Terrassenkübel aus Holz

Sel

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Meine Frau wünscht sich auf der Terrasse für unseren Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), ein schon fast 2 Meter großes Bäumchen mit riesigem Fuß untendran, einen neuen und größeren Topf. Der jetzt dran ist, wird der Pflanze zu klein. Aber natürlich keinen Topf aus Plastik, denn das sieht nicht nur bescheiden aus, sondern da drin können die Wurzeln nicht atmen. Also haben wir uns nach einem Tontopf (nicht glasiert) umgesehen. Der Topf muß mindestens 60cm Innenmaß haben und höher als 50cm sein. Ein quadratischer Topf mit Henkeln zum Tragen dran wäre ideal.

Nun ist dieser Wunsch wirklich nicht erfüllbar. Entweder bekommt man so einen Riesentopf nicht (aus Plastik aber schon), oder die Töpfe sind immer glasiert. Abgesehen vom Preis, der echt gigantisch ist. Mit 250 Euro haben wir ja gerechnet, jedoch...

So kam mir der (blöde) Gedanke, den Topf aus Holz zu bauen. Doch dazu brauche ich eure Hilfe.

Welches Holz würde sich für solch ein Pflanzgefäß eignen? Schließlich ist immer feuchte Erde dran am Holz, auf eine Plastikzwischenlage würde ich gerne verzichten. Wenn das Holz 3 bis 5 Jahre durchhält wäre das ok, denn dann muß eh wieder ein größerer Topf her.

LG Sel

Zusatz:
Das "Bäumchen" ist fast 35 Jahre alt und wurde aus einem kleinen Samen eigenpfötigst von mir gezogen. Der Baum hat einen einzigen Stamm und dementsprechend eine schöne "Krone". Nicht wie bei den "Zuchthauspflanzen" mehrere Köpfe. Diese bedauernswerten gezüchteten Dinger werden immer wieder "geköpft" (und teilweise zusammengeknüpft), sind daher in meinen Augen unschön, verzweigt, unnatürlich. Eben Zuchtopfer!
 

IngoS

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Hallo

Nimm Eichenbretter, 3 4 cm dick, unbehandelt, die halten ein paar Jahre.

Gruß Ingo
 

Johannes

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Hallo,
ich habe irgendwo mal gesehen, das Zaunpfähle in dem Bereich der in die Erde kommt angekokelt wurden. Eventuell wäre das auch was, das man mit so einem Pflanzgefäß innen machen könnte.

Es grüßt Johannes
 

TomfromMuc

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Meine Mutter hat einige Plamen u.ä. im Garten und diese werden in alte Holzfässer gepflanzt (ca. auf 2/3 Höhe abgesägt). Vorher werden die verbleibenden Metallringe mit 2 sich gegenüberliegenden Flacheisen gegeneinander verschweißt, oben sind die umgebogen, so daß man die Töpfe dann mit 2 langen Metallrohren zu zweit oder viert im Herbst in das Gewächshaus tragen kann. Die Fässer halten mind. 15 Jahre, würde ich schätzen.

LG Tom
 

Sel

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Danke.

Alte Fässer zu bekommen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Ich würde aber gerne wissen was vorher drin war. Diese Variante wird nix. Eichenholz muß ich auch kaufen, nicht das Problem. Ich finde aber das solches schönes Holz nicht als Blumentöpfchen enden muß. Mit Zaunpfählen komme ich unseren Wünschen schon näher. Ankokeln kann ich aber auch alte Bretter, innen kokeln, außen schön. Diese Variante bleibt im Hinterkopf.

Bei Robinienholz gilt dasselbe wie für Eiche. Also habe ich mich im Baumarkt umgeguggt. Dort werden Terrassendielen angeboten aus Mukulunguholz oder Bankiraiholz. Wenigstens ist dieses Tropenholz FSC zertifiziert, da mußte kein Urwald leiden (ich glaube das mal so). Gibts in verschiedenen Längen, da brauche ich mir das nur zurechtsägen lassen (habe in meiner Miniwerkstatt dazu nicht die Möglichkeiten, zu stark und zu hart). Daraus kann ich einen einfachen quadratischen Kübel bauen. Der sieht hoffentlich gut aus und wird stabil, auch ohne Oberflächenbehandlung.

