Terrassengeländer neu machen

U.Tho

ww-robinie
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Neues Thema Terrassengeländer - wird sich etwas hinziehen, wie ich Lust und Zeit habe.
Unser altes Geländer ist eigentlich seit Anfang ein Provisorium (wie lange doch manchmal Provisorien halten ...) - ist aus Fichte, lasiert mit Schwedenhauslasur ( und
-grundierung). Das wird nun doch nach irgendwo 15 Jahren mürbe, sogar kleine Pilze sind zu sehen.

Für die Neugestaltung habe ich mich vom Material her irgendwie auf Robinie eingeschossen.
Dazu habe ich für den Anfang 2 Fragen:

Lange Robiniebretter sind nicht leicht aufzutreiben und wenn ich die Teile waagerecht anbringen will, habe ich ewig Verschnitt, wenn ich den Stoß immer auf den Pfosten mache. Meine Idee an dieser Stelle wäre, sogenannte fliegende Stöße zu machen (ähnlich wie im Trockenbau), dann habe ich kaum Verschnitt. Nur sieht es mehr als doof aus, wenn ich den Stoß einfach hinterlege.
Nunmehr würde ich die Bretter mit Schlitz und Zapfen (Bandsäge) verbinden für eine "endlose" Verlegung.
Meine Frage dazu: Die Verbindung Kleben (D4?) oder Schrauben (Edelstahl) oder beides? Das Geländer ist voll bewittert.

2. Frage - Robinie lasieren oder einfach so lassen wie eben Lärche?
Besten Dank vorab für die Hilfe
Gruß Uwe Thomae
 

Holzrad09

ww-robinie
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Meine Idee an dieser Stelle wäre, sogenannte fliegende Stöße zu machen (ähnlich wie im Trockenbau), dann habe ich kaum Verschnitt. Nur sieht es mehr als doof aus, wenn ich den Stoß einfach hinterlege.
Nunmehr würde ich die Bretter mit Schlitz und Zapfen (Bandsäge) verbinden für eine "endlose" Verlegung.
Vergiss das Gemurkse an langen Brettern an der Bandsäge Schlitz - Zapfen ansägen zu wollen.
Nimm eine OF mit einem Scheibennutfräser und fräse eine Fremdfeder aus gleichem Material ein und verputze die Stelle. Der Ansicht zuliebe würde Ich an den Brettstößen eine V-Fuge machen.
Fräse an den Brettern oben und unten eine 15 Grad Schräge an ( wie bei der Rhombusleiste ), so kann oben kein Wasser stehen bleiben und unten läuft es nicht um die Kante.
LG
 

magmog

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Guuden,

in welchen Abständen stehen den die Pfosten?
Wenn ein bisschen Zeit ist, findet sich im Holzhandel
Material in diversen Längen. Die Bäume wachsen auch nicht nach Norm,
und Fehler, an denen die Stämme getrennt werden,
sind schon gar nicht in ein Standartmaß zu zwängen.
 

Heener

ww-robinie
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Egal wie der Stoß gemacht wird, kann er nicht die Stoßbelastung eines Geländers halten.
Halte Dich doch an Lärche o. Ä. und klammere Dich nicht an Hölzer, die die Dimensionen nicht hergeben.
Wenn, dann müsstest Du auf ganzer Länge aufdoppeln, um entsprechende Festigkeit gegen Durchbiegung zu bekommen.
Grüße
 

magmog

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Guuden,

was soll Lärche können was Robinie nicht kann?
Längen sind immer mal wieder problematisch.
Man muss halt gegebenfalls rumfragen und Geduld haben.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Welches Holz auch immer (ich bevorzuge Douglasie) - Jedenfalls die Stöße nicht übereinander, sondern versetzt, wenn schon nicht an den Pfosten. Der Stabilität wegen, wenn mal einer das Geländer als Absturzsicherung braucht.
Und bei waagerechter Verlegung gebe ich noch zu bedenken, dass kleine Kinder, eigene oder auch fremde, die waagrechten Bretter leicht als Leiter missbrauchen könnten zum drübersteigen (und abstürzen).
 

U.Tho

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Mein Bestand an Holzbearbeitungsmaschinen hält sich deutlich in Grenzen.
in welchen Abständen stehen den die Pfosten?
1,30 m
Festigkeit gegen Durchbiegung
Hm ...
Stöße nicht übereinander, sondern versetzt
Das ist schon klar.

Besten Dank für die ersten Hinweise aber meine Fragen an sich sind aber noch offen: Schrauben / Kleber / Lasur ?
 

