzt ist. Das ist der Vorteil von Öl gegenüber Kunstharzen, was dazu führt, das Wasser großflächig rein und raus kann.

Um deine Frage zu beantworten: Ich sehe keine Probleme, wenn die Oberfläche durch ein Öl relativ wasserabweisend wird.
 

Lallumper

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@Lallumper: Da hast du aber ordentlich dick gearbeitet, das ist ja schon eher eine Ölfarbe. :emoji_wink:

Ja, es sollte in dem Fall auch Leinölfarbe werden. Die rechte Probe ist grundiert und anschließend 3-fach gestrichen, bis es komplett gedeckt hat.

Meine Sorge bezüglich der Behandlung spiegelt sich in diesem Bild wieder. Rechts ist unbehandeltes Nadelholz, welches bereits mehrere Jahre auf dem Balkon liegt. Links liegt eine Probe, die ich mit Baumarktleinölfirnis grundiert und anschließend gewachst und vor einem Jahr auf den Balkon gelegt habe. Das mit dem Wachs ist natürlich Mist, trotzdem sieht man, wie eine falsche Behandlung die Lebensdauer schnell senken kann. Spannend fände ich es, wenn jemand mit seiner Unterkonstruktion eine Versuchsreihe startet und unbehandelt gegen verschiedene Anstriche antreten läßt :emoji_grin:
 

Friederich

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Spannend fände ich es, wenn jemand mit seiner Unterkonstruktion eine Versuchsreihe startet und unbehandelt gegen verschiedene Anstriche antreten läßt :emoji_grin:
Wobei es ja nichtmal eine komplette Unterkonstruktion sein müsste. Einfache Bretter tuns genauso.
Ich würde dann auch unbedingt noch Holzteer als meinen Favoriten ins Rennen schicken.
 

Lallumper

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Wobei es ja nichtmal eine komplette Unterkonstruktion sein müsste. Einfache Bretter tuns genauso.
Ich würde dann auch unbedingt noch Holzteer als meinen Favoriten ins Rennen schicken.

Stimmt, aber die Umgebungsbedingungen müssten vergleichbar sein, sprich wenig Licht, Bodennähe, Kontakt durch aufliegende Bretter, reichhaltiges Angebot an Pilzsporen und so etwas.
 

WinfriedM

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@Lallumper: Ok, da ist Leinöl, Tungöl, Bienenwachs und Paraffinwachs drin. Alles nichts, wo stärker absperrende Oberflächen zu erwarten sind. Ist das Holz denn nach einem Regen länger feucht, als das unbehandelte Holz?
 

Lallumper

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Das unbehandelte Holz war mehrere Jahre Teil einer Rücklehne einer Balkonsitzecke und war dort dem Wetter ausgesetzt, konnte aber gut abtrocknen und ist so vergraut aber nicht vergammelt. Seit einem Jahr liegt es auf dem Boden des Balkons. Die zweite, behandelte Probe liegt seit einem Jahr daneben. Der Ort ist also identisch, die Geschichte nicht. Der Balkon ist nicht überdacht, sodass die Proben Sonne, Wind und Regen ausgesetzt sind.
 
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