Wäre Mukulunguholz oder Bankiraiholz geeignet? Denn eine schöne Alternative wäre Bambus. Ist zwar schwierig die Röhren in geeigneter Stärke zu bekommen, die zu vierteln und dann zu verbauen, aber würde auch gut aussehen und ausreichend lang halten. Ok, Bambus gibts auch als Dielen, gefällt uns aber nicht.
Wie oben geschrieben, das Holz soll unbehandelt bleiben. Ich werde die Sache mittels rostfreien Schrauben befestigen, keine Klebungen.

LG Sel
 
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schrauber-at-work

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Moin,

Alte Fässer zu bekommen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Ich würde aber gerne wissen was vorher drin war.
Also hier bekommt man Eiche Weinfässer von den Winzergenossenschaften für 50-60€ das Stück.
War Rotwein drin, werden nur einmalig verwendet da danach ein Teil der Gerbsäure "ausgewaschen" ist und somit kein reproduzierbarer "Barrique" Aroma mehr machbar ist.

Gruß SAW
 

Sel

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Hatten wir auch schon drüber nachgedacht. Ein komplettes Fass aus Eiche (225 Liter) kostet 160...200 Euro. Dann allerdings machts noch sehr viel Arbeit, dieses Teil halbwegs ansehnlich zu bearbeiten. Nein, ich habe keine Angst vor der Arbeit, es sollte jedoch im Rahmen bleiben (lose Planken, fehlende Reifen... nicht gut). Leider werden sinnloserweise fast alle erhältlichen Fässer mindestens geölt. Und das wird nicht deklariert. Natürlich kann man wesentlich mehr bezahlen fürs entsprechende Fass, die Fässer sind dann nicht so ramponiert und "roh". Andererseits gibts halbe Fässer, die schon sehr gut aussehen (ab 80 Euro). Die sind aber zu klein (Höhe). Also müßte ich ein ganzes Fass kaufen und dieses ca. bei 3/4 Höhe durchtrennen (händisch, dauert seine Zeit, geht aber). Weiß noch nicht...
 

anselmh

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Eichenholz muß ich auch kaufen, nicht das Problem. Ich finde aber das solches schönes Holz nicht als Blumentöpfchen enden muß. (…)
Bei Robinienholz gilt dasselbe wie für Eiche. Also habe ich mich im Baumarkt umgeguggt. Dort werden Terrassendielen angeboten aus Mukulunguholz oder Bankiraiholz. Wenigstens ist dieses Tropenholz FSC zertifiziert, da mußte kein Urwald leiden (ich glaube das mal so).

Wäre Mukulunguholz oder Bankiraiholz geeignet? Denn eine schöne Alternative wäre Bambus. Ist zwar schwierig die Röhren in geeigneter Stärke zu bekommen, die zu vierteln und dann zu verbauen, aber würde auch gut aussehen und ausreichend lang halten. Ok, Bambus gibts auch als Dielen, gefällt uns aber nicht.
Wie oben geschrieben, das Holz soll unbehandelt bleiben. Ich werde die Sache mittels rostfreien Schrauben befestigen, keine Klebungen.

Moin. Eichenholz oder Robinie sollte doch allemal sinnvoller sein als ein (wie auch immer "zertifiziertes") Fernabholz. Robinie ist auch definitiv nicht zu schade, sondern eigentlich vom Kosten/Nutzen Faktor das sinnvollste hier in Deutschland verfügbare Holz für den Außenbereich. Sieht auch schön aus, vergraut recht schnell, wenn es nicht behandelt wird. Eichenholz ist sicher genauso gut, aber teurer. Dafür dürfte es ein paar Jahre länger halten.
Bambusstecken/-rohre halten unbehandelt nicht im Außenbereich. Gerade bei Feuchtigkeit und Erdkontakt gammelt das ganz schnell weg. Platten/Bretter sind meist voll mit Plastik (PU Leim), weil es anders gar nicht funktioniert. Dann ist Bambus auch super beständig, aber der Wunsch nach unbehandelt ist eben futsch.