Ballenzwerg

ww-nussbaum
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Würden sich bei 1,3 Meter Pfostenabstand Abstand nicht 4 Meter Brettlänge empfehlen? Da gäbe es doch kaum Verschnitt? Das ist eigentlich eine Standardlänge, weil im Wald gerne Fixlängen auf 4,10 m geschnitten werden. Die Länge haben oft auch Baumärkte im Angebot, die lassen sich auch einigermaßen im Hänger transportieren (und mit etwas Geschick auch im Auto, wenn man durchladen kann).
Gruss
Zwerg
 

magmog

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Guuden,

bei Massenhölzern sind die 4,10 m durchaus noch verbreitet,
aber bei besseren Stämmen wird gekappt wenn der Ø zu knapp und/oder nach Fehlern.
Da bringt jeder Dezimeter mehr bares Geld.
 

U.Tho

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Ein Hintergrund zu meiner Frage ob / welcher Kleber war, dass ja Schrauben schon alleine halten würden aber hinsichtlich konstruktivem Holzschutz ist die Verbindung dann nicht so günstig, müsste deshalb auch abgedichtet werden - eben mit Kleber.
 

U.Tho

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So, heute Robinie einkauft 0,56 m³ Netto knapp 400,- . Wir konnten die Bretter raussuchen - wäre auch meine Bedingung gewesen, haben 2 Stapel umgesetzt für 30 Stk. welche man verwenden kann (nach meiner Ansicht). Manche schreiben ja in ihren Anzeigen, dass sie nur so verkaufen, wie sie vom Stapel genommen werden - da würde ich mich nicht drauf einlassen.

Fragen:
Eingerissene Enden sind glaube ich normal oder? Wie weit abschneiden? Würde mal denken, soweit, wie der Riss geht oder?
IMG_20220523_203032099.jpg
Es gibt auch paar einzelne mürbe Äste - was würdet ihr damit machen?
IMG_20220523_203059630.jpg
Morgen dann messen und besäumen.
 

U.Tho

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Gut, meine Fragen waren entweder zu einfach oder zu schwer zu beantworten - oder nicht als Frage verstanden.

Nebenbei habe ich angefangen mit Besäumen. Die Bandsäge ist da halt nicht unbedingt das ideale Gerät, ich schneide entlang der Linien, die ich mit dem Richtscheit gezogen habe:
IMG_20220525_112013880.jpg

Ein paar einzelne haben mächtig Spannung drin:
IMG_20220525_102814207.jpg

Das Thema Absaugung kommt auf jeden Fall auch noch - mit Staublappen komme ich da nicht mehr weit und das feine Sägemehl verteilt sich gut:
IMG_20220525_111712222.jpg
Bevor ich da aber ne finanzielle Freigabe von meiner Frau kriege, muss ich nach der Sägenrestaurierung erstmal liefern: das Terrassengeländer ist jetzt erstmal dran. :emoji_grin:

Frage: Wie schräg macht man die schmalen Seiten zwecks Wasserablauf (konstruktiver Holzschutz) ? Würde auch rund gehen ?
 

Fichtenelch

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Gut, meine Fragen waren entweder zu einfach oder zu schwer zu beantworten - oder nicht als Frage verstanden.

Nebenbei habe ich angefangen mit Besäumen. Die Bandsäge ist da halt nicht unbedingt das ideale Gerät, ich schneide entlang der Linien, die ich mit dem Richtscheit gezogen habe:
Anhang anzeigen 122473

Ein paar einzelne haben mächtig Spannung drin:
Anhang anzeigen 122474

Das Thema Absaugung kommt auf jeden Fall auch noch - mit Staublappen komme ich da nicht mehr weit und das feine Sägemehl verteilt sich gut:
Anhang anzeigen 122475
Bevor ich da aber ne finanzielle Freigabe von meiner Frau kriege, muss ich nach der Sägenrestaurierung erstmal liefern: das Terrassengeländer ist jetzt erstmal dran. :emoji_grin:

Frage: Wie schräg macht man die schmalen Seiten zwecks Wasserablauf (konstruktiver Holzschutz) ? Würde auch rund gehen ?

Direkte Antwort auf die Frage: 15 Grad meiner Meinung nach.
In welcher Länge hast du jetzt die Bretter?
Die Risse an den Enden sind normal, manche treiben da diese gewellten Metallstreifen rein um das reißen zu vermeiden.
Das muss dann aber passieren wenn das Holz noch frisch ist.
Das ist zumindest mein Kenntnisstand, bin da aber nicht so der Guru.
 

U.Tho

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Direkte Antwort auf die Frage: 15 Grad meiner Meinung nach.
15° ist nicht viel - könnte ich dann wahrscheinlich auch mit dem Hobel herstellen.
In welcher Länge hast du jetzt die Bretter?
Diverse Längen (max. 3,20m) bekomme ich da raus mit 15 cm Breite. Freitag werde ich vielleicht die letzten Schneiden. Momentan ist mein Plan so, dass ich mir Fixlängen (wenigstens 4m) herstelle, d.h. ich verbinde 2 Bretter mit Überplattung damit ich von Pfosten zu Pfosten komme. Mal sehen, ob ich da irgendwie ein Muster reinkriege. Ich habe eine lange Sichtseite mit 11,5 m und eine mit 5m. An der kurzen Seite werde ich die weniger schönen verarbeiten.

Am Ende wird auf einigen Metern der Weinstock ranken, da sieht man eh nicht mehr viel.
Robinie finde ich übrigens angenehm in der Haptik habe ich festgestellt, nicht so grob wie Eiche. Mal sehen, wie es hobeln und schleifen geht.
 

Fichtenelch

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Ja das kannst du mit einem Hobel machen.
Besser wäre aber Handkreissäge oder Tauchsäge.

Zum Thema verlängern:

Bei der 3 cm Stärke könntest du folgendes machen.
Du könntest im Verhältnis 1:8 Schäften.
Das heißt quasi einen 24cm langen Keil anschneiden und so die Hölzer verkleben.
Hier kannst du zum Beispiel grob vorschneiden und den Rest mit dem Hobel auf Maß Putzen.
Dürfe aber bei der Länge schwer werden es an einer stationären bandsäge zu führen.

Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht ein Gerberstoss, der ist zumindest bei Schwellen usw äußerst verlässlich.
 

U.Tho

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Hab mal gegoogelt - sieht auch nicht dumm aus ! Ist ja eigentlich auch eine Überplattung - nur hochauf und der lange Schnitt ist schräge. Klebefläche habe ich da nicht viel - in dem Fall sollen das ja auch lange Schrauben zusammenhalten.
Du könntest im Verhältnis 1:8 Schäften.
Das hieße quasi, der Keil läuft tatsächlich wie ein Keil auf Null aus, hätte in dem Fall aber eine recht große Klebefläche, keine Schrauben erforderlich.
Werde ich in meine Überlegungen mit einbeziehen.
Edit:
Der Gerberstoß ist wohl eher auf senkrechte Belastungen ausgerichtet
 

U.Tho

ww-robinie
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Die Bretter sind gehobelt und mit der Schräge versehen. Das ging mit dem Elektrohobel recht einfach - 2 - 3 mal drüber und mit dem Handschleifer die scharfen Kanten leicht gerundet.

Zum Verbinden der Hölzer habe ich momentan 2 favorisierte Varianten:
1. Edelstahlbolzen als Dübel mit Silikon eingeklebt, dazu 2 U-Scheiben als Distanzscheiben zwischen den Hölzern.
2. Tipp vom Zimmerermeister: Hartholzdübel mit PU-Kleber

Was meint ihr dazu?
 

jochen-steini

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Ulm
Zum Thema verlängern:

Bei der 3 cm Stärke könntest du folgendes machen.
Du könntest im Verhältnis 1:8 Schäften.
Das heißt quasi einen 24cm langen Keil anschneiden und so die Hölzer verkleben.

Um die gleiche Festigkeit zu erzielen, wird eine größeres Schäftverhältnis genommen. IdR 1:15. So z.B. im Flugzeugbau vorgeschrieben.
 

tomkaes

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Eine verleimte Schäftung voll bewittert würde ich nicht machen;
die wird dir aufgehen und dann gibt es böse Splitter.
 

U.Tho

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verleimte Schäftung
Es soll ja keine Schäftung sein (siehe weiter oben) sondern die Bretter stumpf gestoßen und mit Dübel verbunden. Das war der Grund, weshalb ich eventuell Edelstahldübel hernehmen würde, die mit Außenbereichssilikon abgedichtet und mit 2 U-Scheiben als Distanzteile dazu nach meinen Vorstellungen funktionieren sollten. Mein Zimmerermeister (46) ist der Meinung, mit dem PU-Kleber + Holzdübel gibt es in diesem Fall keine Probleme - hält länger als die Bretter selber.

Auch ein Unterschied für mich - die Variante Edelstahldübel kann ich wieder leicht demontieren - wenn es denn (überhaupt) mal notwendig sein sollte. Bei der PU-geklebten Variante wäre eine Säge notwendig, da die Bretter dann 11 m lang wären.

Morgen baue ich mir auf jeden Fall erstmal ne Dübelschablone und bestelle die Schlossschrauben mit U-Scheiben und Muttern Edelstahl A2.
Dann kann ich nochmal ein Wochenende drüber schlafen.

Was die Edelstahlvariante angeht - vielleicht schneide ich bei den Schlossschrauben einfach die Köpfe ab (?) oder nehme ich Stangenmaterial?
 
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