Ein altes Weinfass ist eigentlich perfekt, wenn man es eben halbwegs günstig erstehen kann in der Nähe.
Wenn du das Ding nicht nochmal demontieren willst (warum auch), kannst du übrigens auf rostfreien Stahl auch verzichten. Die alten Weinfässer rosten zwar, das Metall und Holz übersteht aber trotzdem durchaus die ein oder andere Generation von uns…
 

Sel

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Wir fahren heute mal ins "Umland". Wird sich ja was finden.

Also gut. Ein Weinfass Eiche, vielleicht schon 3/4 durchtrennt (habe sowas gesehen, manch einer braucht nur den Deckel --> flacher Blumenkübel). Dann das Fass aufarbeiten und glücklich sein.

Danke an alle! :emoji_slight_smile:
LG Sel
 

bello

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Im Garten habe ich auch Fässer stehen, halten jetzt schon recht lange.
Auf den Terrassen haben wir Kübel aus MPX und welche aus MPX mit Rahmen aus Lärchenkanteln. Diese sind aber immer deckend lackiert und halten etwa zehn Jahre.

DSC05165.JPG
 
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Robinie ist auch definitiv nicht zu schade, sondern eigentlich vom Kosten/Nutzen Faktor das sinnvollste hier in Deutschland verfügbare Holz für den Außenbereich. Sieht auch schön aus, vergraut recht schnell, wenn es nicht behandelt wird. Eichenholz ist sicher genauso gut, aber teurer. Dafür dürfte es ein paar Jahre länger halten.
Falsch: Robinie ist draußen erheblich länger beständig als Eichenholz!
 

anselmh

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Hier nicht… wir haben hier auch teilweise Moorgebiete und da wurden schon seit Jahrhunderten Eichenpfosten für Zäune genutzt. Ich habe erst letztes Jahr welche ersetzt, die seit über 100 Jahren drin waren. Noch gibt es ca. die Hälfte davon im Zaun. Ich glaube nicht, dass Robinie das so lange überlebt, der Bauer hier im Dorf sagt, Robinienpfähle halten nicht länger als 10 Jahre bei ihm als Zaun.
 

Macchia

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gibt ja mehrere Kriterien..
Pilze, Schädlinge, Termiten usw.

Hier auf Korsika wird sehr gerne Kastanie als Zaunpfahl genommen.
Was ich bei Robinie rauslesen konnte ist, dass wohl das alte Kernholz hervorragende Eigenschaften hat wogegen
das Kernholz im inneren diese Eigenschaften nicht so ausgeprägt besitzt und eher der Eiche gleichkommt.

Also ist es auch wichtig wie das Holz aufgeschnitten ist um die Dauerhaftigkeit Klasse 1 zu erreichen.

Der Kastanie gibt man hier etwa 15 Jahre eher mehr.
 

Lorenzo

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Im Moor ist die Eiche tatsächlich im Vorteil, die ist (wie die Erle) unter Wasser beinah unbegrenzt haltbar. (Siehe Mooreiche, Venedig steht zu nem großen Teil auf Erlenstämmen.) Ich denk aber die Robinie kommt mit feucht und trocken im Wechsel besser klar. Wahrscheinlich kommt auch kein Moor in den Kübel. :emoji_wink: Im Prinzip isses wohl nicht wirklich so wichtig, die Zeit als Blumenkübel überstehen beide Hölzer locker. Ich denk wenn die 3-5 Jahre benutzt werden, kann man die danach sauber machen und wieder verwenden. Der Eichenbottich in meinem Garten steht da schon deutlich länger, das Holz is "angewittert".
 

Sel

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Beim Weinbauern vor Ort gabs nix. Oder echt zu teuer für ein schäbiges Fass. Also habe ich Ebay 263147108058 gekauft (sauber mit wenig Weinflecken, ohne Griffe, ohne Untersetzer, verzinkte Reifen). War mir die rund 150 Ocken wirklich wert (incl. Anlieferung mit Wunschtermin). Und der Händler ist auch noch grob aus meiner Region. So passt das dann.

Danke an alle! Es ist immer wieder schön, wie hier schnell und gut geholfen wird. :emoji_slight_smile:

LG Sel
 
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